Broadbent | The Songbird and the Heart of Stone (Crowns of Nyaxia 3) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 496 Seiten

Reihe: Crowns of Nyaxia

Broadbent The Songbird and the Heart of Stone (Crowns of Nyaxia 3)

Dramatische Romantasy über Liebe und Verrat zwischen Sterblichen und Göttern
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-646-93877-7
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Dramatische Romantasy über Liebe und Verrat zwischen Sterblichen und Göttern

E-Book, Deutsch, Band 3, 496 Seiten

Reihe: Crowns of Nyaxia

ISBN: 978-3-646-93877-7
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Traue nicht dem verlockenden Ruf der Unterwelt. Oder die Dunkelheit wird dich für immer verschlingen. Als Mische in einen Vampir verwandelt wurde, verlor sie alles - ihr Zuhause, ihre Menschlichkeit und die Liebe des Sonnengottes, dem sie ihr Leben gewidmet hatte. Nun ist sie zum Tode verurteilt, weil sie den getötet hat, der sie gewandelt hat: den Vampirprinzen. Und ihrer Strafe zu entkommen ist ausgeschlossen.  Dann wird Mische in letzter Sekunde gerettet - von Asar, dem Bastardprinzen des Hauses der Schatten. Seine Vergangenheit ist so brutal wie seine Narben es sind und er zwingt Mische zu einer Mission, die schlimmer ist als eine Hinrichtung: eine Reise in die Unterwelt, um den Gott des Todes selbst wiederzuerwecken.  Doch Misches Bestrafung könnte der Schlüssel zu ihrer Rettung sein. In einer geheimen Sitzung befiehlt ihr der Sonnengott, Asar zu helfen, nur um ihn anschließend zu verraten ... indem sie den Todesgott tötet. Mische und Asar beschreiten den tückischen Weg in die Unterwelt und stellen sich dabei Prüfungen, Bestien und den rachsüchtigen Geistern ihrer Vergangenheit. Doch das Gefährlichste von allem ist der verlockende Ruf der Dunkelheit - und die verbotene Anziehung zwischen Mische und Asar, eine aufkeimende Verbindung, die den Zorn der Götter heraufbeschwören könnte. Als sich Misches Verrat schließlich abzeichnet, droht die Unterwelt sie zu verschlingen und die Götter werden immer unruhiger. Und Mische wird gezwungen, zwischen der Erlösung durch die Sonne oder der Verdammnis durch die Dunkelheit zu wählen. Crowns of Nyaxia  The Songbird and the Heart of Stone ist der dritte Band der Crowns of Nyaxia-Serie und der Start von Misches und Asars Geschichte. Die New-Adult-Romantasy ist kein Standalone. Sie bietet dramatische Action, grandiose Twists und eine starke, mutige Heldin in einer düsteren Welt mit tödlichen Kreaturen, lauernden Gefahren und prickelnden Beziehungen. Idealer Stoff für Fans von Vampirromanen und Fantasy-Romance.?  Knisternd, dunkel, fesselnd - der TikTok-Bestseller-Erfolg von Carissa Broadbent  

Carissa Broadbent verfasste bereits mit neun Jahren ihre ersten düsteren Geschichten. Heute schreibt sie Fantasyromane mit starken Heldinnen und einer ordentlichen Prise Romantik. Sie lebt mit ihrer Familie, zwei Kaninchen und einer Katze in Rhode Island.
Broadbent The Songbird and the Heart of Stone (Crowns of Nyaxia 3) jetzt bestellen!

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KAPITEL EINS

Die Dunkelheit schien endlos. Die Kerze wollte sich nicht entzünden.

Schweiß lief mir über die Stirn. Ich ließ mich gegen die Stäbe meiner Zelle sinken und heftete den Blick auf die nicht brennen wollende Kerze, die krumm und verstaubt in einer von Spinnweben überzogenen Laterne an einem Haken von der gegenüberliegenden Wand herunterhing. Sie befand sich gefährlich nah an einem schweren Samtvorhang, der früher einmal grün gewesen sein musste, doch nun durch getrocknetes Blut ganz dunkel geworden war.

Ein Funke.

Ein Funke, und die Kerze würde brennen, die Vorhänge entzünden, und dann hätte ich eine Flamme, die ich sogar mit meiner geschwächten Magie manipulieren könnte. Früher hätte ich keine Kerze gebraucht. Ich hätte die Kraft der Sonne einfach so in meiner Handfläche heraufbeschwören können. Mir mit Feuer meinen Weg hier heraus brennen können. Darauf waren Vampire nicht gefasst – auf die Sonne. Erst recht nicht von einem Vampirmädchen mit großen Augen und breitem Lächeln. Das hatte mir schon des Öfteren das Leben gerettet.

