Bianchin | Eine außergewöhnliche Frau | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Bianchin Eine außergewöhnliche Frau

Liebesreise nach Australien
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-007-6
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Liebesreise nach Australien

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-007-6
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Um ihren Vater vor einer Anzeige zu retten, bietet sich Mikayla dem Millionär Rafael Velez-Aguilera für ein Jahr als Geliebte an. Ohne zu zögern stimmt der smarte Unternehmer zu, nicht ahnend, dass sie schon bald sein Herz im Sturm erobert.



Helen Bianchin wurde in Neuseeland geboren und wuchs dort als Einzelkind auf. Sie hatte eine äußerst lebhafte Fantasie und liebte schon damals Bücher über alles. Als Teenager begann sie zu schreiben, doch sie vernachlässigte ihr Hobby, als sie als Sekretärin in einer kleinen Kanzlei arbeitete. Als sie 21 war, setzten sie und eine Freundin von Auckland nach Melbourne, Australien über, wo sie jobben und sich das Land anschauen wollten. Wenn Helen Bianchin auf eine Romanze an Bord gehofft hatte, wurde sie enttäuscht: Sie musste wegen Seekrankheit vier Tage in ihrer Kabine bleiben! Fünfzehn Monate blieben sie in Melbourne, um dort zu arbeiten, dann kauften sie sich ein Auto und durchquerten Australien drei Monate lang von Nord nach Süd und von Ost nach West. In Cairns blieben sie schließlich längere Zeit, um sich Geld für ihre Reise nach Sydney zu verdienen. Dort passierte es: Helen traf ihren zukünftigen Ehemann Danilo Bianchin. Danilo war kürzlich aus Treviso, Italien, eingewandert und versuchte sich als Tabakfarmer. Sein Englisch war schrecklich, und sie sprach kein Wort Italienisch. Sechs Monate später heirateten sie, und Helen fand sich in einer ihr völlig fremden Welt wieder: Sie musste für neun Tabakfarmer kochen, Tabak bündeln und täglich 200 Hühner, etliche Enten und einige Puten versorgen! Helen Bianchins Italienischkenntnisse verbesserten sich rapide, und im Nachhinein betrachtet, gab es in ihrem neuen Leben oft schreiendkomische Momente. Aber oft war es auch schwer: Sie musste auf einem Holz befeuerten Herd kochen, heißes Wasser gab es erst, wenn sie es sich zubereitet hatte, die Dusche und Toilette waren primitiv, und während der Fußballsaison musste sie für zwei Fußballteams die Uniformen waschen. Dazu kamen Überflutungen, Hagelstürme, die die Ernte gefährdeten, harte Arbeit und die Totgeburt ihres ersten Kindes. Dann wurde zu ihrer großen Freude ihre Tochter Lucia geboren. Drei Jahre später kehrte die Familie nach Neuseeland zurück, wo sie die nächsten sechzehn Jahre wohnte. In diesen Jahren erblickten die Söhne Angelo und Peter das Licht der Welt, und irgendwann kam Helen Bianchin der Gedanke, über ihre Erlebnisse auf der Farm ein Buch zu schreiben: eine Romance mit einem Helden, der aus Italien stammte. Allerdings war der Held in ihrem ersten Roman reich, und ihm gehörte die Farm - schriftstellerische Freiheit! Es dauerte ein Jahr, bis sie auf der alten Reiseschreibmaschine am Esszimmertisch ein halbwegs passables Manuskript fertig ...
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1. KAPITEL

Rafael ließ Wasser in die Glaskanne laufen, warf dabei einen kurzen Blick aus dem Küchenfenster und sah, dass die Sonne schien. Er drehte den Hahn zu, füllte das Wasser in den Tank der Kaffeemaschine, schob die Kanne auf die Warmhalteplatte, löffelte frisch gemahlenen Kaffee in den Filter und schaltete die Maschine ein.

Eier und Toast waren fertig. Spontan stellte er alles auf ein Tablett und trug es nach draußen auf die Terrasse. Er kehrte in die Küche zurück, trank den Orangensaft aus, nahm die Kaffeekanne und die Morgenzeitung mit und wagte sich in die erste Frühlingssonne.

Sich Zeit für ein gemütliches Frühstück zu nehmen war ihm zur Gewohnheit geworden. Der schönste Teil des Tages, dachte er zufrieden, während er sich das Essen schmecken ließ, die Schlagzeilen überflog und las, was ihn interessierte. Die Wirtschaftsseiten ging er sorgfältig durch, dann betrachtete er flüchtig die Fotos der Gesellschaftskolumnen und wollte gerade umblättern, als er in der unteren rechten Ecke ein Bild von sich entdeckte. Sasha sah fantastisch aus. Das Lächeln war genau richtig, die Haltung eingeübt, damit sie sich so attraktiv wie nur möglich präsentierte. Rafael las die Bildunterschrift und kniff die Augen zusammen.

