Blake | Schwerter der Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 445 Seiten

Reihe: Master at Arms

Blake Schwerter der Liebe


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95530-643-4
Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 445 Seiten

Reihe: Master at Arms

ISBN: 978-3-95530-643-4
Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Er wird von allen gefürchtet. Doch bei ihr wird er schwach ... Um in den Besitz einer geheimnisvollen Truhe zu gelangen, nimmt Juliette den Heiratsantrag des attraktiven Fechtmeisters Nicholas Pasquale an. Doch schon bald verliebt sich der Verführer in die zarte junge Frau. Wie lange wird sie seinem drängenden Werben widerstehen können? 'Niemand schreibt mit so viel Liebe und Leidenschaft wie Jennifer Blake.' (Romantic Times)

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Erstes Kapitel
New Orleans, Louisiana, Januar 1842
»Schick mir einen Ehemann, ich flehe dich an, Heilige Mutter Gottes. Wenn es dein Wille ist, dann vermittle in dieser Angelegenheit, denn ich brauche unbedingt einen Mann.«
Juliette Armant presste die Finger ihrer gefalteten Hände fest zusammen, während sie in das gütig dreinblickende Gesicht der geschnitzten Muttergottes vor ihr blickte. Der Haltegriff an der Gebetsbank, der über die Jahre hinweg von unzähligen Händen so abgegriffen worden war, dass er nun glänzte, fühlte sich auf ihrer Haut kühl an, und durch ihren dicken grauen Cordsamtrock bahnte sich die Kälte der Kniebank unerbittlich ihren Weg. Ihr schlug der Geruch von Weihrauch, Staub und den Opferkerzen entgegen, die auf ihrem schmiedeeisernen Leuchter nahe der Tür brannten. In der leeren Kirche herrschte eine solche Stille, dass das Flackern der Kerzenflammen laut und deutlich zu vernehmen war. Bestimmt tausendmal hatte sie sich hier zum Beten hingekniet, und doch kam ihr an diesem Morgen alles so fremd vor.
»Ich bitte nicht meinetwegen um diese Gnade«, fuhr sie fort, während sie kurz, aber entschieden den Kopf schüttelte. »Du weißt sehr gut, ich rechnete nie damit, einmal zu heiraten. Mein Schicksal war es von Geburt an, der Kirche zu dienen, und ich habe das in aller Demut akzeptiert. Doch nun ist alles anders. Mir fehlt es an der Schönheit genauso wie am Geschick zu kokettieren, um einen Mann auf mich aufmerksam zu machen, und es gibt niemanden, der für mich eine Ehe arrangieren könnte. Meine Mutter hat nicht den Willen dazu, aber du weißt ja auch, wie schwer sie geprüft ist. Ich muss umgehend heiraten, sonst ist alles verloren.«
Juliette fragte sich, ob sie wohl wirklich richtig handelte. Sie hatte beharrlich versucht, einen anderen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden, doch ihr wollte nichts Brauchbares in den Sinn kommen. Wie hatte es nur dazu kommen können, wo doch alles so völlig anders hätte sein sollen?
»Oh, Heilige Mutter, lass es bitte einen freundlichen Ehemann sein, den du mir schicken wirst, aber auch keinen zu sanftmütigen. Er muss kräftig sein und einen starken Willen haben, denn beides wird er ganz bestimmt benötigen. Intelligenz wäre auch von Nutzen, ebenso diplomatisches Geschick. Ich bitte dich nicht darum, dass er attraktiv sein muss, doch es würde mir nichts ausmachen, wenn er um unserer zukünftigen Kinder willen hübsch anzusehen wäre.« Leise aufstöhnend schloss sie die Augen und sprach weiter: »Nein, nein, vergiss bitte, dass ich das gesagt habe. Du, die alles weiß, wirst ganz bestimmt auch wissen, was nötig ist. Ich bitte dich nur, mir einen Mann zu schicken, und das so schnell, wie es nur möglich ist.«
Juliette bekreuzigte sich, drückte die Faust in rascher Folge auf Lippen und Herz, dann erhob sie sich. Sie konnte nicht länger in der heiligen Ruhe verweilen. Zu Hause würde man bald ihr Verschwinden bemerken, und ihr lag nicht daran, erklären zu müssen, wo sie hingegangen war und wieso sie das Haus ohne Zofe als Anstandsdame verlassen hatte. Vermutlich würde sie ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester irgendeine Geschichte auftischen können, doch Ausflüchte fielen ihr nach diesen vielen Jahren als Nonne nicht so leicht.
Um die Kirche verlassen zu können, musste sie an den Opferkerzen vorbeigehen, die nahe der schweren Vordertür aufgestellt waren. Der Luftzug, den sie beim Gehen verursachte, musste die Flammen zum Flackern gebracht haben. Denn aus dem Augenwinkel sah sie etwas hell aufleuchten. Sie wandte sich in die Richtung dieses intensiven Lichts und erkannte, dass ausgerechnet die Kerze am intensivsten brannte, die sie vor dem Gebet aufgestellt hatte. Eine große, kräftige Flamme, die um ein Mehrfaches heller war als bei jeder anderen Kerze. So hell, dass es sie blendete, entfaltete sich das Licht und tanzte vor ihr wie ein goldener Stern.
Juliette blieb abrupt stehen und hielt den Atem an. Sie war nicht so abergläubisch wie ihre Mutter, die ihr Leben von tausenden Überzeugungen, Verboten und Weisheiten bestimmen ließ, dennoch änderte das nichts an dem Schauer, der ihr vom Kopf bis zu den Zehenspitzen über den Körper fuhr.
