Braem | TARA Die Irland - Saga | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 175 Seiten

Braem TARA Die Irland - Saga

1: Beltaine / Lugnasad
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7546-1317-7
Verlag: Elvea
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

1: Beltaine / Lugnasad

E-Book, Deutsch, 175 Seiten

ISBN: 978-3-7546-1317-7
Verlag: Elvea
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Irland zu Beginn unserer Zeitrechnung: Jegliche Zauberkraft droht auf der grünen Insel zu erlöschen. Um das zerfallende Königreich von Tara zu retten, beschließt der alte Zauberer Ogham, nach den magischen Relikten der Vergangenheit zu suchen. Als einer der letzten Überlebenden des versunkenen Volkes kennt nur noch er die Orte, an denen diese geheimnisvollen Dinge verborgen sind. Gemeinsam mit seinem jungen Schüler Kennog wagt er sich auf eine gefahrvolle Reise...

Prof. Harald Braem ist Buch- und Filmautor (u. a. Gilgamesch. Der Löwe von Uruk; Die Atlantis-Botschaft; Die abenteuerlichen Reisen des Juan G.; Der die Adler sieht bzw. Terra X). Der Keltenfan lebt auf der Kanareninsel La Palma und in Nierstein am Rhein.

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  Prolog

In den alten, längst vergangenen Tagen des Goldenen Zeitalters, als das Volk der Göttermutter Dana noch herrschte, kamen einmal die Edlen aus allen fünf Gauen des Landes Erinn zusammen. Im Ratskreis berieten sie darüber, ob es nicht besser sei, wenn ein Hochkönig über alle Stämme herrschte, statt dass weiterhin einzelne Könige und Rigs sich gegenseitig Grenzen setzten. Dies hatten die Edlen vorgeschlagen und die Versammlung wurde sich einig, dem Wunsch folgend einen einzigen König zu wählen. Fünf Fürsten saßen in der Halle, jeder von ihnen wäre es wert gewesen, auf dem Thron des Hochkönigs zu sitzen: Bodb Derg, der Sohn des Dagda, den man ›die Krähe‹ nannte, und sein Bruder Oengus Og aus dem Tal der Boinne, Ilbrec von Easroy und Midir der Stolze aus Bri Leith sowie Lir aus dem Hause Finnacaid. Von all diesen war Oengus der Einzige, der nicht nach der höchsten Würde strebte. Seine Burg an der Boinne, das herrliche, fruchtbare Tal und die Schutz bietenden Dünen am Meer reichten ihm aus, er war glücklich mit seinem Leben. Also trat er von sich aus beiseite. Die vier anderen aber verließen die Halle, um die Versammlung der Edlen beraten zu lassen. Die Wahl fiel auf Bodb Derg, weil er der älteste Sohn des berühmten und allseits beliebten Dagda war. Alle waren mit diesem Ergebnis zufrieden, alle bis auf einen: Lir aus dem Hause Finnacaid, der sich selbst für den Besseren hielt. Voll bitterer Enttäuschung verließ er den Ratskreis, ohne auch nur einen der Versammelten zu grüßen. »Er ist imstande in seinem Zorn schlimme Ränke gegen den Hochkönig zu spinnen«, warnten viele der Edlen. »Besser wird es wohl sein ihm nachzusetzen, ihn mit dem Schwert zur Räson zu bringen und sein Haus niederzubrennen.« Einer von ihnen erbot sich auf der Stelle, Lir mit der Lanze zu töten. Bodb Derg aber widersprach diesem Ansinnen heftig. »Von alldem will ich nichts wissen. Ein Hochkönig sollte das Wohl aller im Sinne haben und keinen davon ausnehmen. Nur so kann Friede im Lande Erinn walten. Außerdem würden bei einem Angriff auf Lir viele von euch ihr Leben lassen, denn ich schätze ihn als entschlossenen Kämpfer ein. Auch das kann nicht unser Wille sein. Wollte unsere göttliche Mutter Dana nicht Eintracht unter ihren Kindern? Gehorchen wir also ihrem weisen Ratschlag und lassen wir Lir unbehelligt nach Hause ziehen.