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Bergner | Burnout-Prävention | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 290 Seiten

Bergner Burnout-Prävention

Die effektive Selbsthilfe für mentale Gesundheit
4., überarbeitete und erweiterte Neuauflage 2025
ISBN: 978-3-608-12501-6
Verlag: Klett-Cotta
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die effektive Selbsthilfe für mentale Gesundheit

E-Book, Deutsch, 290 Seiten

ISBN: 978-3-608-12501-6
Verlag: Klett-Cotta
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Leitfaden für ein ausgeglichenes Leben Neu in der 4. Auflage: Zeitmanagement, Social Media, aktuelle Arbeitswelt, Entscheidungsfindung Bewährt: Selbsthilfe mittels praxisnaher Übungen und Tests Wer sich überlastet fühlt, braucht konkrete Hilfe und keine langen theoretischen Ausführungen. »Burnout-Prävention« ist ein bewährtes Selbsthilfeprogramm, mit dem Sie Ihre eigenen Präventionsmaßnahmen gegen Burnout entwickeln können. Sie brauchen nicht gegen einen mächtigen Gegner in den Kampf zu ziehen. Burnout ist vielmehr eine Aufforderung, bedacht und selbstliebend eine neue Ordnung in das eigene Leben zu bringen. Es bietet ein hohes Potenzial für Erneuerung und Wachstum aus dieser belastenden Krise heraus.  Dieses Buch bietet auch in der vierten, an die Herausforderungen der Gegenwart angepassten Auflage die beste Grundlage hierfür. Eine wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe für alle, die Wege aus dem Burnout suchen oder gar nicht erst hineingeraten wollen.

Thomas Bergner, Dr. med., Studium der Humanmedizin in Erlangen und München, Facharztausbildung zum Dermatologen, psychotherapeutische und systemische sowie Coaching-Ausbildungen, von 1993 bis 2002 in eigener Praxis im Raum München niedergelassen, seit 1994 tätig als Coach für Führungskräfte mit dem Fokus auf Burnout-Prävention, Lösung von Überlastungsreaktionen und persönlichem Change-Management, Sach- und Fachbuchautor sowie Berater, Speaker und Trainer für internationale und mittelständische Unternehmen und im Non-Profit-Bereich.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Bereich 1:
Sich selbst besser verstehen: Wer und wie bin ich wirklich?


Bevor Sie sich die individuell passenden Lösungen für Ihr Vorankommen überlegen, ist es sinnvoll, sich selbst besser zu verstehen. Denn es ist ohne Nutzen, wenn Sie etwas anstreben, das in Ihnen zu einem Widerspruch führt oder wofür Sie nicht wirklich geeignet sind. Aus einer Buche wird nun einmal keine Eiche, aber beides sind herrliche Bäume. Für Sie ist es wichtig zu wissen, ob Sie eben eine Buche oder Eiche sind – oder doch eine Tanne.

Burnout entsteht nicht einfach so und ist auch kein unerklärlicher Schicksalsschlag. Burnout hängt mit der individuellen Persönlichkeit zusammen [104, 109], und um die soll es jetzt gehen. Es gibt keine Eigenschaft, die Burnout sicher auslösen wird, noch eine, die es sicher verhindern könnte. Dennoch ebnen bestimmte Persönlichkeitseigenschaften den Weg zu Burnout.

Es geht nicht um die Änderung Ihrer Persönlichkeit. Genauso wenig wie Sie Teile Ihres Körpers verbannen können, geht das auf Dauer mit den Anteilen Ihrer Persönlichkeit. Was Sie jedoch ändern können, sind Ihr Verhalten und Ihre Einstellungen, auch Ihre Sicht auf die Welt und sich selbst.

Beginnen Sie nun, sich mit den vielleicht nicht ganz so positiven Aspekten Ihres Lebens auseinanderzusetzen. Es geht dabei nicht vorrangig darum, dass Sie Ihre Probleme besser verstehen oder erkennen, sondern darum, im Bewusstsein der realen Situation Ihre eigenen Lösungen zu definieren. Lösungen sind es, die Sie weiterbringen.

