Buch, Deutsch, 152 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-95853-699-9
Verlag: Pabst Science Publishers
Während der Arbeitszeit besteht für EisenbahnerInnen absolutes Alkohol- und Drogenverbot. Substanzmissbrauch ist – im Vergleich zur Gesamtbevölkerung – selten. Dennoch konsultieren jährlich mehr als 1.000 Beschäftigte der Deutsche Bahn AG die betriebliche Suchthilfe. Und immer wieder müssen technische Sicherheitstools die Fahrfehler angetrunkener Lokführer – etwa durch eine Vollbremsung – korrigieren. Mediales Aufsehen erregen wiederholt Züge, die durch Bahnhöfe rauschen, an denen sie fahrplanmäßig hätten halten müssen.
Alkohol- und Drogenmissbrauch kann im Schienenverkehr schnell zu brandgefährlichen Situationen führen – im vorliegenden Reader tragen Insider Hintergrundinformationen zum Thema zusammen und unterbreiten Reformvorschläge.
Substanzmissbrauch auf Bahnhöfen oder in Zügen ist allerdings in erster Linie ein Problem von Reisenden: Fanclubs bilden die spektakulärsten Gruppen und bieten der Polizei gern Paroli. Alkoholverbote werden häufig mit demonstrativer Missachtung quittiert. Jede Art von Eigentums- oder Gewaltdelikten – bis zum sexuellen Missbrauch – können folgen. Autoren empfehlen, besonders auffällige TäterInnen sollten deren heimatlichen Straßenverkehrsbehörden gemeldet werden – mit der Maßgabe, die Fahreignung per MPU kritisch zu evaluieren. Ein großer Teil der jährlich etwa 1000 Suizide bzw. tödlichen Unfälle auf der Schiene steht mit Alkohol oder Drogen in Zusammenhang.
Das Buch richtet sich an Bahn-Interessierte, an die Fachwelt im Sucht-Bereich und in der Strafverfolgung.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Vorwort
Wissenschaftliches Symposium „Alkohol, Drogen, Verkehrseignung – Schienenverkehr”
Paul Brieler, Ewald Brandt, Nicole Bernstein & Klaus Püschel
Grußworte
Grußwort Helmut Trentmann, Präsident BADS e.V.
Grußwort Michael Jäger, stellvertr. Fachbereichsleiters des Fachbereichs Bundespolizei der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung
Beiträge
Rechtliche Aspekte der Alkohol- und Drogendelinquenz im Schienenverkehr
Ewald Brandt
Alkoholisierte Triebfahrzeugführer in der polizeilichen Praxis
Ronny von Bresinski
Wenn die Fahrt auf der Schiene zu einem Verbot auf der Straße führt …
Dela-Madeleine Halecker
Die polizeiliche Mitteilungspflicht – Regelung des § 2 Abs.12 StVG in der fahrerlaubnisbehördlichen Praxis
Michael Krüger
Alkoholkonsum und dessen Auswirkungen im Aufgabenbereich der Bundespolizeiinspektion Hamburg
Oliver Kurrat & Gizem Gümüs
Tod im Bahngleis – Alkohol und sonstige Substanzen als relevante Faktoren
Hanno Wetzel, Oliver Kurrat, Carmen Speck & Klaus Püschel
Alkohol und Betäubungsmittel in Zusammenhang mit dem Bahnverkehr – Das Fallgut des Instituts für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover
Theresa Antonia Engelmann, Jörg Teske & Michael Klintschar
Eignungsuntersuchung von Triebfahrzeugführern – ein Plädoyer für ein höheres Maß an Wissenschaftlichkeit
Robert Scharfenort
Alkohol- und Drogenmissbrauch in sicherheitsrelevanten Bereichen der Eisenbahnen – Bedeutung, Anforderungen und Kontrollmöglichkeiten aus Sicht der DB
Christian Gravert
Ärztliche Schweigepflicht – oder doch nicht?
Maria Focken, Klaus Püschel
Alkohol- und Drogenkonsum bei Lokomotivführern, Fahrdienstleitern, U-Bahn- und Straßenbahnfahrern
Hans-Günter Kollra, Klaus Püschel & Paul Brieler
Empfehlungen
Zusammenfassung der Empfehlungen und Änderungsvorschläge des Symposiums
Ewald Brandt
Anhänge
„Absolute Fahruntüchtigkeit auf Schiene und Straße gleich behandeln“
Presseerklärung des BADS zum Symposium „Alkohol, Drogen, Verkehrseignung – Schienenverkehr“
Bericht über das Symposium „Alkohol, Drogen, Verkehrseignung – Schienenverkehr“
Norbert Radzanowski
Autorenverzeichnis