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E-Book, Deutsch, 148 Seiten

Becker Lederstrumpf in Hanau

Die Arbeiten Rudolf Dreschers zu James Fenimore Cooper

E-Book, Deutsch, 148 Seiten

ISBN: 978-3-534-40307-3
Verlag: wbg Academic in Herder
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Rudolf Drescher aus Hanau (1869-1939) war ein James Fenimore Cooper Enthusiast. Seine Sammlung von Literatur von und über James Fenimore Cooper ist die weltweit größte - außerhalb der Cooper-Familie. Diese wird heute in der Universität Heidelberg verwahrt. Um seiner Leidenschaft Ausdruck zu verleihen, veröffentlichte Drescher zwischen 1904 und 1939 in Tageszeitungen und in Fachzeitschriften Artikel über Coopers Werke. Diese Arbeiten zeigen einen anderen Autor als den in Deutschland meist nur durch die Lederstrumpf-Romane bekannt gewordenen. Drescher beharrt auf der Vielfalt und der Bandbreite von Coopers Werken, die in Deutschland kaum bekannt sind. Die Arbeiten Dreschers werden hier erstmals von Robert Becker gesammelt wiedergegeben. In seiner Einleitung kommentiert der Herausgeber Dreschers Artikel und liefert zugleich eine kritische Einordnung der bisherigen deutschen Cooper Ausgaben.
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Autoren/Hrsg.


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Inhalt

Rudolf Drescher in seiner Hanauer Bibliothek5
Einleitung 9
Die Entstehung der Lederstrumpf-Romane, 1904, 191027
Cooper in Germany, 191136
James Fenimore Cooper's See-Romane, 1912, 192139
James Fenimore Cooper von Mary E. Phillips, 191345
Der Frankfurter Buchhandel in alter Zeit, 191846
Zum Hundertsten Geburtstag von Coopers Lederstrumpf, 192349
Dürkheim in der Pfalz und Cooper's Roman Die Heidenmauer, 192757
Franz Schubert and James Fenimore Cooper, 192863
Die Schweiz in Cooper's Werken, 1928, 193166
My Cooper Collection, 192974
James Fenimore Cooper in Dresden, 193079
Nachwort der Hendel Verlag Ausgabe, 193681
Eine Cooper–Gedächtnisstätte in Bad Dürkheim, 1936102
Cooper in Germany, (Drescher/ Haertl), 1936105
Vom Lederstrumpf zum Kenner der Cooper-Literatur, 1939111
Rezensionen Dreschers115
Neue Cooper Literatur, 1932115
Neue Cooper Literatur, 1934120
Neue Cooper Literatur, 1937123
Neue Cooper Literatur, 1939125
Robert Becker: Rudolf Drescher – ein beinahe vergessener Cooper Adept134
Literaturverzeichnis145


