Brem | Du sollst wieder lachen, Celine! | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1290, 100 Seiten

Reihe: Chefarzt Dr. Norden

Brem Du sollst wieder lachen, Celine!

Chefarzt Dr. Norden 1290 - Arztroman
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-69049-056-6
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Chefarzt Dr. Norden 1290 - Arztroman

E-Book, Deutsch, Band 1290, 100 Seiten

Reihe: Chefarzt Dr. Norden

ISBN: 978-3-69049-056-6
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Die Abendsonne brach sich in dem ruhigen Wasserspiegel des gemauerten Beckens, aus dem die Friedhofsbesucher mit ihren Kannen das Wasser für ihre Gräber holten. Es war still hier um diese Tageszeit. Der Nachmittag war noch nicht ganz vorbei, doch die Turmuhr verkündete mit ihren eindringlichen Gongschlägen, dass es bereits achtzehn Uhr und somit Feierabend war. Ein Stück entfernt vor der nächsten Wegbiegung war eine etwas beleibte, gebückt gehende Frau gerade damit beschäftigt, einige Pflanzen, die nicht dahingehörten, auszuzupfen. Dabei murmelte sie tonlos vor sich hin, als hielte sie Zwiesprache mit dem Verstorbenen. Dr. Claudia Mehring beobachtete sie schon eine ganze Weile. Sie kannte diese Frau nur zu gut, doch wer in dem Grab lag, das sie jetzt so liebevoll versorgte, wusste sie nicht. Ihr Anblick rief schmerzhafte Erinnerungen in ihr wach. Hastig wandte sie ihren Blick wieder dem Grab zu, wegen dem sie gekommen war. Andy Bauknecht stand in silbergrauen Buchstaben geschrieben, die man auf dem anthrazitfarbenen, fast unbearbeiteten Stein angebracht hatte. Sie waren aus Metall mit rauer Oberfläche, die bei dem richtigen Einfall des Lichtes ebenfalls schimmerten wie der Wasserspiegel des Brunnens. Zärtlich strich Claudia über die Buchstaben. Sie hatte sie damals, vor sechzehn Jahren, liebevoll ausgesucht. Die Oberfläche musste Hammerschlag sein. Andy hatte immer von einer Haustüre mit dieser rauen Hammerschlagoberfläche geträumt. Ein hübsches Haus hatte er bauen wollen für sich und seine spätere Familie. Die Pläne waren fertig in seinem Kopf. Doch dann hatte das Schicksal ihm eine andere Richtung vorgegeben. Claudia presste die Lippen zusammen und wandte sich ab.

Marietta Brem Sie gilt zugleich als eine der erfahrensten wie auch erfrischendsten Schriftstellerinnen mit großer Sensibilität beim Verfassen von Romanserien. Im Bereich Sophienlust hat sie über viele Jahrzehnte entscheidende Akzente gesetzt und mit wahrem Herzblut diese so beliebte Serie um ein Kinderheim, in dem die Menschlichkeit großgeschrieben wird, mitgeprägt. Daher kam Marietta Brem auf die wundervolle Idee, die Vorgeschichte zu schildern, die einst zur Errichtung von Sophienlust führte. Zugleich ist sie eine bemerkenswert vielseitige Schriftstellerin, die in den verschiedensten Romangenres erfolgreich tätig wurde. Ihre Fantasy-Serie Mac Lean um zwei rivalisierende schottische Clans ist unvergessen, ihre zahlreichen Veröffentlichungen im Bereich des Romantic Thrillers, die neben atemberaubender Spannung ein besonderes Einfühlungsvermögen verrieten, sind es ebenfalls. Mit Sophienlust. Wie alles begann erreicht Marietta Brem jetzt einen neuen Höhepunkt ihrer erstaunlichen Schriftstellerkarriere.

