E-Book, Deutsch, Band 2553, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Borsch Perry Rhodan 2553: Die Stadt in der Mitte der Welt
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8453-2552-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Stardust"
E-Book, Deutsch, Band 2553, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2552-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein Frequenzfolger wird erschaffen - und ein Erfinder schüttelt seine Fesseln ab In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe stoßen, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof. Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der 'Wiedergeburt'. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Sinnafoch hat es mit zwei Begleitern in einen unbekannten Raum und zu einer seltsamen Kultur verschlagen - es ist DIE STADT IN DER MITTE DER WELT...
FRANK BORSCH Seit über einem Dutzend Jahren gehört Frank Borsch zu dem Kreativ-Team, das die größte Science-Fiction-Serie der Welt publiziert: Sowohl als Redakteur wie auch als Autor war und ist er für PERRY RHODAN tätig. Bereits 1998 gab der Autor sein Debüt in der PERRY RHODAN-Schwesterserie ATLAN, von Februar 2001 bis November 2007 verstärkte er als Redakteur das PERRY RHODAN-Team in Rastatt. Seit März 2004 gehört er dem festen Autorenstamm von PERRY RHODAN an. Der Serie ist Frank Borsch bereits seit seiner Kindheit verbunden: Im Alter von zehn Jahren entdeckte er PERRY RHODAN bei einer Bekannten seiner Mutter. 1977 stieg er als regelmäßiger Leser in die vierte Romanauflage ein und ließ sich für die nächsten zehn Jahre von den Weiten des Kosmos verzaubern. Dabei begeisterte er sich im besonderen für die Romane des PERRY RHODAN-Autors William Voltz, vor allem wegen seiner vielschichtigen Charaktere. Es dauerte nicht lange, bis die Begeisterung des Teenagers auf andere Science Fiction übergriff. Auch heute noch schätzt er Autoren wie Alfred Bester, Philip K. Dick und Ursula LeGuin. Den 1966 in Pforzheim geborenen Frank Borsch verschlug es nach seinem Zivildienst für zehn Monate in den Nahen Osten und nach Asien. Er studierte bis 1996 Englisch und Geschichte in Freiburg, wo er heute auch lebt. In dieser Zeit arbeitete er in verschiedenen Bereichen: als Wäschereifahrer, Paketpacker am Fließband und Pflegehelfer. Zudem wirkte er an der Erstellung eines Umwelthandbuchs für Osteuropa mit und war Webmaster an der Universität. Der Höhepunkt seines Studiums war sicherlich sein Aufenthalt in Belfast, wo er von 1991 bis 1992 irische Kinder in Deutsch unterrichtete. 'Das größte Abenteuer waren nicht irgendwelche Terroristen oder Bomben, sondern die irischen WG-Genossen', fasst er diese Zeit zusammen. Im Dezember 1996 nahm er an einem der von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick geleiteten Science-Fiction-Seminare der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel teil - mit unerwarteten Folgen. Wolfgang Jeschke, Fricks Co-Dozent und Cheflektor des Heyne-Verlags im Bereich Science Fiction, engagierte Borsch vom Fleck weg als Übersetzer. Für Borsch war es der Startschuss ins Abenteuer Selbständigkeit. Für Heyne übersetzte er ein knappes Dutzend Romane, für Marvel Deutschland zahlreiche Comics. Die verbleibende Zeit nutzte er für das Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten sowie jahrelang als Journalist mit Spezialgebiet Internet. Sein Interesse an der Science Fiction ist in dieser Zeit nie erlahmt - im Gegenteil: 'Wir leben ja schon längst in einer Science-Fiction-Welt. Es merkt nur kaum einer.' In den Jahren 2006 bis 2008 erschien im Heyne-Verlag seine Trilogie 'Alien Earth' - ein Porträt unserer Welt in fünfzig Jahren. 'Alien Earth' wurde für den renommierten Kurd-Lasswitz-Preis nominiert, das Theaterhaus Jena inszenierte den ersten Teil der Trilogie als Theaterstück. Nachdem er den Jubiläumsband 2500 verfasst hat, widmet Frank Borsch sich wieder verstärkt der PERRY RHODAN-Serie. Daneben bleibt sogar noch Zeit für andere Projekte wie das Schreibcamp, eine Autorenwerkstatt, die er zusammen mit seinem Kollegen Michael Marcus Thurner gegründet hat.
