Bennett Star Trek - Typhon Pact: Kampf
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-942649-43-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 90 Seiten
Reihe: Star Trek - Typhon Pact
ISBN: 978-3-942649-43-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Kurzroman aus der Typhon-Pact-Saga! Die Enterprise-E befindet sich auf diplomatischer Mission zur Talarischen Republik. Diese wiedersetzt sich den Bemühungen der Föderation als Letzter, das Khitomer-Abkommen wegen des Hervortretens des Typhon-Paktes zu erweitern. Als Folge der kürzlichen Abspaltung von Andor ist die Föderation mehr denn je damit beschäftigt, ihre Allianzen zu stärken. Die Talarianer waren angesichts einer Vorgeschichte voller Konflikte und Misstrauen zwischen ihnen und der Föderation bisher allenfalls heikle potenzielle Partner. Doch die Verhandlungen zwischen Picard und den Talarianern werden vom zunehmenden öffentlichen Protest derer gestört, die mehr Rechte fordern. Schnell wird klar, dass die Dissidenten sich nicht auf gewaltfreie Mittel beschränken ...
Christopher L. Bennett sah seine erste Folge von 'Star Trek' im Alter von fünfeinhalb und war der Meinung, es handele sich um eine Show über ein seltsames Flugzeug, das nur nachts flog. Doch als er die Sendung regelmäßig sah, verstand er, was die Lichtpunkte im Himmel wirklich waren. Das war der Beginn einer lebenslangen Faszination von Weltall, Wissenschaft und Phantastik. Im Alter von zwölf erfand er Geschichten aus dem Trek-Universum, die ein Jahrhundert nach Kirks Abenteuern spielten (eine Idee, die ihrer Zeit Jahre voraus war), verlagerte sich aber bald darauf auf die Erschaffung seines eigenen Universums. Irgendwann entschied er, genau das zu seinem Beruf zu machen. Um das wirkliche Leben solange wie möglich hinauszuschieben, studierte Christopher an der Universität von Cincinnati und machte schließlich seinen B.Sc. in Physik und einen B.A. mit Auszeichnung in Geschichte. Christophers veröffentlichte Arbeiten beinhalten 'Aggravated Vehicular Genocide' in der November-Ausgabe der 'Analog' aus dem Jahr 1998; 'Among the Wild Cybers of Cybele' in der Dezember-Ausgabe der 'Analog' aus dem Jahr 2000; 'Star Trek - S.C.E. #29: Aftermath'; '... Loved I Not Honor More' in der 'Star Trek - Deep Space Nine: Prophecy and Change'-Anthologie; seinen erster Roman, 'Star Trek: Ex Machina'; und 'Brief Candle' in der 'Star Trek - Voyager: Distant Shores'-Anthologie. Mehr Informationen und Bilder seiner Katzen gibt es unter http://home.fuse.net/ChristopherLBennet/. Bei dem Autor handelt es sich nicht um Christopher Bennett, den Sohn des 'Star Trek'-Filmproduzenten Harve Bennett, obwohl er anscheinend ein Vetter des Paläontologen Chris Bennett ist. Man versteht , warum er das L. benutzt.
