E-Book, Deutsch, Band 3, 299 Seiten
Reihe: Love-in-Emergencies-Reihe
Beck Love Emergency – Und plötzlich ist es Liebe
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7363-0660-8
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 3, 299 Seiten
Reihe: Love-in-Emergencies-Reihe
ISBN: 978-3-7363-0660-8
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die Weinliebhaberin und Schlaf begeisterte USA-Today-Bestsellerautorin von modernen, sexy Liebesromanen Samanthe Beck lebt in Malibu, Kalifornien, zusammen mit ihrem langmütigen, aber extrem liebenswerten Ehemann und ihrem Turbosohn. Dazu kommen noch eine pelzige Ninja namens Kitty und Bebe, der fluchende Chihuahua. Sie können sich das Chaos vorstellen. Weitere Informationen unter: www.samanthebeck.com
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Vielleicht war er ja ein Masochist, aber die Art, wie Sinclair ihre langen Haare über die Schulter geworfen und »Nein danke« gesagt hatte, mit einer Stimme, die Satans Eier hätte abfrieren lassen können, weckte in ihm den Wunsch, ihre Zur-Hölle-mit-dir-Schmolllippen zu küssen. Andererseits kämpfte er schon gegen den Drang, sie zu küssen, seit er auf der Feier eingetroffen war und sie nach zehn Jahren das erste Mal wiedergesehen hatte. Stattdessen verschränkte er die Arme und lehnte sich mit einer Hüfte an das technische Meisterwerk, das im Augenblick ihren Rock gefangen hielt. Ein schneller Blick durchs Fenster bestätigte, was er bereits vermutet hatte. »Haben wir die Schlüssel im Auto eingeschlossen?« »Nicht wir. Das ist nicht dein Problem.« Sie nahm die Geschenktasche von ihrer Seite vor ihre Brust, wie einen Schild. Dann trat sie einen Schritt nach hinten, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern. Das Reißen einer Naht ließ sie innehalten. Worte wären jetzt zu viel gewesen. Er zog einfach nur eine Augenbraue hoch. »Spar dir diesen Blick für jemand anderen.« Sie legte ihre Finger um die Goldfolie am Flaschenhals, zog die Flasche aus der Tüte und hielt sie wie einen Schläger. »Ich kann mich selbst befreien.« »Eine Glasflasche ist ein lausiger Schlüssel. Du könntest dich verletzen.« Er nahm ihr den Champagner ab und ließ ihn zurück in die Tüte gleiten. »Lass mich dir helfen.« Sie hob ihre kleine Nase. »Bei mir ist alles in Ordnung.« Das stimmte. Sogar mehr als in Ordnung, besser noch als in seiner Erinnerung. Sein Körper kämpfte immer noch gegen die Folgen dieser Großartigkeit, die an ihn gepresst gewesen war. Natürlich erinnerte er sich an ein Mädchen, wunderschön, eigensinnig und nicht in seiner Liga – was er damals nicht verstanden hatte, weil er noch zu dumm dafür gewesen war –, aber schlussendlich immer noch ein Mädchen. Natürlich wusste er, dass sie sich in denselben zehn Jahren, in denen er sich von einem achtzehnjährigen Versager zu einem Vizepräsidenten im Notfall- und Krisenmanagement entwickelt hatte, von einer sechzehnjährigen Herzensbrecherin in eine erwachsene Frau verwandelt hatte. Aber dieses Wissen hatte ihn nicht auf die Kraft und Ausstrahlung dieser Frau vorbereitet. Nichts hätte das gekonnt. Als er widerwillig den Job in seiner alten Heimatstadt angenommen hatte, hatte er erwartet, sie wiederzusehen. Es sich gewünscht. Aus Neugier, um der alten Zeiten willen, aber er hatte nicht erwartet, sie wieder zu begehren. Die Heftigkeit seiner Reaktion