Bielesch | Nur zu Besuch | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Bielesch Nur zu Besuch

Früher Verlust eine Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt. Wie ihr als Eltern das unfassbar Traurige gemeinsam bewältigen könnt
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8426-1716-2
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Früher Verlust eine Kindes, Fehlgeburt oder stille Geburt. Wie ihr als Eltern das unfassbar Traurige gemeinsam bewältigen könnt

E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-8426-1716-2
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Kind zu verlieren ist das Traurigste, was Eltern passieren kann und macht am Anfang vor allem einem eines: ohnmächtig. Eine derartige Herausforderung
als Paar meistern zu müssen, kann hilflos machen und
überfordern. Wie schaffen Eltern es, ihrer Trauer Raum zu geben und mit Schuldgefühlen umzugehen? Marga Bielesch schenkt trauernden Eltern Orientierung und ermutigt sie, ihren ganz eigenen Trauerweg zu finden.
Sie zeigt, was dabei helfen kann, das Geschehene zu begreifen, über Gefühle im Gespräch zu bleiben, Verständnis füreinander zu haben und gemeinsam gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Bielesch Nur zu Besuch jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


DIE WELT STEHT STILL
Ihr habt euer Kind verloren und das ist das Traurigste, was Eltern passieren kann. Nichts ist mehr, wie es war und die Trauer erscheint grenzenlos. Und doch ist es möglich, dass ihr beide zusammen als Paar wieder in euer Leben zurückfindet. Dieses Kapitel hilft euch dabei, die Verarbeitung einzuleiten. Vielleicht fragt ihr euch, ob man so einen schweren Schicksalsschlag jemals verarbeiten wird. Einfach weiterleben ohne das eigene Kind, wie soll das gehen? Wie jemals wieder glücklich werden, wenn doch jemand ganz Wichtiges fehlt? Wie kann unsere Beziehung so etwas Schlimmes aushalten? Wie können wir den Schmerz je ertragen? Den Tod des eigenen Kindes zu verarbeiten, ist eine enorm große Aufgabe, der man eigentlich nicht gewachsen sein kann. Stirbt ein Kind, haben einige Eltern das Gefühl, dass auch ihr Leben vorbei sei. Nein, Zeit heilt nicht alle Wunden. Nicht, wenn das eigene Kind stirbt. Aber ihr könnt lernen, mit dem Unfassbaren zu leben. Wie ihr das Traurigste, was Eltern passieren kann, gemeinsam bewältigt
Die Vorfreude auf ein gemeinsames Leben mit eurem Kind war groß und plötzlich musstet ihr viel zu früh Abschied nehmen. Euer Kind ist ein Geschenk eurer Liebe und ihr hattet euch die Zukunft anders ausgemalt. Eigentlich wollen doch alle Eltern das eigene Kind beim Aufwachsen beobachten, ihm die Welt zeigen und gemeinsam Meilensteine feiern. Und all das könnt ihr nicht mehr tun, denn euer Kind ist nicht mehr da. Viele Eltern spüren, nachdem sie vom Tod ihres Kindes erfahren haben, eine innere Lähmung. Es fühlt sich so an, als könne man sich selbst nicht mehr richtig spüren. Für Außenstehende ist es nur schwer nachvollziehbar, dass eine Fehlgeburt auch schon im Frühstadium der Schwangerschaft als großer Verlust erlebt werden kann. Die Bindung an ein Kind beginnt jedoch ab dem Tag, an dem sich die Eltern für ein Kind entschieden haben. Ab diesem Tag ist das Kind in den Gedanken der Eltern und auch, wenn es noch nicht geboren ist, einfach immer da. Vielleicht unterscheidet sich die Trauer etwas von der Trauer der Eltern, die ihr Kind zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft oder danach verloren haben. Es macht jedoch keinen