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2.
»Kontinuumswechsel einleiten!«, befahl Frequenzanwärter Sinnafoch. Er sprach in das Akustikfeld, dessen Projektor in den Kragen seines Kampfanzugs eingearbeitet war. Der Helm des Anzugs war geschlossen, und die Luft, die der Vatrox atmete, stank beinahe unerträglich nach Plastikverbindungen, Enge und Furcht. Es war der Gestank des Krieges, der Gestank seines neuen Lebens. »Wechsel in energetisch verschobenes Kontinuum«, bestätigte der Erste Offizier der DEKTEROM über Funk aus der Zentrale, und einen Augenblick später erfolgte der Wechsel. Das von Fremdvölkern häufig als »Vektor-Phase« umschriebene »Abtauchen« erlaubte es den Schlachtlichtern, bei starkem Beschuss ohne jegliche Beeinträchtigung den Standort zu wechseln – bis die Bedrohung nicht mehr existierte. Im Schutz dieser Tarnung konnten allerdings auch Angriffsflüge stattfinden. Nur der Einsatz von Waffen war nicht möglich – dazu bedurfte es des Rücktauchens in das Standarduniversum. Sinnafoch hätte am liebsten den Kopf zwischen den Händen verborgen, sich zusammengerollt und verkrochen, aber er widerstand der Versuchung. Im Frachtraum des Landungsboots, in dem er auf einer Bank inmitten der D'Tar kauerte, gab es kein Versteck. Jeder der Landungssoldaten konnte ihn sehen – und er, Sinnafoch, war ihr Anführer, ihr Vorbild, ihr neuer Okore. Sinnafoch fragte sich, wie die D'Tar reagieren würden, wenn er ihnen sagte, dass Okore noch lebte – und dass er doch gestorben war. Sie würden es nicht wahrhaben wollen. Ebenso wenig wie er selbst, obwohl er dem wiederauferstandenen Okore begegnet war. Der Frequenzfolger hatte Sinnafoch nicht erkannt, hatte ihn und seinen Gefährten Deliachlan um ein Haar hinrichten lassen. Der Vatrox schloss die Augen, konzentrierte sich auf seinen Puls, zählte die Schläge, bis die DEKTEROM zurück in den Normalraum tauchte. Bei 162 war es so weit. Das in den Helm von Sinnafochs Kampfanzug integrierte Display erwachte zum Leben, zeigte ihr Ziel: ein blasses Leichentuch, das die gesamte Sichtfläche einnahm. Es war ein Ausschnitt der Planetenoberfläche einer Welt, die von den Xerxen erstickt worden war. Der Welt, die sie befreien sollten. Wenig mehr als dreihundert Kilometer trennten sie von der Oberfläche Konneskis. Die DEKTEROM und mit ihr das Landungsboot erbebten. Das Schlachtlicht pflügte mit wahnwitzig hoher Geschwindigkeit durch die oberen Schichten der Atmosphäre Konneskis. Es zog eine Schleppe der Zerstörung hinter sich her, eine Sturmzone, die wie mit einer Klinge durch das Leichentuch der Xerxen schnitt. Die durch die Reibung entstehenden Energien gingen bis an die Belastungsgrenze der Schirme. Trat das Schiff zu hoch über dem Planeten aus dem verschobenen Kontinuum, war das Überraschungsmoment dahin und der Angriff gescheitert, bevor er richtig begonnen hatte. Ein kluger Kommandant zog sich zurück, suchte eine andere Welt für einen weiteren Befreiungsversuch. Ein Mangel an Zielen existierte nicht. Trat das Schiff zu tief über dem Planeten aus, kam es zur Kollision. Es bedeutete einen schnellen, schmerzlosen Tod für das Schiff und seine Besatzung und einen langen, qualvollen für den Planeten. Der Aufprall schlug eine tiefe Wunde in seine Kruste, wirbelte Milliarden von Tonnen von Staub und Asche bis in die Atmosphäre. Ein jahrhundertelanger Impaktwinter setzte ein, der jedes Leben erlöschen ließ, auch das der Xerxen. Die toten Welten wurden in den Datenbanken der Flotte als »befreit« aufgeführt. »Landungsboote los!