Böhm | Die Chroniken der Seelenwächter - Band 12: Die Erlösung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 12, 300 Seiten

Reihe: Die Chroniken der Seelenwächter

Böhm Die Chroniken der Seelenwächter - Band 12: Die Erlösung

(Urban Fantasy)
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-910712-44-7
Verlag: Arkani Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

(Urban Fantasy)

E-Book, Deutsch, Band 12, 300 Seiten

Reihe: Die Chroniken der Seelenwächter

ISBN: 978-3-910712-44-7
Verlag: Arkani Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Lage spitzt sich zu. Joanne ist auf freiem Fuß, bereit, ihrem Meister zu dienen und ihm die letzte Seele zu liefern. Die Seelenwächter stehen einem Feind gegenüber, dem sie hilflos unterlegen sind. Auch Jess hat Mühe, zurück zu ihren Freunden zu finden. Gestrandet im Nirgendwo versucht sie, Kontakt zu Jaydee herzustellen. Die Erlösung naht - und sie bringt den Tod mit sich. Dies ist der 12. Roman aus der Reihe 'Die Chroniken der Seelenwächter'. Empfohlene Lesereihenfolge: Bände 1-12 (Staffel 1) Die Archive der Seelenwächter 1 (Spin-Off) Bände 13-24 (Staffel 2) Die Archive der Seelenwächter 2 (Spin-Off) Bände 25-36 (Staffel 3) Bände 37-40 (Staffel 4) Das schwarze Element (die neue Reihe im Seelenwächteruniversum) Bände 1-7

Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.

