Broadbent | The Ashes and the Star-Cursed King (Crowns of Nyaxia 2) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 544 Seiten

Reihe: Crowns of Nyaxia

Broadbent The Ashes and the Star-Cursed King (Crowns of Nyaxia 2)

Dramatische Romantasy in düsterem High-Fantasy-Setting
24001. Auflage 2024
ISBN: 978-3-646-93866-1
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Dramatische Romantasy in düsterem High-Fantasy-Setting

E-Book, Deutsch, Band 2, 544 Seiten

Reihe: Crowns of Nyaxia

ISBN: 978-3-646-93866-1
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Liebe ist ein Opfer auf dem Altar der Macht. Im Kielwasser des Kejari ist alles zerstört worden, was Oraya einst für wahr hielt. Sie ist Gefangene in ihrem eigenen Königreich, trauert um ihren Vater und weiß nach einem erschütternden Verrat nicht einmal mehr die Wahrheit über ihre eigene Herkunft. Ihr bleibt nur eine Gewissheit: Sie kann niemandem trauen, schon gar nicht Raihn. Das Haus der Nacht ist von Feinden umgeben. Raihns eigene Gefolgsleute sind nicht bereit, ihn als König zu akzeptieren - insbesondere, weil er einst ein Sklave war. Und auch das Haus des Blutes schlägt seine Krallen in das Königreich und droht, es zu zerreißen. Als Raihn Oraya ein geheimes Bündnis anbietet, ist das ihre einzige Chance, ihr Königreich zurückzuerobern - und Rache an ihrem ehemaligen Geliebten zu nehmen, der sie verraten hat. Dazu muss sie sich eine gefährliche uralte Macht zunutze machen, die an die größten Geheimnisse ihres Vaters rührt. Während Oraya ihre Vergangenheit enträtselt und sich ihrer Zukunft stellt, sieht sie sich gezwungen zu wählen: Zwischen der blutigen Realität der Machtergreifung - und einer verheerenden Liebe, die ihr Untergang sein könnte. Crowns of Nyaxia  The Ashes and the Star-Cursed King ist der zweite Band einer Serie voller dramatischer Action, grandioser Twists und einer starken Heldin mit großen Gefühlen und der Abschluss von Oraya und Raihns Geschichte. Die New Adult Romantasy ist kein Standalone und spielt in einer düsteren Welt mit tödlichen Kreaturen, lauernden Gefahren und prickelnden Beziehungen. Idealer Stoff für Fans von Vampirromanen und Fantasy Romance.  Knisternd, dunkel, fesselnd - der TikTok-Bestseller Erfolg von Carissa Broadbent! 

Carissa Broadbent verfasste bereits mit neun Jahren ihre ersten düsteren Geschichten. Heute schreibt sie Fantasyromane mit starken Heldinnen und einer ordentlichen Prise Romantik. Sie lebt mit ihrer Familie, zwei Kaninchen und einer Katze in Rhode Island.
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KAPITEL EINS

ORAYA

In den schemenhaften Momenten bevor ich die Augen öffnete, zwischen Träumen und Aufwachen, war mein Vater lebendig.

Diese Momente, in denen meine Albträume verblassten, hütete ich jedes Mal wie einen Schatz, bis sich der düstere Schatten der Wirklichkeit darüberlegte. Dann drehte ich mich unter den seidenen Laken um und atmete tief ein – den vertrauten Geruch nach Rosen und Weihrauch, nach Stein und Staub. Ich lag in dem Bett, in dem ich fünfzehn Jahre lang geschlafen hatte. In meinen Gemächern, in dem Palast, in dem ich aufgewachsen war, als Vincent, König der Nachtgeborenen, noch lebte.

Doch sobald ich die Augen aufschlug, holte mich mein Bewusstsein mit unverrückbar grausamer Klarheit ein, und mein Vater starb ein weiteres Mal.

Diese Sekunden zwischen Schlaf und Wachwerden waren die schönsten des Tages.

Der Augenblick, wenn meine Erinnerung einsetzte, war der schlimmste.

Dennoch waren diese Sekunden es wert. Ich schlief, wann immer ich konnte, bloß um mir diese kostbaren Sekunden zurückzuholen. Aber man kann die Zeit nicht aufhalten. Den Tod nicht aufhalten.

Ich wollte verdrängen, dass diese Sekunden vor dem Aufwachen von Mal zu Mal weniger wurden.

Als ich an diesem Morgen die Augen aufschlug, war mein Vater noch immer tot.

BAMM BAMM BAMM.

Wer auch immer da an die Tür klopfte, tat es so ungeduldig, als müsse er länger warten, als ihm lieb war.

