Brown | Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 256 Seiten

Reihe: Die Frontier-Saga

Brown Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2)

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-12325-3
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 256 Seiten

Reihe: Die Frontier-Saga

ISBN: 978-3-641-12325-3
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Aurora und seiner Besatzung...
Die Menschheit ist zu den Sternen aufgebrochen. Die Aurora, das Flaggschiff der vereinten Raumflotte, ist jedoch weit von ihrem geplanten Kurs abgekommen. Angeschlagen und mit hohen Verlusten suchen die Menschen unter dem blutjungen Captain Nathan Scott Zuflucht in einem fremden Sternensystem. Ihre wichtigste Aufgabe: so schnell wie möglich zur Erde zurückzukehren. Die Herausforderung: Keine fremde Macht im All darf von der Existenz der Aurora erfahren ...

Ryk Brown, Jahrgang 1960, ist mit NASA-TV-Übertragungen und Science-Fiction-Serien aufgewachsen und hat bereits in unzähligen Jobs gearbeitet. Zurzeit geht er tagsüber einer Arbeit in der Computerbranche nach, um des Nachts schreiben zu können. Mit seiner zunächst selbst veröffentlichten Frontier-Saga hat er in den USA einen E-Book-Hit gelandet. Ryk Brown lebt mit seiner Familie in Kalifornien.
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2

»Hilfst du mir mal?«, wollte Nathan von Cameron wissen, als sie die Brücke betrat. »Es wird allmählich ein bisschen voll da draußen.« Cameron nahm neben Nathan an der Navigationskonsole Platz.

»Verdammt!«, rief Cameron. Sie hatte noch nie so viele Schiffssignale auf einem Navigationsdisplay gesehen. »Die Ringe erfreuen sich anscheinend großer Beliebtheit.« Nathan hörte nur mit einem Ohr hin und konzentrierte sich lieber darauf, die Aurora mithilfe der Kursdaten zu steuern, die Cameron ihm übermittelte. Im Zielgebiet hielten sich mindestens fünfzig Raumschiffe auf, und alle waren so schnell unterwegs, dass trotz der vergleichsweise großen Abstände schon ein sekundenlanges Zaudern zu einer Katastrophe hätte führen können.

»Ich schlage vor, so lange, bis wir die Erntezone erreicht haben, einen größeren Abstand zu den Ringen einzuhalten«, sagte Fähnrich Yosef, die an der Ortungsstation saß. »Außerhalb der Ringebene fliegen ein paar verirrte Felsbrocken umher, und die ortet man erst im letzten Moment.«

»Wie lange noch bis zum Erreichen des synchronen Orbits?«, fragte Nathan.

»Zwei Minuten«, antwortete Cameron gelassen.

»Wir kommen hoch über der zugewiesenen Parkposition heraus. Sobald wir synchron fliegen, manövriere ich das Schiff langsam an die Ringe heran.«

»Verstanden.« Cameron überwachte aufmerksam die Verzögerungsrate der Aurora und achtete darauf, dass der Flugrechner die Vorwärts- an die Orbitalgeschwindigkeit anglich, die der zugewiesenen Höhe entsprach. Ihre noch immer beträchtliche Fluggeschwindigkeit wirkte in Relation zur Rotationsgeschwindigkeit des Gasriesen eher wie Schleichfahrt.

»Noch eine Minute«, meldete Cameron.

»Von Steuerbord achtern nähert sich ein Schiff«, warnte Jessica. »In fünf Minuten dürfte es Sichtverbindung haben.«

Dass vorbeifliegende Schiffe sie in Augenschein nahmen, war das Letzte, was sie wollten. Die Aurora wirkte zwar weniger bedrohlich als die Kriegsschiffe der Defender-Klasse, hatte aber gleichwohl mehr Ähnlichkeit mit einem Kriegsschiff als mit einem Frachter. Die Waffensysteme waren zwar normalerweise verdeckt, doch wer sich ein wenig auskannte, konnte die Luken der Waffentürme problemlos erkennen. Außerdem konnten die Gefechtsspuren und das große Loch am Bug Argwohn erregen.

»Wir müssen wohl schneller runtergehen als geplant«, sagte Nathan zu Cameron. »Niemand darf uns zu Gesicht bekommen. Wir sollten alles tun, um das zu vermeiden.«

Cameron schwieg. Sie wusste genau, weshalb er mit dem Schiff so bald wie möglich in das Ringsystem einfliegen wollte. Die Ringe waren so dicht, wie Tobin gesagt hatte, und ein schneller Anflug erschien wenig ratsam. Aber wenn jemand sie zu Gesicht bekam und der Herrscherfamilie Meldung erstattete, wäre dies noch viel gefährlicher als ein rasches Absinken in die Ringe.

