Buch, Deutsch, 136 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 134 mm x 199 mm, Gewicht: 193 g
Buch, Deutsch, 136 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 134 mm x 199 mm, Gewicht: 193 g
ISBN: 978-3-87956-315-9
Verlag: Kramer Karin Verlag
Das Übermalen von Bildern hat eine lange Tradition. Entweder nahm der Künstler, von einer Schaffenskrise heimgesucht, die „Korrektur“ vor oder er befand, dass der erste Entwurf nicht mehr seinen eigenen Vorstellungen oder denen des Auftraggebers entsprach. – Ein Beispiel hierfür finden wir bei Courbet. Im Auftrage des Frühsozialisten Pierre-Joseph Proudhon hatte Courbet die Familie gemalt. Plötzlich bestand der Auftraggeber darauf, die Gattin aus der Idylle zu verbannen. Der Maler tat es; anstatt der Frau sah man nun ein Strauchwerk.
Ist der schöpferische Eingriff vom Meister ins Werk legitim, so ist das Übermalen von fremder Hand frevelhaft und respektlos. Diesen Respekt z.B. verweigerte der Schmierer Alexander Brener: er besprühte Malewitschs „Schwarzes Quadrat“ mit einem goldenen Dollarzeichen.
Im Falle der verdeckten Erotik haben wir ein zeitgenössisches Beispiel von unglaublich blasphemischer Unverfrorenheit. Das Werk des Malers Helmut Bucher wurde von einem Anstreicher „korrigiert“ – die Auftraggeberin bestand darauf.
Zielgruppe
jeder Mann und jede Frau
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Thomas Kapielski: Drei Vasen reden über Kunst / Bernd Kramer: Weshalb "eliminierte" Gustave Courbet die Ehefrau des Frühsozialisten Pierre-Joseph Proudhon? / Heinz Werner Lawo: Kunst- und kulturgeschichtliche Anmerkungen zum Problem der Übermalungen / Helmut Bucher: Ein Fall von verdeckter Erotik / Klaus Theuerkauf: Versuch einer Künstler-Übermalung / Peter Funken: In der Taverne "AthenGrill" übermalte ein Anstreicher ein Wandbild / Alexander Brener: Ich versaute ein Bild von Kasimir Malewitsch / Christoph Virchow: Kunst mit Wörtern zudecken.