Wer auch immer!

Ich wusste genau, wer verflucht noch mal da klopfte.

Ich blieb reglos liegen.

Ich konnte mich gar nicht bewegen, weil die Trauer von jedem einzelnen meiner Muskeln Besitz ergriffen hatte. Ich biss die Zähne aufeinander, fester, fester, bis es wehtat. Sollten meine Zähne doch zersplittern! Ich krallte meine Hände so fest in die Laken, dass meine Knöchel weiß wurden. Dabei konnte ich riechen, wie sie vom Rauch versengt wurden – vom Rauch des Nachtfeuers, meiner Magie.

Ich war eines kostbaren Moments beraubt worden. Ich war dieser schemenhaften Sekunden beraubt worden, in denen alles so schien, wie es gewesen war.

Ich entglitt dem Schlaf, mit Vincents zerschmettertem Körper vor Augen, schon in den letzten Sekunden meines Traums so tot und geschunden wie im Moment des Wachwerdens.

»Aufwachen, Prinzessin!« Trotz der geschlossenen Tür hallte die Stimme laut durch den ganzen Raum. »Ich weiß doch, dass du so wachsam bist wie eine Katze. Stell dich nicht schlafend und lass mich lieber rein. Aber wenn es sein muss, kann ich auch die Tür aufbrechen.«

Ich hasste diese Stimme.

Und wie ich diese Stimme hasste.

Ich brauchte noch zehn Sekunden, bevor ich ihm gegenübertreten konnte. Noch fünf Sekunden …

BAMM.

BA…

Ich schlug die Laken zurück, sprang aus dem Bett, durchquerte mit ein paar langen Schritten den Raum und riss die Tür auf.

»Wag es noch einmal an die Tür zu klopfen!«, stieß ich atemlos hervor. »Noch ein einziges verfluchtes Mal.«

Mein Ehemann stand lächelnd vor mir und ließ die Faust sinken, mit der er tatsächlich ein weiteres verfluchtes Mal gegen die Tür hatte hämmern wollen. »So kennt man dich.«

Ich hasste dieses Gesicht.

Ich hasste diese Worte.

Und am meisten hasste ich, dass ich, als er sie nun aussprach, die unterschwellige Sorge heraushörte. Dass sein Schmunzeln verblasste, als er mich von Kopf bis Fuß musterte, scheinbar nur beiläufig, aber dennoch prüfend. Für einen Moment ruhte sein Blick auf meinen geballten Fäusten, und erst da fiel mir auf, dass ich in der einen Faust ein versengtes Stück Seide hielt.

Am liebsten hätte ich es ihm drohend vor die Nase gehalten, um ihm klarzumachen, dass es ihm ebenso ergehen könnte wie diesem Seidenfetzen, wenn er sich nicht in Acht nahm. Doch etwas an diesem Anflug von Sorge in seinem Blick und an den Emotionen, die dabei in mir aufstiegen, ließ die brennende Wut in meinem Bauch erlöschen.

Dabei mochte ich Wut. Sie war greifbar, machte mich stark, gab mir das Gefühl von Macht.

Aber ich fühlte mich alles andere als mächtig, als ich einsehen musste, dass Raihn aufrichtig an mir gelegen war. Ausgerechnet er, der mich belogen und eingesperrt, mein Königreich gestürzt und meinen Vater ermordet hatte.

Ich konnte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen, ohne dort das vergossene Blut meines Vaters vor Augen zu haben.

Ohne wieder vor Augen zu haben, wie er mich in jener gemeinsamen Nacht angesehen hatte, so als sei ich das Kostbarste auf der Welt.

Zu viele Emotionen. Ich trat sie wie ein kleines Flämmchen gnadenlos aus, obwohl es mich körperlich so sehr schmerzte, als müsste ich Rasierklingen schlucken. Nichts zu fühlen war einfacher.

»Was soll das?«, fragte ich. Eine belanglose Frage, nicht gerade der verbale Hieb, den ich ihm hatte versetzen wollen.

Ich wünschte, ich hätte die leichte Enttäuschung in Raihns Gesichtsausdruck nicht bemerkt. Und einen weiteren Anflug von Sorge.

»Ich wollte dir nur sagen, dass du dich bereithalten sollst«, sagte er. »Wir haben Gäste.«

Gäste?

Beim Gedanken daran wurde mir flau im Magen – vor lauter Fremden zu stehen und angestarrt zu werden wie ein Tier im Käfig und mich dabei auch noch zusammenreißen zu müssen.