« Die Zeit verging und Bodb Derg herrschte glücklich über Erinn, während Lir grollend auf seinem Hofe saß. Zurückgezogen von allen anderen, kümmerte ihn ihr Schicksal nicht mehr. Da traf ihn ein harter Schlag. Sein Weib nämlich wurde krank und verstarb neben ihm auf dem Lager. Die Sinne Lirs verdüsterten sich noch um einiges mehr. Die Nachricht vom Unglück erreichte auch Bodb Derg in Tara. Eines Tages trat er daher vor die Versammlung der Edlen und sprach folgende Worte: »Der harte Schicksalsschlag, der Lir heimgesucht hat, rührt mich. Ich möchte mich mit ihm aussöhnen. Auf welch bessere Weise könnte dies geschehen als dadurch, dass ich ihm eine Gefährtin sende, die ihm seine verstorbene Frau ersetzt? Drei liebliche Pflegetöchter leben an meinem Hof – Aebh, Aife und Albhe, die Kinder des ehrenwerten Oichill von Arann. Eine von ihnen könnten wir ihm als Weib anbieten.« Die Edlen hielten diesen Vorschlag für klug. »Vielleicht stimmt ihn das um«, sagten sie, »und er ist bereit seinen alten Groll aufzugeben. Ist er erst einmal mit dem Hochkönig verschwägert, so wird er sich auch politisch und militärisch mit uns verbünden.« Man sandte einen Boten zum Flusse Shannon nach Ulster, wo Lir in Finnacaid am Rotaugen-See wohnte. Lir war erstaunt und erfreut über das überraschende Angebot. Nach kurzem Überlegen brach er schon am nächsten Tag mit großem Gefolge auf, um dem Hochkönig die Brautgaben zu bringen. Als er in Tara ankam, wurde er von Bodb Derg und allem Volk mit herzlicher Freude empfangen. Man bewirtete ihn und seine Gefolgschaft reichlich und veranstaltete ein großes Gelage. Als dann die Nacht kam, sagte der Hochkönig zu ihm: »Die drei Pflegetöchter ruhen bei meiner Gattin im Frauenhaus. Komm mit und such dir eine von ihnen aus.« Dort angekommen, traten sie leise ein und betrachteten im Schein des Binsenlichtes die schlafenden Mädchen. »Triff nun deine Wahl«, flüsterte Bodb Derg. Lir zögerte lange. »Alle drei sind von großem Liebreiz«, sagte er. »Ich kann nicht sagen, welche die Schönste und Begehrenswerteste von ihnen ist.« »Dennoch musst du dich entscheiden«, drängte der Hochkönig. »Dann wähle ich Aebh, weil sie die Älteste ist und wohl am besten zu mir passt«, sagte Lir. »Gut«, antwortete Bodb Derg, der wohl merkte, dass die Mädchen nicht wirklich schliefen, sondern sich nur so stellten. »Sie mag dir folgen, wenn sie einverstanden ist.« »Ich bin es«, sagte Aebh und erhob sich. Sie reichte Lir die Hand zum Bund und teilte noch in der gleichen Nacht sein Lager. Einen halben Mond lang hielt sich Lir in Tara auf. Dann kehrte er mit Aebh nach Finnacaid zurück, um dort ein rauschendes Hochzeitsfest zu feiern. Glücklich waren sie miteinander und Aebh gebar ihm Zwillinge, ein Mädchen und einen Sohn. Das Mädchen nannten sie Finnguala, was so viel wie Weißschulter bedeutet, den Jungen Ard. Im folgenden Jahr brachte Aebh erneut Zwillinge zur Welt, den rabenschwarzen Fiachra und den klugen Conn. Die Geburt verlief aber so schwer, dass Aebh dabei ihr Leben verlor. Lir, erneut zum Witwer geworden, brach unter der Last seines Grames zusammen und hätte sich selbst gern zum Sterben niedergelegt, wenn da nicht die vier Kinder gewesen wären. Er mochte sie sehr und ihnen zuliebe überwand er heldenhaft seinen Schmerz, um als guter Vater für sie zu sorgen. Die traurige Kunde drang bis nach Tara, wo Klagerufe ausgestoßen wurden und lange keiner mehr lachen wollte. Um den schrecklichen Zustand zu beenden, trat der Hochkönig schließlich vor seine Edlen und sprach: »Nun ist Aebh, die mir als Ziehtochter ans Herz gewachsen war, für immer von uns gegangen. Abermals wurde Lir vom Unglück heimgesucht und unser beider Schmerz ist groß. Doch soll das Leben weitergehen, auch soll unsere Freundschaft deswegen keinen Schaden nehmen. Ich werde ihm eine der Schwestern Aebhs zum Weibe geben.