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Die Abendsonne brach sich in dem ruhigen Wasserspiegel des gemauerten Beckens, aus dem die Friedhofsbesucher mit ihren Kannen das Wasser für ihre Gräber holten. Es war still hier um diese Tageszeit. Der Nachmittag war noch nicht ganz vorbei, doch die Turmuhr verkündete mit ihren eindringlichen Gongschlägen, dass es bereits achtzehn Uhr und somit Feierabend war. Ein Stück entfernt vor der nächsten Wegbiegung war eine etwas beleibte, gebückt gehende Frau gerade damit beschäftigt, einige Pflanzen, die nicht dahingehörten, auszuzupfen. Dabei murmelte sie tonlos vor sich hin, als hielte sie Zwiesprache mit dem Verstorbenen. Dr. Claudia Mehring beobachtete sie schon eine ganze Weile. Sie kannte diese Frau nur zu gut, doch wer in dem Grab lag, das sie jetzt so liebevoll versorgte, wusste sie nicht. Ihr Anblick rief schmerzhafte Erinnerungen in ihr wach. Hastig wandte sie ihren Blick wieder dem Grab zu, wegen dem sie gekommen war. Andy Bauknecht stand in silbergrauen Buchstaben geschrieben, die man auf dem anthrazitfarbenen, fast unbearbeiteten Stein angebracht hatte. Sie waren aus Metall mit rauer Oberfläche, die bei dem richtigen Einfall des Lichtes ebenfalls schimmerten wie der Wasserspiegel des Brunnens. Zärtlich strich Claudia über die Buchstaben. Sie hatte sie damals, vor sechzehn Jahren, liebevoll ausgesucht. Die Oberfläche musste Hammerschlag sein. Andy hatte immer von einer Haustüre mit dieser rauen Hammerschlagoberfläche geträumt. Ein hübsches Haus hatte er bauen wollen für sich und seine spätere Familie. Die Pläne waren fertig in seinem Kopf. Doch dann hatte das Schicksal ihm eine andere Richtung vorgegeben. Claudia presste die Lippen zusammen und wandte sich ab. Sie sah, dass auch die alte Frau gerade fertig damit war, ihr Grab zu richten. Sie stand jetzt leicht gebückt da und presste den linken Arm nach hinten auf ihren Rücken, als hätte sie dort Schmerzen. Gerade wollte sie sich umdrehen und weggehen, da fiel ihr Blick auf Claudia, die sich hastig abwandte. Fast im selben Moment hatte sie die Schmerzen vergessen. So schnell sie konnte ging sie auf die junge Frau zu. »Claudia, du bist es wirklich? Ich kann es nicht glauben.« Claudia zuckte zusammen. »Karla, mit dir hab ich ja gar nicht gerechnet«, sagte sie und bemühte sich um einen erfreuten Ton. »Warum bist du hier?« »Mein Josef ist letztes Jahr gestorben«, antwortete Karla traurig. »Jetzt komme ich halt öfter zum Friedhof, damit ich nicht ganz so allein bin.« »Hast du deine vielen Katzen noch?« »Ich hab noch immer viele Katzen, aber die meisten sind halb wild. Im Haus hab ich nur noch meine drei, die ich selbst mit der Flasche großgezogen hab«, antwortete die Frau und lächelte. In ihre Augen trat ein warmer Ausdruck, offensichtlich liebte sie ihre Tiere sehr. »Aber es sind natürlich nicht mehr die, die du kanntest«, fügte sie hastig hinzu. »Wie geht es dir denn, Kind?« »Ein Kind bin ich schon lange nicht mehr«, antwortete Claudia leise. Sie deutete auf eine Bank nicht weit von ihnen entfernt. »Wollen wir uns eine Weile setzen oder hast du es eilig?« Karla zuckte die Schultern. »Eilig hab ich es schon lange nicht mehr«, antwortete sie mit traurigem Lächeln. »Seit der Hofburger gestorben ist, wartet ja keiner mehr auf mich.« »Du nennst deinen Mann noch immer mit seinem Nachnamen«, stellte Claudia lächelnd fest. »Dabei ist Josef so ein schöner Name. Wie geht es dir, Karla? Hast es im Rücken?« »Wie kommst du denn da drauf?« »Das war eben nicht zu übersehen. Schon vergessen, Ich bin inzwischen Ärztin geworden und arbeite an der Behnisch-Klinik.« »Nein, das hätte ich nicht gedacht«, fuhr die ältere Frau auf. »In der Behnisch-Klinik arbeitest du? Da hättest du vielleicht meinem Josef helfen können. Er wurde mit einem Schlaganfall dort eingeliefert. Er wollte dich immer mal wieder sehen.« »Vor einem Jahr war ich noch nicht da«, erklärte Claudia. »Ich hätte Josef auch gern noch einmal gesehen. Er hatte immer die besten Ratschläge, war wie ein Vater für mich, den ich nie hatte.« Traurig legte sie einen Arm um Karlas Schultern. »Wie viele Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen? Fünf … sechs ...« Karla schüttelte den Kopf. Obwohl sie bereits auf die achtzig zuging, sah sie noch immer gut aus, gepflegt, mit weißen, halblangen Haaren, die sich in Naturwellen um ihr Gesicht schmiegten. Man konnte ihr das hohe Alter nicht ansehen. Die dauernde frische Luft auf der Alm, die gesunde Milch ihrer beiden Kühe, die sie nach dem Tod ihres Mannes vorläufig behalten hatte, und das gesunde Gemüse, das sie zum Teil in ihrem kleinen Garten am Haus selbst anbaute, hatten sie gesund und trotz allem lebensfroh erhalten. »Neun Jahre sind vergangen, seit du uns das letzte Mal besucht hast. Das war, ehe du deine erste Assistentenstelle angetreten hattest. Bis nach Hamburg bist du gegangen, um nur ja nicht mehr an die Vergangenheit erinnert zu werden.