E-Book, Deutsch, 249 Seiten
Bridgwater / Strömquist / Cox Besessen von dir: 4 Erotikreihen in einem Band
1. Auflage 2023
ISBN: 978-87-28-49073-0
Verlag: LUST
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 249 Seiten
ISBN: 978-87-28-49073-0
Verlag: LUST
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Die Erregung war so stark, dass ich kaum atmen konnte. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit ihre Hand auf meinen Schwanz legte, spürte ich, wie hart er tatsächlich war. Ich atmete tief aus. Alicia bemerkte es und schloss ihre Hand um ihn ...'In seinem Tagebuch beschreibt der Erzähler, wie er durch Europa reist und Texte verfasst. Angekommen in Kopenhagen trifft er auf Demian, der ihm ein freies Zimmer anbietet. Demian macht ihn mit seiner Mitbewohnerin Alicia bekannt, die den Fremden besonders nah an sich ranlässt. Ihre Freundin Maria schaut dabei gerne zu. Innerhalb dieser argentinischen Wohngemeinschaft macht der Erzähler sinnliche Erfahrungen, die er sich niemals erträumt hätte ...Diese Sammlung enthält folgende erotischen Kurzgeschichten:Ein Voyeur in Kopenhagen 1 Ein Voyeur in Kopenhagen 2 Schwarzklub - Black 1 Black 2 - Die Schwarze Maske Nova 1: Das WiedersehenNova 2: SaftNova 3: Salz und PfefferNova 4: Der StudentNova 5: Der KelteNova 6: Eins plus eins ist dreiNova 7: Polizei, PolizeiNova 8: Das GeheimnisNova 9: Doppeltes SpielNova 10: AuflösungLust - eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 1 Ein Sommer in Rom - eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 2-
LUST ist ein Verlag, der Sammlungen fantasievoller und fesselnder Erotikgeschichten herausgibt, die Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorlieben anspricht. Wir möchten erotische Literatur veröffentlichen, die eine Vielzahl verschiedener Spielarten von Lust, Verlangen und Sexualität darstellt, denn es ist vollkommen in Ordnung, über unsere Lust, Sex und das, was uns anmacht, nachzudenken.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Ein Voyeur in Kopenhagen 1 - Erotische Novelle
Folgende Erzählung ist ein Auszug aus meinen Reisetagebüchern aus dem Herbst – lassen wir sie uns Bekenntnisse nennen –, als ich beschloss, Stockholm und auch Schweden zu verlassen, um mich in Europa umzusehen. Ich ließ damit die Geborgenheit des Alltags sowie eine einseitige Sichtweise hinter mir, um mich stattdessen mit Kontrollverlust und Unvorhersagbarkeit zu konfrontieren. Vielleicht hatte ich genau aus diesem Grund nie so ganz Gefallen am Reisen gefunden – ich hatte wohl das Reisen als ein störendes Element im sicheren Alltag betrachtet und mich eher gestresst gefühlt, wenn alle es immerzu verherrlichten, weit entfernte Oasen zu besuchen und Abenteuer zu erleben. Ein Teil von mir wollte wohl durchaus bestätigen, dass das Reisen etwas Notwendiges sei, vielleicht das einzige Mittel, um Seiten an sich selbst zu entdecken, von denen man nicht dachte, dass man sie hätte. Aufgrund des Reisens könnte auch ich mir Fähigkeiten und Erfahrungen aneignen, die mir weder hinter der Schulbank noch durch Bücher zu Eigen geworden wären. Ein weiterer Teil von mir, der realistischste oder vor allem wohl zynischste, redete mir ein, dass ich über derart banalen Erkenntnissen stünde und dass die tatsächliche praktischeErfahrung an sich nicht notwendig sei, um bestimmte Phänomene verstehen zu können. Bereits im Zug von Stockholm nach Kopenhagen war ich nervös – nervös, aber gleichzeitig erfüllt von einer kribbelnden Vorfreude, welche sich gleichzeitig mit Besorgnis vermischte. Es war ein lauer Morgen Ende Juli, als ich durch ein langsam erwachendes Stockholm spaziert war. Ich hatte dem Stadtteil