Unterschied, denn sie ist trotzdem da. „‚Wenn die Nächte am dunkelsten sind, ist der Morgen nicht weit‘ – wie oft ging mir diese Strophe durch den Kopf, als ich im Krankenhaus neben dem Bett von meinem Kind saß. Ich berührte und streichelte es von früh bis abends und immer mit der großen Hoffnung im Herzen, dass doch noch alles irgendwie gut ausgeht. Mit einem Bild vor Augen, wie wir beide vom Krankenhaus abgeholt werden. Ich wollte mir etwas Schönes anziehen und überall waren Luftballons. Mir wurde mal gesagt, dass Zukunftsbilder über schlimme Zeiten hinweghelfen, und das tun sie, aber sie werden nicht immer Realität. Wie gerne hätte ich mich hübsch gemacht und mein zauberhaftes Baby voller Stolz aus der Klinik getragen. Dieses Zukunftsbild wurde aber nicht wahr.“ Eine Mutter Mitteilung und Schock
Erhalten Eltern vom Arzt die niederschmetternde Mitteilung vom Tod ihres Kindes, dann erleben die meisten von ihnen einen Schock. Vielleicht habt ihr das Gefühl, es läuft ein Film ab, mit dem ihr aber selbst nichts zu tun habt. Die Umwelt wie durch einen Schleier wahrzunehmen, ist ein Schutz eurer Psyche vor totaler Überforderung. Der Schock kann abhängig von der Situation ein paar Stunden, Tage oder Wochen andauern. Er kann in euch das Bedürfnis nach Rückzug hervorrufen. Im Schockzustand steigt der Adrenalinspiegel, welcher die Denkfähigkeit herabsetzt. Menschen, die einen Schock erleben, fühlen sich wie in einer Erstarrung und erleben innerlichen Stress. Grundsätzlich dürft ihr den für euch besten Weg finden, um mit der Nachricht und dem Schock umzugehen. Vielleicht möchtet ihr mit anderen über euren Verlust reden, vielleicht aber auch nicht. Wenn ihr weinen wollt, dann weint und es ist ganz egal, ob euch jemand dabei zusieht. Möchtet ihr schreien, dann lasst euren Schmerz raus, aber achtet darauf, dass ihr dabei niemanden durch eure Worte oder körperlich verletzt. Um das eigene Kind zu trauern oder Trauerbewältigung heißt nicht, dass ihr euer Kind loslassen oder es gar vergessen sollt. Es kann auch sein, dass euch am Tag der Fehlgeburt, des Entbindungstermins, am Himmelsgeburtstag oder am Todestag in jedem Jahr wieder tiefe Traurigkeit überkommt. Trauern ist Liebe und die Liebe zu eurem Kind wird nie vergehen. „Bei unserer fünften Fehlgeburt war es ein riesiger Schock, denn wir haben schon das Herzchen schlagen gesehen und es hat sich jede Woche weiterentwickelt. Auch die Ärzte gaben uns allen Anlass zum Hoffen, nur um dann wieder den Satz zu hören ‚Ich kann keinen Herzschlag mehr finden‘. Dieser Satz hat uns regelrecht den Boden unter unseren Füßen weggezogen. Wieder mal mussten wir eine Hoffnung und eine Zukunft begraben, ohne zu wissen, ob jemals eine Zukunft mit Kind möglich sein würde. Darauf folgte eine sehr lange Zeit der Trauer mit vielen Tränen und vielen Gesprächen zwischen uns. Mein Mann konnte wochenlang keinen Ton mehr singen und seitdem ist er auch viel näher am Wasser gebaut. Was wir gerade bei diesem Verlust realisieren mussten, ist, dass wir nichts unter Kontrolle haben, egal wie sehr wir versuchen, es zu kontrollieren. Leben und Tod liegen niemals in unseren Händen, sondern werden gegeben und genommen. Wünsche und Pläne gehen nicht in Erfüllung, nur weil man fest genug dran glaubt oder daran arbeitet.“ Eltern Begreifen müssen
