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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 406 Seiten

Reihe: Eine Rose für das Biest

Berndt Jagdfieber

Eine Rose für das Biest 2
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7487-1640-2
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Eine Rose für das Biest 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 406 Seiten

Reihe: Eine Rose für das Biest

ISBN: 978-3-7487-1640-2
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Vincent erhält von Nathan die Chance, sich der Gemeinschaft der Nachtjäger anzuschließen. Dazu muss er beweisen, dass es ihm gelingt, das Biest zu beherrschen. Versagt er, droht ihm der Tod. Doch ausgerechnet die Liebe zu Nina provoziert seine Nachtseite weit über die Grenzen jeglicher Kontrolle hinaus. Verzweifelt erkennt er, dass ihm keine Wahl bleibt, und er stellt sich dem Unvermeidlichen. Nathans Widersacher tritt offen in Erscheinung und fordert ihn heraus. Aufgerieben zwischen dem Verrat seiner eigenen Leute und der bitteren Entscheidung, die ihm Vincent abverlangt, versucht er einen Krieg der Gemeinschaften zu verhindern. Sein ehemaliger Lehrer und Anführer bietet seine Hilfe an. Und weckt damit die schlimmsten Erinnerungen in Nathans Leben. 'Jagdfieber' ist der zweite Teil der Dilogie 'Eine Rose für das Biest' und setzt Band eins 'Nachtjäger' fort. Eine erste, wesentliche kürzere und einbändige Fassung des Romans erschien 2012 unter dem Titel 'Das Biest in ihm' im Sieben Verlag.

