E-Book, Deutsch, Band 2258, 144 Seiten
Reihe: Julia
Blake Für diese Nacht gehörst du mir
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-0713-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2258, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-0713-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Du gehörst mir, Eva. Zumindest solange ich es will!' Triumphierend zieht Milliardär Zac Giordano seine betörend schöne Exverlobte in die Arme. Seit sie vor zwei Jahren seine Liebe verriet, hat er nur darauf gewartet, sich an ihr zu rächen. Jetzt wird er sie noch einmal heiß verführen und dann eiskalt fallenlassen! Aber anders als geplant, überkommen Zac nach einer leidenschaftlichen Nacht plötzlich Zweifel: Ist Eva etwa doch nicht die berechnende Femme fatale, für die er sie anfangs hielt? Oder verfällt er gerade zum zweiten Mal einer besonders raffinierten Betrügerin?
Mit dreizehn Jahren, lieh sich Maya Blake zum ersten Mal heimlich einen Liebesroman von ihrer Schwester und sofort war sie in den Bann gezogen, verlor sich in den wunderbaren Liebesgeschichten und begab sich auf romantische Reisen in die Welt der Romanhelden. Schon bald träumte sie davon, ihre eigenen Charaktere zum Leben zu erwecken und ihnen Happy Ends zu schenken. Als es ihr gelang, einen Verlag von einer ihrer Geschichten zu überzeugen, wurde ihr Traum endlich Wirklichkeit. Heute lebt Maya Blake gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Südosten Englands ein Leben zwischen Büchern. Wenn sie sich nicht gerade in eines davon vergräbt, genießt sie es, Zeit mit ihrer wunderbaren Familie zu verbringen, schwimmen zu gehen und durch die Welt zu reisen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL „Eine Armbanduhr aus Platin. Manschettenknöpfe mit Diamanten besetzt. Goldener Siegelring. Sechshundertfünfundzwanzig Pfund in bar und … eine höchst exklusive Kreditkarte: Obsidian Privilege. Aha! Schön, das wäre dann wohl alles, Sir. Unterzeichnen Sie hier, dass Sie Ihren Besitz zurückerhalten haben!“ Zaccheo Giordano reagierte nicht auf den bissigen Tonfall des Wächters, der ihm ein graues Formular entgegenschob. Und er ignorierte den offensichtlichen Neid in seinem Blick, während er nach draußen sah, wo hinter drei hohen Stacheldrahtzäunen eine schwarze Luxuslimousine wartete. Romeo Brunetti, Zaccheos Stellvertreter und der einzige Mann, den er als seinen Freund bezeichnen würde, stand dort neben dem Wagen. Mit finsterer Miene beäugte er den bewaffneten Polizisten am Tor, und wäre Zaccheo besserer Stimmung gewesen, hätte er darüber geschmunzelt. Er hatte schon lange keine gute Laune mehr gehabt. Vierzehn Monate, zwei Wochen, vier Tage und neun Stunden, um genau zu sein. Falls es nötig war, hätte Zaccheo es sogar bis auf die Sekunde festlegen können. Aber das würde natürlich niemand von ihm verlangen. Er hatte seine Zeit abgesessen. Dreieinhalb Monate von seiner achtzehnmonatigen Strafe waren ihm sogar wegen guter Führung erlassen worden. Äußerlich ließ er sich zwar nichts anmerken, während er seine Sachen einsteckte, aber innerlich rumorte es in ihm. Sein dreiteiliger Maßanzug, mit dem er in die Haft gegangen war, roch nicht mehr besonders gut, doch auch das beachtete er nicht. Ihm war materieller Komfort noch nie wichtig gewesen. Sein Werteverständnis ging weit darüber hinaus. Sich hochzuarbeiten, das war für ihn der einzige Ausweg aus dem erbärmlichen Leben gewesen, in das er hineingeboren worden war. In einen endlosen Strudel aus Erniedrigung, Gewalt und Gier. Einem Leben, das seinem Vater mit nur fünfunddreißig Jahren einen frühen Tod beschert hatte. Die Erinnerungen