Der Tod eines Kindes trifft Eltern meist unerwartet. Umso schwerer ist es, die Wirklichkeit des Verlustes, den Tod, zu verstehen und zu begreifen. Mit der Zeit zu erkennen: Unser Kind ist wirklich nicht mehr da. Wir träumen nicht. Die Tatsache, dass ihr den Tod eures Kindes erstmal realisieren müsst, ist die erste und gleichzeitig eine unendlich schwere Aufgabe. Vielleicht kommen euch immer wieder die gleichen Gedanken in den Sinn, in denen ihr euch fragt: „Ist das wirklich wahr?“ oder „Ist das wirklich passiert?“ Wenn ihr euch nicht verabschieden konntet, dann fällt das Begreifen besonders schwer. Wie auch begreifen können, wenn man vor der Narkose noch schwanger war und auf einmal nicht mehr. Vielleicht hattet ihr auch ganz viel Angst, euer totes Kind zu sehen, weshalb ihr das Kennenlernen abgelehnt habt. Und vielleicht wünscht ihr euch jetzt, dass ihr diese Entscheidung rückgängig machen könntet, aber es geht nicht. Zu begreifen, dass dies nicht nachgeholt werden kann und wohl für immer eine unstillbare Sehnsucht zurücklässt, ist schwer. Und doch ist es notwendig, damit ihr den Verlust irgendwann bewältigen könnt. Was euch helfen kann, um die Verarbeitung einzuleiten: • Erzählt anderen eure Geschichte, denn das holt euch aus der Sprachlosigkeit und der Betäubung heraus. • Berührungen durch den bzw. die Partner*in, zum Beispiel Umarmungen oder Hand halten, führen zur Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin. Dieses baut Stress ab, löst Ängste und stärkt die Bindung. • Atemübungen können das Wohlbefinden steigern. Wie gestaltet sich eure Atmung, ist sie zum Beispiel schnell, langsam, flach, tief …? Durch bewusste Atemübungen könnt ihr Schmerzen und Stress loslassen und abatmen. Bei der bekannten 4-7-11-Methode ist das Prinzip, 4 Sekunden lang ein- und 7 Sekunden lang auszuatmen – und das über eine Dauer von 11 Minuten. Am besten, ihr wiederholt die Atemübung täglich. Durch die Übung reguliert ihr euer vegetatives Nervensystem, der Herzschlag wird langsamer und Entspannung tritt ein. • Aromatherapie kann hilfreich sein für die Harmonisierung der Gefühle: Bergamotte ist das Öl für Lebensfreude, Kamille beruhigt, man kann beide mischen. Dazu können auch Zypresse, Majoran und Lavendel genutzt werden. Wilde Orange zusätzlich wirkt ebenfalls stimmungsaufhellend. Melisse beruhigt das Gemüt. • Bewegung draußen an der frischen Luft oder drinnen im Raum kann helfen, dass ihr euch besser fühlt. „Wir hatten in der 17. Schwangerschaftswoche einen auffälligen NIPT. Das ist ein Bluttest auf die Trisomien 13, 18 und 21. Durch eine Fruchtwasserpunktion wurde bei unserem Sohn Moritz eine freie Trisomie 13 bestätigt. Wir waren ziemlich geschockt und gleichzeitig im Vertrauen, dass wir irgendwie einen guten Weg finden würden. Schritt für Schritt. Uns wurde zunächst ein Schwangerschaftsabbruch nahegelegt. Das sei ganz kurzfristig möglich. Ich habe erschrocken abgelehnt. Wir wollten Zeit haben, bevor wir eine so weitreichende Entscheidung für unsere Familie treffen. Gut drei Wochen lang sortierten wir unsere wirren Gedanken, lasen Erfahrungsberichte, sammelten Informationen und redeten miteinander über alle Fragen und Sorgen. Das war...


Marga Bielesch führt eine Praxis für Psychotherapie
in Weimar und ist Gründerin der anerkannten
privaten Bildungseinrichtung und Marke „THEKLA® – Bindungsorientierte Aus- & Weiterbildung“.
Sie sprich als Referentin bei Veranstaltungen und ist in der
Eltern- und Erziehungs-Szene hervorragend vernetzt. Einer
ihrer Schwerpunkte als Paartherapeutin ist es, wie Eltern nach dem Verlust ihres Kindes wieder Mut schöpfen können. Aufgrund des Verlustes ihres dritten Kindes, weiß sie, welche Unterstü



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.