Buch, Deutsch, Band 65, 238 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 462 g
Rezeption französischer Heldenepik in den altostnordischen Handschriften
Buch, Deutsch, Band 65, 238 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 462 g
Reihe: Beiträge zur nordischen Philologie
ISBN: 978-3-7720-8680-9
Verlag: Francke
Karl der Große gehört zu den dynamischsten Gestalten des europäischen Mittelalters. Die altfranzösische Karlsdichtung wurde dabei in kompilierter Form auch im Norden rezipiert: Als Karlamagnús saga liegt sie im Altwestnordischen vor, als Karl Magnus im Altschwedischen und Karl Magnus Krønike im Altdänischen. Durch Kontextualisierung der Karlsdichtung in den fünf überlieferten ostnordischen Handschriften aus dem 15. Jahrhundert werden intertextuelle Bezüge sichtbar, die zur Klärung der Frage beitragen, warum Karl der Große im Norden mal als aristokratischer Held, mal als Heiliger rezipiert wurde. Neben der philologischen Lektüre der altschwedischen, altdänischen und altfranzösischen Texte tragen vor allem kulturwissenschaftliche Ansätze aus dem Feld der Memory Studies, Gender Studies sowie der Alteritätsforschung dazu bei, den Transfer der scheinbar stabilen Konzepte wie Identitäten, Geschlecht und Alterität in der mittelalterlichen Literatur des Nordens nachzuvollziehen.
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1. Einleitung
1.1. Textkorpus
1.2. Begriffe: chansons de geste, riddarasögur
1.3. Forschungshistorische Kontextualisierung
2. Theoretische Prämissen
2.1. New Philology
2.2. Translation Studies - Übersetzen im Mittelalter
2.3. Polysystemtheorie
2.4. Kulturtransfer
2.5. Zusammenfassung der Vorgehensweise
3. Historischer Kontext
3.1. Norwegen und norwegischer Hof
3.2. Karl Magnus und Schweden im 15. Jahrhundert
3.3. Universitas nobilium, regimen regale und regimen politicum während der Kalmarer Union
3.4. Die schwedische Elite und ihre Codices
3.5. Karl Magnus Kronike und das Borglum-Kloster
3.6. Historia de profectione Danorum in Hierosolymam
4. Kontextstudien - Kontextualisierungen im Codex
4.1. Cod. Holm. D4
4.2. Cod. Holm. D4a (Fru Märtas bok, Codex Verelianus)
4.3. Cod. Holm. D3 (Fru Elins bok)
4.4. AM 191 fol. (Codex Askabyensis)
4.5. Fazit: Schwedische Sammelhandschriften
4.6. Altdänische Karlsdichtung: Cod. Holm. Vu
4.7. Zusammenfassung
5. Text- und Funktionsanalysen
5.1. Struktur der Karlsdichtung: Kompilation und Zyklisierung
5.2. Struktur der Karl Magnus Kronike
5.3. Auf der Suche nach Aude und Bramimonde - Gendering Genre
6. Narrative Konstruktionen der Alterität
6.1. Alterität in der Chanson de Roland
6.2. Der Orient-Diskurs in Voyage de Charlemagne à Jerusalem et à Constantinople
6.3. Alterität in der altschwedischen Roncesvalles-Episode
6.4. Alterität in Karl Magnus Kronike
6.5. Raum- und Orient-Diskurse in der altschwedischen Übertragung des Voyage
6.6. Exkurs: Weitere Aspekte der Alteritätsdarstellungen in den altschwedischen Handschriften
7. Narrative Heldenkonstruktionen
7.1. Der (un-)dänische Held Holger Danske: literarische Quellen
7.2. Karl der Große - rex iustus oder heiliger Sündiger?
7.3. Zusammenfassung: epische Helden, heroische Epen
8. Karlsdichtung in den altostnordischen Handschriften
8.1. Genre- und Diskurstransfer
8.2. Karlsdichtung im altostnordischen Polysystem
8.3. Ausblick