Bernard | Fels in der Brandung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

Bernard Fels in der Brandung

Die 100jährige Lebensgeschichte einer einfach starken Frau

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

ISBN: 978-3-7543-3600-7
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Eine wahre Geschichte

Dieses Buch schildert in ergreifender Weise die hundertjährige Lebensgeschichte einer einfachen Frau, die in ihrem bewegten Leben mit Armut, Abhängigkeit, Freiheit, Liebe und dem Sterben ihrer so geliebten Menschen konfrontiert wurde. Mit ihrem gut ausgeprägten Humor und mit festem Glauben, hielt sie jedem noch so harten Schicksalsschlag stand. Sie lebte ihr Leben für ihre Familie und ihre Mitmenschen, wodurch sie deren Mitte und ruhender Pol wurde.
Bewusst wird jeder politische Bezug in dieser Biographie vermieden und das Überleben einer einfach starken Frau geschildert.
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Autoren/Hrsg.


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Der Erste Weltkrieg
Man schrieb das Jahr 1914, wo Europa vor dem Ersten Weltkrieg stand. Der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin Sophie von Hohenberg fielen in Sarajevo einem Attentat zum Opfer. Sie wurden durch Revolverschüsse tödlich getroffen. Diese Tat war ein Racheakt für die Unterdrückung der Serben in Österreich-Ungarn. Dieser Mord an dem Thronfolger und seiner Gattin in Sarajevo war der unmittelbare Anlass für den Ersten Weltkrieg. Am 28. Juli erklärte Österreich- Ungarn Serbien den Krieg. Marias Mutter las dies in der Freien Presse und erzählte es ihrer 12-jährigen Tochter Maria. Diese verstand nicht was Krieg bedeutete. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Menschen sich gegenseitig bekämpften. Viele Länder waren an diesem Krieg beteiligt und Anna war besorgt um ihre Zukunft. „Wie wird sich das entwickeln und wo soll das noch hinführen?“, sagte Anna zu ihrem Lebensgefährten. „Mache dir nicht immer so viele Gedanken, es wird schon gut ausgehen für uns“, meinte ihr Freund und nahm dies eher auf die leichte Schulter. Anna versuchte ihr Leben so normal wie möglich zu gestalten. Sie wollte ihre Tochter so gut es ging, vor diesem schrecklichen Krieg beschützen. Die Jahre bis zu Marias Schulabschluss, den sie mit 14 absolvierte, verliefen für sie mal traurig, mal fröhlich. Als Maria die Schule verlassen musste, kam die Frage auf: „Was nun?“ Für eine Weiterbildung oder ein Studium fehlten die finanziellen Voraussetzungen. Somit war es eine beschlossene Sache, dass Maria eine Stelle annehmen und sich selbst versorgen musste. Der Stiefvater war nicht mehr bereit, für Maria zu sorgen und Anna fehlte es an Durchsetzungskraft. Sie tat, was ihr Partner von ihr verlangte, wenn auch widerwillig. Man versuchte in der Großstadt eine Familie zu finden, die Maria als Hausmädchen bei sich aufnehmen würde. Nach kurzer Zeit fanden sie das Gewünschte und Maria blieb keine Wahl, als sich der Anordnung zu fügen. Sie war sehr traurig über diesen Entschluss, denn Wien, wo sie arbeiten musste, lag in so weiter Ferne. Sie wollte ja auch ihre geliebte Mutter nicht verlassen. Der Tag kam jedoch schneller als sie dachte, wo sie Abschied nehmen musste, von allem was ihr lieb war. An einem grauen nebligen Tag packte Maria ihre paar Habseligkeiten und ging mit ihrer Mutter zur Bahn. Dort angekommen belehrte Anna ihre Tochter, indem sie sagte: „Maria du musst schön artig und fleißig sein, und bereite mir ja keine Schande.