« Die Edlen beratschlagten sich, der Vorschlag fand ihre Zustimmung und so wurde ein Bote mit der Nachricht zu Lir geschickt. Lir heiratete nun Aife. In Finnacaid war die Freude groß, als die neue Gebieterin durch das Tor einfuhr. Voll Stolz zeigte Lir ihr seinen Besitz und Aifes Augen glänzten beim Anblick seines Reichtums. Einzig die vier Kinder ihrer Schwester behagten ihr nicht, weil Lirs Liebe zu ihnen viel Zeit beanspruchte. Sie nehmen mir etwas weg, dachte Aife, Lirs Liebe zu ihnen ist zu groß, er verhätschelt sie und erfüllt ihnen jeglichen Wunsch. Dagegen komme ich einfach nicht an, für mich bleibt nur ein winziger Rest. Das war nun wirklich sehr ungerecht, denn die vier Kinder gewannen mit ihrem Liebreiz die Herzen aller Menschen. Auch Bodb Derg wurde bei ihrem Anblick weich, weshalb er oft von Tara nach Finnacaid reiste, um sie zu sehen, und sie durften ihn oft in seiner Residenz besuchen. Die alljährlichen Weihefeste für Kinder fanden daher sogar abwechselnd in Tara und in Finnacaid statt, was alle Beteiligten freute. Der großen Göttermutter Dana war das recht, denn ihre Verehrung war nicht an einen einzigen Platz gebunden. Die vier Kinder schliefen im selben Raum wie Lir, gegenüber seinem Lager. Wenn der Morgen kam und ihre fröhlichen Stimmen ihn weckten, pflegte er aufzustehen, zu ihnen zu gehen und mit ihnen herumzubalgen. All das beobachtete Aife vom Bett aus voll bitterer Eifersucht. Schließlich wurde daraus sogar Hass und Feindschaft gegen die Kinder. Immer mehr entfremdete sie sich ihrem Gemahl, sie stellte sich krank und schlief von da an getrennt von ihm. In ihrem Kopf aber reifte der Plan, sich die lästigen Bälger vom Hals zu schaffen. Es kam ein Tag, da ließ sie ihren Wagen anspannen. Der Nichte und den drei Neffen sagte sie, sie wolle einen Ausflug nach Tara machen. Die Jungen stimmten begeistert zu, nur das Mädchen wollte nicht mitfahren. »Freust du dich nicht auf die Reise?«, fragte Aife. Finnguala schüttelte den Kopf. In der Nacht zuvor hatte ein böser Traum sie heimgesucht, der sie vor ihrer Stiefmutter warnte. Dass die Frau Böses gegen sie plante, wusste sie ohnehin. Aber schließlich ließ sie sich von ihren Brüdern umstimmen. So brach der Wagen also auf. Als unterwegs einmal die Pferde rasten mussten, führte Aife einen Diener beiseite und versprach ihm große Schätze und Reichtümer, wenn er es fertig brächte die Kinder heimlich umzubringen. Der Diener hörte voll Entsetzen ihre Worte und wies das Ansinnen mit Entrüstung ab. »Allein schon wegen dieser Gedanken, die schlimm und von Grund auf böse sind, wird dir eine schwere Strafe gewiss sein«, entgegnete er mutig seiner Herrin. »Hüte deine Zunge, du elender Wurm!«, rief sie und es zuckte ihr in den Fingern, nach ihrem Kurzschwert zu greifen, um zunächst ihn und dann die vier Kinder zu töten. Im allerletzten Moment aber verließ sie der Mut, sie verschob daher ihren Plan auf später, setzte sich wieder auf den Wagen und beschloss eine günstigere Gelegenheit für ihr düsteres Vorhaben abzuwarten. Sie fuhren weiter und gelangten an das Ufer des Bunteichensees. Als die Pferde ausgespannt wurden, ging Aife mit den Kindern zum Rand des Gewässers und lud sie mit falschem Lachen ein, zusammen baden zu gehen. Alle legten ihre Kleider ab und schwammen hinaus. Da nahm Aife plötzlich eine Zaubergerte, die sie verborgen gehalten hatte, schlug auf die ahnungslosen Kinder ein und...



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