E-Book, Deutsch, 384 Seiten
Reihe: Die drei ???
Buchna / Dittert / Erlhoff Die drei ??? Schattenwelt (drei Fragezeichen)
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-440-50281-5
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Trilogie im E-Book
E-Book, Deutsch, 384 Seiten
Reihe: Die drei ???
ISBN: 978-3-440-50281-5
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die drei ??? bekommen eine einmalige Chance: Sie dürfen an der Universität von Ruxton für ein paar Wochen das Studentenleben testen. Doch schnell wird klar, dass hier nicht nur Vorlesungen, Partys und Wohnheimzoff auf sie warten, sondern ein neuer Fall! Kurz nach ihrem Einzug ins Studentenwohnheim müssen sich die drei ??? nicht nur mit ihrem Mitbewohner herumärgern, sie werden auch Zeugen merkwürdiger Ereignisse auf dem Campus. Schreie hallen über das Gelände, freundliche Studenten werden plötzlich aggressiv – geht hier alles mit rechten Dingen zu? Und wer ist der "Teumessische Fuchs", über den man überall Gerüchte hört? Eine Fuchsjagd der besonderen Art beginnt.
Die Jubiläumstrilogie in einem E-Book:
Band 1: Teuflisches Duell.
Band 2: Angriff in der Nacht.
Band 3: Die dunkle Macht.
Weitere Infos & Material
Die Universität und der Fuchs
»Seltsam.« Peter Shaw stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und legte das Kinn auf beide Hände. »Findet ihr das nicht auch seltsam?« Bob Andrews tippte schon seit einer ganzen Weile lustlos auf der Tastatur herum und surfte ohne Plan im Internet. Das Brummen der Computerlüftung war überall in der Zentrale der drei ??? zu hören. »Was? Dass du hier herumhängst wie ein Schluck Wasser in der Kurve?« Der Zweite Detektiv seufzte. »Wenn du mich fragst, hänge nicht nur ich hier herum, sondern wir alle drei.« »Äh … du hast aber gemerkt, dass Just nicht hier ist?« »Haha«, machte Peter. »Er wird bestimmt gleich zurückkommen und genau dasselbe tun wie wir beide: nämlich überhaupt nichts.« Dem konnte Bob nicht widersprechen. »Das ist tatsächlich seltsam, wenn ich drüber nachdenke. Wann haben wir uns zum letzten Mal in den großen Ferien gelangweilt und nicht an irgendeinem mysteriösen Fall gearbeitet?« Sie warteten schon die ganzen Sommerferien darauf, dass etwas passierte. Irgendetwas. »Müßiggang ist einfach nicht mein Ding«, fuhr Bob fort. »Und jetzt komm mir bloß nicht damit, dass wir den Schrottplatz aufräumen könnten. Darauf hab ich nun gar keine Lust. Viel zu heiß draußen.« »Wir?«, fragte Peter scheinbar entrüstet. »Wenn, dann soll Justus das machen. Ich glaube, ich gehe eine Runde an den Strand. Surfen oder schwimmen oder …« Weiter kam er nicht. Die Tür des ausrangierten Wohnwagens, der ihnen als Zentrale diente und unter einem Haufen Schrott im Hof des Gebrauchtwarencenters Titus Jonas lag, öffnete sich quietschend. Man erreichte die Tür über einen geheimen Zugang, das Kalte Tor – einen ausrangierten Kühlschrank, dessen Rückwand sich zur Seite schieben ließ. Dahinter schloss sich ein Tunnel durch den Schrott an. Justus streckte breit grinsend den Kopf durch die Tür. »Wie seht ihr denn aus? So schlechte Laune, Kollegen?« Er kam ganz herein und setzte sich. Dabei pfiff er eine Melodie vor sich hin, wohl um seine gute Stimmung zu zeigen. Bob schaute demonstrativ an dem Neuankömmling vorbei und sagte zu Peter: »Für mich gibt es nur eine Erklärung für Justs gute Laune: Wir haben uns die ganze Zeit über getäuscht, als wir dachten, der Kalte-Tor-Kühlschrank wäre leer. Justus muss darin irgendetwas Süßes gefunden haben.