Berger | Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 783 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 783, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

Berger Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 783

Trotz allem lächelt sie
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-8645-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Trotz allem lächelt sie

E-Book, Deutsch, Band 783, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

ISBN: 978-3-7517-8645-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bianka liebt ihren Freund über alles. Dabei ist Peter ein richtiger Luftikus, auf den sie sich nie verlassen kann. Während sie wieder einmal vergebens auf ihn wartet, lernt sie den attraktiven Frank Königsberger kennen. Der Mann ist zwar viele Jahre älter als sie, aber schwerreich, verlässlich, kultiviert und sympathisch. Von nun an kreuzen sich ihre Wege häufiger, und so entwickelt sich allmählich eine zaghafte Freundschaft. Eines Tages hält der Fabrikant und Gutsbesitzer um Biankas Hand an. Sie erbittet sich Bedenkzeit. Ihr Bruder und ihre Schwägerin drängen sie zu einem Ja. Ihr Hof steht kurz vor dem Ruin, und der reiche Schwager in spe könnte sicher helfen. Doch Bianka liebt Frank nicht. Als Peter sich dann völlig überraschend mit einer anderen verlobt, nimmt sie den Antrag an und hofft insgeheim auf ein Wunder ...

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Trotz allem lächelt sie


Eine junge Frau folgt tapfer ihrem Herzen

Bianka liebt ihren Freund über alles. Dabei ist Peter ein richtiger Luftikus, auf den sie sich nie verlassen kann. Während sie wieder einmal vergebens auf ihn wartet, lernt sie den attraktiven Frank Königsberger kennen. Der Mann ist zwar viele Jahre älter als sie, aber schwerreich, verlässlich, kultiviert und sympathisch. Von nun an kreuzen sich ihre Wege häufiger, und so entwickelt sich allmählich eine zaghafte Freundschaft.

Eines Tages hält der Fabrikant und Gutsbesitzer um Biankas Hand an. Sie erbittet sich Bedenkzeit. Ihr Bruder und ihre Schwägerin drängen sie jedoch zu einem Ja. Ihr Hof steht kurz vor dem Ruin, und der reiche Schwager in spe könnte sicher helfen. Doch Bianka liebt Frank nicht. Als Peter sich dann völlig überraschend mit einer anderen verlobt, nimmt sie den Antrag an und hofft insgeheim auf ein Wunder ...

Bianka sah alle paar Minuten auf ihre Armbanduhr. Dann blickte sie den Feldweg hinunter, von woher sie Peter erwartete. Nach einiger Zeit stellte sie ihr Rad wütend an eine knorrige Eiche, setzte sich ins Gras und lehnte sich gegen den Baum.

Es war immer dasselbe mit Peter. Sie konnte sich einfach nicht auf ihn verlassen. Bianka sehnte sich so sehr nach ihm. Lange konnte sie nun aber nicht mehr warten.

Seufzend zog sie eine Haarnadel aus ihrem Knoten, mit dem sie seit Kurzem ihre Haarfülle bändigte. Bianka fand diese Frisur abscheulich, aber Luise hatte darauf bestanden. Sie war der Meinung, dass Bianka dadurch vernünftiger wirkte und nicht mehr gar so kindlich. Als ob Bianka Wert darauf legte, dass man ihr auf Anhieb ihr Alter ansah.

Als sie gerade damit beschäftigt war, ihr Haar wieder zu richten, hörte sie Pferdegetrappel. Sie sprang auf und wurde enttäuscht.

Es war nicht Peter. Ein Fremder kam den Feldweg entlang. Da Bianka eine Pferdenärrin war, blickte sie dem Reiter recht intensiv entgegen. Das Tier war rassig und die Haltung des Mannes tadellos, stellte sie fest.

Der Fremde schmunzelte amüsiert, als er bemerkte, dass das Mädchen ihn beobachtete. Er grüßte höflich und brachte im nächsten Moment sein Tier zum Stehen.

