Berndt / Koller 50 einfache Wege zum Glück
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-86489-512-8
Verlag: Westend
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: 50 einfache Dinge
ISBN: 978-3-86489-512-8
Verlag: Westend
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Anleitung zum Glücklichsein
Die Maxime »Höher, schneller, weiter« bestimmt unsere Leistungsgesellschaft. Unser Wohlbefinden und wirkliche Freude bleiben dabei jedoch häufig auf der Strecke: Zu kurz kommen Zeit, Sinn und Hingabe - wichtige Faktoren für die Achtsamkeit gegenüber sich selbst und den kleinen unprätentiösen Dingen, die das Glück bringen. Dieses Buch zeigt die wahren, aber einfachen Wege zum Glück.
Wertschätzend sein, Zeit für sich selbst und andere haben, Werte leben. Diese und viele andere Dinge sind Schlüssel zum Glück. Launig und facettenreich gehen die Autoren Christine Koller und Jon Christoph Berndt in ihrem Lesebuch den vielfältigen Dimensionen auf den Grund und zeigen Wege auf, wie jeder einzelne glücklicher leben kann. Dazu gehören Demut und Gute- Laune-Mittel ebenso wie geistige Erbauung und immer wieder neue Überraschungen für den Partner: füreinander da sein, die Freizeit sinnenstark gestalten, gemeinsamen inneren Reichtum finden. Und ein Glücks-Selbsttest am Ende des Buches hilft dem Leser zu erkennen, was genau sein Leben wirklich bereichert.
»Glück ist für mich das rechte Tun im rechten Augenblick, daher finde ich das Buch '50 einfache Wege zum Glück' sehr lesenswert.«
Prof. Dr. Claus Hipp, Unternehmer
Jon Christoph Berndt wurde im Jahr 1969 geboren. Der studierte Politologe, Kommunikationswissenschaftler, Absolvent der Deutschen Journalistenschule München und Redakteur ist Inhaber der brandamazing Markenberating in München. Des Weiteren ist er der Erfinder von Human Branding, womit auch der Mensch zu einer starken Markenpersönlichkeit wird. Berndt ist Dozent an der ZfU International Business School, der BAW Bayrischen Akademie für Werbung und Marketing sowie Mitglied des Vorstands der GSA German Speakers Association und Lehrbeauftragter an der Steisbein-Hochschule Berlin. Er ist Kolumnist beim Hamburger Abendblatt und arbeitet für Unternehmen und Einzelpersonen, außerdem für ARD, RTL sowie das Handelsblatt.
Christine Koller ist im Jahr 1967 geboren worden und lebt in München. Nach ihrem Studium der Germanistik und Kunsterziehung 1990 und einem Volontariat beim AC-Verlag, machte sie sich 1995 selbstständig. Nun arbeitet sie seit über 20 Jahren als Journalistin für namhafte Zeitungs-, Magazin-Verlage und TV-Sender. Ihr erster Ratgeber Liebe auf Distanz (2004) erschien 2012 sogar in China. Koller hat inzwischen weitere Ratgeber veröffentlicht: Colour your Life (2006), Inspiration - jetzt (2008) sowie Jetzt nehme ich mein Leben in die Hand (2009).