»Synchroner Orbit erreicht«, meldete Cameron.

»Zielgebiet scannen, Kaylah!«, rief Nathan. »Und haben Sie nur keine Hemmungen, unverzüglich Meldung zu erstatten, wenn Gefahr besteht, dass wir mit einem großen Brocken kollidieren.«

»Ja, Sir«, antwortete Fähnrich Yosef.

»Senke Aurora ab.« Nathan feuerte mit den Andockdüsen und drückte das Schiff auf die Ringe zu. Er gab länger Schub als gewöhnlich und beschleunigte die Aurora stärker, als Cameron recht sein konnte.

»Vorsichtig, Nathan. Etwas weniger Schub.« Unverhohlene Angst schwang in ihrer Stimme mit. Es kam nur selten vor, dass Cameron Gefühle zeigte, zumal bei Flugmanövern. In Anbetracht ihrer Sinkgeschwindigkeit war dies jedoch verständlich, auch wenn es ein wenig unerwartet kam.

»Zweihundert Meter nach vorn versetzen«, rief Kaylah. Nathan fragte nicht nach. Der dringliche Tonfall der zurückhaltenden Kaylah reichte als Begründung aus. Er gab kurz Vorschub, während sie kontinuierlich weiter in die Ringe einsanken.

»Hundertfünfzig nach Steuerbord«, fügte Kaylah hinzu.

»Jetzt sehe ich das Ding auch«, meldete Cameron. Als Kaylah ihre Empfehlung rief, hatte Cameron ihr Display auf Nahsicht geschaltet. Jetzt sah sie die kleinen und mittelgroßen Gesteinsbrocken, aus denen die Hafenringe bestanden. »Da ist ja unglaublich viel los, Nathan.«

»Wie weit noch?«

»Zwei Kilometer. Zwei Grad nach Backbord rotieren.«

»Rotiere«, bestätigte Nathan und gab ein klein wenig Radialschub.

»Gut so.« Cameron beobachtete, wie die Einzelheiten der Ringe immer deutlicher hervortraten. »Vielleicht solltest du besser mit dem Bug voran eintauchen.«

»Unsere Unterseite ist dicker gepanzert«, erwiderte Nathan.

»Mag sein, aber wenn wir mit dem Bug voran fliegen, ist die Chance, einem Zusammenstoß aus dem Weg zu gehen, größer. Und wenn doch, wäre der Aufprallwinkel flach, und es würde nur ein geringer Schaden entstehen.«

»Senke Nase ab«, bestätigte er ohne zu zögern. Es war ihm gar nicht aufgefallen, doch Cameron hatte den Vorschlag ohne jede Streitlust vorgebracht. Und er hatte ihren Rat instinktiv befolgt, ohne nachzudenken.

Beim Simulationstraining war es ihnen nicht gelungen, als Team zusammenzuarbeiten. Sie hatten eine unterschiedliche Herangehensweise. Trotz Captain Roberts’ gegenteiliger Behauptung, dass sie mit ihren Stärken die Schwächen ihres Partners ausgleichen würden, hatten sie erst mühsam lernen müssen, zusammenzuarbeiten, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen.

Ungeachtet ihrer gegensätzlichen Art hatten die Ereignisse der letzten Tage sie gezwungen, ihren Differenzen eine Zwangspause zu verordnen. Das war kein Training mehr; jetzt kämpften sie ums Überleben. Obwohl Nathan aufgrund der Umstände das Kommando über die Aurora zugefallen war – er vermutete, dass Cameron sich noch immer darüber ärgerte –, harmonierten sie inzwischen besser. Captain Roberts wäre stolz auf uns, dachte er.

»Noch ein Kilometer«, meldete Cameron. Nathan beendete die Abwärtsdrehung. Jetzt tauchten sie mit dem Bug voran in die Ringe ein.

»Wie weit ist das andere Schiff entfernt?«, fragte Nathan Jessica.

»Sichtentfernung wird in einer Minute erreicht«, antwortete sie.

»Wird sich das Schiff über oder unter unserer Flugebene befinden?«

»Wie? Etwa gleichauf, denke ich.« Jessica hatte mit dieser Frage nicht gerechnet und fühlte sich überrumpelt.