»Entschuldigen Sie, ich wüsste gern ...« Er wollte wissen, wie er von hier aus zum nächsten Ort gelangen könnte.

Bianka erklärte ihm den Weg und erzählte ihm dann auch gleich noch, welche landschaftlichen Schönheiten es hier zu sehen gab.

Der Reiter stieg aus dem Sattel und stellte sich neben Bianka. Sofort kraulte sie sanft den schlanken Hals des Pferdes.

Der Rappe stieß darauf seine weichen Nüstern an Biankas Oberarm, als wolle er ihr seine Freundschaft versichern.

Frank Königsberger – so hieß der Fremde – staunte, wie bereitwillig sein Rappe sich von diesem bezaubernden jungen Mädchen kraulen ließ.

»Sie können mit Pferden umgehen«, sagte er anerkennend.

»Tiere merken, wenn man es gut mit ihnen meint«, erwiderte sie.

Dann betrachtete sie den Fremden verstohlen. Sie fand ihn schon recht alt. Er war bestimmt schon dreißig. Wer er wohl war?, fragte sie sich.

»Darf ich mich Ihnen vorstellen?«, sagte der Fremde da. »Frank Königsberger.« Er verbeugte sich leicht. »Ich nehme an, Sie wohnen hier in der Gegend, daher werden wir uns nun wohl öfter einmal begegnen.«

»Ach, Sie wohnen auch hier?«, fragte sie ihn. »Ich heiße übrigens Bianka von Hillmann.«

»Angenehm. Es freut mich, Sie kennen zu lernen.«

Sie reichten sich die Hand.

»Zeitweilig lebe ich hier«, erklärte Frank Königsberger dann. »Ich habe hier in der Gegend ein Gut gekauft, auf dem ich vorübergehend zu wohnen gedenke.«

»Ach so«, murmelte Bianka beeindruckt. Menschen, die sich einfach so ein Gut kaufen konnten, zählten bestimmt nicht zu den Ärmsten im Lande.

Sie musste an ihren Bruder Ludwig denken und an die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen er sich herumplagte. Er versuchte zwar stets, sie vor der Familie zu verbergen, doch das gelang ihm nicht immer.

»Ist Ihr Rad beschädigt?«, erkundigte sich Frank nun freundlich.

»Nein, wie kommen Sie darauf?«

»Weil Sie es an den Baum gestellt haben und nicht weitergefahren sind. So warm ist es doch heute nicht, um sich sonnen zu können.«

»Ich habe auf jemanden gewartet, der aber nicht gekommen ist«, erzählte sie ihm.

»Unzuverlässige Menschen sind eine Plage«, meinte der Mann.

Leider musste ihm Bianka beipflichten. Trotz aller Liebe, die sie für Peter empfand, machte es sie oft furchtbar wütend, dass auf ihn einfach kein Verlass war. Entweder war er unpünktlich, oder er erschien gar nicht zu ihren Treffen.

Hinterher tat es ihm dann immer schrecklich leid, und Bianka verzieh ihm immer wieder.

Frank hätte das Zusammensein mit diesem hübschen jungen Mädchen gern noch etwas ausgedehnt. Ihre herzerfrischende, natürliche Art gefiel ihm außerordentlich.

»Dann werde ich jetzt wieder nach Hause radeln«, sagte Bianka da.

Sie machte eine schnelle Kopfdrehung, bei der sich zwei Haarnadeln lösten, sodass sich ihre hübsche Haarpracht über ihre Schultern ergoss.

Wie gebannt schaute Frank auf Biankas seidiges honigblondes Haar.

»Verflixt«, murmelte sie ärgerlich. Das hatte sie nun von der neuen Frisur. Noch vor Kurzem hatte sie ihre Haare mit einem Band im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Da hatte es niemals Ärger gegeben.

Sie suchte die Haarnadeln auf der Erde und fand sie zum Glück schnell.

»Mit dieser Frisur ist es ein Graus«, schimpfte sie.

»Sie haben wunderschönes Haar«, stellte Frank anerkennend fest.