folgten ihm, als er den langen Korridor zur Freiheit durchquerte. Das Gefühl maßloser Ungerechtigkeit war monatelang in ihm hochgekocht und drohte nun regelrecht zu explodieren. Krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Zaccheo nahm den ersten Atemzug an der frischen Luft und schloss die Augen. Er lauschte dem Vogelgezwitscher in der Ferne, dem sonoren Rauschen der naheliegenden Autobahn, und er spürte die späte Wintersonne auf seinem Gesicht. Dann schlug er die Augen auf, und nur eine Minute später hatte er schon das Außentor passiert. „Zac, schön, dich wiederzusehen“, begrüßte ihn Romeo mit ernster Miene. Und Zac wusste den finsteren Blick zu deuten. Er hatte sich seit Monaten nicht mehr rasiert und kaum einen Bissen herunterbekommen, nachdem ihm die ganze Wahrheit über seine Verhaftung klargeworden war. Dafür hatte er viel Zeit im Fitnessraum der Anstalt verbracht, um nicht wegen seiner Rachegelüste durchzudrehen. Missmutig ging er auf die Autotür zu. „Hast du mitgebracht, worum ich dich gebeten habe?“ Romeo nickte. „Ja. Alle drei Akten befinden sich schon auf dem Laptop.“ Zac glitt auf den Ledersitz und nahm den Drink entgegen, den sein Freund ihm aus der Limousinenbar einschenkte. Der Chauffeur schloss von außen die Tür. „Salute“, murmelte Zac und trank, ohne Romeo in die Augen zu sehen. Kurz darauf brachte ihn der Wagen fort von dem Ort, den er über ein Jahr lang sein Zuhause genannt hatte. Er lauschte dem Schnurren des Motors und startete seinen Computer. Das Logo von Giordano Worldwide Inc. erschien auf dem Bildschirm. Sein Lebenswerk, beinahe vernichtet durch den Machthunger und die Gier eines anderen! Es war Romeo zu verdanken, dass GWI nicht untergegangen war, während Zac für ein Verbrechen im Gefängnis gesessen hatte, das er nicht begangen hatte. Und Romeo hatte GWI nicht nur gerettet, sondern sogar stärker gemacht. Allerdings war Zacs Ruf ruiniert, und er saß beruflich praktisch auf der Straße. Frei, um diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die Schuld auf sich geladen hatten. Er würde nicht eher ruhen, bis er auch den letzten Täter seiner Strafe zugeführt hatte. Jede Person, die daran beteiligt gewesen war, sein Leben zu zerstören, würde bitter dafür bezahlen! Seine Hände bebten, während er sein Passwort eingab. Alle Informationen waren gründlich recherchiert, und das meiste wusste Zac ohnehin schon. Drei Monate lang hatte er seine Quellen doppelt und dreifach überprüfen lassen, um sicherzugehen, dass jedes Detail absolut wasserdicht war. Zischend atmete er aus, als das erste Foto sichtbar wurde. Oscar Pennington III. Entfernt verwandt mit der königlichen Familie. Alter Geldadel, wenn auch inzwischen verarmt. Privilegiert. Doch sein schwächelndes Immobilien-Portfolio hatte vor exakt vierzehn Monaten und zwei Wochen eine dringend benötigte Kapitalspritze erhalten, als er stolzer Besitzer von Londons berühmtem Vorzeigeobjekt geworden war: dem Spire. Mühsam schluckte Zac den Fluch hinunter, der ihm in der Kehle brannte. Dann klickte er sich durch die Seiten, die Pennington dabei zeigten, wie er seinen Erfolg ausgelassen feierte … auf Galas, Dinnerpartys oder bei exklusiven Poloturnieren. Auf dem nächsten Bild stand er lachend neben einem seiner beiden Kinder. Sophie Pennington. Diverse Privatschulen bis hin zum Abschluss mit Auszeichnung. Eine Schönheit im klassischen Sinn. Dieses Mädchen konnte einem das Leben richtig schwermachen. Und sie hatte zweifelsfrei bewiesen, dass sie beabsichtigte, in Oscars Fußstapfen zu treten. Grimmig schloss er die Maske auf dem Bildschirm und öffnete die dritte Datei: Eva