Bettig / Frommelt / Maucher | Anwerbung internationaler Fachkräfte in der Pflege | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Gesundheitswesen in der Praxis

Bettig / Frommelt / Maucher Anwerbung internationaler Fachkräfte in der Pflege

Arbeitsmarktpolitische Antworten für Gesundheitseinrichtungen?

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Gesundheitswesen in der Praxis

ISBN: 978-3-86216-721-0
Verlag: medhochzwei Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das Werk betrachtet die Anwerbung und den Einsatz ausländischer Pflegekräfte im deutschen Gesundheitssystem. Nach einer statistischen Einordnung und einer arbeitsmarktpolitischen Betrachtung folgen mehrere Praxisbeispiele. In diesen wird aufgezeigt, wie der Einsatz ausländischer Pflegekräfte in den Einrichtungen zum Erfolg führen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann.
Doch auch kritische Fragen müssen bei solch einer komplexen Thematik gestellt werden: Was bedeutet die Abwerbung für die Herkunftsländer? Welche Schwierigkeiten ergeben sich für die Pflegekräfte, die neu nach Deutschland kommen? Welche Auswirkungen hat dieses Instrument auf die Ausbildung und Akademisierung in der Pflege?
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Zielgruppe


Führungskräfte im Pflegemanagement, Personalentwicklung/-leitung in Einrichtungen der Pflege sowie Verbände und Institutionen.