überrumpelte ihn – und das geschah nur noch selten. Er bewegte sich, bis sie zwischen seinem Körper und dem Auto eingeklemmt war, und beobachtete, wie ihre Pupillen zu runden schwarzen Inseln im stürmischen Meer ihrer Iris wurden. Diese kleine unwillkürliche Reaktion schickte ihn zurück in feuchtwarme Nächte, erfüllt vom Klang ihres keuchenden Atmens, dieselben dunklen Pupillen ganz weit wegen allem, was er mit ihr anstellte. Allem, was sie miteinander anstellten. Er griff hinter sie und packte eine Handvoll Rock. Ihm gefiel die Lust, die durch ihn hindurchschoss, als sie rasch nach Luft schnappte. Er zog probeweise an dem Rock. »Ich weiß nicht, Baby. Ich würde sagen, du steckst richtig fest. Ich könnte dich in weniger als fünf Sekunden befreien, ohne dem Auto auch nur einen Kratzer zuzufügen, und das Einzige, worum ich als Gegenleistung bitte, ist, dass du meine Reiseführerin wirst.« »Kein Deal. Ich mache das schon«, schoss sie zurück und legte ihre freie Hand mitten auf seine Brust. Er rührte sich nicht vom Fleck, ließ die Spannung zwischen ihnen knistern. Trotz der übereinstimmenden Chemie wollte sie ganz offensichtlich nichts mit ihm zu tun haben. Auch diese Tatsache hatte ihn überrumpelt. Ihre kühle Verachtung weckte ein Überbleibsel seines früheren Ichs, das er schon vor Jahren begraben zu haben glaubte – den impulsiven Jungen, der zuerst handelte und danach über die Konsequenzen nachdachte. Ein typisches Beispiel? Er hätte nicht sagen sollen, dass er darüber nachdachte, in Magnolia Grove zu bleiben. Das tat er nicht. Haggerty hatte ihn für einen Job hierhergeschickt. Er hatte vor, ihn gut zu erledigen und dann seiner Wege zu gehen. Sollte er dabei den Gehässigen in seiner Heimatstadt beweisen, dass ein Maguire-Junge etwas aus sich gemacht hatte, umso besser. Eine dauerhafte Rückkehr gehörte jedoch nicht zum Plan. Doch weil sie es so eilig gehabt hatte, ihn loszuwerden, hatte er sie ärgern wollen. Ihre aktuelle missliche Lage verstärkte den Drang nur noch. Wie hatte er nur ihre Sturheit vergessen können oder wie unterhaltsam ihre Neckereien waren? »Okay, na dann.« Er trat zurück und zuckte mit den Achseln. »Ich lasse dich in Ruhe. Ich will ja keinen Druck ausüben, aber ich glaube, bald kommt die ganze Gesellschaft raus, weil der Brautstrauß geworfen wird.« Er ließ diese Feststellung im Raum stehen, drehte sich um und ging im Takt zum Countdown in seinem Kopf … drei, zwei, eins … »Okay. Warte.« Er blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. Ein Mann, der eine Südstaatenfrau verärgerte, tat dies auf eigene Gefahr, und das siegreiche Lächeln auf seinem Gesicht würde sie auf jeden Fall verärgern. »Ja?« »Ich nehme deine Hilfe an. Es wird mich sicher nicht umbringen, zwei Stunden die Reiseführerin zu spielen.« Zwei Stunden? Scheiße, nein. Er wollte mehr Zeit mit ihr verbringen, und er war sich nicht zu schade, darum zu feilschen. Er drehte sich um, sah sie seelenruhig an und antwortete mit ihren eigenen Worten. »Kein Deal. Ich habe mich informiert und weiß von mindestens einem Dutzend neuer Bauprojekte, die ich persönlich überprüfen muss. Zwölf Touren, ich suche die Ziele aus.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und wich nicht von der Stelle, bediente sich seiner Körpersprache, um ihr klarzumachen, dass er es ernst meinte. »Zwölf …?