Pennington. Dieses Mal gelang es ihm nicht, seinen Fluch zu unterdrücken. Seine Hände begannen zu zittern. Karamellblonde Haare fielen ihr in wilden Wellen um die Schultern. Dunkle Brauen und Wimpern umrahmten ihre moosgrünen Augen, die sie mit einem Eyeliner dramatisch betont hatte. Diese Augen hatten sofort seine Aufmerksamkeit erregt, als er sie zum ersten Mal getroffen hatte. Und zwar heftiger, als ihm lieb gewesen war! Genauso wie ihr voller, geschwungener Mund. Auf dem Foto war nur ihr Portrait abgebildet, doch Zac konnte sich noch lebhaft an den Rest ihres wunderbaren Körpers erinnern. An ihre zierliche, kurvige Figur und an die Tatsache, dass sie sich in High Heels zwängte, um größer zu sein, obwohl sie diese Schuhe hasste. Allerdings fiel ihm auch ein, wie grausam sie sein konnte. Etliche Stunden hatte er allein auf seiner Gefängnispritsche gelegen und sich dafür verflucht, auf ihren bemerkenswerten Verrat hereingefallen zu sein … und das, nachdem ihn seine Erfahrungen mit dem gesamten Establishment und besonders mit seinen eigenen Eltern eigentlich längst eines Besseren belehrt hatten! Am meisten störte ihn, wie viel Zeit er mit nutzloser Verbitterung verschwendete. Wütend klickte er sich weiter durch die Seiten, die Evas vergangene eineinhalb Jahre dokumentierten. Beim letzten Artikel erstarrte er plötzlich. „Wie alt ist diese Meldung?“, wollte er von Romeo wissen und nannte ihm die Überschrift. „Ich habe sie gestern der Akte hinzugefügt“, antwortete Romeo. Schockiert starrte Zac auf den Bildschirm. „Si, grazie …“ „Möchtest du zurück zum Anwesen oder lieber zum Penthouse?“, erkundigte sich sein Freund. Noch einmal las Zac den Zeitungsausschnitt und prägte sich dabei jedes einzelne Detail ein. Pennington Manor. Acht Uhr abends. Dreihundert Gäste. Gefolgt von einem privaten Familiendinner am Sonntag im Spire. Das Spire … dieses Gebäude hätte Zacs größte Errungenschaft werden sollen. „Zum Anwesen“, befahl er und klappte den Laptop zu. Mit geschlossenen Augen lehnte er den Kopf zurück und versuchte, sich vom Motorengeräusch beruhigen zu lassen. Zwecklos, er war viel zu aufgewühlt. Jetzt würde er seine Pläne ändern müssen. Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Alle drei Penningtons hatten ihren Anteil daran gehabt, ihn hinter Gitter zu bringen. Und nach dieser neuesten Information musste er nun eine Taktik anwenden, die er lieber vermieden hätte. Doch er wollte ihnen unbedingt nehmen, was ihnen am wichtigsten war: ihren Wohlstand. Ein oder zwei Tage hatte er eigentlich noch abwarten wollen, bis Oscar Pennington genau an dem Punkt war, wo er ihn haben wollte. Aber diese Strategie würde nicht mehr funktionieren – Zac musste sofort zuschlagen. Das konnte unmöglich bis Montag warten. Nein, heute Abend musste er sich dem jüngsten Mitglied der Familie widmen … Eva Pennington. Seiner Ex-Verlobten. Eva Pennington starrte das Kleid an, das ihre Schwester in den Händen hielt. „Ernsthaft? Das ziehe ich auf keinen Fall an! Wieso hast du mir nicht erzählt, dass die ganze Garderobe, die ich zurückgelassen habe, entsorgt wurde?“ „Du hast doch selbst gesagt, du brauchst sie nicht mehr“, verteidigte sich Sophie. „Außerdem waren die Sachen alt und unmodern. Das hier habe ich von einem Kurier aus New York liefern lassen. Es ist ein Designerstück, eine Leihgabe.“ Eva machte einen Schmollmund. „Trotzdem, in dem Ding sehe ich aus wie ein billiges Flittchen. Außerdem finde ich, du solltest etwas vernünftiger mit dem Geld umgehen, nachdem es um unsere Finanzen ja nicht gerade rosig bestellt ist.“ Sophie und ihr Vater schienen die besorgniserregende Lage einfach zu...