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  4. Kapitel   Jaydee   Gedämpfte Stimmen drangen an mein Ohr, wie Wellen am Strand. Sie traten in mein Bewusstsein, glitten weg, kamen zurück. Ein stetes Rauschen, hin und her, laut und leise. Draußen hörte ich Anna und Will. Glaubte ich zumindest. Vielleicht war es auch Ben. Nach wie vor pochte die Wunde in meinem Bauch im Rhythmus meines Herzschlages. Bawumm. Bawumm. Bawumm. Etwas Kühles lag auf meiner Haut, entzog den Schmerz und den Druck. Der Umschlag kribbelte, als bestünde er aus Brausetabletten. Ich schlug die Augen auf und blickte an eine Holzdecke. Die Balken waren dunkel gegerbt. Es roch nach Johanniskraut, Kamille und etwas Würzigem, das ich nicht kannte. Langsam blickte ich an mir hinab. Ich trug nur noch Jeans, dieselbe, die ich vorhin schon angehabt hatte. Sie war schmutzig und hatte am Oberschenkel ein Loch. Sachte hob ich den grünlichen Lappen auf meinem Bauch an, um die Wunde darunter zu begutachten. Sie hatte aufgehört zu bluten und war weitgehend verheilt. Anna hatte mich unter der kleinen Narbe erwischt, die ich zurückbehalten hatte, als ich mich selbst mit Jess‘ Dolch attackiert hatte. Wenn das so weiterging, war mein Bauch bald eine Kraterlandschaft. Neben mir huschte ein Schatten. Ich fuhr herum, spannte die Muskeln, um aufzuspringen, doch es war nur Leoti, die in einem Schaukelstuhl in der Ecke saß. Verdammt, wieso hatte ich sie nicht bemerkt? Als hätte mein Bewusstsein sie ausgeblendet. Wie bei den Seelenwächtern. Sie lächelte zahnlos, nickte und stand auf. Für eine Frau ihres Alters bewegte sie sich geschmeidig und kraftvoll. Ohne ein Wort setzte sie sich neben mich auf die Bettkante und nahm den Umschlag von meinem Bauch. Ich ließ sie gewähren, auch wenn ich mich ungern von fremden Menschen anfassen ließ. Meistens verpassten sie mir eine Bandbreite ihrer Gefühle und luden ihren emotionalen Mist bei mir ab. Leoti hingegen streifte nicht einmal meine Haut, berührte nur den Lappen. Sie wrang ihn in einer Schüssel aus, die neben dem Bett auf einem Tisch stand, und tupfte ein weiteres Mal die Wunde ab. Ich zischte vor Schmerz. Das Zeug brannte wie Hölle. Ich war kurz davor, ihr den Lappen wegzunehmen, als sich das Ziehen in ein wohliges Kribbeln verwandelte. Es sickerte in mich hinein, ähnlich wie Akils Heilenergie. Leoti grinste erneut und summte eine leise Melodie. Ihre Stimme vermischte sich mit dem Kitzeln in meinem Bauch, schien es noch zu verstärken. Anna hatte vollkommen recht gehabt: Dieses Volk besaß eine Magie, die man nicht greifen konnte. Es war eine Schande, dass nur noch so wenige Dowanhowee übrig waren. Irgendwann verstummte Leoti und entfernte den Lappen. Genau in dem Moment klopfte es an der Tür. »Jay?«, fragte Anna. »Ja.« Genauso wortlos, wie Leoti sich hingesetzt hatte, stand sie auf und verließ das Zimmer. »Danke!«, rief ich ihr hinterher, aber ich hatte das Gefühl, dass sie gar keinen Dank erwartete. Ich inspizierte die Wunde. Sie sah besser aus als vor fünf Minuten. Vorsichtig drückte ich auf die Ränder, es zwickte, aber es war auszuhalten. »Wie geht es dir?« Anna erschien im Türrahmen, knetete ihre Finger, kratzte sich. »Besser. Gibt es Neuigkeiten von Rowan?« »Noch nicht.« Sie kam näher, setzte sich auf mein Bett und betrachtete meine Wunde. »Ich weiß, es ist gerade viel auf einmal, aber wir müssen reden.« »Das ist einer der Sätze, die Männer nicht gerne von Frauen hören.« Sie schmunzelte. »Du solltest mit Will sprechen. Söhn dich mit ihm aus. Begrabe endlich diese Streiterei.« »Muss das sein?« Sie hob eine Augenbraue. »Schon gut. Was frag ich überhaupt.« Anna und ihr Hang zur Harmonie. Natürlich sollte ich mich bei Will entschuldigen. Ich hatte übers Ziel hinausgeschossen und mich komplett danebenbenommen, aber es war so einfach, zornig auf ihn zu sein und ihn für alles verantwortlich zu machen. Selbst wenn er gar nichts dafür konnte. »Hast du Logan eigentlich über Will und Ralf informiert? Er war schließlich im Ratstempel gewesen, und er hat mich mit Joanne gesehen.« Außerdem war er eine ganze Weile weg gewesen, als ich mit Logan gesprochen hatte. Wer wusste, was er da angestellt hatte. »Das habe ich gleich nach eurer Prügelei erledigt. Er wird Kendra losschicken, damit sie nach dem Rechten sieht. Er möchte ebenso gerne Will treffen, doch Logan kann sein Anwesen nicht verlassen. Er glaubt, dass er es nur schützen kann, wenn er dort ist.« »Damit könnte er recht haben.« Die Anwesen waren der Schwachpunkt. Ralf griff sie an und holte sich dann die Seelen der Ratsmitglieder. Solange wir das verhindern konnten, war Logan sicher. Und solange er sicher war, war Mikael es auch, denn dann konnte der Emuxor nicht auferstehen ... »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Will zu Logan zu schicken«, fuhr Anna fort. »Warum?