« »Kannst du mich denn nicht verstehen? Ich dachte, gerade du weißt, was in mir vorgegangen ist. Wäre ich geblieben, dann hätte ich es nie bis in die Behnisch-Klinik gebracht. Ich wäre in meinem Kummer ertrunken. Dein Enkel war der Mann, mit dem ich alt werden wollte.« »Das weiß ich doch, Kind.« Beruhigend legte Karla ihre rechte Hand auf Claudias Arm. »Andy hätte es nicht anders gewollt, das weiß ich. Er war so ein guter Bub, mein einziger Enkel. Ich hab ihn aufgezogen, nachdem seine Mutter ihn verlassen hat, um nach Amerika zu gehen. Ich verstehe, dass du diese schwere Entscheidung treffen musstest. Sechzehn Jahre ist es her, und ich habe jeden Tag an Andy und an sein Kind gedacht.« »Bitte, Karla, ich will es nicht hören.« Claudia versteifte sich. »Wirst du den Hof behalten, jetzt, da du allein bist, oder ziehst du nach München?« »Ich habe den Hof zum Verkauf ausgeschrieben, werde in ein Seniorenwohnheim ziehen. Dort darf ich meine Katzen mitbringen. Ich hab ja nicht mehr so viele. Die Halbwilden können auf dem Hof bleiben. Mein Nachfolger wird sie versorgen. Nur meine drei Schmuser gehen mit mir.« »Wann wird das sein?« »Oh, erst in zwei Jahren. So lange möchte ich noch in meinem alten Leben bleiben. Außerdem ist im Augenblick noch kein Platz frei in meinem zukünftigen Zuhause. Das kommt mir gerade Recht, denn auch mein Nachfolger hat es nicht eilig, den Hof zu übernehmen. Es ist ihm nur wichtig, dass ihn kein anderer bekommt. Das hab ich ihm schriftlich zugesagt.« »Du stehst wirklich mit beiden Beinen mitten im Leben, Karla. Ich bewundere ich.« »Das musst du nicht. Ich habe aus all den Faustschlägen des Schicksals gelernt. Heute kann ich es, denn heute ist mir außer meiner Katzen nicht mehr viel wichtig. Also kann ich gelassen in die Zukunft sehen, soweit für mich noch eine vorhanden ist.« Sie kicherte leise in sich hinein. »Ich glaube, mein Josef muss noch eine Weile auf mich warten. Ich hab es nicht eilig.« Claudia schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Du hast dich nicht verändert, in all den Jahren nicht, Karla. So hab ich mir meine Mutter immer vorgestellt oder meine Großmutter. Schade, dass ich sie nie kennenlernen durfte.« »Na ja, die Großmutter hast du ja«, murmelte Karla vor sich hin. Dann warf sie einen forschenden Blick auf ihre Armbanduhr. »So spät schon? Ich muss mich beeilen, dass ich den letzten Bus noch bekomme.« »Soll ich dich heimfahren? Ich bin mit dem Auto da«, schlug Claudia vor, die sich auf einmal gar nicht mehr von der Frau trennen wollte. Seit sechzehn Jahren lag ihr eine brennende Frage auf der Seele, die sie nie gewagt hatte zu stellen. Das war bis heute nicht besser geworden. Dennoch hatte sie früher, bei jeder Begegnung mit ihr, die Hoffnung gehabt, sie würde endlich den Mut aufbringen und fragen. »Musst du nicht, Claudia. Ich schaff den Bus noch«, wehrte Karla lächelnd ab. »Ich weiß, was du möchtest, aber ich denke, die Zeit ist nicht da, du bist noch nicht soweit. Du wirst es spüren, und dann … reden wir.« Claudia nickte. Sie erhob sich, umarmte Karla und hoffte, dass sie irgendwann mit ihr würde über alles sprechen können, um Antworten zu bekommen, solange noch Zeit war. Karla ging mit raschen Schritten davon. Sie wirkte so energiegeladen wie eine junge Frau, ihre Bewegungen waren geschmeidig, und jetzt war auch von den Rückenschmerzen von vorhin nichts mehr zu sehen. »Ach Karla«, sagte Claudia seufzend und setzte sich wieder. Sie starrte zu dem Grab, das sie vorhin besucht hatte. Es tat nicht mehr so entsetzlich weh wie damals, brannte nicht mehr wie Feuer in ihrem Herzen. Doch da war etwas anderes, eine Wehmut, die ihr manches Mal den Atem nahm. * »Das ist ein wirklich schönes Zimmer, findest du nicht, Celine? Hier kannst du es bestimmt zwei Wochen aushalten. Wir werden dich auch jeden Tag besuchen.« Die hübsche Frau, sie mochte Mitte vierzig sein, packte die Reisetasche aus und hängte die mitgebrachte Kleidung fürsorglich in den Schrank. »Ich wollte unbedingt, dass du in der Behnisch-Klinik operiert wirst, weil die den besten Ruf hat.« »Lass doch das Kind erst mal zur Ruhe kommen, Leo. Sie ist gerade erst hier eingezogen, da kann sie doch noch nicht sagen, ob es ihr gefällt. Außerdem ist ein Krankenhaus kein Ferienhotel. In einem Krankenhaus kann es niemandem gefallen. Da muss man einfach hin, wenn etwas zu reparieren ist.« Markus Wenning versuchte, seine Aufregung durch flapsige Bemerkungen zu überspielen. Er wollte nicht, dass seine Tochter Celine merkte, wie groß die Sorgen waren, die er sich um sie machte. »Ihr geht jetzt beide nach Hause«, entschied Celine mit fester Stimme. »Es hilft uns allen nichts, wenn ihr hier herumlauft wie aufgescheuchte Hühner....



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