Bloom | New Hope - Das Schimmern des Glücks | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 400 Seiten

Reihe: New Hope

Bloom New Hope - Das Schimmern des Glücks


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7457-0311-5
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 400 Seiten

Reihe: New Hope

ISBN: 978-3-7457-0311-5
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sei mutig und öffne dein Herz ...

Braxton Campbell führt erfolgreich eine Schreinerei und hat sich mit seinen Holzmöbeln einen Namen auch außerhalb von New Hope gemacht. Aber das Wichtigste in seinem Leben ist seine Tochter Ruby. Seit dem Tod seiner großen Liebe tut er alles, damit Ruby den Verlust ihrer Mutter verarbeiten kann. Dabei kann er immer auf seine Familie zählen. Nur sein Herz will Braxton nie wieder verschenken. Zu tief sitzt der Schmerz. Als plötzlich Payton in die Kleinstadt zieht, stellt sie alles auf den Kopf. Nicht nur, dass sie ihm beruflich den Kampf ansagt, kein Blatt vor den Mund nimmt und Ruby ihr am liebsten nicht mehr von der Seite weichen möchte - gegen seinen Willen fühlt sich Braxton zu Payton hingezogen ...



Rose Bloom schreibt unter ihrem Pseudonym seit 2016 gefühlvolle Liebesromane und New-Adult-Geschichten von ihrem Zuhause in der Nähe von Frankfurt am Main aus. Von dort träumt sie sich in entfernte Großstädte und abgelegene Orte wie die fiktive Kleinstadt New Hope. Deren großes Vorbild ist Roses Wunschreiseziel Nummer 1 als große Bergliebhaberin: die kalifornische Sierra Nevada.

Bloom New Hope - Das Schimmern des Glücks jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1

Braxton

Noch bevor ich einen Fuß auf den asphaltierten Weg setzen konnte, der in Schlangenform durch einen Vorgarten auf das zweistöckige Haus führte, kam mir nicht nur eine ganze Armada an chinesischen Schimpfwörtern entgegen, sondern auch ein weiteres Möbelstück flog auf den getrimmten Rasen. Autsch. Meine Schreinerseele jaulte innerlich auf, als der antike Holzhocker sich krachend dem Aufprall ergab. Neben bunten Stoffen lagen Stifte und Schnickschnack wie Tischuntersetzer mit einem furchtbar hässlichen Muster aus Ocker und einem undefinierbaren Grün-Gelb-Orange. Das Gras war übersät von aussortierten Dingen, und nicht nur ich wusste, dass es nun nicht mehr lange dauern würde, bis Mrs. Wang einen ihrer berühmten Straßenflohmärkte veranstaltete. Bloß damit sie den ganzen Plunder ihres Mannes, den er aus allen Winkeln New Hopes auftrieb, auf ein Neues loswerden konnte.

Mr. und Mrs. Wang hatten ein Restaurant nicht weit entfernt meiner Schreinerei Woodworker, und es war das Stammlokal meiner Angestellten und mir. Nicht nur in den Mittagspausen holten wir uns dort Essen, sondern mindestens einmal im Monat trafen wir uns im Restaurant, um ein ziemlich lässiges Meeting abzuhalten. Aber ich war schließlich auch ein ziemlich lässiger Chef, dachte ich grinsend. Mrs. Wangs helle Stimme wurde lauter und erhob sich über die sonst ruhige Wohngegend wie eine Welle, die irgendwann an dem Punkt angelangt war, an dem sie brach. Ich krempelte meine Ärmel über meine tätowierten Unterarme nach oben, umfasste meine Werkzeugtasche fester, holte tief Luft und sammelte meine Entschlossenheit, dem armen Mr. Wang aus seiner misslichen Lage zu helfen. Jetzt konnte ich mir zumindest vorstellen, wieso ich gerufen worden war. Reparaturarbeiten oder ein paar neue Möbel gefällig? Kein Problem!

Mutig und immer noch auf der Hut lief ich auf die offene Haustür zu, bloß um kurz darauf innezuhalten und erleichtert aufzuatmen, denn ein Katzenwecker sauste dicht an mir vorbei und verfehlte mich glücklicherweise. Verdammt. Mrs. Wang hatte aber auch Temperament. Deshalb konnten ich und viele andere Bewohner unserer Kleinstadt New Hope auch nicht verstehen, weshalb Mr. Wang einfach nichts aus seiner Situation lernte und ständig neuen Kram anschleppte. Doch vielleicht war das auch ihr ganz persönliches Ding, sich auf Touren zu bringen. Okay. Stopp. Darüber sollte ich ganz und gar nicht nachdenken, wenn ich jemals wieder unsere Meetings im Restaurant Wang abhalten wollte, ohne dabei zu kichern wie ein Schuljunge.