“ „Nein Mutter, ich werde das tun, was man mir sagt“, versprach sie mit zittriger Stimme. Sie hätte am liebsten losgeheult, konnte aber die Tränen unterdrücken, wie so vieles in ihrem jungen Leben. Nun musste Maria den Zug besteigen, denn es war schon an der Zeit abzufahren. Sie winkte ihrer Mutter solange, bis der Zug eine Biegung machte und Anna aus ihrem Blickfeld verschwand. Anna unterdrückte ihren Abschiedsschmerz, um ihrer Tochter die Trennung zu erleichtern. Als Maria ihre Mutter nicht mehr sehen konnte, suchte sie sich ein ruhiges Abteil, wo sie alleine war. Sie setzte sich auf die Bank neben dem Fenster und weinte bitterlich. Als sie sich etwas beruhigt hatte, dachte sie zum ersten Mal an ihre Zukunft und was sie ihr wohl bringen möge. Maria war kein ängstliches Mädchen, im Gegenteil, sie war mutig, entschlossen, stark und dickköpfig. Ihre Aufregung steigerte sich, je mehr sie sich dem Ziel näherte. Noch nie zuvor war sie in einer großen Stadt gewesen und so malte sie sich alles in den schönsten Farben aus. In Wien angekommen, wartete schon eine Dame auf dem Bahnsteig, um Maria abzuholen. „Du bist also Maria“, sagte ihre neue Herrin, als sie schüchtern vor ihr stand. „Ja, ich bin Maria“, sagte sie leise. „Und ich bin deine neue Herrin und heiße dich in Wien herzlich willkommen. Du musst keine Angst haben. Ich verstehe dich, so weit weg von Zuhause“, sagte die Dame verständnisvoll und nahm Maria an der Hand, als sie zusammen den Bahnhof verließen. Maria weinte, sie fühlte sich von aller Welt verlassen. „Aber Kindchen, du musst nicht weinen. Wenn du ein paar Tage bei uns bist, dann wird alles leichter, du wirst sehen“, tröstete ihre Herrin. Maria beruhigte sich und dachte: „Die ist ja ganz nett. Ich glaube, sie mag mich.“ Dies hatte zur Folge, dass Maria sich von ihrer neuen Herrin geliebt fühlte. Sie gingen nun ein Stück des Weges, bis die Dame vor einer schönen Villa Halt machte. „Siehst du Maria, wir sind schon da. Dies ist nun dein neues Zuhause.“ „Schön ist es hier“, stellte Maria fest und es gefiel ihr tatsächlich. Als sie eintraten, stellte die Dame Maria ihren Kolleginnen vor. Sie wurde herzlich begrüßt. Auch der Herr des Hauses, ein angesehener Arzt, nahm sich Zeit, mit Maria ein paar Worte zu wechseln. Er hatte nichts zu tun mit dem Personal. Seine Gattin übernahm die Pflichten des Hauses und kümmerte sich um die profanen Dinge, die auch erledigt werden mussten. Für Maria war der herzliche Empfang eine große Hilfe. Dadurch hielt sich der Trennungsschmerz in Grenzen. Maria wurde in ihr Zimmer geführt, das sie sich mit einem Hausmädchen teilen musste. Es war auch gut so, da sie anfangs ihr Heimweh nicht in den Griff bekam. Die kommenden Tage hatte Maria viel zu tun. Das lenkte sie etwas von der Sehnsucht nach ihrer Mutter ab. Maria wurde langsam erwachsen und bekam ihre erste Periode, die Angst und Unsicherheit auslöste. Sie ging zu ihrer Herrin, um zu fragen, was ihre Blutungen zu bedeuten hatten. Sie dachte schon, es sei eine schwere Krankheit. Die Herrin musste nun die Mutter ersetzen und erklärte ihr nur das, was notwendig war. Es wurde zu dieser Zeit nicht über Sexualität gesprochen, es war und blieb ein Geheimnis, das die Mädchen selbst entdecken mussten. Dadurch wurden leider viele uneheliche Kinder geboren. Von der Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten bekam Maria nicht viel zu sehen. Allein durfte sie nicht ausgehen und niemand hatte ihr