Keuchend und mit zusammengebissenen Zähnen zwängte ich meinen Arm zwischen den Stäben hindurch, während mein Blut eine Melodie auf den Boden tropfte. Ich streckte mich aus nach der Magie, die einst so selbstverständlich für mich gewesen war wie das Atmen. Nach dem Gott, der mich einst auserwählt hatte.

Mein Licht, flehte ich stumm. Bitte.

Doch schon seit über einem Jahr erhörte Atroxus meine Gebete nicht mehr. Seit über einem Jahr spürte ich die Wärme seiner Magie nicht mehr an meinen Fingerspitzen. Stattdessen endete jeder Versuch mit Brandwunden auf meiner Haut, als wolle er mich verhöhnen: Was sonst soll die Sonne bei einem Vampir auch anrichten?

Auch diesmal war es nicht anders.

Ich versuchte es, bis mein Körper nicht mehr mitmachte. Dann brach ich zusammen.

Ich presste die Stirn gegen die Stäbe, schloss die Augen, weil sie vor Tränen und Blut brannten. Ich war blutüberströmt. Viel davon war mein eigenes, aber längst nicht alles. Die Soldaten vom Haus des Schattens hatten einen Kaufmann getötet, als sie mich aufspürten. Jetzt sah ich seinen Gesichtsausdruck wieder vor mir, als der Pfeil eines Schattengeborenen seine Kehle durchbohrte. Die Soldaten hatten seinen Körper einfach beiseitegeworfen und sich auf mich gestürzt. Der Kaufmann war freundlicher zu mir gewesen, als ich es verdient hatte. Vielleicht hatte ich ihm leidgetan, eine schmutzige, ausgemergelte Reisende irgendwo im Nirgendwo.

Wie hatten sie mich überhaupt gefunden? Monatelang war ich allein unterwegs gewesen und hatte möglichst keine Spuren hinterlassen. Doch von den drei Vampirkönigreichen verstand sich das Haus des Schattens am besten auf die Kunst der Spionage. Auf Geheimnisse, Emotionen, Wissen. Wenn jemand eine Verbrecherin ausfindig machen konnte, dann waren es die Schattengeborenen.

Ich war noch meilenweit von den Grenzen des Hauses des Schattens entfernt gewesen, doch offenbar wussten sie genau, wo sie nach mir suchen mussten.

Ich wusste, dass sie mich irgendwann finden würden. Genau deshalb hatte ich das Haus der Nacht verlassen. Um Raihn und Oraya zu schützen. Denn ich hatte einen schattengeborenen Prinzen getötet.

Mir schwirrte der Kopf. Vielleicht wegen des Blutverlusts. Vielleicht auch nicht.

Ich griff in meine Tasche. Obwohl ich wusste, dass sie leer war. Die schattengeborenen Soldaten hatten mir alles weggenommen. Ich war kaum bei Bewusstsein gewesen, als sie mich durchsuchten. Ihre Magie hatte meine Gedanken gelähmt, als sie Raihns Briefe an sich nahmen.

Raihns ungeöffnete Briefe.

So viele Briefe. Auch Oraya hatte mir ein paar geschrieben. Sie erreichten mich immer, wenn ich nah genug an der Hauptstadt des Hauses der Nacht war, von wo aus die Briefe mit Magie versendet wurden. Alle ein bis zwei Wochen kehrte ich zurück in die Nähe von Sivrinaj, und ich hütete diese zerknitterten Pergamentstücke wie wertvolle Schätze. Ich konnte mir vorstellen, was darauf geschrieben stand. In Raihns krakeliger Schrift: Wo zur Hölle steckst du, Mische? In Orayas geschwungenen Buchstaben: Zwing mich nicht, dir Jesmine hinterherzuschicken.

Doch ich konnte mich nie überwinden, die Briefe zu lesen.

Ich konnte sie aber auch nicht wegwerfen.

Beides bereute ich nun zutiefst. Noch immer sah ich Raihns Gesicht vor mir, als ich ihm sagte, dass ich fortgehen würde. Seinen Blick, wie der eines todtraurigen Welpen. Angesichts der Erinnerung stieg ein Schluchzer in meiner Kehle auf.

Gute Götter, ich hatte so viele Fehler begangen.

Das plötzliche Mahlen von Stein auf Stein ließ mich aufschrecken.

Die Tür öffnete sich und kaltes Licht fiel auf den Boden. Ich hob den Kopf und wurde mit einem starken Schwindelanfall bestraft. Mehr Blut tropfte aus meinen Wunden.

In der Tür standen eine Frau und ein Mann. Die Frau war eine Adelige. Das sah ich ihr sogleich an. Sie war groß, stand in aufrechter Haltung da und hatte die Hände vornehm gefaltet. Ihr langes kastanienbraunes Haar fiel über ihre Schultern. Sie trug ein smaragdgrünes samtenes Gewand, das ihren Körper eng umhüllte und bis auf den Boden reichte. Die enge Korsage mit tiefem Ausschnitt betonte ihre Brüste. Ein typisches Beispiel für die Mode der Schattengeborenen – edel und teuer. Die Adelige trat vor und musterte mich mit einem kalten, bohrenden Blick.