Kungsholmen Lebewohl gesagt, der Brücke Kungsbron und auch der Vasagatan, als ich durch eine windstille Morgendämmerung in Richtung Hauptbahnhof spazierte. Möwen flogen hoch am Himmel. Dessen Hellblau bildete einen starken Kontrast zum Horizont aus Wolken, so surreal und scharf konturiert, dass sie gut in ein Renaissancegemälde gepasst hätten. Der Zugwaggon, in dem ich saß, war voll von Mitgliedern der Partei der Grünen Jugend, aber dennoch gab es jede Menge freier Plätze, und ich hatte einen Vierer für mich allein. Amüsiert lauschte ich, wie die jungen Leute engagiert darüber diskutierten, wer das letzte Stück der Wassermelone bekommen sollte, welches sie in einer Brotdose mitgeschleppt hatten. Bezeichnend, dachte ich, als ich sie dabei beobachtete, bevor ich das Schreibprojekt begann, das später mein erster Roman werden sollte. Das Schreiben sollte anfangs helfen, meine Sorgen und mein Gefühl der Einsamkeit zu kanalisieren, spielte aber auch später eine wichtige Rolle, damit ich nachträglich meine Erfahrungen und Zusammentreffen anschaulich nacherzählen konnte. Mich plagten Geldprobleme und mein Budget setzte voraus, eine Unterkunft via Couchsurfing zu finden oder durch neugewonnene Bekanntschaften unterwegs. Auch die Nutzung von Tinder oder Feeld war mir nicht fremd, auch wenn ich daran zweifelte, dass irgendeine Frau einen fremden, mit dem Zug herumfahrenden Zweiundzwanzigjährigen mit nach Hause nehmen würde. Aber so konnte ich mich täuschen … Tinder bedarf keiner näheren Erklärung. Aber für die, die nicht wissen, was Feeld ist, würde ich es als eine Datingapp für diejenigen beschreiben, die … sagen wir mal, etwas vorurteilsfreier sind oder sich zumindest nicht von Normen einschränken lassen. Ich meine das ironisch, da ich selbst die Norm schlechthin repräsentiere: ein weißer, junger, heterosexueller Mann, dessen sexuelle Erfahrungen hochgradig begrenzt sind, vorrangig auf Frauen in meinem Alter und aus meiner Umgebung. Ich fühlte jedoch ein starkes Verlangen, Neues zu erleben, Dinge zu erforschen, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt, oder auszuprobieren, was ich niemals gedacht hätte, dass ich es wagen würde, zu tun. Es war das zweite Mal in meinem Leben, dass ich mich in Kopenhagen aufhielt. Die erste Nacht wohnte ich bei David. Wir aßen zu Abend, bevor wir durch den Stadtteil Frederiksberg spazierten, zum Café Intime, in dem jeden Mittwochabend eine Offene Bühne veranstaltet wurde. Zu den Klängen von You were always on my mind im völlig verrauchten Lokal bemerkte ich, wie mein Telefon in der Jacketttasche vibrierte. Ich war das Rauchen innerhalb von Gebäuden nicht gewohnt und deshalb tränten meine Augen. Als David auf der Toilette war, holte ich mein Telefon hervor und sah, dass ich mit Alicia auf Feeld ein Match hatte. Ich fand schnell heraus, dass sie Romane schrieb, genau wie ich. Ich schlug ihr ein Treffen vor, um über Literatur zu reden. Sie fand, dass das sexy klinge. David musste am nächsten Morgen früh aufstehen, und ich nahm mein Gepäck und spazierte entlang der Frederiksberger Allee in Richtung Zentrum. Ich fand ein Café und setzte mich, um zu schreiben, während ich gleichzeitig frühstückte. Ab und zu überkam mich ein Gefühl der vollkommenen Freiheit, wenn ich mir vergegenwärtigte, dass meine Habseligkeiten darin bestanden, was ich im Rucksack bei mir trug und mir mein MacBook dennoch unendliche Möglichkeiten zu eröffnen schien. Alicia hatte mir noch in der Nacht zuvor geantwortet und geschrieben, dass sie sich freue, mich zu treffen und hoffe, wir sähen uns heute Abend. Ich antwortete, dass ich im Laufe des Abends meine Unterkunft wechseln