angeboten, etwas zeigen zu wollen. Nur einmal durfte sie mit ihrer Herrschaft zu einem Fest. Maria staunte über die großen Gebäude, Geschäfte, die stilvoll dekoriert waren und Pferde, die überall standen, mit Kutschen hintendran und nicht zu vergessen, die Straßenbahnen, die mit lautem Gebimmel herumfuhren. Alles war neu für Maria und sie konnte sich an den wunderschönen Kleidern, die von schönen Frauen getragen wurden, nicht satt sehen. Maria war eitel und wünschte sich, solche Kleider auch einmal tragen zu dürfen, worauf sie aber noch eine lange Zeit warten musste. Sie war beeindruckt von der Stadt und ihren Menschen. Zuhause bekam sie dies nicht zu sehen, worüber sie aber auch nicht traurig war. In ihrer spärlichen Freizeit zog sich Maria in ihr Zimmer zurück, wo es für sie nur eines gab: Schreiben. Einen langen Brief nachhause, an ihre geliebte Mutter, die sie noch immer vermisste. Das Heimweh stimmte Maria traurig. Nachhause durfte sie nicht, sie sollte ja etwas lernen. Aber was sollte das sein? Sie kannte nur kochen und putzen, sollte dies etwa ihre Lehre sein? fragte sie sich. So versuchte sie durch das Lesen einiger Bücher, die sie von ihrem Herrn bekam, ihr Wissen aufzubessern. Am 21. November 1916 trauerten die Menschen überall im ganzen Land, um ihren geliebten Kaiser. Kaiser Franz Joseph war im Alter von 86 Jahren verstorben. Marias Herrschaft fand sich am 30. November beim Trauerzug ein. Der Kaiser regierte fast 68 Jahre das Kaiserreich Österreich. Nach dem Tod seiner Gattin Elisabeth vereinsamte er. Die gesamte Bevölkerung nahm Anteil an seinem Tode, so auch ihre Herrschaft. Maria war ebenso traurig, obwohl sie den Kaiser nur von Bildern her kannte. So vergingen vier lange mühsame Jahre, wo Maria dachte, diese hätten nie ein Ende. Sie war nun 18 Jahre alt und zu einer hübschen jungen Dame, mit dunklen Locken und zierlicher Figur, herangereift. Maria hatte einen graziösen Gang, wunderschöne blaue Augen, wodurch sie so manche Männerblicke auf sich zog. Aber das kümmerte Maria kein bisschen. Ihr Streben galt nur ihrer Mutter. Eines Tages bekam Maria von Anna einen Brief, in dem stand: „Liebe Maria! Dein Stiefvater hat mich verlassen und wenn du möchtest, kannst du nachhause kommen. Ich lebe nun alleine und freue mich auf unser Wiedersehen. Liebe Grüße, deine Mutter.“ Marias erster Gedanke war:„Gott hat mich nun doch erhört.“ Sie weinte, als sie diese Zeilen las, denn nach so langer Zeit, würde sie ihre Mutter endlich wiedersehen. Es waren Tränen der Freude, sie musste es sofort ihrer Herrin mitteilen. Als diese hörte, dass Maria ihr Arbeitsverhältnis lösen wollte, zeigte sie sich sehr verständnisvoll. Sie wusste um Marias Heimweh, bezahlte ihr den restlichen Lohn aus und brachte sie am übernächsten Tag zur Bahnstation. Maria verabschiedete...


Bernard, Marie
Rikki Schäfer wurde als Tochter einer österreichischen Büroangestellten und eines russischen Offiziers, in Österreich geboren.

Als ihr Mann im Alter von nur 27 Jahren tödlich verunglückte, wurde die zweifache Mutter zur Witwe und widmete sich ganz ihrer Familie und ihrer sozialen Ader.

Während sie sich in jungen Jahren überwiegend für unerklärbare Phänomene interessierte, entdeckte sie in reiferen Jahren ihr Talent zum vielseitigen Schreiben und Geschichten erzählen.

Zu ihren Werken zählen die 100-jährige Lebensgeschichte ihrer Großmutter, Kinderbücher, Mysteriethriller und Fantasiegeschichten.


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