Bianka kniff ihre Augen leicht zusammen.

»Tatsächlich? Meinen Sie es auch wirklich ernst?«

»Aber ja!«, versicherte er.

»Wissen Sie, ich hatte sonst immer einen Pferdeschwanz. Aber meine Schwägerin hat mich gedrängt, meine Haare zu einem Knoten zusammenzustecken. Ich finde, ich sehe damit ein bisschen wie eine altjüngferliche Lehrerin aus.«

»Ich bitte Sie!«, widersprach Frank vehement. »Sie sehen mit der Frisur ganz entzückend aus.«

Bianka staunte nicht schlecht. Noch nie zuvor hatte sie jemand als entzückend bezeichnet.

Sie hatte es plötzlich eilig, von Frank Königsberger fortzukommen. Rasch steckte sie ihre Haare wieder zusammen und ergriff dann ihr Rad.

»Auf Wiedersehen«, rief sie dem Reiter zu, als sie auf ihr Fahrrad stieg und schnell davonradelte.

???

Ganz außer Atem kam Bianka daheim an.

Torsten und Renate, ihr Neffe und ihre Nichte, eilten ihr entgegen.

»Bia, Bia, unsere Senta hat Junge bekommen«, riefen sie aufgeregt.

»Wie schön«, rief Bianka. Der Ärger über Peters Ausbleiben und die Begegnung mit dem Fremden waren vergessen.

Sie stellte ihr Rad an die Stallwand und ging mit den Kindern in den großen Pferdestall. Hier hatten einst edle Rennpferde gestanden. Jetzt waren nur noch zwei übrig geblieben, und wer weiß, wie lange Ludwig sie noch halten konnte.

Nun war im Pferdestall Platz genug für eine Hundefamilie. Gemeinsam mit dem alten Karl hatte Bianka für die Jagdhündin eine Welpenkiste gezimmert und sie in eine Ecke des Stalles gestellt. Dort lag Senta, die glückliche Mutter, und fünf kleine, blinde Welpen kuschelten sich an ihren warmen Körper.

Bianka kamen die Tränen, so ergriffen war sie von dem Bild, das sich ihr bot.

Torsten und Renate gingen mit ihr näher an die kleinen Hunde heran. Sofort knurrte Senta böse.

»Sie mag uns plötzlich nicht mehr«, beklagte sich Torsten.

»Nein, so ist es nicht«, beschwichtigte Bianka ihren Neffen. »Senta fürchtet um ihre Jungen. Bleibt ihr zurück. Ich will sehen, wie Senta reagiert, wenn ich näher herangehe.«

Als Bianka alleine an die Hundebox trat, blieb die Hündin friedlich und gab keinen Ton von sich.

»Senta!« Bianka kniete sich neben die Kiste und streichelte die Hündin. Die ließ es sich wohlwollend gefallen. Selbst als Bianka ganz zart und vorsichtig die Welpen berührte, ließ die Hündin sie gewähren und leckte ihr sogar noch die Hand.

»Wir möchten die kleinen Hunde auch streicheln«, murrten Torsten und Renate.

»Wenn sie etwas größer sind, dann dürft ihr das. Jetzt geht es noch nicht, das habt ihr ja gesehen. Versprecht mir, euch die Welpen nur von hier aus anzusehen«, bat Bianka die Kinder eindringlich.

Sie stand nun wieder neben ihnen und legte ihre Hände auf ihre schmalen Schultern.

»Gut, wir versprechen es«, sagte Torsten.

»Großes Ehrenwort!«, verlangte Bianka.

Die Kleinen kreuzten beide Zeige- und Mittelfinger und gelobten, Senta und ihre Kinder in Ruhe zu lassen.

Bianka hoffte, dass sie sich daran hielten. Es war nämlich gut möglich, dass die sonst so gutmütige Hündin zuschnappen könnte, wenn Torsten oder Renate ihr und ihren Jungen zu nahe kommen würden.

»Warum...



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