Das Maß, mit dem sich die individuelle Persönlichkeit vor Burnout schützen kann, ist individuell sehr unterschiedlich. Deshalb ist der »Puffer«, der Burnout verhindert oder mildert, mal sehr kräftig (Abb. 5a) und mal eher schwach (Abb. 5b). Den individuellen Schutz nennen wir eine resiliente (seelisch stabile) Persönlichkeit. Diese Personen zeigen realistische Einschätzungen, denn sie wissen um ihre Stärken und neigen kaum zu Idealismus oder Perfektionismus. Sie sind emotional kompetent.

Es gibt im Leben zahlreiche Anforderungen und in der Regel sind es viele kleine Mikrotraumen, die den Puffer unmerklich und stetig verletzen (Abb. 5c), bis er so weit erodiert ist, dass Burnout kein Risiko, sondern Realität ist (Abb. 6a). Selten bringen ein massives Ereignis (Abb. 6b) oder wenige größere (Abb. 6c) den Menschen bis ins Burnout.

Abb. 5: Minimaltraumen und individueller Burnout-Schutz

Abb. 6: Burnout bei unterschiedlichen Traumata

A. Verhalten und Persönlichkeit


1

Unsere Persönlichkeit kann in Schubladen gepackt werden. Am weitesten verbreitet ist das Konzept der Big Five [34]. Demnach lässt sich die Persönlichkeit eines Menschen in die fünf Faktoren Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus untergliedern. Die fünf Haupteigenschaften werden im Modell dann weiter differenziert. Neurotizismus hat die engste Verbindung zum Risiko für Burnout. Er ist gleichbedeutend mit emotionaler Instabilität. Jedoch sind diese Menschen oftmals aufgrund ihrer Persönlichkeit empfänglich für emotionale Probleme anderer - und dadurch angenehme Mitmenschen. Neurotizismus beschreibt ängstliche, leicht irritierbare und sensitive Menschen, die oft zugleich einen geringen Selbstwert und ein hohes Maß an Selbstkritik haben [18].

Menschen mit folgenden Eigenschaften zeigen Zeichen von Neurotizismus:

  • Ängstliche Menschen neigen zum Grübeln und fühlen sich oft angespannt.

  • Reizbare Menschen verbittern rasch, können aggressive Inhalte kaum konstruktiv formulieren und sind häufig von anderen und sich selbst enttäuscht.

  • Befangene Menschen meiden Gesellschaft und meinen zu schnell, kritisiert oder abgewertet zu werden. Wenn sie etwas falsch gemacht haben und die Öffentlichkeit davon erfährt, ist dies für sie schwer aushaltbar.

  • Impulsive Menschen können Verlockungen wie Süßigkeiten oder Suchtmitteln nur mühsam widerstehen.

  • Verletzliche Menschen können Stresssituationen nicht mit konstruktiver Tatkraft angehen, weil der Stress sie verwirrt oder verzweifelt macht.

Zur Verdeutlichung schildere ich Ihnen im Folgenden einen Abschnitt aus dem Leben eines solchen Menschen:

Christiane

Christiane war schon immer sehr strebsam, bereits in der Schule war es ihr wichtig, gute Noten nach Hause zu bringen. Ihr Bedürfnis nach Erfolg wurde während ihrer beruflichen Laufbahn eher größer. Das führte zunächst auch dazu, dass sie die Karriereleiter schnell hinaufkletterte und rasch zur Managerin in der Computerbranche ernannt wurde. Sie hatte in ihrer Chefin eine wesentliche Förderin und Stütze. Auf deren Bestätigung und auf die Belohnungen durch Incentives war Christiane angewiesen. Wenn die mal ausblieben, sank ihr Selbstwertgefühl stark ab, es war letztlich instabil und wenig ausgeprägt.

Längere Zeit gelang es ihr, im Beruf den Schein zu wahren, aber zu Hause bei ihrem Partner und auch noch immer bei ihren Eltern wechselten ihre Launen stetig. »Sie war schon immer sehr labil«, sagten ihre Eltern dazu.