»Hallo?«, rief ich vorsichtig in das Haus hinein, sowie ich die Tür erreicht hatte. »Hier ist Braxton Campbell. Wir haben einen Termin.« Langsam steckte ich den Kopf ins Innere und klopfte mit den Fingerknöcheln gegen den Türrahmen, dessen weiß lackiertes Holz mal wieder einen neuen Anstrich vertragen konnte.

Ich zuckte zusammen, als Mrs. Wang wie von Geisterhand im Flur auftauchte. »Großer Gott«, murmelte ich. Auch wenn sie mir mit ihren gerade mal ein Meter fünfzig nur bis knapp unter meine Brustmuskeln reichte, konnte ich verstehen, weshalb sich Mr. Wang ergab. In seiner Haut, wenn er irgendwas ausgefressen hatte, wollte ich nicht stecken. Das Singleleben hatte in dieser Hinsicht definitiv etwas Gutes.

»Mr. Campbell, kommen Sie mit, kommen Sie mit!«, ordnete sie an, ohne Zeit zu verlieren. Bei den meisten Jobs in New Hope dauerte der eigentliche Auftrag nur ein Bruchteil des Termins. Mehrmals in der Woche konnte ich Selbstgebackenes abstauben, wurde zu einem Mittagessen eingeladen oder erhielt den neusten Stadttratsch auf dem Silbertablett serviert. Meine zwei Geschwister und ich waren hier geboren – dank unserer alternativen Eltern sogar direkt in unserem Farmhaus. Wir kannten so gut wie alle Bewohner in jedem Winkel unserer Kleinstadt am Rande des Yosemite-Nationalparks in der kalifornischen Sierra Nevada. Meine Kunden waren nicht einfach bloß Kunden, sie waren Freunde, Bekannte meiner Eltern oder kauften auf ihrer Farm regelmäßig selbst angebautes Obst, Gemüse und Kräutertinkturen meiner Mom ein. Sie gingen zu den Kursen meiner kleinen Schwester Lake in ihrem Yogastudio oder brachten ihre Kinder zu der Pfadfindergruppe der Flinken Wiesel meines älteren Bruders Graham. Man kannte sich in New Hope, was sowohl sein Gutes wie sein Schlechtes haben konnte, aber für mich definitiv eher Ersteres. Vor allem, wenn ich an meine in wenigen Tagen elf werdende Tochter Ruby dachte, die in dieser Idylle genau wie ich in Ruhe aufwachsen konnte. Von dem schwärzesten Kapitel unseres Lebens abgesehen.

»Kommen Sie mit!«, ermahnte mich Mrs. Wang wieder.

Ich beschleunigte meine Schritte und folgte ihr durch den Flur. Unauffällig schaute ich in alle Ecken, in denen sich Mr. Wang versteckt haben könnte und leise um Hilfe rief, allerdings entdeckte ich ihn nirgendwo. Seltsam, doch ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Mrs. Wang ihrem Mann wirklich mehr antun würde, als ihn zu beschimpfen. Meine Fantasie als großer Halloween- und Horrorfilmfan war in dieser Hinsicht wahrscheinlich hundertmal spannender als die Realität.

»Das hier muss weg!« Wir blieben im Wohnzimmer vor einer gigantischen Schrankwand aus dunklem Nussbaumholz stehen, dessen lackierte, glänzende Oberfläche aussah, als würde Mrs. Wang sie jeden Tag mit Öl einreiben oder wachsen. Die Ecken waren mit Messingbeschlägen eingefasst, die ganz und gar nicht zu der Holzfarbe passten. Ich hätte gern behauptet, dass der Schrank antik war, aber wow: Das Ding war einfach nur hässlich.

