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E-Book, Deutsch, Band 177, 242 Seiten

Reihe: Schriften zur Rechtstheorie

Becker Natur, Herrschaft, Recht.

Das Recht der ersten Natur in der zweiten: Zum Begriff eines negativen Naturrechts bei Theodor Wiesengrund Adorno.

E-Book, Deutsch, Band 177, 242 Seiten

Reihe: Schriften zur Rechtstheorie

ISBN: 978-3-428-48681-6
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Frage, ob sich in der kritischen Gesellschaftstheorie Adornos, die zugleich immer auch als Erkenntnis- und Geschichtsphilosophie zu begreifen ist, Grundrisse eines eigenen rechtsphilosophischen Ansatzes entdecken lassen, die die Basis für die Begründbarkeit eines negativen Naturrechts darstellen.

Die heutige Gesellschaft, sei sie nun totalitär oder relativ demokratisch ausgerichtet, gehorcht, Adorno zufolge, bis in die psychischen Feinstrukturen ihrer Mitglieder hinein, der Gesetzmäßigkeit des absolut gewordenen Identitätsprinzips. Das Allgemeine ist kein Allgemeines aus den Einzelnen, sondern eine Allgemeinheit über die Einzelnen, die sich zu einer neuen, einer zweiten Natur verselbständigt hat. Im Verlaufe der Dialektik der Aufklärung, der Entstehungsgeschichte des abendländischen Subjekts, hat sich das Verhältnis von Objektivität und Subjektivität umgedreht: Die Subjekte werden zu Objekten, das System, dem die Natur als ganz Anderes entgegengesetzt bleibt, zum Subjekt.

Damit bleibt gesellschaftliche Wirklichkeit, gemessen an ihrem insbesondere idealistischen Wahrheitsanspruch, unwahr, stellt sie sich als Unrecht dar, zeigt sich die Ungerechtigkeit des Ganzen. Adornos Rechtsdenken ist daher konsequenterweise ein Denken des alles durchziehenden Unrechts, in dem das Recht des Besonderen, das Adorno insbesondere gegen Regel einklagt, nurmehr negativ bestimmt zu werden vermag. Diese Bestimmung kann nur in einem Ansatz negativ dialektischen Naturrechts erfolgen. Dabei erweist sich das alttestamentarische Bilderverbot als Urrecht seines nichtidentischen Substrates, der inneren, unbeschädigten Natur des Besonderen.
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Inhaltsübersicht: Vorbemerkung - Allgemeiner Teil: 1. Vorbemerkung - 2. Einführung - 3. Kritik der Ursprungs- bzw. Identitätsphilosophie - 4. Der abstrakte Entwurf der Geschichtsphilosophie Adornos und sein Verhältnis zur Erkenntnisphilosophie - 5. Die Entstehungsgeschichte des Subjekts: Geschichte der Gesellschaft - als falsche: Identität und Nichtidentität von Besonderem und Allgemeinem - Besonderer Teil: Negatives Naturrecht: 1. Einführung - 2. Ethik, Staats- und Rechtsphilosophie: Einheit in der Bestimmung der Unwahrheit des Ganzen am Begriff des Besonderen: Der Begriff von Wahrheit und Unwahrheit in seinem Zusammenhang mit dem Begriff von Staat, Recht, Unrecht und Ungerechtigkeit - 3. Freiheit der Person: Kritik der Reduktion bürgerlicher Ethik und Rechtsphilosophie auf die Annahme individueller Freiheit und des Begriffes des Individuums - 4. Dialektik der Aufklärung: Natur, Freiheit und Recht - Kritik gesellschaftlich realer Unfreiheit aus der Naturgeschichte als Kritik der Philosophie der Freiheit, des Rechts und der Rechtsphilosophie - 5. Unrecht als unwahres Ganzes: Das historisch gesellschaftlich Allgemeine als allgemeines Unrecht - 6. Positives Naturrecht - 7. Negatives Naturrecht - 8. Schlußbemerkung - Literaturverzeichnis


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