»Wie lange noch, bis wir in die Ringe eindringen?«, wandte Nathan sich an Cameron.

»Etwa neunzig Sekunden«, antwortete sie.

»Kein Zeitdruck«, murmelte er.

Das Schiff senkte sich weiter auf die Ringe ab, während das unbekannte Raumschiff immer näher kam. Jetzt kam es aufs richtige Timing an. Sie mussten sich zwischen den Felsbrocken verstecken, bevor das unbekannte Raumschiff sie zu Gesicht bekam. Nathan hätte am liebsten den Hauptantrieb angeworfen und wäre damit in die Ringe hineingerast, doch das wäre nicht nur grober Leichtsinn gewesen, sondern hätte auch den Argwohn des unbekannten Raumfahrzeugs und aller eventuellen Beobachter geweckt. Deshalb vollzog sich das Wettrennen im Vergleich zur normalen Manövriergeschwindigkeit im Schneckentempo.

»Noch eine Minute«, meldete Cameron. »Fünfhundert Meter.«

»Unbekanntes Raumschiff erreicht Sichtentfernung in dreißig Sekunden«, meldete Jessica.

»Wie sieht es aus, Kaylah?«, fragte Nathan, ohne den Blick von der Konsole abzuwenden.

»Bei gleich bleibender Geschwindigkeit sollten Sie die Ringe als Erster erreichen, Sir.«

»Dann hast du wohl richtig gelegen«, brummte Nathan. Cameron schwieg und warf ihm nur einen kurzen Blick zu, gefolgt von der Andeutung eines Lächelns.

»Noch zwanzig Sekunden bis Erreichen der Sichtentfernung«, meldete Jessica.

»Cam«, fragte Nathan unvermittelt, »ist es okay, wenn wir uns beim Einflug drehen?«

»Glaub schon. Warum?«

Nathan gab ein wenig Radialschub. »Ich möchte ihnen beim Vorbeiflug den Bauch zuwenden«, erklärte er, zufrieden mit seinem Einfall.

Die Aurora begann sich zu drehen, als das unbekannte Raumschiff in Sichtweite gelangte und an ihr vorbeiflog. Das andere Schiff bekam von ihr deshalb nur die in keiner Weise verräterische Unterseite zu sehen.

»Dringen in Ringsystem ein«, meldete Cameron. »Du kannst wieder verzögern, Nathan.«

»Gleich.« Die Ringe waren zwar dicht, aber nur einen Kilometer dick. Nathan wollte unbedingt verhindern, dass er auf der anderen Seite, wo sich zahlreiche andere Schiffe aufhielten, wieder hervorgeflogen kam. Im letzten Moment zündete er die Bremsdüsen und verzögerte mit Vollschub, bis das Schiff im dichten Ringsystem von Safe Haven zum Stillstand kam.

Ein kollektiver Stoßseufzer der Erleichterung war auf der...


Stöbe, Norbert
Norbert Stöbe, 1953 in Troisdorf geboren, begann schon als Chemiestudent zu schreiben. Neben seiner Tätigkeit als Chemiker am Institut Textilchemie und Makromolekulare Chemie der RWTH Aachen übersetzte er die ersten Bücher. Sein Roman New York ist himmlisch wurde mit dem C. Bertelsmann Förderpreis und dem Kurd-Lasswitz-Preis ausgezeichnet. Seine Erzählung Der Durst der Stadt erhielt den Kurd-Lasswitz-Preis und die Kurzgeschichte Zehn Punkte den Deutschen Science Fiction Preis. Zu seinen weiteren bekannten Romanen zählen Spielzeit, Namenlos und Der Weg nach unten. Norbert Stöbe ist einer der bekanntesten deutschen Science-Fiction-Schriftsteller. Er lebt als freier Autor und Übersetzer in Stolberg.

Brown, Ryk
Ryk Brown, Jahrgang 1960, ist mit NASA-TV-Übertragungen und Science-Fiction-Serien aufgewachsen und hat bereits in unzähligen Jobs gearbeitet. Zurzeit geht er tagsüber einer Arbeit in der Computerbranche nach, um des Nachts schreiben zu können. Mit seiner zunächst selbst veröffentlichten Frontier-Saga hat er in den USA einen E-Book-Hit gelandet. Ryk Brown lebt mit seiner Familie in Kalifornien.



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