würde, aber dass wir uns gern draußen irgendwo treffen könnten. Im Hinterkopf wusste ich bereits, dass es problematisch werden könnte, falls wir beschlossen, mehr zu tun, als uns nur über Literatur zu unterhalten, da ich kaum jemanden dorthin mitnehmen könnte, wo ich dann wohnen würde. Alicia kam aus Argentinien, hatte kurzes rabenschwarzes Haar und große braune Augen, die von einer schwarzen eckigen Brille eingerahmt wurden. Sie war sieben Jahr älter als ich und mochte ebenso Kafka. Sie war schlank und groß, jedoch rührte Letzteres ausschließlich von meiner eigenen Einschätzung her, denn ihre tatsächliche Größe hatte sie in ihrem Profil nicht vermerkt. Sie hatte angedeutet, sich zu Männern mit langen Haaren und Muskeln hingezogen zu fühlen, und zu dieser Zeit hatte ich reichlich von beidem. Ihre Kommentare über meinen Körper ermunterten mich. Sie ging damit nicht sparsam um, sondern sagte mir, sie wolle die Konturen meiner Bauchmuskeln erforschen, zuerst mit ihren Händen, dann mit der Zunge. Dass sie die V-Form über dem Hosenbund liebte, dass sie in meine Haare greifen wollte, während ich gleichzeitig an ihr nach unten glitt und dass sie ihn in den Mund nehmen wollte, bis tief in den Hals. Das trieb mich in den Wahnsinn, denn ich war es nicht gewohnt, von einer Frau derart zum Objekt gemacht zu werden. Das empfand ich als sehr aufregend, zusätzlich zur Tatsache, dass wir uns überhaupt noch nicht kannten. Ich spazierte die Idstedgade entlang auf dem Weg zu Damian, bei dem ich für zwei Nächte unterkommen würde. Danach sollte mich der Zug weiter nach Hamburg führen. Die Idstedgade war wesentlich angenehmer als die große Vesterbrogade, obwohl ich zwei Stripclubs und einen Sexshop auf dem Weg passierte. Ich war diese Direktheit nicht gewohnt. In Stockholm lagen Stripclubs verborgen, und die einzige Erotikboutique, die ich kannte, war Pistill auf der Drottninggatan. Kopenhagen war grau, und es nieselte, während ich die Idstedgade entlangging. Ich erkannte schnell, dass die Radwege hier heilig zu sein schienen und einen ganz anderen Stellenwert genossen als zu Hause. Ich zwang mich, langsam zu gehen und redete mir gut zu, es nicht eilig zu haben. Das hatte ich tatsächlich nicht. Ich sollte ein halbes Jahr ungebunden sein, bevor ich plante, mein Studium wiederaufzunehmen. Ich fühlte mich frei, aber es war dennoch schwer, das in mir schwelende Gefühl loszulassen, latent gestresst zu sein. Ich passierte ein Café namens Bang und Jensen. Auf der Treppe zum Eingang saß eine Frau, ungefähr in meinem Alter. Ihr rotes wallendes Haar umrahmte ihr Gesicht und fiel auf das Buch, das sie in der Hand hielt. An ihren ansonsten nackten Füßen trug sie Birkenstocksandalen, und ich betrachtete ihre glatte Haut rund um ihre Fußknöchel, bevor sie unter dem abgeschnittenen Stoff ihrer Jeans verschwanden. Sie las Dostojewskis Die Brüder Karamasow. Ich hatte dieses Buch im vergangenen Jahr gelesen und durchaus mit meiner Konzentration zu kämpfen gehabt. Sie hingegen sah vollkommen versunken aus, eine Hand auf dem Buch, das auf ihren Knien ruhte. Die andere Hand hielt sie in einem kleinen roten Notizbuch, das neben ihr auf der Treppe lag. Die junge Frau notierte etwas und hob dann ihren Kaffeebecher an, der neben dem Notizbuch stand. Die Szene war zauberhaft, und ich fragte mich, ob ich das Mädel nicht hier und jetzt heiraten könnte. Ich hatte bereits eine genaue Vorstellung in meinem Kopf davon gemacht, wer und wie sie war. Ich wandte den Blick ab und machte innerlich eine Notiz darüber, dieses Café am folgenden Tag zu besuchen und ging weiter. Na schön. Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt. Die...