E-Book, Deutsch, 239 Seiten, eBook
Burkert Qualität von Kennzahlen und Erfolg von Managern
2008
ISBN: 978-3-8350-5561-2
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Direkte, indirekte und moderierende Effekte
E-Book, Deutsch, 239 Seiten, eBook
Reihe: Research in Management Accounting & Control
ISBN: 978-3-8350-5561-2
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. Michael Burkert promovierte bei Prof. Dr. Utz Schäffer am Lehrstuhl für Controlling der European Business School, Oestrich-Winkel. Er ist jetzt als Berater bei Simon & Kucher and Partners tätig.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;7
3;Inhaltsverzeichnis;9
4;Abbildungsverzeichnis;13
5;Tabellenverzeichnis;15
6;Abkürzungsverzeichnis;17
7;A Einführung;19
7.1;1. Problemstellung;19
7.2;2. Zielsetzung;21
7.3;3. Vorgehen und Methode;24
8;B Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen der Untersuchung;27
8.1;1. Begriffliche Grundlagen ;27
8.1.1;1.1 Definition und Abgrenzung Kennzahl und Kennzahlensystem;27
8.1.2;1.2 Die wichtigsten Kennzahlensysteme im Überblick;30
8.2;2. Literaturüberblick ;38
8.2.1;2.1 Kritische Würdigung des Standes der empirischen Forschung zu Erfolgswirkungen von Kennzahlen und Kennzahlensystemen;38
8.2.2;2.2 Kritische Würdigung des Standes der empirischen Forschung zu Erfolgswirkungen der Nutzung von Kennzahlen;53
8.3;3. Theoretische Bezugspunkte der Arbeit ;65
8.3.1;3.1 Wissenschaftstheoretische Orientierung der Untersuchung;65
8.3.2;3.2 Der Rationalitätssicherungsansatz der Führung und die Behavioral Accounting- Forschung;71
8.3.3;3.3 Der situative Ansatz;75
8.3.4;3.4 Ableitung des Bezugsrahmens und Präzisierung der Erkenntnisziele;78
9;C Ableitung des Forschungsmodells;81
9.1;1. Vorbemerkung: Zum Konzept der Qualität von Kennzahlen;81
9.2;2. Hypothesenherleitung bezüglich direkter und indirekter Effekte ;82
9.2.1;2.1 Gestaltungsmerkmale und Qualität von Kennzahlen;82
9.2.2;2.2 Qualität von Kennzahlen und Erfolg von Managern;88
9.2.3;2.3 Zwischenbemerkung;89
9.3;3. Hypothesenherleitung bezüglich der moderierenden Effekte ;90
9.3.1;3.1 Der Einfluss der Nutzungsarten;90
9.3.2;3.2 Der Einfluss des Nutzer-Know-Hows;95
9.3.3;3.3 Der Einfluss der exogenen Kontextfaktoren;96
9.3.4;3.4 Der Einfluss der Unternehmensgröße;100
10;D Operationalisierung des Forschungsmodells;103
10.1;1. Grundlegende Aspekte der Operationalisierung;103
10.2;2. Operationalisierung von Merkmalen von Kennzahlen;104
10.3;3. Operationalisierung der Nutzungsarten;109
10.4;4. Operationalisierung ausgewählter Kontextfaktoren ;113
10.4.1;4.1 Charakteristikum des Akteurs;113
10.4.2;4.2 Charakteristikum der externen Umwelt;113
10.5;5. Operationalisierung des individuellen Erfolges der Manager;115
10.6;6. Operationalisierung des Finanzerfolges des Unternehmens;116
11;E Methodische Konzeption der Studie;119
11.1;1. Datenerhebung und Datengrundlage ;119
11.1.1;1.1 Untersuchungsmethode und Personenkreis der Befragten;119
11.1.2;1.2 Datenerhebung;119
11.1.3;1.3 Datengrundlage;121
11.2;2. Grundlagen der Konstruktmessung ;122
11.2.1;2.1 Gütebeurteilung der Messinstrumente;122
11.2.2;2.2 Konstruktmessung;133
11.2.3;2.3 Test auf Common-Method-Bias;151
11.3;3 Dependenzanalyse ;156
11.3.1;3.1 Die Kausalanalyse;156
11.3.2;3.2 Methode zur Untersuchung moderierender Effekte;160
12;F Ergebnisse der empirischen Studie;165
12.1;1. Deskriptive Bestandsaufnahme ;165
12.1.1;1.1 Verbreitung von Kennzahlensystemen;165
12.1.2;1.2 Verbreitung von neueren Kostenrechnungsverfahren;169
12.1.3;1.3 Gestaltungsmerkmale und Nutzungsintensität von Kennzahlen;172
12.2;2. Ergebnisse der Hypothesenprüfung ;179
12.2.1;2.1 Modellgüte;179
12.2.2;2.2 Direkte und indirekte Effekte;180
12.2.3;2.3 Moderierende Effekte;182
12.3;3. Diskussion der Ergebnisse ;192
12.3.1;3.1 Direkte und indirekte Effekte;192
12.3.2;3.2 Moderierende Effekte der Nutzungsarten;194
12.3.3;3.3 Moderierender Effekt des Nutzer-Know-Hows;195
12.3.4;3.4 Moderierende Effekte der exogenen Unternehmensumwelt;196
12.3.5;3.5 Moderierender Effekt der Unternehmensgröße;197
13;G Schlussbetrachtung;199
13.1;1. Zusammenfassung der Ergebnisse;199
13.2;2. Kritische Bewertung und weiterer Forschungsbedarf;202
13.3;3. Implikationen für die Praxis;206
14;Literaturverzeichnis;209
Einführung.- Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen der Untersuchung.- Ableitung des Forschungsmodells.- Operationalisierung des Forschungsmodells.- Methodische Konzeption der Studie.- Ergebnisse der empirischen Studie.- Schlussbetrachtung.