Weitere Infos & Material


1 Beschäftigte in den Pflegeberufen in Deutschland
Dr. Holger Seibert, Doris Wiethölter
  1 Einleitung 2 Fachkräftesituation und Arbeitsmarktperspektiven in den Pflegeberufen 3 Rahmenbedingungen für die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland 4 Entwicklung und Struktur in den Pflegeberufen 5 Ausländische Beschäftigte in den Pflegeberufen 6 Die Entlohnung von Pflegekräften – Große Unterschiede zwischen den Berufen 7 Zusammenfassung Literatur Abstract: Mit dem demografischen Wandel in Deutschland werden Kranken- und Altenpfleger bereits heute und in der Zukunft immer wichtiger. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die aktuelle Fachkräftesituation in der Kranken- und Altenpflege und beschreibt die Beschäftigungsstrukturen sowie die Beschäftigungsentwicklung der letzten Jahre im Pflegebereich. Darüber hinaus beleuchtet die Untersuchung die Entwicklung der ausländischen Beschäftigten aus EU- und Drittstaaten in den Pflegeberufen. Schließlich werden die Entlohnung in den Pflegeberufen und die bestehenden Lohnunterschiede zwischen deutschen und ausländischen Pflegebeschäftigten untersucht. Als Datenbasis für diese Studie dienen die Statistikdaten der Bundesagentur für Arbeit. 1 Einleitung
1 Der Gesundheits- und Pflegemarkt ist einer der Beschäftigungsbereiche, die in den vergangenen Jahren besonders stark gewachsen sind. Auch Beschäftigte mit ausländischer Staatsangehörigkeit spielen hierbei schon länger eine wichtige Rolle, um dem Fachkräftemangel sowohl in den medizinischen als auch nicht-medizinischen Pflegeberufen zu begegnen. Dieser Beitrag untersucht, in welchem Umfang Beschäftigte mit ausländischer Staatsangehörigkeit bereits in den Gesundheits- und Pflegeberufen integriert sind. Der schon gegenwärtig nachweisbare Fachkräftemangel wird in Zukunft weiter stark zunehmen, so dass zusätzliche Maßnahmen zur Deckung des Pflegebedarfs erforderlich sind. 2 In dem vorliegenden Beitrag werden die zentralen Pflegeberufe auf der Basis der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit nach relevanten soziodemografischen Indikatoren vorgestellt. Aufgrund der Umstellung der Klassifikation der Berufe (KldB) 1988 auf die KldB 2010 liegen auswertbare und belastbare Daten für den Bereich der Altenpflege erst ab Dezember 2012 vor.1 Auf Basis der KldB 2010 konzentrieren wir uns in unseren Analysen auf die folgenden vier Hauptpflegeberufe: Helfer2 in der Gesundheits- und Krankenpflege (81301), Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (81302), Helfer in der Altenpflege (82101) und Fachkräfte in der Altenpflege (82102). 3 Zusammen machen diese ausgewählten Berufe 93 % der Beschäftigten in den Alten- und Krankenpflegeberufen aus. Stärker spezialisierte Pflegeberufe entfallen etwa auf die Fachkinderkrankenpflege oder die OP-technische Assistenz. Bundesweit sind im Juni 2019 1,314 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit gut 4 % aller Beschäftigten in einem der vier ausgewählten Pflegeberufe tätig. 4 Eine besondere quantitative Bedeutung in diesem beruflichen Teilarbeitsmarkt verzeichnen die examinierten Krankenpfleger (Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege). Sie stellen mit fast 625.000 Pflegekräften knapp die Hälfte der Beschäftigten in den hier ausgewählten Pflegeberufen. Mit deutlichem Abstand folgen Helfer in der Altenpflege und Altenpfleger auf Fachkräfteniveau mit jeweils 20 %. Helfer in der Krankenpflege stellen mit ca. 12 % die kleineste Gruppe unter den vier Hauptpflegeberufen. 5 Vergleicht man die Alten- und die Krankenpflege, ist die Fachkräftequote sehr unterschiedlich. Während in der Krankenpflege im Juni 2019 fast 80 % der Pflegekräfte als Fachkraft tätig sind, liegt dieser Wert in der Altenpflege bei knapp 50 %. 2 Fachkräftesituation und Arbeitsmarktperspektiven in den Pflegeberufen
6 Der Gesundheits- und Pflegemarkt ist einer der Beschäftigungsbereiche in Deutschland, der in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gewachsen ist. Er ist bereits heute von erheblichen Fachkräfteengpässen geprägt, die sich künftig mit dem voranschreitenden demografischen Wandel weiter verstärken dürften. Offene Stellen in der Pflege sind schwer zu besetzen, weil vielfach die Bewerber fehlen. Nach Auswertungen der Bundesagentur für Arbeit hat im 10-Jahres-Vergleich die Arbeitslosen-Stellen-Relation (Arbeitslose je 100 gemeldete Arbeitsstellen) deutlich abgenommen und die Vakanzzeiten, bis eine offene Stelle besetzt werden kann, haben sich merklich erhöht. Es wird heute also viel dringender nach Pflegefachkräften gesucht als noch vor 10 Jahren.3 7 Die Analyse von Fachkräfteengpässen in den Pflegeberufen basiert auf Indikatoren, die die Bundesagentur für Arbeit bei ihrer statistischen Engpassanalyse verwendet.4 Hierbei werden verschiedene Indikatoren berechnet. Dabei wird in der Alten- und in der Krankenpflege auch das berufliche Anforderungsniveau5 berücksichtigt, da dort sowohl Pflegefachkräfte als auch -helfer benötigt werden. Im Unterschied zur Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit6 berechnen wir hier die Engpassindikatoren für die von uns definierten vier Hauptpflegeberufe (vgl. Kapitel 1). 8 Drei Hauptkriterien werden für die Einstufung als Engpassberuf zugrunde gelegt. Als ein zentraler Indikator dient die durchschnittliche abgeschlossene Vakanzzeit der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Arbeitsstellen in Tagen. Dabei handelt es sich um die Zeit, die zwischen der Meldung einer offenen Stelle und ihrer Besetzung vergeht. Ein Fachkräftemangel in einem Beruf liegt dann vor, wenn die Vakanzzeit um 30 % höher liegt als im Durchschnitt aller Berufe.7 Zwei weitere Kriterien beziehen sich auf die Arbeitslosigkeit, die das nicht realisierte Arbeitskräfteangebot umfasst. Gibt es rechnerisch in einem Beruf weniger als 200 Arbeitslose auf 100 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Arbeitsstellen, wird dieser ebenfalls als Engpassberuf gezählt.8 Zusätzlich wird die berufsspezifische Arbeitslosenquote9 herangezogen. Liegt sie niedriger als 3 % deutet dies ebenfalls auf einen Engpass hin. Ergänzende bundeslandspezifische Engpassanalysen identifizieren darüber hinaus auch Berufe, in denen zwar kein bundesweiter aber doch ein regionaler Engpass vorliegt. Seit 2015 werden auch diese Berufe bei einem ausreichenden Beschäftigungsgewicht im jeweiligen Bundesland (mindestens 15 % der bundesweit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten müssen dafür im jeweiligen Bundesland beschäftigt sein) in den Engpassanalysen der Bundesagentur für Arbeit berücksichtigt.10 9 Ergänzend zu den drei Hauptindikatoren der Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit berücksichtigen wir zudem Informationen über das Ausmaß der Fluktuation in den Berufen und auch eine Maßzahl für den kurzfristigen Beschäftigungstrend. Letztere die Entwicklung der Zahl der Sv-Beschäftigten zwischen 2015 und 2019. Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt einen weiteren zusätzlichen Indikator dar, der Informationen über den künftigen Ersatzbedarf in einem Beruf bietet, wobei unterstellt wird, dass ein aus dem Erwerbsleben ausscheidender Beschäftigter 1:1 ersetzt werden soll. Hierbei wird der Anteil der über 54-Jährigen an allen Sv-Beschäftigten im jeweiligen Beruf berechnet. 10 Der Indikator Fluktuation misst die Bewegungen in einem Beruf, also den Umfang der begonnen und beendeten Beschäftigungsverhältnisse. Je mehr Fluktuation in einem Beruf besteht, desto zügiger sollten Stellenbesetzungsprozesse abgeschlossen werden können. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass die statistische Dauer einer Beschäftigung unterdurchschnittliche ausfällt.11 11 Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Engpassanalyse für die Kranken- und Altenpflege in Deutschland. Die drei Hauptkriterien (Vakanzzeit, offene Stellen je Arbeitslose, berufsspezifische Arbeitslosenquote) liefern sowohl für die Fachkräfte in der Altenpflege als auch für die Fachkräfte in der Krankenpflege eindeutige Hinweise auf einen bestehenden Fachkräftemangel.12 Dieser zeigt sich insbesondere für Fachkräfte in der Altenpflege und dies in fast allen Bundesländern.13 Tab. 1: Ausgewählte Fachkräfteindikatoren in den vier Hauptpflegeberufen in Deutschland, im Jahresdurchschnitt 2019 KldB 2010 Durchschnittlich abgeschlossene Vakanzzeit der gemeldeten Stellen Arbeitslosigkeit Beschäftigungstrend Ersatzbedarf Fluktuation Arbeitslose pro 100 gemeldete...