Etwas an ihr schien mir vage vertraut. Nicht nur ihr Aussehen. Eher etwas, was ich spürte, auch wenn ich sie nicht zuordnen konnte.

Ihr Begleiter schloss die Tür. Ihn erkannte ich sofort: den bulligen Mann mit nach hinten gekämmtem dunklem Haar, feiner Lederrüstung und einem Umhang, der zum Kleid seiner Herrin passte. Mein Blick verharrte auf dem Umhang. Er trug ihn noch immer. In diesem Umhang hatte er mich hierhergeschleppt. Er war getränkt mit meinem Blut.

Die Adelige wartete schweigend, bis ihr Leibwächter die Tür öffnete. Dann betrat sie meine Zelle.

»Steh auf«, befahl sie.

Ihre Stimme klang melodisch, bezaubernder als alles, was ich je gehört hatte. Mein geschundener Körper wollte ihrem Befehl Folge leisten und aufstehen.

Ehe ich überhaupt beschlossen hatte, ihr zu gehorchen, stand ich auch schon.

Schattengeborene Magie. Das wurde mir in dem Moment bewusst. Die Magie der Gedanken und Zwänge, Illusionen und Schatten.

Wenn sich kleine Menschenkinder in einem Land am anderen Ende der Welt abends schaurige Geschichten erzählten, waren die Vampire aus dem Haus des Schattens die Monster, die sie in ihren Albträumen heimsuchten. Natürlich waren auch die Nachtgeborenen mit ihren Flügeln und Schwertern und ihrer gnadenlosen Kampfkunst furchterregend. Und die Blutgeborenen waren auf eine Art beängstigend wie tollwütige Wölfe, bösartig und unberechenbar.

Doch die Schattengeborenen waren wie Geister. Sie manipulierten die Wirklichkeit. Sie tranken die Dunkelheit wie Wein und ergötzten sich an den darin enthaltenen Spuren der Angst.

Die Adelige ging langsam um mich herum. Ich schwankte. Mein Geist hatte ihrem Befehl gehorcht, doch mein Körper war nicht in der Lage, stehen zu bleiben. Der Boden schien sich zu neigen.

Versuch, dich herauszureden, Mische, sagte ich mir. Aber zum vielleicht ersten Mal in meinem Leben schienen Worte viel zu weit entfernt, als dass ich sie hätte finden können, bevor sie mit einem grausamen Lächeln vor mir stehen blieb.

Das war es. Dieses Lächeln.

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Plötzlich wusste ich, wer sie war. Warum sie mir so vertraut vorkam.

Mit aufgerissenen Augen starrte ich sie an.

Ein Funke von Vergnügen sprang auf mich über, als sie leise lachte.

»Das ist also die Frau, die meinen Bruder auf dem Gewissen hat.« Ihr Lächeln wurde zynisch, dann zu einem Zähnefletschen. »Wie peinlich. Ein Prinz aus dem Haus des Schattens, abgestochen von einer kleinen Schlampe, die er selbst gewandelt hat. Er war schon immer triebgesteuert. Das kommt davon, wenn man sein Leben lang alles kriegt, was man will.«

Sie sah ihm so ähnlich.

Und sie fühlte sich sogar an wie er – ich spürte dieses leichte Echo unserer gemeinsamen Magie. Er hatte mich gewandelt, mir die verfluchten Gaben des Vampirismus aufgezwungen, die ich zu verdrängen versuchte. Doch ihre Magie rührte etwas in mir auf und meine Magie erkannte darin eine Spur meines Erschaffers.

Leugne es, drängte mich der letzte Rest meines rationalen Verstands. Sie haben Raihns Briefe. Deine Schuld zieht das Haus der Nacht in diese Sache hinein. Du musst es leugnen.

Ich musste all meine Kraft zusammennehmen, um ein charmantes Lächeln aufzusetzen.

»Ich glaube, Ihr verwechselt mich …«

Sie verdrehte die Augen. Ihre Magie zerriss meine Erinnerungen wie Klauen ein Stück Papier. Mein Schädel schien zu explodieren, als Szenen aus meiner Vergangenheit vorbeirasten, während sie mein Gedächtnis durchwühlte: die Zitadelle der Morgenröte, das Gesicht meiner Schwester, der blaue Himmel über dem Meer, die Küste des Hauses des Schattens …

Und dann er.

Sie hielt inne. Keuchend stand ich an der Wand mit ihrer Hand an meinem Hals – ich konnte mich gar nicht daran erinnern, wie sie dorthin gekommen war. Der Takt meines unaufhörlich tropfenden Blutes wurde schneller.

Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen...



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