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TALAR-SYSTEM STERNZEIT 59897,6 Der erste Tag der Verhandlungen in M’leint, Talars Hauptstadt, war rein dem Protokoll gewidmet: Das Staatsoberhaupt, der amtierende Kommandant Ronzel, und sein Stab begrüßten ihre Föderationsgäste mit großartigem Pomp und allem Drum und Dran. Die vier Jahre, die Worf im diplomatischen Korps verbracht hatte, hatten ihn nicht von der Ungeduld geheilt, die solche Rituale in ihm weckten; immerhin war er als Botschafter im Klingonischen Reich gewesen, und Klingonen kamen gern schnell auf den Punkt. Aber er hatte gelernt, ruhig zu bleiben und die Ungeduld zu ertragen, indem er solche Ereignisse als Herausforderung ansah, die gemeistert werden wollten. Die Talarianer waren eine Kultur von Kriegern und vielleicht sogar entfernt mit den Klingonen verwandt. Sie standen den Ritualen möglicherweise ähnlich gegenüber und zogen sie absichtlich derart in die Länge, um die Ausdauer der Gäste zu testen. Wenigstens lenkte es Worf vom Unbehagen über das letzte Gespräch mit Jasminder ab. Es hatte keinen Sinn, sich weiter damit zu befassen, denn er konnte an der Situation nichts ändern, bevor sie zurückkehrte. Er würde sich einfach in Geduld fassen und gestatten müssen, dass der Lieutenant allein mit den Dingen fertigwurde – und dabei hoffen, dass sie, wenn sie erst einmal ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, wieder offen für eine Beziehung war. Und wenn nicht – nun, er hatte in Sachen Beziehungen schon schlimmere Enden erleben müssen. Solange Jasminder lebte und zufrieden war, würde er dankbar sein. Trotzdem, ihre Abwesenheit jetzt und auch die Aussicht, in Zukunft sein Leben nicht mehr mit ihr teilen zu können, beschäftigte ihn mehr als es seiner Ansicht nach hätte der Fall sein dürfen. Seine Gedanken erfüllten ihn mit einer gewissen Sympathie für die patriarchalisch eingestellten Talarianer. Immerhin hielten diese ihre Frauen unterdrückt und verborgen. Da er von Menschen aufgezogen worden war, nahm Worf die Gleichheit der Geschlechter als gegeben hin. Trotzdem fühlte er einen gewissen Neid gegenüber den Männern in einer Gesellschaft wie der talarianischen, hatten sie es doch so viel einfacher. Er konnte die Motivation dahinter verstehen, auch wenn er anderer Ansicht war. Talarianische Männer waren Krieger, und die Pflicht eines Kriegers war es, die Seinen zu beschützen. Frauen bekamen Kinder, zogen sie auf und sorgten für ihre Bildung, während die Männer in so einer Gesellschaft sich um Krieg und Regierung kümmerten. Die Frauen zu schützen war folgerichtig nichts anderes, als das eigene Heim und die Zukunft der Zivilisation zu schützen. Frauen wurden keineswegs für unwichtig gehalten, aber für zu kostbar, um selbst ein Risiko einzugehen. Natürlich setzte das voraus, dass die Frauen selbst nicht in der Lage waren, auf sich aufzupassen. Worf kannte Frauen wie K’Ehleyr, Natasha Yar, Deanna Troi, Ro Laren, Kira Nerys, Jadzia und Ezri Dax und nicht zuletzt Jasminder Choudhury, und so wäre er nie auf diesen Gedanken verfallen. Aber die talarianischen Frauen, die er hier in dieser Konferenzhalle sah und die den Männern als Begrüßer und Anreicher dienten, waren entschieden kleiner als ihre männlichen Gegenparts. Die unterschiedliche Größe war sogar noch auffälliger, als es bei den Menschen der Fall war. Die Frauen hier trugen farbenfrohe, eng anliegende Kleidung, die teilweise durchsichtig war, sie aber nichtsdestotrotz von Kopf bis Fuß bedeckte. Ausnahmslos trugen sie Handschuhe, genau wie ihre Männer das beim Kontakt mit Außenweltlern taten. Ihre breitkrempigen Kopfbedeckungen erinnerten an die kegelförmigen asiatischen Hüte auf der Erde, aber sie waren oben offen und enthüllten zarte, unterentwickelte Schädelverdickungen, die sogar noch schmaler waren als die eines talarianischen Jungen. „Ich fühle mich an die traditionelle Sitte des Verschleierns im Mittleren Osten auf der Erde oder der nexanralischen Periode auf Betazed erinnert“, flüsterte Picard ihm ins Ohr. „Nur dass es hier scheinbar eher dazu dienen soll, Berührungen abzuhalten als den Blick.“ Worf nickte und erkannte, dass die breiten Hutkrempen Männer davon abhielten, den offenen Gesichtern der Frauen zu nahe zu kommen. „Die Talarianer haben strenge taktile Sitten“, erwiderte Worf leise. „Aber die Kleidung dieser Frauen ist … ästhetisch überaus anziehend. Man könnte meinen, sie soll für die Männer eine gewisse Versuchung darstellen.