« Diese verrückte Idee brachte den Zweiten Detektiv zum Lachen. »Prima, Bob – aber deiner Theorie setze ich entgegen, dass das Zeug bei der Hitze schon längst vergammelt wäre.« Justus ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Völlig falsch! Euer detektivischer Sachverstand lässt zu wünschen übrig, Kollegen. Aber ihr habt mich da auf eine Idee gebracht.« Statt endlich zu erklären, was ihn derart beflügelte, machte er sich auf die Suche nach etwas Süßem. Hinter einem unordentlichen Haufen von Zeitschriften und Comics wurde er fündig und riss die Verpackung eines Schokoriegels auf. »Ju-hust!«, sagte Peter ebenso auffordernd wie überbetont. »Ja-ha?«, erwiderte Justus. »Was ist, Kollege?« »Sagst du uns jetzt, was los ist, oder nicht?« »Ja.« Der Erste Detektiv aß seelenruhig weiter. »Ja – was?«, fragte Bob. Justus leckte sich über die Lippen. »Peter hat mir eine Oder-Frage gestellt«, erklärte er, auf beiden Backen kauend. »Wie ihr wissen solltet, ist das eine ganz falsche Vorgehensweise. Man kann darauf immer mit ›Ja‹ antworten. In diesem Fall: Ja … ich sage, was los ist, oder: Ja … ich sage es nicht.« Seine beiden Freunde wechselten einen vielsagenden Blick. »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Bob, »was schwerer zu ertragen ist – die öde Langeweile oder Justus, der sich entschlossen hat, in einer neuen olympischen Disziplin die Goldmedaille zu holen: im Zu-Tode-Nerven!« »Dabei ist die Lösung so einfach, Freunde.« Justus zog aus seiner Hosentasche einen zusammengefalteten Briefumschlag und warf ihn lässig auf den Tisch. Der Absender war links oben aufgedruckt: UNIVERSITÄT RUXTON. »Soll das etwa heißen, dass wir doch noch Antwort bekommen haben?«, fragte Bob. Justus grinste noch breiter als vorher. »Das ist ja wohl offensichtlich.« »Was ich damit meinte, ist, dass wir positive Antwort bekommen haben? Wir sind für die Spezialkurse angenommen worden?« »Genau das!« Noch als Justus das sagte, stürzte sich der Zweite Detektiv auf den Umschlag und zog einige Briefbögen heraus. Die drei Freunde hatten vor den Sommerferien von einem besonderen Programm der nahe gelegenen Universität Ruxton erfahren. In diesem Jahr begann das Wintersemester dort zwei Wochen früher als das Schuljahr an ihrer Highschool. Während die Schüler von Rocky Beach also noch die Ferien genossen, startete in Ruxton bereits der normale Lehrbetrieb. Diesen Umstand hatte die Universitätsleitung genutzt, um der Rocky Beach High ein einmaliges Angebot zu unterbreiten: Fünfzehn Schüler erhielten die Möglichkeit, unter echten Bedingungen in den Universitätsbetrieb hineinzuschnuppern, um einen Vorgeschmack auf ein Studium in Ruxton zu bekommen. Wer teilnehmen wollte, konnte ein spezielles Seminar wählen und zusätzlich weitere Vorlesungen anhören. Alle Bewerber hatten darlegen müssen, warum ausgerechnet sie ausgesucht werden sollten. Natürlich hatten die drei ??? diese Chance genutzt und ihre Unterlagen eingereicht. Als gemeinsame Anschrift hatten sie die ihres Detektivunternehmens angegeben. Weil sich nun zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit kein Fall ergab, kamen die Spezialkurse in Ruxton gerade recht! Die drei Jungen hatten die Hoffnung so gut wie aufgegeben, angenommen zu werden, weil die Seminare bereits in zwei