« Sie verstummte, um seine Forderung zu verdauen, und er musste ein weiteres Lachen unterdrücken, als sie mit dem Fuß aufstampfte. »Auf gar keinen Fall.« Er zuckte noch einmal mit den Schultern und begann, sich von ihr zu entfernen. Das Glück war mit den Mutigen, denn irgendwo in der Ferne schlug eine Tür zu. »Zwei Touren«, konterte sie, aber ihre Stimme hatte einen leicht verzweifelten Unterton. »Sechs Touren. Mein letztes Angebot.« Die Stille dehnte sich so sehr aus, dass er sich Sorgen machte, er könnte es übertrieben und sie seinen Bluff durchschaut haben. Verdammt, er würde nachgeben und das Schloss für nichts als seinen Seelenfrieden knacken müssen. Aber dann hörte er ihren langen, genervten Seufzer. »Gut. Sechs Touren. Keinen Kratzer am Auto.« Er drehte sich um und ging zu ihr zurück. »Oder an dir?« Sie hob das Kinn, als er sich näherte. »Das ist ja wohl selbstverständlich.« »Ist es das?« Er senkte den Blick und ließ ihn langsam über ein Gebiet schweifen, das er mal sehr genau gekannt hatte, beginnend bei ihren nackten Schultern bis hin zu der Stelle, wo ihre seidige Haut unter dem blauen Satin verschwand. »Ich erinnere mich daran, dass ich einst ein paar extrem kreative Stellen für Knutschflecken ausfindig gemacht habe.« Er fuhr mit seinem Finger über den Ausschnitt ihres Kleids. »Damit du keinen Ärger bekommst. Bei mir brauchtest du nicht so vorsichtig zu sein.« »Ich –«, sie hielt inne und schluckte, »ich erinnere mich nicht …« Oh doch. Sie erinnerte sich. Er nahm ihr die Geschenktüte ab und stellte sie auf das Dach des Mercedes. »Ich verrate dir ein kleines Geheimnis, Sinclair.« »Was?« Das Wort war kaum mehr als ein Flüstern. »Ich bin immer noch extrem kreativ.« Damit kniete er sich hin und spähte hinter sie. Ihre Hand schlug auf seine Schulter. »Was tust du?« »Ich schaue nach, ob ich eine kreative Lösung für deine missliche Lage finden kann.« Diese Stellung bot ihm einen Blick auf das Wirrwarr ihres Rocks, das in der Autotür steckte, auf die gerissene Naht, die das Kleid untragbar machte – er drehte leicht den Kopf – uuund auf den winzigen schwarzen Spitzenslip, der appetitliche Teile ihres Hinterns blank ließ. Ohne seine Motivation zu überprüfen, ließ er seine Wange die zarte Haut berühren. Daraufhin zitterten ihre Muskeln. Die Hand auf seiner Schulter rutschte auf seinen Kopf, aber sie drückte ihn nicht weg. Er ließ seine Lippen über ihren Oberschenkel gleiten, folgte automatisch dem Saum ihres Slips, der sich an ihre Hüfte schmiegte und nach vorne hin spitz zulief. Ihr zittriges Ausatmen ließ ihn einatmen. Ihr Geruch attackierte seine Sinne, schmerzhaft vertraut und gefährlich erregend. Die Moleküle drangen in sein Gehirn, überzogen seine Kehle und machten ihn schwindlig vor Begehren. Er balancierte auf beiden Knien vor ihr, legte rechts und links eine Hand auf ihre Hüfte und näherte sich langsam dem transparenten Dreieck, das das Ziel bedeckte. »Shane …« Er atmete noch einmal gierig ein. Seine Nase berührte sanft die Spitze. »Ja?« Diese schmalen Finger glitten nach unten, bis ihre Hand seinen Hinterkopf umschloss. Ihre Oberschenkel öffneten sich. »Ja …« Ein Autoalarm durchbrach die Stille und den Zauber, den Lust und Erinnerungen um sie gewoben hatten. Sie riss sich los, strich ihren Rock glatt und starrte ihn düster an. »Das gehört nicht zu unserem Deal.« Er stand auf und nahm bewusst den Raum...