« Deliachlan, der neben Sinnafoch saß, gab das Kommando. Frequenzanwärter Sinnafoch hielt den Oberbefehl, doch der Vatrox ging in seine erste Schlacht. Der erfahrene D'Tar übernahm also die Führung. Einen Herzschlag lang setzte das Beben aus, als Energiefelder nach dem Landungsboot griffen, es packten und durch die geöffneten Schleusen des Hangars hinausschleuderten – Konneski, dem Kampf entgegen. Dann bäumte sich das Boot auf, als der Schirm des Flugkörpers die Reibungshitze abwehren musste und die Bremstriebwerke mit voller Kraft einsetzten. Sinnafochs Helmdisplay zeigte eine neue Ansicht, ein abstraktes Schema. Eine große Kugel, eine mittlere und über hundert kleine, kaum größer als Stecknadelköpfe. Konneski, die DEKTEROM und der Schwarm der Landungsboote. Die mittlere Kugel entfernte sich rasch, verschwand schließlich. Die DEKTEROM hatte ihre Aufgabe erfüllt, sie flüchtete sich in die Sicherheit des energetisch verschobenen Kontinuums und wartete in sicherer Entfernung ab. Gelang die Befreiung, würde sie zurückkehren, die Überlebenden einsammeln und zur Aufmarschwelt zurückkehren, um sich für eine neue Befreiung zu rüsten. Misslang sie, zog sich das Schlachtlicht zurück und überließ eventuelle Überlebende ihrem Schicksal. Der Schwarm der Landungsboote verringerte seine Fahrt, fiel dem Planeten entgegen. Sechs der Boote vergingen in den ersten Momenten, als sie nahezu ungebremst in den Planeten rasten und sich tief in die Kruste bohrten. Opfer von Fehlfunktionen oder Fehleinschätzungen ihrer Piloten. Elf der Boote rasten an Konneski vorbei. Sie bremsten mit Vollschub ab, wollten umkehren. Deliachlan verbot es ihnen, befahl den Piloten, sich auf dem äußeren Planeten des Systems zu verbergen, bis die DEKTEROM zurückkehrte und sie wieder einschleuste. Die Landungsboote verfügten über keinen Überlichtantrieb, der es ihnen ermöglicht hätte, das System zu verlassen. Der Befehl Deliachlans verstieß gegen das operative Handbuch der Flotte, das von den Soldaten die bedingungslose Offensive verlangte, aber Sinnafoch widersprach nicht. Ein Eingreifen der Boote hätte nur unnötiges Sterben bedeutet. Die Xerxen waren gewarnt, und im freien Raum konnten sie ungehindert ihre schweren Waffen einsetzen. Die Boote wären unter ihrem Feuer wie Seifenblasen zerstoben. Das Beben des Rumpfs ließ nach, als sich die Fahrt des Boots stetig verlangsamte. Das Brüllen der Triebwerke ging in ein Flüstern über, machte der Stille Platz. Die Soldaten schwiegen, hingen ihren Gedanken nach. Sinnafoch stellte das Helmdisplay auf halbtransparent und musterte die D'Tar. Ein Vao-Regiment, offiziell. Doch statt der 850 Mann, die nach den Flottenstatuten ein Regiment bildeten, verloren sich im Frachtraum des Boots knapp über 500 Mann, die meisten davon Neulinge wie er selbst. Neulinge, die ihre Feuertaufe durchliefen. Sie waren