Bertram / Schulmeyer | Mo und die Krümel - Wo steckt Hamster Albert? | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Mo und die Krümel

Bertram / Schulmeyer Mo und die Krümel - Wo steckt Hamster Albert?


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-16371-6
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Mo und die Krümel

ISBN: 978-3-641-16371-6
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vorsicht, Krümelgefahr! Die turbulenten Schulabenteuer eines Sechsjährigen

Oh Schreck, Albert der Klassen-Hamster der Krümel ist verschwunden. Für Mo und seine Freunde ist klar: Dahinter kann nur die blöde Mäuse-Klasse stecken. Außerdem müssen sie noch Ludwig loswerden, der sich in der Schule neuerdings um Anton in seinem Rollstuhl kümmern soll. Aber der stört natürlich und wozu soll der überhaupt gut zu sein. Bisher sind Anton, Esra, Erik, Kim und Mo auch gut ohne so einen lästigen Betreuer ausgekommen.
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Kapitel 1
Wir suchen Albert

Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause.« Das sagt unsere Lehrerin immer, wenn wir still sein sollen. Die Krümel sind wir Ersties aus der Hamster-Klasse und der Kuchen ist unsere Lehrerin Frau Nett. Eigentlich heißt sie Frau Grimm, aber wir nennen sie alle nur Frau Nett, weil sie die netteste Lehrerin auf der ganzen Welt ist. Meistens jedenfalls.

Heute Morgen war sie allerdings überhaupt nicht nett. Da war sie so sauer, dass sie vor lauter Ärger aus den Ohren gequalmt hat. Also nicht richtig, aber es sah fast so aus.

Sie hatte den Spruch mit dem Kuchen und den Krümeln nämlich schon drei Mal gesagt, und es war trotzdem nicht leiser geworden in unserer Klasse.

Aber das mit dem Leisesein war ja auch gar nicht so einfach. Richtig schwer war das. Es war nämlich Montagmorgen und da ist es immer laut in der Hamster-Klasse. Wir haben uns dann alle so wahnsinnig viel zu erzählen nach dem Wochenende.

»Ich war den ganzen Sonntag auf dem Bolzplatz und habe Fußball geguckt«, hat Esra gerufen. Dabei kickt sie selbst richtig gut. Aber weil ihre vielen Brüder und Cousins sie nie mitspielen lassen, steht sie am Wochenende nur neben dem Feld und schaut zu. Ich finde das ziemlich dumm von denen. Würden sie Esra mitkicken lassen, könnten sie auch mal ein Spiel gewinnen und würden nicht immer nur verlieren.

»Ich habe übers Wochenende fünfundzwanzig Bücher gelesen. Ganz alleine«, hat Kim gerufen. Ihre Eltern kommen aus Vietnam und haben einen Asia-Imbiss. Die sprechen kaum Deutsch, obwohl sie schon ganz lange in Deutschland wohnen. Kim spricht perfekt Deutsch. Sie ist auch die Einzige in unserer Klasse, die schon lesen kann und immer eine Antwort weiß, wenn Frau Nett uns etwas fragt. Deswegen ist sie auch die Einzige, die sich im Unterricht immer meldet.

»Ich habe am Samstag gelernt, mit meinem Rolli einen Salto zu machen«, hat Anton gerufen. Als ganz kleines Kind war Anton mal schwer krank und seitdem kann er nicht mehr laufen. Aber das macht fast gar nichts, weil er mit seinem Rollstuhl tolle Tricks beherrscht. Er hat uns auch gleich seinen Salto vormachen wollen. Das hat aber leider nicht so richtig geklappt. Erik und ich haben Anton dann wieder zurück in seinen Rolli geholfen. Erik und ich machen immer alles zusammen, weil wir die besten Freunde sind. Er, Kim, Esra, Anton und ich kennen uns schon seit dem Kindergarten, und wir waren alle super glücklich, als wir erfahren haben, dass wir in dieselbe Klasse kommen. Ich bin übrigens Moritz, aber alle sagen Mo zu mir und das ist mir auch lieber so.

»Ich habe am Sonntag fünf Stück Erdbeerkuchen gegessen«, hat Erik gerufen, nachdem Anton wieder in seinem Rolli saß. Erik kann unglaublich viel essen, ohne dick zu werden. Wir glauben, dass in seinem Magen ein Bandwurm wohnt, der das alles auffrisst, was Erik in sich reinstopft. Deswegen bleibt Erik auch so dünn. Erik und ich haben den Bandwurm Obelix getauft, weil der doch auch so viel futtern kann.