Die Entstehung der Lederstrumpf-Romane, 1904, 1910
Heidelberger Tageblatt 1904, Der Geschichtsfreund, Stuttgart 1910. Unter den Erzeugnissen der ausländischen Literatur dürften wenige Werke zu finden sein, die bei uns in Deutschland eine gleiche Popularität erlangt haben, wie die unter dem Namen der Lederstrumpferzählungen bekannte Serie von fünf Romanen des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper. Die Helden dieser Romane und ihre Namen sind uns fast ebenso bekannt wie die beliebtesten Gestalten unserer eigenen Literatur und haben sich gewissermaßen das Ehrenbürgerrecht bei uns erworben. Wenn sich ein literarisches Werk die Sympathie aller Schichten der Bevölkerung und aller Altersstufen zu erwerben und dauernd zu erhalten vermag, so ist dies sicherlich ein sprechender Beweis für seine Güte. So hat auch Coopers Lederstrumpf seine Stelle behauptet und übt nach wie vor seine Anziehungskraft aus. Dies war wohl zur Zeit, als diese Romane erschienen und während der folgenden Jahrzehnte noch in höherem Maße der Fall wie gegenwärtig, immerhin ist aber die Zahl ihrer Freunde und Bewunderer auch heutigentags noch eine sehr große, und es dürften deshalb einige Worte über ihre Entstehung nicht ganz ohne Interesse sein. Die Lederstrumpfromane gehören zu denjenigen Erzählungen, die sich im Gedächtnis des Lesers dauernd einprägen; wer sie einmal gelesen, wird sie nicht so leicht vergessen. Dies bewirkt die Lebendigkeit und Anschaulichkeit in der Schilderung der Vorgänge, der Szenerien und der Verhältnisse. Und eben, weil Cooper vieles, was er erzählt und schildert, selbst erlebt und gesehen hat und in den geschilderten Verhältnissen aufgewachsen ist, tragen seine Werke den Stempel der Wahrhaftigkeit; es sind großenteils Gemälde nach der Natur. Die Titel dieser Romane sind bekanntlich folgende: 1. Der Wildtöter, 2. Der letzte Mohikaner, 3. Der Pfadfinder, 4. Die Ansiedler an den Quellen des Susquehanna und 5. Die Prärie. In dieser Reihe folgen sie dem Inhalt und den Zeitangaben nach aufeinander, und deshalb liegt auch die Annahme nahe, daß sie in dieser Reihenfolge entstanden seien, und zwar um so mehr, weil sie, wenn auch jede einzelne Erzählung ein in sich abgeschlossenes, vom Vorhergehenden oder Nachfolgenden unabhängiges Werk bildet, dennoch in einem inneren Zusammenhang miteinander stehen. Alle haben sie den Haupthelden gemeinsam, der in den verschiedenen Werken in verschiedenen Altersstufen vorgeführt wird. Wir sehen ihn im Wildtöter als Jüngling auf dem ersten Kriegspfad; als Mann in den besten Jahren tritt er uns im Letzten Mohikaner und im Pfadfinder entgegen. In den Ansiedlern finden wir ihn wieder als älteren Mann und schließlich als Greis in der Prärie, und dieser Roman endigt mit seinem Tode. Sein Charakter bleibt sich in den Grundzügen gleich und ändert sich nur insofern, als sich in seinen Lebensanschauungen mit seinem fortschreitenden Alter naturgemäß eine Wandlung vollzieht. Besonders diese Umstände erwecken die Vermutung, daß die Lederstrumpfromane in der chronologischen Reihenfolge, wie oben angegeben, geschrieben wurden; doch dies ist keineswegs der Fall; Cooper gab sie vielmehr in ganz bunter Folge heraus, und ihre Entstehung erstreckt sich über einen Zeitraum von 19 Jahren. Von diesen fünf Romanen erschien als erster Die Ansiedler an den Quellen des Susquehanna, und zwar erfolgte die erste Ausgabe dieses Werkes am 1. Februar 1823. In diesem Roman versetzt Cooper den Leser an den Schauplatz, wo er seine Jugend verbrachte, und sein Inhalt ist fast wörtlich aus dem Leben gegriffen. Wirft man einen Blick auf die Verhältnisse, in denen der Verfasser aufwuchs, so findet man genau dieselben Zustände, die er in den Ansiedlern so anschaulich und anziehend geschildert hat. Coopers Vater, ein Bürger von Burlington im Staate New Jersey, war nach der Beendigung des Unabhängigkeitskrieges (1782) in den Besitz ausgedehnter Ländereien gelangt, die sich längs des Oberlaufes des Susquehanna und am Ufer des Otsegosees dahin erstreckten. Im Jahr 1786 siedelte er sich am Otsegosee an und gründete dort den Ort, der noch heute seinen Namen trägt: Cooperstown. Als er mit seiner Familie dorthin kam, war der junge James, der spätere Romandichter, erst 14 Monate alt, und hier in der Wildnis, fernab vom Getriebe der großen Welt, verbrachte er seine Jugendjahre, gerade zu der Zeit, als sich die Zivilisation allmählich über die Ländereien verbreitete. Alles, was er hier sah, war geeignet, seine Phantasie anzuregen und tiefe Eindrücke in ihm zu hinterlassen. Die unermeßlichen Urwälder zogen sich bis zu seiner Wohnung hin, und die Axt der Ansiedler hatte kaum hier und da geheimnisvolles Dunkel gelichtet. Der kleine See lag umrahmt von majestätischen, uralten Baumriesen, deren Wipfel sich in den