Bettig, Uwe
Uwe Bettig ist seit 2007 Professor für "Betriebswirtschaft und Management gesundheitlicher und sozialer Einrichtungen" an der Alice Salomon Hochschule Berlin und seit 2010 Leiter des Studiengangs "Gesundheits- und Pflegemanagement". Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Bereiche (Qualitäts-)Controlling, Medizinische Versorgungszentren sowie Existenzgründungen im Gesundheitswesen.

Frommelt, Mona
Mona Frommelt, Jahrgang 1959; Ärztin, CM Ausbilderin DGCC. Seit 1986 im Bereich Aus-, Fortbildung und Beratung im Sozial- und Gesundheitswesen tätig. Mitarbeit und Leitung verschiedener Forschungsprojekte der Langzeitpflege. Direktorin der HWA, Mitglied des Vorstandes der DGCC, Mitglied der BUKO. Schwerpunkte: Integrierte Versorgung, Case Management, Implementierung, Pflegeorganisation, Pflegequalität, Pflegeplanung.

Schmidt, Roland
Prof. Dr. Roland Schmidt, Studium der Gesellschaftswissenschaft in der Justus-Liebig-Universität Gießen. Danach wiss. Angestellter am FB Gesellschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA). Seit 2003 Professor an der Fakultät Sozialwesen der FH Erfurt (Lehrgebiet: Gerontologie und Versorgungsstrukturen). Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) von 1997 bis 2003, Sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Demographischer Wandel“ des Deutschen Bundestags (14. Legislaturperiode), Mitglied der „Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen (BUKO-QS)“.

Thiele, Günter
Prof. Dr. Günther Thiele, Jahrgang 1952, Promotion 2004 in Public Health, Diplom-Ökonom, Mag. rer. publ. Assessor des Verwaltungsdienstes, ist Professor für Betriebswirtschaft und Gesundheitsmanagement an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Arbeitsschwerpunkte sind: Arbeitsmarkt Pflegeberufe, Entwicklung des Bereichs der Sozialen Dienstleistungen, Sozialökonomie, Pflegeökonomie.

Maucher, Helene
Helene Maucher, Seit 2013 Pflegedirektorin der RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH. Zudem ist sie ab 1.1.2020 Bereichsleitung Unternehmensstrategie Pflege bei der Sana Kliniken AG. Zuvor Pflegedirektorin und Pflegedienstleiterin der Sana Kliniken Landkreis Biberach; Stationsleitung, Gesundheits- und Krankenschwester, Studium der Pflegewissenschaften MSc. (Uni); Dipl.-Pflegewirtin (FH), Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Hospitationen als Stipendiatin der Robert Boschstiftung über das Hospitationsprogramm Pflege in den USA in der Universitätsklinik UF Health, Jacksonville, Florida in einem Magnetkrankenhaus für 2 Monate (2006, Casemanagement und 2013, Magnetkrankenhaus) Pflegemanagerin des Jahres 2018 (Bundesverband Pflegemanagement und Springer Pflege).


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