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1. Hartes Training
    Jakub   Nathan saß am Feuer, sah in die Flammen. Seine Finger ließen den Glasring kreisen, als könnten sie nicht von ihm lassen. »Denkst du oft an sie?« Adam zündete eine Zigarette an, reichte sie ihm. »Sie war deine erste große Liebe.« »Sie war auch meine letzte.« Ein Lächeln vertrieb für einen Augenblick den Ernst aus seiner Miene. »Du hast dein Herz für dich behalten? All die Jahre lang?« »Ich habe es aufgeteilt.« Nathan inhalierte den Rauch, blies ihn langsam wieder aus. »In meinem Leben gibt es Menschen, die mir viel bedeuten.« »Menschen?« Adam hob die Brauen. »Mutig.« »Menschen, Biester.« Glutfunken segelten durch die Dunkelheit. »Ich habe mir abgewöhnt zu unterscheiden.« »Hört, hört. Ein Philosoph.« Adam lachte. Jakub schlang die Arme um den Körper. Ihm war kalt, aber das war ein kleiner Preis für ein ungestörtes Treffen mit Nathan. Er hatte ihn und Adam darum gebeten. Mitten in der Nacht waren sie losgefahren, um an einem Grillplatz im Nirgendwo ein Feuer zu entfachen und zusammen zu rauchen. Sicherlich ging es längst gegen Morgen. Da sich Gregor immer noch in seinem Bunker verkroch und die Wunden leckte, die ihm sein Sohn zugefügt hatte, würde er ihren Ausflug in Feindesland nicht bemerken. Der Rest der Wolfsrachen schlief wahrscheinlich den Rausch aus. Eines musste man den spanischen Überläufern lassen, sie wussten, wie man feiert. »Ich habe Vincent zu mir geholt.« Nathan sah ihn durch die Flammen hindurch an. »Er kann sich an keinen Kampf erinnern.« »Aber er hat stattgefunden.« Die Wunde auf Vincents Rücken sprach für sich. Außerdem war Michal Zeuge der Auseinandersetzung zwischen ihm und Gregor. »Ich glaube es dir.« Erneut kreiste der Ring durch Nathans Finger. »Das Biest blockiert seine Erinnerungen. Anscheinend häuft es sich in letzter Zeit.« »Schlecht«, murmelte Adam und nahm sich die Zigarette zurück. »Wer von euch macht es?« Jakubs Magen zog sich zusammen. Vincent hatte ohne Hilfe seiner Nachtseite die Stirn geboten. Er hatte es geschafft, achtundzwanzig Jahre alt zu werden und nicht nur zu überleben, sondern auch die meiste Zeit ein Mensch zu bleiben. Gregor hatte ihn im Stich gelassen, statt ihm zu helfen, dabei war er Vincents Vater. Es wollte Jakub immer noch nicht in den Sinn, weshalb sich Gregor erst nach zehn Jahren bei seinem Sohn gemeldet hatte. Vincent hätte ihn viel früher gebraucht. »Niemand macht es«, sagte Nathan leise. »Ich werde ihn nicht töten.« »Nicht?« Adam blähte die Wangen, was bei seinem eingefallenen Gesicht seltsam aussah. »Ich kann es nicht.« Nathan wich Adams Blick aus, nur um Jakubs zu finden. »Warst du sanft zu Maria?« »Ja.« Ein Genickbruch war schnell, sanft und beschissen effizient. »Kein Geheimnisträger außerhalb der Gemeinschaft.« Jedem von ihnen kam ein anderer Fluch über die Lippen. »Was hat Heinrich nur aus uns gemacht?« Unglücklich starrte Adam in die Flammen. »Wir gehen mit dem Tod unserer Freunde um wie mit einem lästigen Ärgernis.« »Wir sind Monster«, sagte Nathan mit einer Resignation in der Stimme, die es in Jakubs Herz ziehen ließ. »Jeder von uns ist ein Mörder.« Das Schweigen senkte sich bleischwer auf den beginnenden Morgen. Keiner von ihnen brachte den Mut auf, es zu brechen. Als sich ein grauer Streifen im Osten zeigte, stand Nathan auf. »Ich muss zurück. Vincents Training beginnt bald und ich will dabei sein.« »Du hängst an ihm«, stellte Adam fest. »Warum? Er ist der Sohn deines Feindes.« Nathan steckte sich schweigend den Glasring an den kleinen Finger. »Hattest du ihn nicht Lorena geschenkt?« »Sie hat ihn Vincent vermacht.« Adam runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. »An dem Nachmittag, an dem du dich aus der Glashütte geschlichen hast.« Jakub war ihm gefolgt und gerade noch rechtzeitig gekommen. Alle trafen sich in der Ruine. Für heimliche Küsse, für Sex, der mal mehr, mal weniger gut ausging. Oder um eine Nacht in Angst und Kälte zu verharren, bevor der erste Zug in Ostravice in die Freiheit abfuhr. Manche von den Wolfsrachen hatten ihn erwischt, andere hatte Heinrich erwischt. Nathan sah zu ihm hinab. Der Lichtschein der Flammen ließ Schatten über sein Gesicht zucken. »Ich habe dir nie gedankt.« »Das musst du auch nicht.