.

Rafael lächelte schwach. Ja, ich kann von mir behaupten, reich und geschäftstüchtig zu sein, dachte er mit grimmiger Genugtuung. Er wohnte in einem schönen Haus in einem der vornehmen Vororte Sydneys und besaß ein beneidenswertes Investmentportfolio sowie Immobilien in mehreren Hauptstädten.

Dem Anschein nach hatte er alles.

Seinen Werdegang hatte der Kolumnist allerdings nicht berücksichtigt. Die Armut, in der er aufgewachsen war, die alles andere als gesunde Schule, in der die Starken überlebt hatten und die Schwachen aufgegeben worden waren. So weit er zurückdenken konnte, hatte er mehr gewollt als ein Dasein im falschen Teil der Stadt. Mehr, als ständig vor der Polizei auf der Hut, einen Schritt voraus und schlagfertig sein zu müssen. Er hatte alles gesehen und nur weniges nicht getan.

Er hatte aus der Welt herausgewollt, in der Überleben das einzige Ziel war. Gerissenheit hatte dazugehört. Und Bildung, um die er gekämpft hatte. Er hatte Stipendien erhalten und sein Studium mit Auszeichnung abgeschlossen. Nicht um des Ruhms und der Ehre willen. Nicht, um seine Eltern zu erfreuen. Er hatte es für sich getan.

In den folgenden Jahren war er sehr erfolgreich gewesen. Jetzt, mit sechsunddreißig, war er genau da, wo er sein wollte. Er konnte sich jede Frau nehmen, die er begehrte. Und häufig tat er es, aber wählerisch.

Seine neueste Freundin deutete eine dauerhafte Beziehung an, er jedoch verspürte keinen Wunsch, sich festzulegen, auch wenn sie ihm im Bett gefiel.

Gab es überhaupt die eine Frau für einen Mann? Die Einzige? Er bezweifelte es.

Das Klingeln des Handys riss ihn aus seinen Gedanken. “Velez-Aguilera.”

“, flüsterte eine Frau verführerisch.

Sie war hinterhältig. Der erotische Klang ihrer Stimme sollte ihn erregen und daran erinnern, was er am vergangenen Abend ausgeschlagen hatte. “Sasha.”

“Störe ich dich, Darling?”

Das war nun wirklich eine zweideutige Frage. “Nein”, erwiderte Rafael wahrheitsgemäß.

“Ich dachte, wir könnten heute Abend zusammen essen.”

Er wusste den Eifer einer Frau durchaus zu schätzen, war jedoch lieber selbst der Jäger. “Ich muss mir die Einladung für später gutschreiben lassen.”

“Dann also ein anderes Mal?”

Sie hatte sich schnell erholt, musste aber noch einmal hören, dass er darauf zurückkommen würde. Rafael ignorierte ihr Bedürfnis, beruhigt zu werden. “Vielleicht”, sagte er und beendete das Gespräch.

Nachdenklich ließ er den Blick über die gepflegten Gartenanlagen mit den Blumenbeeten und Sträuchern, das schimmernde blaue Wasser des Swimmingpools und den Tennisplatz gleiten, bevor er sich wieder der Zeitung zuwandte.

Er schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein, sah auf seine Armbanduhr und bestrich die letzte Scheibe Toast mit Marmelade. Fünf Minuten später trug er das Tablett in die Küche, räumte das Geschirr in die Spülmaschine und ging nach oben, um sich anzuziehen. Er hatte viele Designeranzüge, und an diesem Tag entschied er sich für einen italienischen. Nachdem er die Weste zugeknöpft und die Seidenkrawatte gebunden hatte, zog er das Jackett an, schlüpfte in handgearbeitete italienische Schuhe, nahm Aktenkoffer und Laptop und kehrte ins Erdgeschoss zurück. Er stellte die Alarmanlage ein, dann ging er in die Garage und stieg in seinen Mercedes der obersten Preisklasse.

Rafael besaß Büroräume in einem oberen Stockwerk eines der Hochhäuser aus Beton, Stahl und Glas im modernen Stadtzentrum Sydneys. Das Gebäude war ein architektonisches Meisterwerk und hatte eine herrliche Aussicht auf den Hafen. Es herrschte starker Verkehr, und als er an einer Ampel lange warten musste, öffnete er den Laptop, überprüfte seine Termine für diesen Tag und notierte sich, seine Sekretärin zwei Anrufe machen zu lassen.

Fünfzehn Minuten später fuhr Rafael in die für ihn reservierte Parklücke in der Tiefgarage, schaltete den Motor aus, nahm Aktenkoffer und Laptop und stieg aus.

“Rafael Velez-Aguilera”, sagte eine Frau hinter ihm.

