Buch, Deutsch, 240 Seiten, PB, Format (B × H): 147 mm x 210 mm, Gewicht: 400 g
Buch, Deutsch, 240 Seiten, PB, Format (B × H): 147 mm x 210 mm, Gewicht: 400 g
ISBN: 978-3-926049-63-6
Verlag: Anne Fischer Verlag
Was Dorothea Buck durch ihren bahnbrechenden Lebensbericht "Auf der Spur des Morgensterns. Psychose als Selbstfindung" und ihr langjähriges Engagement für die Interessen von psychiatrieerfahrenen Menschen in Deutschland und Europa in Bewegung gesetzt hat, ist einzigartig in der Psychiatriegeschichte der letzten Jahrzehnte.
Es gibt wohl wenige Menschen, die wegen ihrer kämpferischen Gradlinigkeit so anerkannt und verehrt werden wie die beständige Mahnerin, die sich auch heute noch im hohen Alter als Jahrhundert-Zeugin immer wieder kritisch und ermutigend zu Wort meldet.
So gibt es tatsächlich keinen besseren Buchtitel für ihre jetzt erscheinenden ausgewählten Aufsätze, Vorträge und Briefe aus den letzten vierzig Jahren als den, wofür Dorothea Buck mit ihrem Lebenswerk steht: Ermutigungen.
In ihrem Nachwort bekräftigt Anne Fischer-Buck als jüngere Schwester eine solche Zuversicht und zeigt, welche gesellschaftliche Unterstützung auch die Angehörigen brauchen.
Zielgruppe
Mitmenschen; Psychisch Betroffene; Schizophrenie; Heilung?; Angehörige; Therapeuten: Psychologen; Psychiater; Interesse an Zeitzeugen des III.Reiches; Freunde von Dorothea Buck
Weitere Infos & Material
Einleitung Fritz Bremer / Hartwig Hansen zur Form des Buches
Glückwunsch-Gedicht zum 95. Geburtstag aus Pandora Infoblatt
Anton Tischer: Einleitung zum Theaterstück
Die Tragödie der "Euthanasie" (neu/einheitlich gestaltet) (1969)
Schizophrene Erfahrungen (1988)
Antrag auf einen "Arbeitskreis für mehr Mitbestimmung Betroffener
in der Psychiatrie" an das Bundesgesundheitsministerium (1988)
Antwort des Ministeriums
Kurze Würdigung/Einleitung und Briefe von Prof. Langer / Prof. Ciompi
Akribie und Akribi-e (1992)
Angst und Psychose (1994)
"Eine Psychose ist wohl die einzige Lösung,
wenn die Welt zu hart und unverständig ist." (1995)
Kreativität und Solidarität gegen Arbeitslosigkeit (1995)
Theologen als Leiter, Kirchen als Träger von Psychiatrien und Heimen -
Was erwarten Psychiatrie-Erfahrene von der Theologie? (1996)
Soteria - Eine Alternative zum entmutigenden medizinischen
Krankheitskonzept (1998)
SELBSTHILFE - groß geschrieben (2001)
Verstehen statt bekämpfen - Zum religiösen Erleben in der Psychose
(2003, aus der Broschüre, neu)
Der trialogische Erfahrungsaustausch -
Unsere Antwort auf die gesprächslose Psychiatrie,
die zu den Ausrottungsmaßnahmen von 1933-45 führte
(aus "Trialog praktisch" 2004, neu)
"Gemeinsam sind wir stark" - Interview aus BPE-Rundbrief 3/2005
Auf der Spur des Eigensinns -
der eigene Sinn der Psychose (aus "Eigensinn und Psychose", 2006, neu)
Für die Opfer der "Euthanasie" und Zwangssterilisation im Nationalsozialismus
(Rede, Berlin, 2008)
"Ich sehe die Psychose als Aufbruch des eigenen Unbewussten ins Bewusstsein" -
Grußwort zum 40. Geburtstag der DGSP (November 2010)
Antwort an Prof. Frank Schneider (2011)
(mit Kasten der wichtigsten Zitate der Schneider-Rede)
Brief an Peter Kanzler von der Apotheken Umschau (20. November 2011)
Filme mit/über Dorothea Buck und Flyer zur Stiftung
Psychosen verstehen (Faltblatt)
Nachwort Anne Fischer-Buck, Selbstfindung als Angehörige
Leseprobe: Schizophrene Erfahrungen
Nach meiner eigenen Erfahrung und meinen Gesprächen mit anderen Betroffenen fühlt man sich während des Schubes nicht gespalten, sondern ergriffen von Eingebungen und Visionen, von sonst nicht gespürten Sinnzusammenhängen, von einem aufgebrochenen Instinkt. Solange man selbst nicht weiß, dass in der Schizophrenie Inhalte des eigenen Unbewussten in das Bewusstsein einbrechen, glaubt man sie als von außen eingegeben, fühlt sich beeinflusst. Das Wort Eingebung zeigt, dass auch der Normale sie nicht aus sich selbst kommend erlebt. (.)
Von da an, mit dem Makel der Geisteskrankheit gezeichnet, wird das Unmögliche vom Schizophrenen verlangt: seine für ihn wichtigen Psychoseerfahrungen, seine eigene Geschichte als nur krank und sinnlos von sich selbst abzuspalten. Sein Erleben wird oft nur und auch unter Zwang medikamentös verdrängt. Neue Schübe als Ausgleich seiner inneren Isolierung als geistes- oder heute psychisch krank werden notwendig. Denn wer kann seine eigene Seele, das, was er als Mensch ist, als krank entwerten? Tut er's, spaltet er als wertlos oder nur als unverständlich von sich selber ab, - was, in seinem Sinn verstanden, die Entwicklung fördern kann -, wird er zutiefst verunsichert bleiben und chronisch krank werden können. Darum scheint mir wichtig: