E-Book, Deutsch, Band 0274, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
Benjamin / Carrington / Harlen Bianca Exklusiv Band 274
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-3275-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0274, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-3275-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ICH GEHÖRE DIR von BENJAMIN, NIKKI
Ein Aufruhr der Gefühle tobt in Emma beim Anblick des kühnen Luftwaffenmajors Sam. Einst war die sensible Bibliothekarin mit seinem Bruder verlobt, doch nach einem verbotenen Kuss wusste Emma, dass nur Sam ihre Leidenschaft wecken konnte. Kann das jetzt ein neuer Anfang sein?
DER SCHÖNSTE TAG MEINES LEBENS von CARRINGTON, TORI
Penelope Moon schwebt auf Wolken. Der faszinierende Aidan Kendall ist der erste Mann, dem ihre Herkunft vollkommen egal zu sein scheint. Schon glaubt Penelope, dass sich ihr Traum vom großen Glück erfüllt, da erhält sie eine erschütternde Nachricht: Aidan ist verhaftet worden ...
EINE NEUE LIEBE IST WIE EIN NEUES LEBEN von HARLEN, BRENDA
Die wunderschöne, aber heruntergekommene Villa ist perfekt für Zoes Plan: Sie möchte sie in eine gemütliche Pension verwandeln. Mason Sullivan, der attraktive Architekt von nebenan, steht ihr mit Rat und Tat zur Seite - und gibt Zoe den Glauben an eine zweite Chance zurück.
Lori und Tony Karayianni haben unter dem Namen Tori Carrington mehr als 35 Liebesromane veröffentlicht, und schreiben seit über 21 Jahren gemeinsam. Diese Tatsache verrät schon einiges über die beiden! Auch wenn sie sich mittlerweile gar nicht mehr vorstellen können, jemals ohne einander gewesen zu sein, gab es auch ein Leben davor: Tony wurde in Smila, einem kleinen Bergdorf in Griechenland, geboren und wuchs in Athen während des politischen und kulturellen Umsturzes auf. Er wurde Drummer in einer Pop Band und immigrierte 1976 in die USA. Lori, geboren und aufgewachsen in Ohio, arbeitete in der Computerindustrie und reduzierte später ihre Arbeitszeit, um gemeinsam mit Tony an ersten Werken zu schreiben. Das war 1984, und ihre ersten gemeinsamen Versuche als Autorenduo waren richtig vielversprechend! Sie begannen mit Liebesgeschichten, später kamen auch humorvolle Mystery Geschichten dazu, die aus den Buchregalen mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. Ihre erwachsenen Söhne sind ihr ganzer Stolz. Zusammen mit ihrer Katzen leben sie in Toledo, Ohio, von wo aus sie oft in Tonys Heimat reisen, um das griechische Flair in sich aufzunehmen und mediterrane Luft zu atmen.
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1. KAPITEL
„Hallo, Sam, haben Sie nicht Lust mit uns im Klub etwas zu trinken?“
Sam Griffin, Major der Air Force der Vereinigten Staaten, schaute zu dem jungen Leutnant hinüber, der lässig am Türrahmen seines Büros lehnte. Obwohl er normalerweise solch einen vertrauten Umgangston ihm gegenüber bei seinen Schülern nicht duldete, musste er lächeln. Billy Fonteneaux war ein vielversprechender Pilot, dessen Südstaatenakzent so charmant war, dass man dazu neigte, seine lockere Art außerhalb seiner Dienstzeit zu entschuldigen.
„Vielleicht tue ich das sogar“, erwiderte Sam und wandte sich dann wieder dem Stapel Post zu, den er gerade sortierte. „Gehen Sie jetzt in den Klub?“
„Wir waren schon auf dem Weg, als ich noch Licht in Ihrem Büro sah. Ich dachte, es würde nichts schaden, wenn ich Sie frage, aber wenn Sie andere Pläne haben …?“
„Die habe ich nicht“, gab Sam mit einem wehmütigen Lächeln zu. In sein Junggesellenquartier zurückzukehren und sich ein Mikrowellenabendessen zuzubereiten, war bestimmt nicht das, was der junge Mann im Kopf hatte.
„Also was sagen Sie jetzt, Major? Werden Sie mit uns ein Bier trinken?“
„Ich kann keine Versprechungen machen“, entzog sich Sam schließlich einer Entscheidung. Obwohl es vorlockend wäre, in einer ungezwungenen Atmosphäre zu plaudern und etwas zu trinken, wollte er sich doch nicht auf eine zu kameradschaftliche Ebene mit seinen Untergebenen herablassen. „Ich habe zuerst noch einige Dinge zu erledigen. Ich werde sehen, wie ich mich danach fühle.“
„Das ist ein Angebot, Sir.“ Billy lächelte, salutierte kurz und wandte sich dann ab.
Als die Schritte des Leutnants auf dem Flur verhallten, lehnte sich Sam in seinen Sessel zurück und vergaß für einen Moment den Stapel Post, den er am Nachmittag erhalten hatte.
Es hatte eine Zeit gegeben, in der er Billy Fonteneauxs Einladung sofort angenommen hätte. Eine Zeit, in der er den Ruf eines Partylöwen gehabt hatte, wo immer er auch stationiert gewesen war. Aber das hatte sich bereits seit Jahren geändert – seit vier Jahren, um genau zu sein.
Mit fünfunddreißig Jahren war er immer noch ein relativ junger Mann und weder durch Frau noch Kinder gebunden. Aber der Tod seines jüngeren Bruders hatte ihn für immer verändert. Etwas war in ihm gestorben, als er damals an jenem Junitag am Straßenrand Teddys leblosen Körper in seinen Armen gehalten hatte.
Lass es sein, warnte Sam sich.
Er konnte nichts gewinnen, wenn er die Vergangenheit wieder aufleben ließ. Was geschehen war, war geschehen, und ganz egal wie lange er sich mit den bitteren, leidvollen Erinnerungen quälte, nichts würde sich mehr ändern.
Sam zwang sich, sich wieder auf seine unmittelbare Aufgabe zu konzentrieren, und sah seine Post durch. Er stellte fest, dass nichts Besonderes dabei war. Es waren nur Kreditkartenrechnungen und Briefe von seiner Bank, die ihm bestätigten, dass seine Geldanlagen Früchte trugen.
Er hatte gehofft, dass ein Brief seiner Mutter dabei gewesen wäre, war jedoch enttäuscht worden. Abgesehen von der Postkarte aus Seattle, als sie dort Freunde besucht hatte, hatte er seit sechs Wochen nichts mehr von ihr gehört. Eigentlich war das nicht ungewöhnlich und schon gar nichts, worüber er sich Sorgen machen sollte. Es dauerte oft sehr lange, bis Post aus den Staaten diesen Luftwaffenstützpunkt in Italien erreichte. Und da seine Mutter verreist gewesen war, hatte sie jetzt sicherlich viel im Garten und im Haus zu tun.
Er könnte sie natürlich anrufen, aber er wusste nie genau, was er mit ihr sprechen sollte. Obwohl er nie einen Grund gehabt hatte, an der Liebe seiner Mutter zu zweifeln – das Gegenteil war der Fall – hatten sie sich doch nie sehr nah gestanden. Auf jeden Fall nicht so nah, wie sie und Teddy gewesen waren.
Sam hatte sich sehr viel mehr mit seinem Vater verbunden gefühlt. Vielleicht, weil er und Caleb Griffin sich so ähnlich gewesen waren – äußerlich und auch emotional. Auch Sam hatte die Kleinstadtatmosphäre in Serenity, Texas, als bedrückend empfunden und hatte einen Weg gefunden, die Stadt zu verlassen – wenn auch nicht auf so dramatische, selbst zerstörerische Art und Weise, wie sein Vater es getan hatte.
Wieder einmal ertappte sich Sam dabei, wie er Erinnerungen ausgrub, die er lieber ruhen lassen sollte. Also verdrängte er rasch die Gedanken an den tragischen Selbstmord seines Vaters vor fünfundzwanzig Jahren und schwor sich, seiner Mutter später am Abend zu schreiben. Wenn er ihr schrieb, konnte er die Distanz aufrechterhalten, die er brauchte, und einen Anruf hinauszögern …
Er warf die Werbung für eine weitere Kreditkarte zur Seite und runzelte die Stirn, als er den letzten Brief des Stapels in der Hand hielt, ein Brief, der ihm bisher noch nicht aufgefallen war. Die Schrift auf dem Umschlag war ihm nicht vertraut, deswegen hatte er ihn beim ersten Durchsehen nicht richtig zur Kenntnis genommen. Doch als er jetzt den Absender las, schoss sein Adrenalinspiegel abrupt in die Höhe.
Emma Dalton, 1209 Bay Leaf Lane, Serenity, Texamma. Süße, schüchterne Emma mit den üppigen roten Locken, den strahlenden grünen Augen und dem bezaubernden Lächeln.
Sie war der letzte Mensch auf Erden, von dem Sam Griffin einen Brief erwartet hätte.