klaren Fluten widerspiegelten. Mehr aber als alle die Schönheiten der Natur, welche sich ringsumher dem Blicke offen darboten, zogen ihn die Geheimnisse der unerforschten, unergründlichen Wildnis an, die noch in ihrem Schoße verborgen lagen. Niemand wagte sich ohne hinreichenden Schutz in die Urwälder, in denen die Indianer noch hausten, deren feindliche Überfälle schon für so manche Ansiedlung an der Grenze verhängnisvoll geworden waren. Wie bei allen Kolonien an der amerikanischen Grenze, war auch die ursprüngliche Bevölkerung von Cooperstown eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft. Repräsentanten fast aller Nationen fanden sich hier zusammen: Franzosen, Engländer, Deutsche, Polen zogen dorthin und bauten sich an. Auch fehlte es nicht an Leuten, die einen sehr bewegten Lebenslauf hinter sich hatten. Das vorherrschende Element aber waren Neuengländer, die der Ausrodung des Waldes oblagen. Über dieses Gemeinwesen herrschte der ursprüngliche Besitzer von Grund und Boden, Coopers Vater, als eine Art Feudalherr, allerdings mehr durch seine moralischen Eigenschaften als durch ein verbrieftes Recht. Den Ortsnamen Cooperstown änderte der Verfasser bekanntlich in Templeton um. Unschwer erkennt man aus vorstehendem die Szenerien und Verhältnisse und teilweise auch die Charaktere wieder, wie sie Cooper in dem Ansiedlerroman dem Leser vor Augen führt. Dessen Hauptheld, der alte Lederstrumpf, Natty Bumppo ist, wie der Verfasser verschiedentlich selbst versicherte, eine von ihm erdichtete Persönlichkeit, obgleich er auch hierfür, nach seinen eigenen Äußerungen, ein Vorbild unter den ursprünglichen Bewohnern seiner Heimat hatte. Während der Zeit, als Cooper seine Jugendjahre in der kleinen Kolonie zubrachte, lebte in den Bergen und Wäldern am Otsego ein alter Jäger mit Namen Shipman, der häufig im Hause des Richters vorsprach und dort seine Jagdbeute anbot. Die halbwilde Ausrüstung dieses Jägers, seine Hunde und seine Büchse erregten das Interesse des jungen Cooper in hohem Maße. Als das Wild durch das häufige Krachen der Büchse und die Holzaxt der Ansiedler verscheucht und immer seltener wurde, war Shipmans Bleiben nicht länger am Otsego; mit mehreren anderen Jägern verließ er die Gegend und zog weiter nach Westen. Soweit stimmt also die Schilderung des äußeren Lebenslaufes Natty Bumppos mit demjenigen dieses Jägers Shipman in den Hauptpunkten ziemlich überein. Die Charakterzeichnung Nattys aber, die uns diesen schlichten Mann der Wälder so sympathisch macht, ist Coopers eigenste Schöpfung. Vereinzelt kamen auch zu längerem oder kürzerem Aufenthalt Indianer in die Ansiedlung, die in dem alten Chingachgook oder, wie er hier auch genannt wird, John Mohegan ihren Repräsentanten gefunden haben. In einer Vorrede zu diesem Roman führt Cooper aus: „Man wird mir vorwerfen, daß ich glücklichere Zeiten, interessantere Begebenheiten und erhabenere Szenen zum Gegenstand hätte wählen können; sicherlich aber weiß ich keinen, der mir mehr am Herzen läge.“ Die Liebe und Anhänglichkeit an den Ort, wo er seine Jugend verbrachte, gab ihm dieses Werk in die Feder; es ward ein Werk der Liebe, was auch der Leser herausfühlt. Nachdem nach der damaligen Art der Reklame in den größeren amerikanischen Tagesblättern einzelne Abschnitte aus den Ansiedlern im Vorabdruck erschienen waren, um die Aufmerksamkeit der Leserwelt auf das Buch zu lenken, erfolgte seine Herausgabe, wie bereits gesagt, am 1. Februar 1823. Der Erfolg war ein derartiger, daß gleich am Vormittag desselben Tages 3500 Exemplare davon abgesetzt wurden! Auch in Deutschland ward dieser Roman alsbald nach seinem Erscheinen bekannt, und innerhalb der nächsten drei Jahre erschienen bereits mehrfache Übersetzungen. So ward dieser Roman The Pioneers, wie der Titel im Original lautet, zum Pionier für die ganze Serie der Lederstrumpfromane, die seitdem zu universeller Berühmtheit gelangt ist. Auf die Ansiedler folgte nach Verlauf von drei Jahren Der letzte Mohikaner, ein Roman, der allgemein als Coopers Meisterwerk gepriesen wird. Cooper veröffentlichte ihn am 4. Februar 1826, und noch im gleichen Jahr erschien die erste deutsche Übersetzung dieses ausgezeichneten Werkes in Frankfurt a. M. bei Johann David Sauerländer, wo nebenbei bemerkt auch die vorhergehenden Schriften...


Becker, Robert
Robert Becker, geb. 1954, studierte Mathematik, Wissenschaftliche Politik und Philosophie. Gemeinsam mit Wolfgang Breidenstein legte er 2012 eine Neuausgabe von James Fenimore Coopers Roman Die Monikins vor.

Robert Becker, geb. 1954, studierte Mathematik, Wissenschaftliche Politik und Philosophie. Gemeinsam mit Wolfgang Breidenstein legte er 2012 eine Neuausgabe von James Fenimore Coopers Roman Die Monikins vor.


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