E-Book, Deutsch, 400 Seiten
Reihe: Knickerbocker4immer
Brezina Knickerbocker4immer - Schatten der Zukunft
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7110-5245-2
Verlag: ecoWing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 400 Seiten
Reihe: Knickerbocker4immer
ISBN: 978-3-7110-5245-2
Verlag: ecoWing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Für immer Helden: Die Knickerbocker-Bande
Genau wie die »Fünf Freunde« oder »Die Drei Fragezeichen« waren sie die Helden unserer Kindheit. Was mag wohl aus der Knickerbocker-Bande geworden sein? Bestsellerautor Thomas Brezina löst das Rätsel und setzt seine Erfolgsserie fort. Nicht als Kinderbuch, sondern als Krimi für Erwachsene!
Auf „Alte Geister ruhen unsanft« folgt jetzt mit »Schatten der Zukunft“ die Fortsetzung von »Knickerbocker4immer«, der neuen Krimi-Serie von Thomas Brezina.
- 20 Jahre später: ein Wiedersehen mit Axel, Lilo, Dominik und Poppi
- Hohes Erzähltempo, überraschende Wendungen und Nervenkitzel
- Können die Knickerbocker das dunkle Geheimnis ihrer Vergangenheit lüften? Sie sind zurück: Die Krimi-Reihe geht weiter!
Nach zwanzig Jahren Funkstille treffen sich die vier Knickerbocker unverhofft wieder. Was sie nicht wissen: Sie waren seit ihrer Kindheit Teil eines Experiments. An ihnen wurde eine Substanz erprobt, die Mut, Intelligenz und Kombinationsgabe steigern sollte. Die Abenteuer ihrer Kindheit waren also kein Zufall.
Die vier Freunde machen sich auf die Jagd nach demjenigen, der ihnen das angetan hat: Hermes. Doch ihr Widersacher lässt sich nicht so leicht das Handwerk legen – im Gegenteil. Er will seinen heimtückischen Plan nun zu Ende bringen.
In Band zwei der Fortsetzungsreihe »Knickerbocker4immer – Schatten der Zukunft« planen die vier Freunde ein Treffen in New York. Doch es soll anders kommen, als gedacht: Vier geöffnete Türen verändern alles.
Die erste Tür wurde in New York geöffnet und löste Schrecken aus.
Die zweite Tür wurde in der Nähe von Graz geöffnet und löste Entsetzen aus.
Die dritte Tür wurde in Wien geöffnet und sollte Genugtuung bringen.
Die vierte Tür wurde in San Diego geöffnet und sollte den Tod bringen.
Thomas Brezina hat einen Krimi mit Gänsehautgarantie geschrieben. »Knickerbocker4immer – Schatten der Zukunft« ist spannend, actionreich und mysteriös – so, wie wir es aus Kindertagen kennen!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1) UNBEHAGEN
Lilo blickte durch das Seitenfenster auf die vorbeifliegende Landschaft. Axel lenkte den Wagen. Sie konnte ihn leise vor sich hin schimpfen hören. Den Grund für seinen Ärger kannte sie, es war Lilo selbst. Sie waren fast eine Stunde zu spät in Linz aufgebrochen, und der Verkehr auf der Westautobahn Richtung Wien war wesentlich dichter als erwartet. Würden sie es rechtzeitig zum Flughafen schaffen? Ihre Maschine startete um 16.45 Uhr, und jetzt war es schon kurz vor drei. Die Chance, den Flug nach Frankfurt noch zu erwischen, lag – wie Lilo aus Gewohnheit im Kopf ausrechnete – bei weniger als dreißig Prozent. Axel fuhr auf der linken Spur und blinkte jedes Auto an, ihm Platz zu machen. Ein BMW wollte nicht zur Seite weichen, und deshalb drückte Axel wütend auf die Hupe. Der Fahrer vor ihm gab schließlich nach, aber streckte Axel den Mittelfinger in die Höhe, als er überholte. »Du fährst hundertsiebzig«, warnte Lilo ihn. »Das muss ich, sonst können wir den Flug vergessen, und das Umbuchen wird uns ein Vermögen kosten.