»Alles klar, das lässt sich erledigen. Was soll stattdessen an den Platz?« In meinem Kopf ergaben sich zig Möglichkeiten, die ich allerdings noch für mich behielt. Zuerst musste ich wissen, was meine Kunden wollten, um ihnen dann etwas zu bauen, das um ein Vielfaches besser war. Die Zufriedenheitsquote der Schreinerei Woodworker war bei hundert Prozent, und das nicht nur, weil mir nichts so sehr lag, wie mit Holz zu arbeiten. Meine beiden Angestellten Haddie und Jacob waren zwei der Besten ihres Fachs, und ich war froh, dass sie mich mittlerweile seit einigen Jahren unterstützten.

Mrs. Wang holte Luft, und zusammenhanglose Wörter prasselten auf mich ein wie Platzregen. Rot, groß, geräumig, Gold und noch einige andere Dinge, die ich mir notierte. Ich liebte Herausforderungen, und Mrs. Wang ein zufriedenes Lächeln zu entlocken würde eine Megachallenge werden.

»Verstanden. Ich messe die Stelle aus und mache dann einen Entwurf in der Schreinerei fertig.«

»Einverstanden.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und ihre schwarzen, kinnlangen Haare wippten vor und zurück, während sie nickte.

»Dann melde ich mich in ein paar Tagen.«

»Nein.«

Ich zog die Augenbrauen hoch. »Nein?«

»Das Ding muss weg.« Sie deutete auf den Schrank.

»Das habe ich verstanden, aber ich dachte …«

»Ich habe Sie nicht gerufen, damit Sie zeichnen. Der Schrank muss weg.«

Erneut schaute ich die über drei Meter hohe Schrankwand an und unterdrückte ein Stöhnen. In den meisten Fällen kümmerten sich die Kunden selbst darum, ihre alten Möbel loszuwerden, doch Mrs. Wangs Charme konnte ich einfach nichts abschlagen.

»Okay«, erwiderte ich langgezogen. Mit den Fingern fuhr ich über meinen Werkzeuggürtel. Immerhin musste ich nicht zurück in die Schreinerei und noch etwas holen. »Ich kümmere mich darum.« Auf mein freundlichstes Lächeln hin nickte sie bloß und verschwand durch die Tür zum Flur. Ich zog mein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer der Schreinerei.

»Woodworker, Haddie am Apparat, wie kann ich helfen?«

»Haddie, ich bin es, Brax.« Ich senkte die Stimme. Mrs. Wang war zwar nicht mehr im Raum, aber wer wusste, von wo aus sie mich noch hören konnte. »Ich brauche hier noch ein wenig länger.«

»Jacob, du schuldest mir ’nen Fünfer!«, rief Haddie, woraufhin ich im Hintergrund ein Seufzen hören konnte.

»Hey, habt ihr gewettet?«

Förmlich sah ich Haddies Grinsen vor mir und wie sie unschuldig mit den Schultern zuckte, die Schutzbrille in die blonden Haare geschoben.

»Was musst du diesmal tun? Den Dachspeicher aufräumen oder den Keller ausmisten?«, ertönte Jacobs Stimme.

»Was soll das denn heißen?«, fragte ich und schnappte nach Luft.

Haddie lachte. »Nichts, Boss. Nur, dass du einfach zu weich für Außenaufträge bist.«

»Das bin ich garantiert nicht!«, erwiderte ich empört und klang wie ein trotziges Kind. »Ich kann nichts dafür, dass die Menschen mich eben mögen und Zeit mit mir verbringen wollen.«

»Ja, während du die Arbeit erledigst, auf die sie keine Lust haben.«

»Hadley Ericson, du weißt immer noch, dass ich dein Chef bin, oder?«

»Selbstverständlich«, erwiderte sie, und ich hörte definitiv ihr breites Grinsen aus ihrer Stimme. Doch genau das machte unser perfektes Arbeitsklima aus. Wir zogen uns gegenseitig auf und konnten uns jederzeit aufeinander verlassen. »Trotzdem kannst du nicht Nein sagen. Dafür kann ich nichts!«

Ich gab ein Knurren von mir. »Wartet ab, bis ich zurück bin! Und keine Wetten mehr!«

»Aye, aye, Boss!«, sagte sie frech. Ich konnte den beiden gar nicht böse sein. Doch als ich auflegte und mein Blick über den Schrank wandern ließ, wurde mir klar, dass ich wirklich daran arbeiten musste, mich nicht immer für solche Sachen einspannen zu lassen. Auch wenn ich niemals vor anderen zugeben würde, dass es tatsächlich so war und ich den Menschen hier nichts abschlagen konnte. New...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.