Tagen losgingen. Reichlich spät, um alles noch zu organisieren. Immerhin mussten sie schon am nächsten Tag anreisen und danach für zwei Wochen in einem Wohnheim der Universität wohnen! Peter wedelte mit dem ersten Blatt. »Am Anfang steht eine Entschuldigung, dass die Zusage so spät kommt, aber es gab wohl einen Computerfehler. Die Verwaltung der Universität ging davon aus, dass die Briefe längst verschickt worden wären. Die erste Zusage geht an Justus. Er ist angenommen für den Kurs, für den er sich beworben hat: Psychologie mit dem Schwerpunkt systemische Analysemethoden. Das wäre nichts für mich. Ich verstehe noch nicht mal den Kurstitel.« »Aber das ist doch ganz logisch«, sagte der Erste Detektiv. »Das bedeutet, dass eine …« »Schon gut«, unterbrach Peter und schnappte sich das zweite Blatt. »Das ist für dich, Bob. Genau wie gewünscht, wirst du am Journalistik-Kurs teilnehmen, mit dem Schwerpunkt investigative Recherche.« »Gut für meine Aufgabe als Rechercheur und Archivar der drei ??? !« Bob grinste wie ein Honigkuchenpferd. Peter reichte seinem Freund die Seite und schaute auf das letzte Blatt. »Das ist meine Zusage. Ich bin angenommen in Spor…« Er brach mitten im Wort ab, kniff kurz die Augen zusammen und starrte wieder auf den Text. »Was soll das?« Dort stand nicht das, was er erwartet hatte. Nicht »Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Dynamik in Mannschaftssportarten«. »Kreative Dichtkunst mit Schwerpunkt auf experimenteller Lyrik?«, sagte der Zweite Detektiv fassungslos. »Kann mir mal einer von euch sagen, was das heißen soll?« »Was?« Justus nahm seinem Freund die Seite aus der Hand. »Das ist ja … also Peter, es tut mir leid, das ist mir vorhin gar nicht aufgefallen.« Er fing haltlos an zu kichern. »Was gibt’s denn da zu lachen? Experimentelles Gedichte-Schreiben? Das klingt ja grauenhaft!« Der Erste Detektiv riss sich sichtlich mühsam zusammen. »Entschuldige, Peter! Aber ich habe gerade versucht, mir vorzustellen, wie du Gedichte verfasst, wahrscheinlich von einer Horde Mädchen umgeben, die …« »Ich finde das ü-ber-hau-upt nicht lustig!«, unterbrach der Zweite Detektiv so energisch, dass er es fast schaffte, noch eine vierte Silbe in das Wort zu quetschen. »Das war bestimmt ein Fehler«, sagte Bob. »Ruf doch mal in Ruxton an. Es steht eine Kontaktnummer im Briefkopf.« Peter zögerte keine Sekunde und schnappte sich das Telefon der Zentrale. Er schaltete den Lautsprecher an, damit seine Freunde mithören konnten. Es klingelte dreimal durch, bis eine gelangweilte Stimme herunterleierte: »Universität Ruxton, Verwaltung, schönen guten Tag, Sie sprechen mit Jeremy Bright, was kann ich für Sie tun?« »Mein Name ist Peter Shaw, ich gehe auf die Rocky Beach High und bin für die Spezialkurse angenommen worden.« »Herzlichen Glückwunsch.« »Es gibt da aber ein Problem.« »Und das wäre?« »Es ist der falsche Kurs.« Mr Bright zögerte. »Was meinst du damit?« »Genau das, was ich sagte. In dem Brief ist ein völlig falscher Kurs angegeben.« »Das kann nicht sein. Wir haben nur Zusagen für die Kurse erteilt, die speziell gewünscht worden sind. Das ist ja der Sinn der Sache.« Peter verdrehte die Augen. »Es ist aber der falsche Kurs.« »Du irrst dich«, beharrte Jeremy Bright in bester Beamten-Denkweise auf seiner Meinung, denn was nicht sein konnte, das gab es auch nicht. »Hören Sie, ich kann lesen und weiß deshalb, dass …« ...