« Lilo hielt es für ratsamer, Axel nicht weiter anzusprechen. Er war gereizt, und sie wollte nicht, dass er noch wütender wurde und vielleicht sogar explodierte. Die Verspätung hatte einen triftigen Grund, den Lilo aber im Augenblick noch nicht zur Sprache bringen wollte. Sie war schon zwei Tage zuvor in Linz bei Axel angekommen. Er bewohnte dort mit seiner Tochter Lotta ein winziges Haus mit einem noch winzigeren Garten. »Das kann sich sogar ein Trainer wie ich leisten«, hatte er Lilo fast entschuldigend erklärt, als sie zum ersten Mal auf Besuch gekommen war. Dieser Tag lag einige Wochen zurück und war nicht lange nach ihrer Rückkehr von Canon Island gewesen. Axel hatte Lotta für dieses Wochenende zu seiner Mutter gebracht, weil er mit Lilo lieber allein sein wollte. Die drei Tage, die sie miteinander verbracht hatten, waren ein vorsichtiges Herantasten gewesen. Lilo fühlte sich wie ein Teenager, der Angst davor hatte, etwas falsch zu machen und zurückgewiesen zu werden. Bei dem ersten Besuch in Linz hatte Axel Lilo sein Schlafzimmer überlassen und selbst auf dem Sofa im Wohnzimmer übernachtet. Lilo hatte es genossen, mit ihm Hände haltend spazieren zu gehen, sich unterwegs zu umarmen und zu küssen. An den Abenden waren sie zu Hause geblieben. Sie kochten in Axels kleiner Küche, blödelten und redeten von alten Zeiten. Aber zu Lilos Kummer wollte sich kein Knistern zwischen ihnen einstellen. Da von Axel keine Signale kamen, mehr von ihr zu wollen, und er ihr vor dem Schlafengehen nur einen Kuss auf die Wange drückte, wagte auch sie keine weiteren Schritte. Lag es an ihr, hatte sie sich gefragt, als sie schon im Bett lag, oder wollte er ihr einfach Zeit lassen? Erst zwei Wochen später, als Axel zu Lilo nach Innsbruck kam, schliefen sie zum ersten Mal miteinander. Lilo hatte in ihrem bisherigen Leben einige Flirts und One-Night-Stands gehabt, die für Lilo im Grunde alle enttäuschend verlaufen waren. Sie hatte die Schuld bei sich gesucht und sich in letzter Zeit immer tiefer in ihr Schneckenhaus zurückgezogen. Mit Axel, so hatte sie gehofft, würde alles anders sein. Als sie dann aber in ihrer ersten gemeinsamen Nacht in seinem Arm lag, hatte sie enttäuscht zur Decke geblickt. Die Euphorie, von der sie geträumt hatte, hatte sich nicht eingestellt. In den zwei Wochen danach telefonierten sie jeden Tag miteinander, wie sie das auch schon die Zeit davor getan hatten. Aber Lilo hatte nicht den Eindruck, dass sie sich nähergekommen waren. Wenn sie sich verabschiedeten, stieg in Lilo sogar ein Gefühl auf, als könnte sich Axel schon am nächsten Tag einfach nicht mehr melden. Schließlich war es zu der Begegnung gekommen, die Lilo am meisten gefürchtet hatte. Axel besuchte sie in Innsbruck und brachte Lotta mit. In den Nächten vor diesem Wochenende war Lilo mehrmals aufgewacht und von Panik erfasst worden, Lotta könnte sie nicht mögen und Axel würde einfach abfahren und ihre gerade erst begonnene Beziehung für beendet erklären. Sie hatte ihm diese Ängste nie anvertraut, weil sie einfach keine Unsicherheit zeigen wollte. Es sollte aussehen, als wäre sie den Umgang mit Kindern gewohnt und würde sich freuen, Lotta in der nahen Zukunft wie ihre eigene Tochter zu betrachten. Doch die beiden Tage hätten nicht besser laufen können. Die Zeit, die sie mit Besuchen im Innsbrucker Alpenzoo, den Kristallwelten in Wattens und dem Wasserpark verbrachten, verging wie im Flug. Lotta erwies sich als ein sehr aufgewecktes, fröhliches Mädchen, das mit seinen blauen Augen voller Neugier in die Welt blickte. Sie schien ihren Vater über alles zu lieben, obwohl Axel einen recht strengen Eindruck auf Lilo machte. Lilo punktete bei Lotta mit Eis, das Axel eigentlich abgelehnt hatte, und einer kleinen Shoppingtour, bei der Lotta ein neues weißes Sommerkleid bekam sowie pinkfarbene Sportschuhe und das kleine Schminkset, das, laut ihrer Angabe, jedes Mädchen in der Klasse