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einführung Glück ist so ein kleines, wundervolles Wort. Eine Prise, von der jeder gerne etwas mehr im seinem Leben hätte, weil es den Alltag so viel bunter, leichter und schöner macht. Doch: Was ist Glück? Bei dieser Frage wird klar, wie komplex das Ganze ist. Oder können Sie spontan eine Antwort geben? Vermutlich nicht, denn Glück ist vielschichtig. Es begegnet uns in den verschiedensten Formen, Bereichen und Facetten unseres Lebens. Glück gibt es als großes, allumfassendes Gefühl und in kleinen feinen Dosen. Denken Sie nur daran, wie es war, als Sie sich das erste Mal verliebten, als Sie den Job oder den Auftrag Ihres Lebens ergatterten, als Sie eine tiefgreifende Erkenntnis hatten und sich absolut in Ihrer Mitte fühlten. Denken Sie an die vielen kleinen Glücksmomente: Wenn die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings Ihre Nase kitzeln, wenn Sie vor Freude lauthals lachen, wenn Sie die erste Kastanie des Herbstes finden und sie als Handschmeichler in Ihre Hosentasche stecken, wenn Sie frischer Kaffeeduft sonntags aus dem Bett lockt. All das ist Glück, es sind die Momente auf Wolke sieben. Daran beteiligt sind Glückshormone – Endorphine, Serotonin, Dopamin. Sie lassen uns im Augenblick des Glücks ganz besondere Höhenflüge erleben. Die Euphorie der kleinen Glückskicks und das große Gefühl von Zufriedenheit und Angekommensein sind Thema Dutzender Studien: »Happiness Research«, also Glücksforschung, versucht herauszufinden, was unser Glück hemmt und was es fördert. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Bürger wohlhabender Industrienationen sind nicht glücklicher als Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Am glücklichsten sind laut solcher Erhebungen die Dänen, es folgen die Puerto Ricaner, Kolumbianer, Isländer und Irländer; erst an 36. Stelle kommen die Deutschen. Begründung: Nur in sehr armen Ländern ist Geld tatsächlich ein entscheidender Überlebens- und Glücksfaktor. Sind bei einem Jahreseinkommen von etwa 40 000 Euro die Grundbedürfnisse erst einmal befriedigt, bedeutet ein weiterer Zuwachs von Einkommen nicht unbedingt oder sogar eher nicht mehr Zufriedenheit und Glück. Das bestätigen auch die vergangenen 50 Jahre in der Geschichte der westlichen Industrieländer: Niemals zuvor gab es ein solch lang anhaltendes Wirtschaftswachstum und sind wir dennoch nicht glücklicher geworden. Schuld daran ist das so genannte Easterlin-Paradox. Die nach dem US-amerikanischen Ökonomen Richard Easterlin benannte Theorie schreibt den Umständen »Gewöhnung« und »Vergleichen« die Ursachen dieser Unzufriedenheit zu. Wir stumpfen ab und schätzen das, was wir haben, immer weniger. Zugleich schauen wir auf das Einkommen und den Besitz der anderen und sagen uns: »Mist, mein Nachbar fährt ein dickeres Auto, der verdient mehr als ich.« Oder: »Mein Freund ist jetzt schon zum dritten Mal dieses Jahr in Urlaub, der hat’s einfach besser als ich.« Das ist Wasser auf die Mühlen der nagenden Unzufriedenheit. Oder wie bereits 1906 der US-amerikanische Satiriker Ambrose Bierce meinte: »Glück ist ein angenehmes Gefühl, das aus der Betrachtung fremden Elends erblüht.« Gewöhnung und Vergleichen trüben also die Freude und verhindern, dass wachsender Wohlstand uns glücklicher macht. Nachdem wenige Jahre nach dem Niedergang der New Economy nun die angespannte Weltfinanzlage für weitere Depression sorgt, machen sich viele Regierungschefs verstärkt Gedanken: Wie kann man die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Staatsbürger erhöhen? Sie engagieren Experten, die Antworten finden sollen auf die Frage, was uns – losgelöst von wachsendem oder schrumpfendem Wohlstand – wirklich zufriedener macht. »Die Garantie permanenten Wohlstands ist brüchig geworden, ebenso wie die staatliche Alters- und Gesundheitsversorgung«, erklärt die Zukunftsforscherin Kerstin Ullrich von der Gesellschaft für Innovative Marktforschung in Heidelberg. Sie sieht einen Wandel weg von der Spaßgesellschaft hin zur Sinngesellschaft: »Wir vertreiben uns nicht mehr die Zeit mit City-Hopping, Bungee Jumping und Caipi-Partys, sondern besinnen uns auf das Vertraute«, so ihre Erkenntnis. Dass das Vertraute, dass Traditionen und Werte glücklich machen, steht sogar in der Verfassung des Himalaya-Staates Bhutan: Seit 1972 schaut die Regierung nicht auf das Bruttoinlandsprodukt, sondern hat sich dem »Bruttoglücksprodukt« (»Gross National Happiness«) verschrieben. Der GNH-Index prüft Indikatoren wie Sich-Wohlfühlen, Bildung, Umgang mit Zeit und Umwelt, Kultur, Gemeinschaft, Lebensstandard, Gesundheit und Zufriedenheit mit der Politik. Bhutan ist von der buddhistischen Lebensphilosophie geprägt. Das bedeutet, dass sich der Einzelne seiner Verantwortung gegenüber sich selbst bewusst ist, genauso wie gegenüber der Gemeinschaft, der Umwelt und dem Leben. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt ebenfalls die einschlägige Glücksforschung, wenn sie folgende Faktoren als entscheidend für das Empfinden subjektiven Glücks ansieht: 1. stabile Partnerschaft 2. befriedigender Job 3. Freunde und soziale Kontakte 4. Gesundheit 5. selbstbestimmtes Leben 6. sinngebende Lebensphilosophie 7. Einkommen, das die Grundbedürfnisse sichert Sozialen Beziehungen kommt nach Ansicht der Glücksexperten eine zentrale Stellung zu. Sie stützen, geben Sicherheit in unsicheren Zeiten und machen uns – im Gegensatz zu Karriere, Geld und Statussymbolen – wirklich glücklich. Die einfache Gleichung: Wer zu viel Zeit in seine Arbeit steckt, vernachlässigt andere Aktivitäten, vor allem das Zwischenmenschliche. Und spätestens wenn er trotz Ehrgeiz und Streben zu Kurzarbeit verdammt wird oder gar seinen Job verliert, packt ihn das große Heulen. Daher raten Glücksforscher ebenso wie die Bhutaner zur goldenen Mitte. Auch die Philosophen des Altertums predigten diese Haltung. So plädierte Aristoteles für »das rechte Maß« und Epikur für »nichts zu sehr«. Eine Einstellung, die wir gerade beim Karrieremachen beherzigen sollten, damit Zeit zum Nachdenken und für unsere Lieben bleibt. Schließlich finden wir dauerhaftes Glück nur dann, wenn wir unser Streben im Hier und Jetzt mit einem höheren Ziel verknüpfen. Und: Belohnt wird die Sinnsuche mit mehr Zufriedenheit im Leben. Wir empfinden dann ein stärkeres Gefühl von Angekommensein, von In-unserer-Mitte-sein. Allerdings, und hier sind sich alle Experten einig: Wir brauchen auch das Unglück, um das Glück richtig schätzen und erkennen zu können. »Wenn man eine Krise bewältigt hat, erlebt man das Glück wieder intensiver«, erklärt die Münchner Glücksforscherin Annegret Braun im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Sie ist überzeugt davon, dass man an seinem Empfinden arbeiten kann: »Glück ist eine Sache der Wahrnehmung – das Glück ist da, man muss es nur sehen.« Diese Einstellung deckt sich mit Aussagen von Vertretern der Positiven Psychologie. Sie glauben, dass wir 40 Prozent unseres Glücksempfindens selbst kontrollieren können, indem wir positiv denken und vor allen Dingen begreifen, wie glücklich wir uns schätzen können, gerade in der heutigen Zeit geboren zu sein. Das bestätigt der US-amerikanische Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi in seinem Buch Flow: »Wenn man sich an der Bedürfnispyramide orientiert, die der Psychologe Abraham Maslow entwickelt hat, dann ist die Tatsache, dass wir es uns leisten können, Glück zu erforschen, ein deutliches Anzeichen dafür, dass wir uns als Gesellschaft weit fortentwickelt haben. Wenn wir alle kalt, nass und hungrig wären, würden wir uns primär für die nächste Mahlzeit und ein trockenes Plätzchen im Warmen interessieren.« Welch ein Glück, dass wir im 21. Jahrhundert leben! Finden Sie nicht? Barbara Fredrickson von der University of North Carolina geht noch einen Schritt weiter: Nach 20 Jahren Glücksforschung macht die Vertreterin der Positiven Psychologie einen Glücksquotienten dafür verantwortlich, dass der Mensch durch die richtige Einstellung zum Leben aufblüht: »Emotionen hängen nicht primär von den Umständen ab, sondern davon, wie wir diese interpretieren«, so Fredrickson gegenüber dem Magazin Focus. Um im Lager der »Gedeihenden« (im Fachjargon »Flourishing«) zu sein, gilt ihrer Meinung der Faktor 3:1. Das heißt, wir sollten auf jedes schlechte Gefühl drei gute Gefühle kommen lassen. Ideal wäre der Faktor 6:1 – vor allem in Beziehungen. Allerdings lebt der Durchschnittsmensch in der Regel lediglich...