« Sie zuckte die Schultern. »Ich hatte so einen komischen Gedanken ...« Ihre Wangen färbten sich rot. Ihre Gefühle änderten sich in ... was war das? Scham? »Ist alles klar?«, hakte ich nach. »Ist etwas geschehen?« »Also ...« Sie presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, zog ihre Hand zurück, so dass wir keinen Körperkontakt mehr hatten. »Ich war bei Will. Im Bett.« Ich runzelte die Stirn. »Es ist nichts passiert!«, schob sie schnell nach, und ihre Wangen wurden noch einen Tick dunkler. Ich schmunzelte, konnte es unmöglich zurückhalten. »Jaydee!« »Ich sag doch gar nichts.« »Du schaust aber so, als würdest du es gleich.« »Es ist gut, wenn ihr euch näherkommt.« »Wir haben uns nur gehalten. Mehr nicht.« »Du bist mir keine Rechenschaft schuldig.« Ich hatte mit Jess noch viel mehr gemacht und Anna auch nichts davon erzählt. Anna betrachtete ihre Hände, kratzte eine alte Kruste ab. »War es denn schön?« »Ja. Er war sehr zurückhaltend und liebevoll und ... ach, ich weiß nicht. Hinterher sind mir so viele Dinge durch den Kopf gegangen. Als ihr gemeinsam im Wald wart, du und Will ... du hast doch gesehen, wie der Drache Ralf ... also er ist ... er hat Will ganz sicher verlassen, oder?« »Hegst du Zweifel?« »Als ich bei Will gelegen habe, hat er über Herzschmerzen geklagt, und er war so heiß.« Oh Mann, Akil hätte dermaßen viel Freude an diesem Gespräch. »Warum sollte Ralf sich von mir verprügeln lassen? Oder so etwas überhaupt veranstalten? Er hätte einfach in Will bleiben können.« »Vielleicht hatte er Angst, dass wir ihm auf die Schliche kommen. Er tut so, als hätte er Will verlassen, ist in Wirklichkeit aber noch da. Das hat mich alles an früher erinnert. Andrew sagte, die Kunst bei Kämpfen bestünde darin, den Anderen in falscher Sicherheit zu wiegen. Er hatte einmal eine Schlacht gewonnen, in dem er so tat, als würde er verlieren. Er hat seinen Gegner getäuscht, ihn glauben lassen, dass er der Schwache war, und als dieser seine Schilde senkte, hat er zugeschlagen. Vielleicht macht Ralf es genauso.« »Möglich wäre es ...« Sie grub ihr Gesicht in die Hände. »Gott, ich bin so unsicher!« »Also gut. Ich rede mit ihm und fühle ihm auf den Zahn.« »Okay. Er wartet draußen auf dich. Du kannst es gleich hinter dich bringen.« Natürlich. »Du bist echt unglaublich, weißt du das?« Mit einem Grummeln stand ich auf und wartete, bis mir mein Körper mitteilte, ob er stark genug war. »Wie lange war ich eigentlich weg?« »Ein paar Stunden. Es ist früher Abend.« Abend. Noch weitere Stunden, in denen Jess verschollen war. Ich trat zur Vordertür hinaus. Will stand im Vorgarten und blickte in die untergehende Sonne. Die Augen hielt er geschlossen, sein Gesicht war entspannt. Er trug dunkle Hosen aus schwerem Leinen und ein weißes Hemd, bei dem die Ärmel hochgerollt waren. Die merkwürdigen Adern, die er nach der Attacke durch die Drachen zurückbehalten hatte, waren zurückgegangen, aber noch nicht ganz verschwunden. Ich blieb neben ihm stehen, schnupperte als Erstes, ob ich einen fremden Geruch an ihm feststellen konnte. Er duftete nach Kohle wie immer, nur dass es etwas intensiver schien. Als hätte er sich längere Zeit in einer Räucherkammer aufgehalten. Er zuckte, als er mich hörte, drehte sich aber nicht zu mir um. »Ich weiß nicht, wo Jess ist«, fing er an, als könnte er sich damit gegen mich verteidigen. »Ich grüble und grüble und grüble, aber da ist nichts. Mein Verstand ist leergefegt. Ich kann es nicht mal ansatzweise beschreiben, diese Lücke in meinen Gedanken ist ...« Er schüttelte den Kopf, öffnete die Augen. »Ich glaube nicht, dass Ralf sie in Gefahr gebracht hat. Er braucht sie lebendig. Vielleicht kann der Rat das Amulett orten und sie so ...« »Können sie nicht, oder eher: Sie wollen nicht. Logan meinte, es gäbe einen Zauber, mit dem man es finden kann, aber dazu muss man sich im Umkreis von zwanzig Kilometern aufhalten.« Das wäre bei einem großen Suchgebiet sowieso nicht sehr hilfreich. »Dann müssen wir es eingrenzen. Es gab Schnee. Sehr viel Schnee. Kein Gebirge oder sonstige Hinweise, also können wir die Alpen schon mal ausschließen. Wir sollten an einem der Pole anfangen oder Grönland. Ich weiß, das ist ein riesiges Gebiet, aber wir können uns aufteilen und uns vorher informieren, wo Häuser stehen. Forschungsstationen, verwaiste Hütten, egal was. Ralf wird sie nicht mitten in der Wildnis ausgesetzt haben, dazu ist sie zu wertvoll.« Ich beobachtete ihn genau. Achtete auf jede Geste, auf jedes Wort,...



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