Boës Diakonische Bildung

Grundlegung einer Didaktik diakonischen Lernens an der Schule
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-374-03696-7
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band 49, 284 Seiten

Reihe: Veröffentlichungen des Diakoniewissenschaftlichen Instituts an der Universität Heidelberg

An zahlreichen Schulen wurden die Chancen diakonischen Lernens erkannt und entsprechende Bildungsangebote eingerichtet. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, wie diakonische Bildung an der Schule zu begründen ist, und zeigt auf, welchen Beitrag diakonische Bildung leisten kann und soll. Sie entwirft eine Didaktik diakonischen Lernens, die dem Paradigma der Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37) folgt: Diakonisches Lernen vollzieht sich in drei Schritten: Ansehen – Deuten – Handeln. Die Ausarbeitung dieses Dreischritts führt zu einem diakonischen Kompetenzmodell. Dieses weist diakonische Bildung als wesentlichen Beitrag zur allgemeinen Bildung aus und bietet sich als Instrument für das ganz konkrete Arbeiten in Praktika, Unterricht und Schule an.

Autoren/Hrsg.

Boës, Walter

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christentum/Christliche Theologie Allgemein Kirchliche Bildungseinrichtungen, Diakonie, Caritas
• Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Praktische Theologie Religionspädagogik, Christlicher Katechismus
• Sozialwissenschaften Pädagogik Lehrerausbildung, Unterricht & Didaktik Allgemeine Didaktik Religionspädagogik, Religionsdidaktik

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Vorwort 9

1. Einleitung 11

2. Diakonische Bildung an der Schule – Stand der Forschung 15
2.1 Compassion – Kultur der Mitleidenschaft (Lothar Kuld und Stefan Go¨nnheimer) 16
2.2 Diakonisches Lernen als situiertes Lernen – Kultur der Partizipation (Helmut Hanisch und Kollegen) 20
2.3 Diakonische Bildung – diakonische Kultur (Heinz Schmidt) 31

3.Fragestellung und Methode 41

4. Diakonische Bildung: Biblische Zuga¨nge 45
4.1d?a???e´?: Dienst oder Vermittlung? 46
4.2 Die christologische Begru¨ndung und Herkunft von d?a???e´? ?t? 47

4.3 Diakonie–Wort und Tat vom Reich Gottes 50
4.4 d?a???e´? – Dienst an Personen 52
4.5 Mt 25,31-46 – existentielle, universale Hilfe 55
4.6 Das Grundmuster diakonischen Handelns in Lk 10,25-37: Ansehen – Deuten – Handeln 57
4.7 Zur Wahrnehmung: Das Ansehen Christi 58
4.8 Zusammenfassung 62
4.9 Konsequenzen fu¨r diakonische Bildung und fu¨r eine diakonische Didaktik 63

5. Bildung und Diakonische Bildung 65
5.1 Zur Methode 67
5.2 Bildung in Spannungsfeldern 70
5.2.1 Individualisation und Partizipation: Bildung zwischen Subjekt und Gesellschaft, zwischen Mensch und Mitwelt 71
5.2.2 Dynamik und Form: Bildung zwischen Prozess und Ergebnis 77
5.2.3 Freiheit und Bedingtheit: Bildung in und zur Freiheit in und zum Leben in Abha¨ngigkeit 83
5.2.4 Zusammenfassung 84
5.3 Die theologische Dimension des Bildungsbegriffs 84
5.3.1 Die scho¨pfungstheologisch-anthropologische Dimension des Bildungsbegriffs 84
5.3.2 Die christologisch-soteriologische Dimension des Bildungsbegriffs 87
5.3.3 Die pneumatologisch-ekklesiologische Dimension des Bildungsbegriffs 88
5.3.4 Die diakonische Dimension des Bildungsbegriffs 93
5.3.5 Zusammenfassung 95
5.4 Bildung in Spannung und der Zugang u¨ber die A¨sthetik 96
5.4.1 Bildung als Vermittlung im Gegenu¨ber – Stephan Weyer- Menkhoff: Wozu wird christliche Religion unterrichtet? 96
5.4.2 Joachim Kunstmann: Bildung und Religion. Zur a¨sthetischen Signatur religio¨ser Bildungsprozesse 108

5.4.3 Zusammenfassung 117

6. Diakonische Bildung und Kultur 121
6.1 Kultur in Spannungsfeldern 123

6.1.1 Kultur zwischen Individualisation und Partizipation 128

6.1.2 Kultur zwischen Dynamik und Form 129

6.1.3 Kultur zwischen Freiheit und Bedingtheit 131

6.1.4 Zusammenfassung 133
6.2 Die theologische Dimension des Kulturbegriffs 134

6.2.1 Die scho¨pfungstheologische Dimension des Kulturbegriffs 134

6.2.2 Die christologische Dimension des Kulturbegriffs 135

6.2.3 Die pneumatologische Dimension des Kulturbegriffs 136

6.2.4 Zusammenfassung 137
6.3 Die diakonische Dimension des Kulturbegriffs 137

6.4 Die Bedeutung diakonischer Bildung fu¨r Bildung und Kultur aus theologischer Perspektive – erstes Fazit 139

6.5 Der Beitrag diakonischer Bildung fu¨r Bildung und Kultur aus nichttheologischer Perspektive – zweites Fazit 140

7. Grundlinien einer diakonischen Didaktik 143
7.1 Abgrenzungen und Verha¨ltnisbestimmungen 143
7.1.1 Ethische und diakonische Bildung 143
7.1.2 Diakonische Bildung und Ausbildung 147
7.1.3 Religionsunterricht und Diakonieunterricht 154
7.1.4 Diakonieunterricht im Fa¨cherverbund 158
7.1.5 Diakonische Bildung und Kultur an staatlich getragenen Schulen 158
7.2 Ansehen – Deuten – Handeln als grundlegender diakonisch-didaktischer Dreischritt 165