»Warum sollen die Krümel denn Pause haben?«, habe ich gerufen. Bei mir ist am Wochenende überhaupt nichts Spannendes passiert, was ich hätte erzählen können. Außerdem war ich wirklich neugierig, was Frau Nett uns so dringend sagen wollte.

»Ihr sollt ruhig sein, damit ich euch fragen kann, ob Albert heute Morgen schon gefüttert wurde«, hat Frau Nett gesagt.

Da bin ich ganz rot geworden. An diesem Montag war ich mit dem Füttern von Albert dran, und das hatte ich vor lauter Geplapper glatt vergessen.

Albert ist unser Klassen-Hamster. Den hat mir meine Tante zur Einschulung geschenkt, weil wir doch die Hamster-Klasse sind. Seitdem wohnt er in einem alten Aquarium, das früher der Fische-Klasse gehört hat und das wir Albert richtig hübsch und gemütlich eingerichtet haben. Am Wochenende kümmert der Hausmeister sich um unseren Hamster, aber wenn wir Unterricht haben, müssen wir ihn selber füttern.

Dafür haben wir uns in der Schulküche ein paar Müslikörner und Nüsse besorgt, und ab und zu kriegt er auch einen Regenwurm, den wir für ihn aus der Erde ausbuddeln. Die Würmer bewahrt Anton in den schwarzen Satteltaschen auf, die an seinem Rolli hängen. Einen Schulranzen kann er ja nicht tragen, weil er doch im Rollstuhl sitzt. Der würde dort nur stören und außerdem sehen die Satteltaschen viel cooler aus. Als wir Antons Taschen zum ersten Mal gesehen haben, wollten wir auch alle so welche haben. Aber unsere Eltern haben das nicht erlaubt.

»Kannst du mir mal einen von den Würmern geben?«, habe ich Anton gefragt.

Der hat in seine Satteltasche geguckt, den Kopf geschüttelt und gesagt: »Keiner mehr da.«

»Aber am Freitag waren doch noch ganz viele da«, hat Esra gesagt.

»Die können doch nicht alle weg sein«, hat Kim gesagt.

»Hast du die gegessen?«, hat Erik gefragt.

»Spinnst du?«, hat Anton geantwortet. »Die müssen abgehauen sein.«

Frau Nett hat vorsichtig unter ihr Pult geschaut, aber da waren die Würmer auch nicht. Sie waren überhaupt nirgendwo. Erik, Anton, Esra, Kim, ich und die anderen Kinder aus der Hamster-Klasse haben das ganze Zimmer auf den Kopf gestellt und dabei viele andere Sachen gefunden, die wir schon lange gesucht haben: alte Radiergummi, Buntstifte, einen linken Socken, Anspitzer und Wollmäuse, aber die kann Albert ja nicht fressen. Die würde nicht mal eine Katze fressen. Unser Klassenzimmer war so dreckig, weil es nur ganz selten geputzt wird. Die Stadt hat dafür kein Geld, hat Mama gesagt. Deswegen will sie sich mit ein paar Eltern am nächsten Wochenende in der Schule treffen, um unser Klassenzimmer so richtig blitzblank zu wischen. Vielleicht kann man danach auch wieder durchs Fenster gucken. Das geht jetzt nämlich nicht, weil das Glas so schmierig ist. Und vielleicht finden sie dann auch die Regenwürmer, die aus Antons Satteltasche getürmt sind.

Nur, so lange konnten wir nicht warten. Albert hatte ja jetzt Hunger. Deswegen habe ich ein paar von den Körnern genommen, um ihn zu füttern. Aber das war komisch, weil ich Albert gar nicht gesehen habe. Ich habe mit meinem Zeigefinger sogar das Stroh durchwühlt. Ganz vorsichtig habe ich das gemacht. Ich wollte ihn ja nicht erschrecken, und ich wollte auch nicht, dass er mich in den Finger beißt. Aber das hat er gar nicht, und das konnte er auch gar nicht, weil er gar nicht mehr da war.

Da habe ich mich umgedreht und ganz laut in die Klasse gebrüllt: »Albert ist weg!«

Sofort sind alle von ihren Sitzen aufgesprungen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass Albert verschwunden war. Ich war ein bisschen beleidigt, weil sie mir das auch ruhig hätten glauben können. Aber sogar Frau Nett kam angelaufen und hat in das Aquarium geguckt.