hatte. Gleich am Sonntagabend, als Axel und Lotta bereits wieder in Linz waren, erhielt Lilo einen Anruf von ihr. Lotta bedankte sich artig für die Geschenke und wünschte sich sehr, dass Lilo sie bald besuchen käme. Der Bann schien gebrochen zu sein, und Lilo fühlte eine unendliche Erleichterung, von Lotta so schnell akzeptiert worden zu sein. Während ihres Besuches in Innsbruck hatte Lotta in Lilos Arbeitszimmer übernachtet. Beim Einschlafen waren sie beide bei ihr geblieben und hatten ihr abwechselnd vorgelesen, bis ihr die Augen zufielen. Danach hatten sie sich in Lilos Schlafzimmer zurückgezogen. Sie beide schoben es auf Lottas Anwesenheit, dass sie in diesen Nächten nur nebeneinander geschlafen hatten und nicht miteinander. Irgendwie hoffte Lilo, die Woche in New York würde Axel und ihr guttun. Ihre Verliebtheit war nicht abgeflaut, aber sie war zunehmend verunsichert. An ihr nagten ein Unbehagen und eine steigende Sorge, sie würde seine Erwartungen nicht erfüllen und er könnte das Interesse an ihr verlieren. In New York aber konnte sich das alles ändern, damit hatte sie sich in der letzten Zeit beruhigt. Sie war mit dem Zug nach Linz gekommen und von Axel am Bahnhof abgeholt worden. Er hatte sie geküsst und sie auf seine ruhige Art angelächelt, die Lilo so sehr an dem erwachsenen Axel mochte. Danach hatte er sie fest umarmt und ihr den Koffer abgenommen. Am Vormittag vor der Abfahrt hatten sie Lotta zu Axels Mutter gebracht. Immer wieder rollten vor Lilos Augen diese paar Stunden ab: »Jana, darf ich im Garten Regenwürmer trommeln?«, fragte Lotta ihre Großmutter, die sich streng verbeten hatte, als Oma angesprochen zu werden, da sie erst Mitte fünfzig war. »Was heißt das: ›Regenwürmer trommeln‹?«, wollte Lilo wissen. »Ich stecke ein Brettchen in die Erde und trommle mit den Fingern, und dann kommen die Regenwürmer heraus«, erklärte ihr Lotta. »Lauf!«, sagte Axels Mutter. Sofort sauste Lotta davon. Frau Klingmeier musterte ihren Sohn und Lilo, die sie seit den Tagen der Knickerbocker-Bande kannte. »Und wie ist die neue Gemeinsamkeit?«, wollte sie wissen. Axel blickte zu Lilo und hob fragend die Augenbrauen. Lilo lächelte verlegen zurück. »Sag du!« »Schön«, lautete Axels knappe Antwort, die Lilo einen kleinen Stich versetzte. Frau Klingmeier nickte und stand auf, um Kaffee aus der Küche zu holen. Lilo war kurz im Bad auf der Toilette gewesen. Als sie heraustrat, stand Lotta vor ihr und strahlte sie breit durch die erste Zahnlücke an. Herzlich lächelte Lilo zurück. »Komm mit«, bedeutete Lotta ihr. Lilo folgte ihr in ein anderes Zimmer. Als sie an den Tisch zurückkehrte, war sie sehr schweigsam. Axel und seine Mutter besprachen einiges für die Woche und bemerkten Lilos Veränderung nicht. Lilo saß zuerst nur da und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Schließlich aber hatte sie das Gefühl zu ersticken. Sie brauchte dringend frische Luft, und vielleicht würde auch ein kurzer Spaziergang helfen. Sie entschuldigte sich, weil sie angeblich noch ein wichtiges Telefonat mit der Uni zu erledigen hatte, und verließ das Haus. Planlos lief sie auf den Feldwegen herum, die sich hinter dem Garten erstreckten. Als sie schließlich umkehren wollte, musste sie jedoch feststellen, dass sie die Orientierung verloren hatte. Daher dauerte es auch ziemlich lange, bis sie endlich wieder vor dem Haus von Frau Klingmeier stand. Axel war anzumerken, wie sehr er sich beherrschen musste, um nicht laut loszuschimpfen, weil sie zu spät dran waren. Von Lotta hatte er sich schon verabschiedet. Er drängte Lilo, sofort in den Wagen einzusteigen. Lilo konnte Frau Klingmeier gerade noch kurz zuwinken, dann trat er schon auf das...