7.3 Ertra¨ge aus der Entwicklungspsychologie 169

7.3.1 Die Entwicklung des sozialen Verstehens 172

7.3.1.1 John Flavell: Die Entwicklung der Perspektivu¨bernahme 173

7.3.1.2 Robert L. Selman: Die Entwicklung des sozialen Verstehens 173
7.3.1.3 Anwendung der Stufen Selmans auf die Didaktik diakonischen Lernens 176
7.3.1.4 Zusammenfassung 178

7.3.2 Die moralische Entwicklung 179

7.3.2.1 Lawrence Kohlberg 179

7.3.2.2 Carol Gilligan: Die andere Stimme 182

7.3.2.3 Konsequenzen fu¨r das diakonische Lernen 185

7.3.2.4 Der Minnesota-approach oder neo-Kohlbergian approach 186

7.3.2.5 Beurteilung 189

7.3.3 Erwa¨gungen fu¨r den Unterricht 190

7.3.4 Zusammenfassung 192
7.4 Erkenntnisse aus der Neurobiologie 193

7.5 Diakonische Didaktik als systemisch-konstruktivistische Didaktik 199
7.5.1 Kersten Reich: »Konstruktion – Rekonstruktion – Dekonstruktion« als Vermittlung zwischen subjektiver und gesellschaftlich-kultureller Wirklichkeit 201
7.5.2 Der Einbezug der Emotionen in den didaktischen Prozess (Reich, Schulz von Thun) 203
7.5.3 Kersten Reich: Drei Welten in einer Wirklichkeit – das Symbolische, das Imagina¨re und das Reale 204
7.5.4 Praktische Konsequenzen einer systemisch-konstruktivistischen Didaktik fu¨r eine Didaktik diakonischen Lernens 207
7.6 Ansehen und ansehen lernen 211

7.6.1 Ansehen als Zuwenden 214

7.6.2 Ansehen als Erbarmen 215

7.6.3 Ansehen als liebendes Sehen 216

7.6.4 Ansehen als tiefenscharfe Wahrnehmung 217
7.7 Deuten und deuten lernen 219

7.7.1 Deuten und deuten lernen der Schu¨ler 221
7.7.1.1 Deuten 1: Das Ansehen mit Hilfe der Strukturpolarita¨ten deuten 221
7.7.1.2 Deuten 2: Rekonstruktion – Dekonstruktion – Konstruktion. 227
7.7.1.3 Deuten 3: Handlungsoptionen erwa¨gen 228
7.7.2 Deuten (und deuten lernen) der Lehrer 230
7.7.2.1 Deuten 1: Das Ansehen mit Hilfe der Strukturpolarita¨ten deuten 230
7.7.2.2 Deuten 2: Rekonstruktion – Dekonstruktion – Konstruktion 233
7.7.2.3 Deuten 3: Handlungsoptionen erwa¨gen 233
7.7.3 Deuten der Praxisanleiter 234
7.7.3.1 Deuten 1: Das Ansehen mit Hilfe der Strukturpolarita¨ten deuten 234
7.7.3.2 Deuten 2: Rekonstruktion – Dekonstruktion – Konstruktion 234
7.7.3.3 Deuten 3: Handlungsoptionen 235
7.8 Handeln und handeln lernen 235

7.9 Diakonische Kompetenz 240
7.9.1 Das Michelbacher Kompetenzmodell und seine Weiterfu¨hrung bei Christoph Gramzow 241
7.9.2 Vom Dreischritt diakonischer Bildung zur Dreifachstruktur diakonischer Kompetenz 246
7.9.2.1 Wahrnehmungskompetenz 246

7.9.2.2 Deutungskompetenz 247

7.9.2.3 Handlungskompetenz 247
7.9.2.4 Diakonische Kompetenz als Strukturkompetenz 248
7.9.2.5 Zusammenfassung: Diakonische Kompetenz als Struktur- kompetenz – Kompetenzmatrix diakonischer Bildung 250
7.9.3 Entfaltung der diakonischen Kompetenzmatrix 252

7.9.3.1 Personalkompetenz 252

7.9.3.2 Sozialkompetenz 253

7.9.3.3 Sachkompetenz 254

7.9.3.4 Methodenkompetenz 255

7.9.3.5 Kommunikative Kompetenz 256
7.9.3.6 Hermeneutische Kompetenz 256

7.9.3.7 A¨sthetische Kompetenz 257

7.9.3.8 Ethische Kompetenz 259

7.9.3.9 Religio¨se Kompetenz 260

7.9.4 Die diakonische Kompetenzmatrix im U¨berblick 262

8. Schluss 265

Literatur 268

Über Autor(innen)

Walter Boës, Dr. theol., Jahrgang 1970, ist Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Baden. Von 2001 bis 2010 war er Studienleiter am Theologischen Studienhaus Heidelberg. Seit 2010 ist er Pfarrer der Evang. Lukasgemeinde in Karlsruhe.