Du weißt, wie du deine Emotionen unter Kontrolle behältst, kleine Schlange, flüsterte Vincent mir ins Ohr. Das habe ich dir doch beigebracht.

Ich zuckte zusammen.

Raihn legte den Kopf schief, mit einer Furche zwischen den Brauen.

»Was ist los?«

Verflucht noch mal, wie sehr ich das hasste! Jedes Mal sah er es mir an.

»Nichts.«

Mir war klar, dass Raihn mir das nicht abnahm. Er wusste auch, dass ich es wusste. Und mir war es verhasst, dass er wusste, dass ich es wusste.

Auch diese Emotion trat ich aus, bis sie nur noch eine schmale Rauchfahne war. Meine Emotionen in Schach zu halten kostete mich stetige Anstrengung.

Raihn sah mich erwartungsvoll an, aber ich sagte nichts.

»Was denn?«, sagte er. »Keine Fragen?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Keine Beschimpfungen? Kein Widerspruch? Kein Streit?«

Willst du etwa, dass ich mit dir darüber streite?, hätte ich ihn beinahe gefragt. Aber dann hätte ich wieder diesen Anflug von Sorge gesehen und mir eingestehen müssen, dass er wollte, dass ich mit ihm darüber streite, und dann hätte ich wieder all diese komplizierten Emotionen zulassen müssen.

Also schüttelte ich nur ein weiteres Mal den Kopf.

Er räusperte sich. »Na gut. Verstehe. Also. Das ist für dich.« Er hatte einen Seidenbeutel bei sich, den er mir jetzt reichte.

Ich sparte mir alle weiteren Fragen.

»Ein Kleid«, sagte er.

»Verstehe.«

»Für die Versammlung.«

Versammlung. Klang bedeutungsvoll.

Das beeindruckt mich kein Stück, rief ich mir ins Gedächtnis.

Er wartete auf eine Frage meinerseits, aber die stellte ich ihm nicht.

»Ist das einzige Kleid, das ich für dich habe, also mach mir keine Vorwürfe, wenn es dir nicht gefällt.«

Geradezu mitleiderregend durchschaubar. Als würde er mich mit einem Stöckchen stoßen wie eine Schlange, um eine Reaktion zu provozieren.

Ich öffnete den Beutel und warf einen Blick hinein: ein Bündel aus schwarzer Seide.

Sofort zog sich mein Brustkorb zusammen. Kein Leder. Seide. Nach alldem auch noch ohne Rüstung in diesem Palast herumlaufen …

Doch ich sagte nur: »Geht klar.«

Ich wollte, dass er endlich ging.

Aber Raihn ließ keinen unserer kurzen Wortwechsel auf sich beruhen, ohne mich nicht lange und eindringlich anzusehen, als hätte er noch so viel mehr zu sagen und als drohe all das aus ihm herauszuplatzen. Jedes verdammte Mal.

»Sonst noch was?«, fragte ich ungeduldig.

Allmächtige Mutter, ich merkte, wie meine inneren Wunden wieder aufrissen, eine nach der anderen.

»Zieh dich um«, sagte er schließlich zu meiner Erleichterung. »In einer Stunde hole ich dich ab.«

Als er weg war, lehnte ich mich mit einem erstickten Seufzer gegen die Tür. Schon diese paar Minuten waren eine Qual gewesen. Wie sollte ich mich vor einer Meute aus Raihns Gefolgsleuten noch viel länger zusammenreißen? Ein paar verfluchte Stunden lang.

Das würde ich nicht schaffen.

Doch, das schaffst du, flüsterte Vincent mir ins Ohr. Zeig ihnen, wie stark du bist.

Ich kniff die Augen zu. Ich wollte nichts anderes mehr wahrnehmen als nur noch diese Stimme.

Aber sie erstarb, so wie immer. Einmal mehr war mein Vater tot.

Und mir blieb nichts anderes übrig, als dieses dämliche Kleid anzuziehen.

RAIHN WAR NERVÖS.

Ich wünschte, ich hätte es ihm nicht so einfach angesehen. Außer mir schien es niemand zu bemerken. Wie denn auch? Er lieferte eine bravouröse Vorstellung. Er verkörperte die Rolle des siegreichen Königs mit der gleichen Leichtigkeit, wie er die Rolle des Menschen in dem Pub gespielt hatte, die Rolle des blutrünstigen Kämpfers oder die Rolle als mein Geliebter und die Rolle als mein Entführer.

Aber ich sah es ihm trotzdem an. Daran, wie sich dieser eine Kiefermuskel anspannte. An seinem etwas zu starren, zu fokussierten Blick....



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