(S. 47-49)
3.1 Wissenschaftstheoretische Orientierung der Untersuchung
Diese Arbeit verfolgt ein pragmatisches Wissenschaftsziel. Dabei lassen sich deskriptive, explikative und instrumentelle Aussagen unterscheiden. Die in der Einführung dargelegte Zielsetzung der Arbeit umfasst Aussagen aller drei Kategorien. Die angestrebte Untersuchung der Verbreitung und Nutzung von Kennzahlen und Kennzahlensystemen führt im Wesentlichen zu deskriptiven Aussagen. Durch die Operationalisierung verschiedener Gestaltungsmerkmale von Kennzahlen wird zusätzlich ein Instrument zur unternehmensindividuellen Schwachstellenanalyse empirisch validiert, sodass in diesem Teil der Untersuchung auch instrumentelle Aussagen getroffen werden können. Die Untersuchung der direkten, indirekten und moderierenden Zusammenhänge zwischen den Gestaltungsmerkmalen und der Qualität von Kennzahlen, der Nutzung und dem persönlichen Erfolg der Manager führt in erster Linie zu Aussagen explikativer Natur. Darüber hinaus können praxisrelevante Empfehlungen abgeleitet werden, die instrumentelle Aussagen darstellen. In Analogie zu den Überlegungen von Scherer (2002) bezieht sich die Wissenschaftstheorie im Kontext der empirischen Controllingforschung auf die Frage, wie die empirische Controllingforschung betrieben werden sollte.
Grundsätzlich ist bei Arbeiten der empirischen Controllingforschung eine positivistische Orientierung erkennbar, die vom sog. kritischen Rationalismus geleitet wird.189 Die Grundprinzipien des kritischen Rationalismus wurden von dem Philosophen Karl Popper entwickelt und haben eine Synthese des Rationalismus und des Empirismus zum Ziel. Der klassische Empirismus betrachtet die Erfahrung der Realität als Quelle der Erkenntnis, wobei die Annahme getroffen wird, dass der Mensch durch seine sinnliche Erfahrung einen unmittelbaren Zugang zur Realität besitzt. Durch diesen sinnlichen Zugang zur Realität ist es dem Menschen möglich, durch Induktion von der Wahrheit eines singulären Satzes auf die Wahrheit allgemeingültiger Sätze zu schließen. 190 Die entgegengesetzte Position nimmt der Rationalismus ein, demzufolge die Wahrheit über die Vernunft erschlossen werden kann. Nach der Formulierung von grundlegenden Annahmen, sog. Axiomen, können mittels Deduktion weitere Aussagen logisch hergeleitet werden.
Bei der Konstruktion solcher logischer Aussagensysteme wird auf die Einhaltung logischer Postulate wie die Widerspruchsfreiheit geachtet. Während am Rationalismus kritisiert wird, dass sein Begründungsverfahren auf axiomatischen Vernunftseinsichten beruht, die willkürlich sein können, wird am klassischen Empirismus kritisiert, dass eine empirische Beobachtung schwer als zweifelsfreier Ausgangspunkt für eine Ableitung eines wahren Aussagensystems herangezogen werden kann. Popper erkennt die Erfahrung als Quelle der Erkenntnis an, schränkt aber ihren Anspruch ein, indem er das Induktionsprinzip grundsätzlich ablehnt. Im kritischen Rationalismus ist es ebenfalls nicht möglich, aus einer vernunftmäßig einsichtbaren, aber letztlich willkürlichen Grundannahme ein Aussagensystem abzuleiten.
Zwar weist Popper Theorien einen hohen Stellenwert zu, die grundlegenden Annahmen und Theorien werden aber nicht, wie beim Rationalismus, als gegeben angenommen sondern kritisch mithilfe der Empirie immer wieder überprüft. Theorien werden dabei immer nur vorläufig und nicht endgültig verifiziert, können aber endgültig falsifiziert werden. Eine Theorie kann dabei nur als wissenschaftlich gelten, wenn aus ihr empirisch überprüfbare Hypothesen ableitbar sind. Eine Theorie kann nach Popper nur dann als Theorie gelten, wenn sie widerlegbar ist. Nach Popper muss eine objektive wissenschaftliche Aussage zusätzlich das Kriterium der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit erfüllen.