Christianes Chefin entschied sich, eine Stelle im Ausland anzunehmen. Das war scheinbar eine große Chance: Christiane beerbte ihre Chefin und stieg eine Managementebene auf. Plötzlich hatte sie Personalverantwortung zu tragen und musste selbst viel mehr entscheiden. Mit dieser Situation kam sie kaum zurecht, fühlte sich immer hilfloser und sehnte sich danach, von außen angeleitet zu werden. Ihre Mitarbeiter fühlten sich nicht wohl und wenn sie einmal kleine Fehler machten, zog sich Christiane sofort den Schuh an und übernahm innerlich deren Schuld. Schließlich fühlte sich Christiane immer unwohler und wechselte in eine technische Laufbahn ohne Personalverantwortung.

Sie haben kursiv unterlegt nun die typischen Merkmale eines »neurotischen« oder emotional labilen Menschen gelesen, eines Menschen mit überdurchschnittlichem Neurotizismus. Vielleicht konnten Sie auch etwas von sich darin wiederfinden:

TEST 5: Emotionale Labilität

Beantworten Sie nun folgende zehn Fragen [nach 11].

Ja

Nein

  1. Ich bin der Überzeugung, Misstrauen ist grundsätzlich angebracht.

?

?

  1. Zufall gibt es nicht oder sehr selten; häufig ist es Schicksal. Das meiste liegt eben nicht in unserer Macht.

?

?

  1. Ich glaube, das Schicksal ist ungerecht.

?

?

  1. Ich mache mir oft Sorgen.

?

?

  1. Ich neige zum Grübeln.

?

?

  1. Manchmal gelingt es mir kaum, mich zu konzentrieren.

?

?

  1. Ich möchte keinesfalls von anderen abgelehnt werden.

?

?

  1. Nein zu sagen fällt mir schwer.

?

?

  1. Ich bin eher gehemmt.

?

?

  1. In meinem Leben sorge ich mich öfter, verlassen zu werden.

?

?

Auswertung

Je mehr der vorangehenden Fragen Sie mit Ja beantwortet haben, umso größer ist Ihre emotionale Labilität, umso näher rückt das Vollbild von Neurotizismus.

Menschen mit ausgeprägtem Neurotizismus sind leicht auf die Palme zu bringen und schnell von sich – und gerne auch von anderen – enttäuscht. Das kann bis zur Verbitterung führen. Werden sie nach ihren Gefühlen befragt, fällt es ihnen eher schwer, ihren Ärger so zu formulieren, dass er nicht verletzend, sondern verständig aufgenommen wird.

Da sie meinen, zu oft oder unberechtigt kritisiert, abgewertet oder beleidigt zu werden, sind sie eher Einzelgänger. In Gesellschaft fühlen sie sich selten wohl, manchmal auch deshalb, weil sie übertriebene Angst vor eigenen Fehlern haben. Sie sind ohnehin grundsätzlich eher ängstlich und angespannt. Die Welt wird voller Grübel und Zweifel betrachtet. Deshalb verwundert es nicht, dass sie sich schnell gestresst fühlen. Immer wieder einmal kommt Verzweiflung in ihnen auf. Das Problem bei ihrer Art des Umgangs mit Stress ist, dass sie unbewusst beginnen, sich nur noch mit sich selbst statt mit Lösungen zu...


Bergner, Thomas
Thomas Bergner, Dr. med., Studium der Humanmedizin in Erlangen und München, Facharztausbildung zum Dermatologen, psychotherapeutische und systemische sowie Coaching-Ausbildungen, von 1993 bis 2002 in eigener Praxis im Raum München niedergelassen, seit 1994 tätig als Coach für Führungskräfte mit dem Fokus auf Burnout-Prävention, Lösung von Überlastungsreaktionen und persönlichem Change-Management, Sach- und Fachbuchautor sowie Berater, Speaker und Trainer für internationale und mittelständische Unternehmen und im Non-Profit-Bereich.

Thomas Bergner, Dr. med., Studium der Humanmedizin in Erlangen und München, Facharztausbildung zum Dermatologen, psychotherapeutische und systemische sowie Coaching-Ausbildungen, von 1993 bis 2002 in eigener Praxis im Raum München niedergelassen, seit 1994 tätig als Coach für Führungskräfte mit dem Fokus auf Burnout-Prävention, Lösung von Überlastungsreaktionen und persönlichem Change-Management, Sach- und Fachbuchautor sowie Berater, Speaker und Trainer für internationale und mittelständische Unternehmen und im Non-Profit-Bereich.



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