Er drehte sich langsam um und blickte sie gelassen an. Nichts deutete darauf hin, dass er in Wirklichkeit wachsam und bereit war, beim ersten Anzeichen eines Überfalls zuzuschlagen.

Blond, zierlich, schlank, grüne Augen, hübsches Gesicht. Sie schien keine ernst zu nehmende Gegnerin zu sein, aber andererseits besagte Aussehen nichts. Rafael war sich darüber im Klaren, was jemand anrichten konnte, der in Kampfsportarten ausgebildet war, und er wusste, dass Größe und Geschlecht keine Rolle spielten. Hatte sie eine Waffe? Er achtete darauf, wie sie ihre Handtasche festhielt. Wenn sie ein Messer oder eine Pistole darin hatte, konnte er sie bei der ersten Bewegung entwaffnen. Verdammt, das ganze Gebäude wurde von Wachmännern kontrolliert. Wie war die Frau überhaupt hier hereingekommen?

“Ja.”

“Ich muss mit Ihnen reden.”

Rafael beobachtete sie wachsam und schätzte ihren nächsten Schritt ab. “Ich bin ein viel beschäftigter Mann.” Er sah demonstrativ auf seine Armbanduhr.

“Fünf Minuten.” Sie hatte die Sätze geübt und die Zeit gestoppt. Wenn nötig, würde sie es in weniger als fünf schaffen.

“Machen Sie mit meiner Sekretärin einen Termin ab.”

“Das habe ich versucht.” Nichts, was in den Medien über diesen Mann berichtet wurde, konnte richtig vermitteln, wie er war und was für eine Autorität er ausstrahlte. Sie rang sich ein Lächeln ab. “Ihre Sicherheitsvorkehrungen sind unüberwindbar.”

“Es ist Ihnen gelungen, in die Tiefgarage zu gelangen.” Er würde sofort jemand mit der Untersuchung des Vorfalls beauftragen.

“Mit einem Trick.” In Wirklichkeit hatte sie einem Wachmann die Wahrheit gesagt und ihn verzweifelt gebeten, sie durchzulassen. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht ihretwegen seinen Job verlor.

Rafael musste einräumen, dass sie Mumm hatte. “Den Sie jetzt bei mir anwenden wollen?”

“Noch mehr Zeit verschwenden?”

Er war neugierig geworden. “Zwei Minuten. Wie heißen Sie?”

“Mikayla.” Was sie als Nächstes sagte, würde eine vernichtende Wirkung haben. “Joshua Petersens Tochter.”

Rafael Velez-Aguilera presste die Lippen zusammen. “Nein”, sagte er kalt.

Genau die Reaktion hatte sie erwartet, aber sie blieb hartnäckig. Sie musste. “Sie haben mir zwei Minuten gegeben.”

“Ich könnte Ihnen zwanzig geben, und die Antwort wäre immer noch Nein.”

“Mein Vater stirbt.”

“Wollen Sie mein Mitgefühl?”

“Nachsicht.”

Seine Gesichtszüge wurden härter, und er blickte sie durchdringend an. Unnachgiebig. Gefährlich. “Sie wagen es, um Nachsicht für einen Mann zu bitten, der in meinem Unternehmen mehrere hunderttausend Dollar unterschlagen hat?”

“Mein Vater ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er hat einen inoperablen Gehirntumor. Wenn Sie fordern, dass Anklage gegen ihn erhoben wird, verbringt er die letzten Wochen seines Lebens im Gefängnis.”

“Nein.” Rafael aktivierte die Alarmanlage des Autos, steckte die Schlüssel ein und ging auf die Fahrstühle zu.

“Ich tue alles.” Es war ein letzter verzweifelter Versuch. Zwei durch Boten zugestellte Briefe waren ignoriert, Anrufe nicht erwidert worden.

Er blieb stehen, drehte sich um und taxierte unverschämt ihre schlanke Figur. “Es wäre viel mehr nötig, als Sie geben können.”

“Das wissen Sie nicht.”

“Doch”, sagte er spöttisch, “ich weiß es.”

Wenn er in den nur mit einem Schlüssel zugänglichen Fahrstuhl stieg, würde sie ihn verlieren. “Bitte.”

Rafael ging weiter, ließ den Lift kommen und blickte sich um. “Sie haben eine Minute. Wenn Sie sich dann noch in der Tiefgarage aufhalten, werden Sie wegen unbefugten Betretens des Gebäudes verhaftet.” Er rechnete damit, dass sie wütend wurde, vielleicht sogar versuchte, ihn anzugreifen. Oder ihm einen Weinkrampf vorspielte. Stattdessen hob sie stolz das Kinn und rang um Beherrschung. Nur eine einzige Träne rollte ihr über die Wange. Ein Piepton meldete die Ankunft des Fahrstuhls. Rafael öffnete mit dem Schlüssel die Türen, betrat die Kabine und steckte den Schlüssel in den Schlitz. “Dreißig Sekunden.” Die...



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