»Albert ist weg«, hat sie gesagt.

»Sag ich doch«, habe ich gesagt.

»Vielleicht hat der Hausmeister ihn zu sich genommen, damit Albert am Wochenende nicht so alleine ist«, hat Kim vermutet.

»Das könnte natürlich sein«, hat Frau Nett gemurmelt. »Geh ihn doch bitte mal fragen, Esra.«

Frau Nett hat Esra zum Hausmeister geschickt, weil Esra von uns allen die Schnellste ist. Zwei Minuten später war sie auch schon wieder zurück.

»Und?«, hat Frau Nett gefragt.

»Beim Hausmeister ist Albert auch nicht«, hat Esra geantwortet. »Aber ich soll ausrichten, dass er froh ist, dass das Drecksviech endlich fort ist.«

Da wurden wir alle ganz sauer auf den Hausmeister, weil der so etwas Gemeines über unseren Hamster gesagt hat. Erik war so wütend, dass er unbedingt etwas essen musste. Er hat sich einfach die Körner geschnappt, die ich noch für Albert in der Hand hielt, und sie sich in den Mund geworfen, als wären es Erdnüsse. Da war ich erleichtert, dass die Regenwürmer fort waren. Sonst hätte Erik die vor lauter Aufregung auch noch gegessen.

»Wir müssen das Klassenzimmer absuchen!«, hat Anton gerufen und sicherheitshalber noch mal in seine Satteltaschen geguckt, ob sich unser Hamster vielleicht dort versteckt hat. Hatte er aber nicht.

»Das haben wir doch eben schon gemacht«, hat Esra gesagt. »Als wir die Regenwürmer gesucht haben. Da hätten wir ihn doch finden müssen, wenn er dort gewesen wäre.«

»Ich finde das verdächtig, dass Albert und die Würmer am selben Tag verschwinden«, hat Kim erklärt. »Das ist bestimmt kein Zufall.«

Erik hat gar nichts gesagt, der hat die ganze Zeit Alberts Müslifutter gegessen und mit vollem Mund darf man ja nicht reden.

»Wir müssen Zettel machen!«, habe ich gerufen. »Die hängen wir überall in der Schule auf.«

»Sehr gute Idee, Moritz«, hat Frau Nett mich gelobt, und da bin ich schon wieder ganz rot geworden. »Jeder von euch nimmt sich jetzt bitte ein Blatt Papier und malt eine Suchmeldung.«

Einen Hamster zu malen ist gar nicht so leicht. Ich habe den Stift in die Faust genommen und ganz viele kleine Kreise auf das Blatt gemalt. Das sollte das struppige Fell von Albert sein.

»Was machst du da?«, hat Anton gefragt. »Warum malst du einen Blumenkohl?«

Ich habe auf sein Blatt rübergeguckt und gelacht. Sein Hamster sah auch nicht aus wie Albert, sondern eher wie ein Wollknäuel. Da hat er mich gehauen und ich habe zurückgehauen und dann haben wir uns ein bisschen geprügelt. Das ist das Tolle an Anton: Man kann sich prima mit ihm kloppen, obwohl er im Rollstuhl sitzt. Das wäre ja auch ungerecht, wenn der sich nicht prügeln dürfte, nur weil er nicht laufen kann.

Die anderen haben uns angefeuert, nur Frau Nett hat nicht »Mo! Mo! Mo!« oder »Anton! Anton! Anton!« gebrüllt, sondern uns an...


Schulmeyer, Heribert
Heribert Schulmeyer wurde 1954 geboren und zeichnet seit Jugendtagen leidenschaftlich gerne Comics. Nach seinem Abitur studierte er freie Grafik und Illustration an der Kölner Werkschule. Seitdem hat er schon viele Kinderbücher illustriert und für den WDR bei der »Sendung mit der Maus« gearbeitet. Heribert Schulmeyer lebt als freier Künstler in Köln.

Bertram, Rüdiger
Rüdiger Bertram wurde 1967 in Ratingen geboren und arbeitete nach seinem Studium (Geschichte, Volkswirtschaft und Germanistik) zunächst als freier Journalist. Heute schreibt er Drehbücher und hat zahlreiche erfolgreiche Bücher für Kinder veröffentlicht. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er in Köln.



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