Vor Jahren war sie die Freundin seines Bruders gewesen. Und unglücklicherweise im Geheimen die einzige Frau, die Sam jemals wirklich gewollt hatte. Und die einzige Frau, die er nie haben konnte. Denn in der High School und auf dem College war sie Teddys Freundin und danach seine Verlobte gewesen. Und nachdem sie durch seine Schuld Teddy verloren hatte …
Ich hasse dich, Sam Griffin. Ich hasse dich. Ich hasse dich, ich hasse dich …
Unbewusst zerknüllte Sam den Brief in seiner Hand, während er erneut die ungeheure Wut und den Schmerz in ihren Augen vor sich sah, ihr Schluchzen hörte und dann das Bild vor ihm aufstieg, wie sie halb ohnmächtig vor Trauer in ihrem cremeweißen Hochzeitskleid auf den Krankenhausboden sank.
Warum hatte sie sich ausgerechnet jetzt wieder mit ihm in Verbindung gesetzt? Teddys Todestag lag nur einige Wochen entfernt. Hatte es etwas damit zu tun? Aber was sollte sie ihm nach vier langen Jahren des Schweigens zu sagen haben?
Sam war nicht sicher, ob er das überhaupt wissen wollte.
Emma Dalton war Teil seiner Vergangenheit – um es genauer auszudrücken, gehörte sie zum schlimmsten Abschnitt seines Lebens. Und er war bestimmt besser dran, wenn sie für immer Vergangenheit blieb.
Was konnte schon Gutes daraus entstehen, wenn er es zuließ, dass sie erneut in sein Leben trat? Seit Jahren gab er sich die größte Mühe, jeden Gedanken an sie zu verdrängen, und gerade in letzter Zeit war ihm das immer öfter gelungen. Und jetzt das hier.
Er war nicht dumm genug, um anzunehmen, dass Emma ihre Meinung über ihn geändert haben könnte. Und er war ganz bestimmt nicht masochistisch genug, um weitere Anklagen von ihr ertragen zu wollen. Es gab nichts, was sie sagen könnte, was er sich nicht bereits tausend Mal und mehr selbst vorgeworfen hatte.
Er würde nie vergessen, was mit Teddy passiert war, noch würde er sich selbst das Geschehene jemals verzeihen können. Er wusste, dass er Emma Daltons Feindseligkeit verdient hatte. Und wie er sie verdient hatte. Daran brauchte ihn wirklich niemand zu erinnern.
Aber er war schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass alle Schuldzuweisungen nichts brachten. Auch sie würden seinen Bruder nicht mehr zurückbringen. Diese Einsicht und das Annehmen des Geschehens hatte schließlich geholfen, seinen Schmerz zu lindern.
Für einen Moment kämpfte Sam gegen die Versuchung an, den Brief einfach ungeöffnet in den Papierkorb zu werfen, sein Jackett zu ergreifen und sich im Offiziersklub eine Flasche Scotch vorzunehmen. Am Ende des Abends würde er sich dann kaum noch an seinen Namen erinnern können, geschweige denn an die schrecklichen Ereignisse vor vier Jahren. Leider wäre dieses Vergessen nur vorübergehend, und er würde es mit einem Kater und Selbstverachtung bezahlen müssen.
Er war schon einmal nahe dran gewesen, seine Karriere als Kampfpilot zu zerstören, indem er Erleichterung im Alkohol suchte. Das würde er auf keinen Fall noch einmal riskieren. Die Air Force war alles, was ihm geblieben war. Sie versprach ihm Freiheit und Abenteuer, das Einzige, was er gewollt hatte, als er sich an der Militärakademie in Colorado Springs einschrieb.
Natürlich war das vor dem Zeitpunkt gewesen, als Teddy ihm Emma vorgestellt hatte. Erst da war ihm klar geworden, dass die Freiheit, nach der er sich so sehnte, doch nicht so glücklich machte, wie er geglaubt hatte.
Sam fluchte leise und strich den zerknitterten Briefumschlag glatt.
Wie lange war es her, seit er an Emma gedacht hatte? Wirklich über sie nachgedacht hatte? Seit Monaten nicht mehr, gestand er sich ein. Doch innerhalb weniger Minuten und durch nichts weiter als einen weißen Umschlag, war sie ihm wieder unter die Haut gegangen. Und da würde sie bleiben und ihn des Friedens berauben, wenn er jetzt diesen Brief fortwarf, ohne ihn zu gelesen zu haben.
Da er aber absolut nicht die Absicht hatte, mehr schlaflose Nächte zu verbringen als notwendig, überlegte er. Es konnte viele Gründe geben, warum sie ihm geschrieben hatte. Gründe, die mehr mit der Gegenwart als mit der Vergangenheit zu tun hatten. Gründe, an die er noch gar nicht gedacht hatte.
Emma Dalton hatte bestimmt Besseres zu tun, als ihm nach all den Jahren einen rachsüchtigen Brief zu...