klein, reichten Deliachlan und den übrigen Veteranen nur bis knapp unter die Brust. Es waren Jungen, noch nicht ausgewachsen. Zehn von ihnen kamen auf einen erfahrenen Soldaten, die restlichen Männer waren abkommandiert worden. Wieso, hatte man Sinnafoch nicht erläutert. Es mochte ein Verweis des Flottenkommandos sein. Sinnafochs und Deliachlans regelwidriger Vorstoß zu Frequenzfolger Okore war nicht geahndet worden. Man hatte ihn ignoriert, offiziell. Hatte man ihnen zur Strafe ein aussichtsloses Kommando übertragen? Möglich, aber wahrscheinlich war die Erklärung viel einfacher und weit deprimierender: Das Flottenkommando hatte ihnen die Soldaten gegeben, über die es verfügte. Der Krieg in Kaskallen weitete sich ständig aus, und offenbar verschlang er so viele Leben, dass nicht einmal die äußerst fruchtbaren D'Tar sich schnell genug reproduzierten, um den Bedarf an Soldaten zu decken. Der Schwarm der Boote bremste auf mehrfache Schallgeschwindigkeit herunter, verlor an Höhe. Nur noch hundert Kilometer trennten sie von der Oberfläche. Die Suche nach einem Landeplatz begann. Hin und wieder ragten einzelne Formationen aus dem Leichentuch, boten eine gewisse Sicherheit für die landenden Boote. Was unter dem Leichentuch lag, blieb ihren Instrumenten verborgen, und die Xerxen waren höchst kreative Fallensteller. »Dort vorn, die Gebirgskette!«, rief Deliachlan. Am Horizont zogen sich Berge dahin. Die grauen Felsen wirkten wie das Skelett eines riesigen, verendeten Tieres. Der Streifen war Dutzende Kilometer lang, bot trotz seiner Schroffheit ausreichend Landeflächen für die Boote. »Geschwindigkeit verringern!«, befahl Deliachlan. »Landeanflug einleiten!« Vierzig Kilometer trennten sie noch von der Oberfläche Konneskis, dann dreißig, dann zwanzig – und dann schlugen die Xerxen zu. Sinnafoch sah nur ein sonnenhelles Aufblitzen, ein grelles Weiß, das jenes des Leichentuchs übertraf, den Augen einen schmerzhaften Stich versetzte, selbst in der virtuellen Darstellung seines Helmdisplays. Ein zweites Weiß entstand, einen Kilometer zur Linken Sinnafochs, wo ein Landungsboot in einer atomaren Explosion zerplatzte. Der Rumpf erbebte unter der Gewalt der Druckwelle, die Generatoren der Schirmfelder heulten schrill auf, als sie weit jenseits der Normwerte belastet wurden. Deliachlan reagierte, noch ehe die künstliche Sonne, in der über fünfhundert Kameraden verglüht waren, erloschen war. »Gegenfeuer. Kurs ist freigegeben.« Die Stimme des D'Tar war ruhig, als hätte er nicht erfasst, was eben geschehen war, als rührte es ihn nicht an, dass eben fünfhundert Soldaten gestorben waren. Aber das war eine Täuschung. Deliachlan entging nicht die geringste Kleinigkeit, aber er erlebte nicht seine erste Begegnung mit dem Tod. Er schob sie zur Seite und später, wenn sie auf die DEKTEROM zurückgekehrt waren, würden er und seine Kameraden mit einem Totenspiel und Liedern Abschied von den Gefallenen nehmen. Im Gefecht ließ Deliachlan keine Gefühle zu. Die Boote schwärmten aus. Das Handbuch der Flotte schrieb vor, dass die Landungsboote zusammenblieben, um »die lokale und temporäre Übermacht zu etablieren und vom Brückenkopf ausgehend dem Gegner das Diktat des...