“ Neben ihnen kicherte Jono. Der junge Mann hatte ein gutes Gehör. „Das ist nur ein weiterer Test, der überstanden werden muss. Außerdem mögen die Frauen es, hübsch auszusehen. Das ist in ihrem Interesse, nicht in unserem. Eine Frau zu berühren, die nicht zur Familie gehört oder mit einem verlobt ist, würde Schande sowohl über den bringen, der sie berührt, als auch über die Berührte.“ Als Jono sich jedoch die Frauen im Saal ansah, runzelte er die Stirn. „Das ist seltsam“, sagte er. „Es scheinen mehr Frauen hier zu sein, als es der Fall sein sollte.“ „Was meinen Sie damit?“, fragte Worf. „Sicher hat unsere Anwesenheit ihre Neugier geweckt.“ „Frauen befassen sich in der Regel nicht mit Staatsangelegenheiten. Aber es sind zu viele hier, als dass sie alle als Dienerinnen oder in Begleitung hier sein könnten. Und sehen Sie nur – da kommen noch mehr.“ In den nächsten Augenblicken stieg die Anzahl der leuchtend bunt gekleideten und mit breitkrempigen Hüten ausgestatteten Damen mehr und mehr an. Bald strömten sie geradezu in den Saal. Irritiert sahen die Männer zu, wie die Frauen sich den allgemeinen Gruppen in den Konferenzräumen anschlossen, während andere sowohl vor den Eingängen der Zimmer als auch den Ausgängen aus dem Gebäude Stellung bezogen. Sie standen einfach da, ohne etwas zu unternehmen, während die Männer konsterniert und verärgert vor sich hin murmelten. Der amtierende Kommandant, ein stattlicher, graubärtiger Mann, der seine Kriegertage weit hinter sich gelassen hatte, trat vor und erhob die Stimme. „Was hat das zu bedeuten? Kehrt zu euren Aufgaben in euer Heim zurück!“ „Hört uns an!“, ließ sich eine unbekannte, scharfe und weibliche Stimme vernehmen. Worf und Picard wirbelten zu einer großen talarianischen Frau mit goldenem Haar herum, die durch ein Mikrofon sprach, das sie in der Hand hielt. „Wir sind hier, um gegen das Ronzel-Regime zu protestieren! Die Frauen von Talar werden die Angriffe Ronzels auf ihre Freiheit nicht länger dulden! Die Frauen von Talar werden es nicht länger hinnehmen, dass die Kraft unserer Kinder von Außenweltlern ausgebeutet wird! Stattdessen werden wir hier ausharren, gemeinsam und entschlossen, bis die Herrschaft der Männer über die Frauen beendet ist!“ Verlegen wandte Endar sich an Picard. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Captain. Diese Frauen gehören zu einer Randgruppe – ich hatte keine Ahnung, dass sie so unverschämt sein würden, eine Staatszeremonie zu stören. Das ist vollkommen unangemessen!“ Picard wählte seine Worte vorsichtig. „Uns gegenüber ist keine Entschuldigung nötig, Botschafter. Es sind unruhige Zeiten – Zeiten, in denen auf vielen Welten Unzufriedenheit und Unsicherheit und der Wunsch nach neuen Antworten aufkommen. Wir sind von solchen Meinungsverschiedenheiten selbst nicht frei, wie Sie ja wissen. Aber wir respektieren das Recht aller Lebewesen, ihren Glauben auszudrücken, also beleidigt uns diese Demonstration nicht. Schließlich kann man nur durch Dialog zum Verständnis für andere Standpunkte gelangen.“ Ronzel kam zu ihnen herüber und setzte eine strenge Miene auf. „Wenn es sich dabei nur um eine Angelegenheit der freien Rede handelte“, sagte der Staatschef, „dann hätten Sie recht. Aber diese … Radikalen mischen sich in Dinge ein, die weit über ihren Horizont hinausgehen. Ich bin dankbar, dass Sie uns das nicht übel nehmen, Captain Picard, aber ich bin nicht in der Lage, so großzügig zu sein.“ Worf beobachtete durch die Fensterfronten, wie sich nun Sicherheitstrupps vor der Halle sammelten, während sich drinnen die zusammenschlossen, die bereits an der Zeremonie teilgenommen hatten. „Kommandant Ronzel“, sagte Picard. „Sicher gibt es einen Weg, die Situation friedlich zu lösen.“ Ronzel sah auf der Stelle indigniert und verärgert aus. „Wenn Sie glauben, dass ich Gewalt anwenden werde, dann missverstehen wir uns. Ich würde niemals einen dieser hervorragenden Leute darum bitten, sich mit Schande zu bedecken, indem sie Gewalt gegen eine Frau anwenden.“ Er schüttelte den Kopf. „Wenn sie Männer wären, dann könnten wir angemessen mit ihnen verfahren. Aber so, wie sich die Sache verhält …“ Tatsächlich wirkten die Sicherheitsleute nervös. Einige versuchten,...