War dies etwa ein Omen? Bedeutete es womöglich, dass ihr Gebet erhört worden war?
Sie kniff die Augen zusammen und bekreuzigte sich erneut, erst dann ging sie weiter. Als sie die Kirche verließ, waren ihre Schritte beschwingter, und Hoffnung ließ ihr Herz so strahlen wie die Flamme der Kerze, die sie zu ihrem Gebet aufgestellt hatte.
Vor dem Gotteshaus blieb Juliette stehen und zog die Handschuhe aus dem Ärmel, wohin sie sie gesteckt hatte, als sie nach einer Münze für ihre Kerze suchte. Fast hätte sie sie nun vergessen. Oh, wie entsetzt ihre Mutter und Paulette reagieren würden, sollte man sie auf der Straße mit bloßen Händen sehen. Bis vor zwei Wochen waren solche Dinge bedeutungslos gewesen. Im Kloster war es wichtiger, dass man mit seinen Händen zupacken konnte und wollte. Ob sie makellos gepflegt waren, zählte dort nicht. Ein ironisches Lächeln umspielte Juliettes Mundwinkel, dann aber seufzte sie leise und begann, die lavendelfarbenen Glacéhandschuhe überzustreifen, die sie sich von ihrer Schwester geborgt hatte.
Es versprach ein schöner Tag zu werden. Bereits jetzt drangen die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne durch den Nebel über dem Fluss jenseits des Deichs, und die Luft war mild und fast schon warm. Die Dampfpfeife eines ablegenden Postschiffs ertönte und ließ im nahe gelegenen Geschäft des Vogelhändlers die Affen schreien und die Papageien lautstark kreischen. Eine leichte Brise trug von den Docks den Geruch von Schlamm, Fisch, gärenden Melassen und überreifen Bananen zu ihr herüber. Darunter mischte sich der Gestank von Abfällen aus dem Rinnstein, der mitten durch die Gasse zwischen der Kirche und dem Pfarrhaus verlief. Doch da war auch der Duft von geröstetem Kaffee wahrzunehmen. Der kam vom Markt, auf dem die Händler gerade ihre Stände aufbauten, um für die frühmorgendliche Kundschaft bereit zu sein, wenn die mit einem Korb im Arm nach frischem Brot, Brioche und Croissants Ausschau hielt. Bei diesem Gedanken knurrte Juliettes Magen leise, und sie wünschte, sie könnte etwas von den Dingen kaufen, die sie von der nahe gelegenen Bäckerei mit ihrem Duft lockten. Aber das ging nicht, da sie dadurch ihren heimlichen Ausflug verraten hätte.
In diesem Augenblick zerriss hinter ihr ein gellender, verzweifelter Aufschrei die Morgenruhe. Er stammte von keinem Papagei oder Affen, sondern von einem Kind.
Juliette drehte sich so schnell um, wie es ihre schweren Röcke zuließen. Gerade noch konnte sie sehen, wie ein Junge hinter der Kirche um die Ecke gerannt kam. Er mochte kaum älter als drei Jahre sein, war von schmaler Statur, hatte einen schwarzen Lockenkopf und ebenso schwarze Augen, die vor Entsetzen weit aufgerissen waren. Er ruderte mit den Armen und rannte, was seine kurzen Beine hergaben. Sein Mund stand offen, und er schrie noch immer.
Schwere Schritte waren nun auf dem Pflaster zu hören, und dann kam ein Mann in Sicht, der den Jungen verfolgte. Er war groß und breitschultrig, und mit seinen langen Beinen machte er so große Schritte, dass er das Kind bald einholen musste. Auf seinem Gesicht lag eine finstere Entschlossenheit, als er seine Beute erreichte und einen Arm ausstreckte, um das zerlumpte, flatternde Hemd des Jungen zu fassen zu bekommen.
Der Kleine wich zur Seite aus und entkam der Hand des Mannes um Haaresbreite. Er rannte nun geradewegs auf Juliette zu, änderte nur ein wenig seine Richtung und klammerte sich an ihren Röcken fest, als er auf gleicher Höhe mit ihr war. Durch seinen Schwung machte sie ungewollt eine halbe Drehung, während er hinter ihrem ausladenden Reifrock Schutz suchte.
Der Gentleman kam kurz vor ihr zum Stehen, dann griff er auf der linken Seite um Juliette herum, als sie sich zu ihm umdrehte. Der Junge wich zur anderen Seite aus und riss Juliette erneut herum, diesmal so heftig, dass sie fast den Halt verloren hätte. Der Verfolger täuschte zur anderen Seite an, doch auch diesmal bekam er den Jungen nicht zu fassen.
»Stopp! Hören Sie sofort damit auf!«, rief Juliette und packte ihre Röcke, um zu verhindern, dass man sie noch einmal in irgendeine Richtung drehte. »Stopp! Haben Sie nicht gehört?«
Es war der Tonfall, mit dem sie sonst die Kinder in der Klosterschule dazu brachte, den Mund zu halten. Die Wirkung war erfreulich. Der Junge blieb wie angewurzelt stehen und schnappte nach Luft. Der Gentleman hielt inne, dann richtete er sich zu voller Größe auf. Einen Moment lang schwiegen sie alle drei, während sie sich einander abschätzend betrachteten.
Der Verfolger des Jungen fand als Erster die Sprache wieder. Er zog seinen Seidenhut, den er zwischenzeitlich wieder aufgesetzt hatte, und beschrieb eine Verbeugung von vollendeter Eleganz.
»Verzeihen Sie, Mademoiselle. Ich möchte nur diesen kleinen Satan zu fassen kriegen, der sich hinter Ihnen versteckt.«
Seine tiefe, volle Stimme mit ihrem fast melodischen Rhythmus hatte auf Juliette eine höchst sonderbare Wirkung. Es war fast so, als würde diese Stimme sich wie ein Mantel um sie legen,...



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