« Für Lorena war es ein Spiel gewesen. Ein erotisches, über die Maßen sinnliches Spiel. Sie hatte es genossen, von den Armen eines Mannes gehalten zu werden, während ein Junge darum kämpfte, ein Mensch zu bleiben. Dass ihr Jakub die Augen mit Nathans Halstuch verbunden hatte, hatte sie zusätzlich erregt. Nathan hatte sich tapfer geschlagen. Vielleicht wäre sogar Heinrich stolz auf ihn gewesen. Erst als das Gelb aus seinen Iriden verschwunden war und die Fangzähne sich wieder zurückgebildet hatten, wurde Lorena von ihrer Augenbinde erlöst. Sie war so atemlos wie Nathan gewesen, doch ihre Lust hatte keinen Kampf, keinen Schmerz mit sich geführt. Mit einem seligen Lächeln war sie nach Hause gegangen, während Nathan auf dem Rückweg zur Glashütte zusammenbrach. Jakub hatte ihn huckepack tragen müssen. Zum Glück war Heinrich an diesem Abend zu sehr mit seinen eigenen Bedürfnissen beschäftigt gewesen und damit, sie in Maria auszutoben. Ein paar Wochen später war Gregor geflohen. Zusammen mit dem Mädchen, dem Nathan nicht nur einen Ring, sondern auch sein Herz geschenkt hatte. Lorena hatte beides mitgenommen. »Er lag auf seinem Schreibtisch.« Nathan betrachtete das Glitzern an seinem Finger. »Ich bemerkte ihn, als ich Vincent heimlich besuchte. Ihn und eine Nachricht von Lorena. Als ich gestern Abend ein paar persönliche Dinge von ihm geholt habe, konnte ich nicht anders und habe ihn eingesteckt.« »Vincent wird es bemerken.« Spätestens, wenn Nathan ihn nach hoffentlich erfolgreichem Training wieder aus der Fabrik entließ. »Bis dahin bringe ich ihn zurück.« Das schüchtern verträumte Lächeln verwandelte Nathan in den verliebten Jungen von damals. »Rechne mit Heinrichs baldigem Erscheinen.« Seufzend erhob sich auch Adam. »Milos hat ihn seit ein paar Tagen auf dem Schirm, wie er um deine Fabrik schleicht und auf einem Schrottplatz haust.« Nathan schnaubte. »Gregor lässt meine Leute ebenso wie meine Feinde beobachten, ich kollaboriere mit euch und meine Männer springen ab, um sich Gregor anzuschließen. Was ist los mit uns?« Adam lachte. »Es scheint, wir haben den Halt verloren. Jeder auf seine Weise, und nun bemerken wir es und fürchten uns davor.« »Ich kann euch Halt bieten.« Nathan fasste ihn am Arm. »Adam, ich weiß, wie sehr du unter Heinrich gelitten hast. Ich verstehe, dass du ihm den Rücken kehren musstest. Das verstehe ich bei jedem von euch. Aber nachdem, was ihr mir von Gregor erzählt habt, ist er die falsche Wahl.« »Wissen wir.« Unglücklich zuckte er mit der Schulter. »Deshalb verraten wir nach Heinrich auch Gregor. Du bist die einzige Alternative in dem Irrsinn.« »Ich verfüge über eine Handvoll Männer, die mich niemals hintergehen würden, aber ich weiß nicht, ob das genügt, um uns gegen Gregor und die Überläufer zu stellen.« »Wird es nicht«, seufzte Adam. »Milos und Bronco sind Meister im Infiltrieren. Sie sagen, sie hätten noch zwei von dir an der Leine, also kannst du niemandem trauen.« Nathan schloss die Augen. »Aber du kannst sie erkennen.« Schaudernd stieß Adam einen Stock ins Feuer. »Seit heute Nacht tragen alle ein eindeutiges Zeichen ihrer Mitgliedschaft auf dem Rücken.« Die Brandmale. Es war so lächerlich, doch Bronco schien es ernst zu meinen, dabei war die Idee im Suff geboren. »Wer zum erlauchten Klub der Wolfsrachen gehört, trägt ein frisches Brandzeichen.« Adam ignorierte Nathans nach Luft schnappen. »Milos hat einen Draht zu etwas verbogen, das nicht einmal annähernd einem Wolfskopf mit aufgerissenem Maul ähnelt. Er hat das Ding ins Feuer gehalten und jedem auf den Rücken gedrückt.« Die Jungen hatten gebrüllt wie die Löwen, als der Draht auf ihrer Haut gezischt hatte. Ilja und Miroslav wären beinahe transformiert. Als sich Bronco mit dem Teil Adam genähert hatte, hatte ihn Jakub niedergeschlagen. Dafür hatte sich Milos auf Michal gestürzt, kaum dass der zur Tür hereingekommen war. Bevor der Junge wusste, wie ihm geschah, hatte er ihm die Kleidung vom Oberkörper gerissen und ihn gezeichnet. »Jakub und ich sind die einzigen Wolfsrachen ohne Brandmal.« Adam zwinkerte ihm zu. »Du hast mich davor gerettet, mein Freund.« »War mir ein Vergnügen.« Sie waren die Ältesten der Gemeinschaft. Ihnen standen ein paar Extras zu. »Das ist barbarisch.« In Nathans Miene spiegelte sich Abscheu. »Sie wenden sich von Heinrich ab, bleiben jedoch seinen Methoden treu?« Heinrich hatte sie alle gezeichnet. Wenn auch nicht mit einem Brandmal. »Die Brandmale sollen ein Zeichen für eine Gemeinschaft der neuen Generation sein«, erklärte Adam und schüttelte sich erneut. »Frei von Regeln und Zwängen und weiß der Teufel was. Deine Spanier blieben ebenfalls nicht verschont.« »Sie sind stolz auf ihr freies Leben.« Ein trauriges Lächeln glitt über Nathans Gesicht. »Sie werden in dieser Freiheit untergehen und es erst bemerken, wenn es zu spät ist.« »Heinrich würde sie in der Luft zerreißen.« Dasselbe würden sie mit ihm tun, sobald sie ihn in die Finger bekämen. »Es wird zum Kampf kommen.« Es schien, als spräche Nathan zu sich selbst. »Das ist das Letzte, was ich will.« »Und ich will nicht, dass einer...



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