Busch | Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 749 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 749, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

Busch Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 749

Inkognito in Paris
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7751-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Inkognito in Paris

E-Book, Deutsch, Band 749, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

ISBN: 978-3-7517-7751-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Prinzessin Alexandra macht einen Staatsbesuch in Paris und logiert mit ihrem Gefolge in einem hübschen kleinen Schlösschen vor den Toren der Stadt. Nachdem sie die ersten offiziellen Termine endlich hinter sich gebracht hat, steht sie in ihren Gemächern am offenen Fenster und schaut voller Sehnsucht auf die Dächer von Paris, während die laue Frühlingsluft sie umweht. Einmal nur ausbrechen aus den Zwängen, der sie als Prinzessin unaufhörlich ausgesetzt ist, dem strengen Protokoll entkommen und unbeschwert die französische Metropole erkunden. Davon träumt Alexandra schon seit Jahren. Und nun zögert sie nicht länger, klettert das Holzspalier neben ihrem Fenster hinunter und durchquert den Park. Dann taucht sie inkognito ein in die Stadt der Liebe und erlebt das größte Abenteuer ihres Lebens ...

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Inkognito in Paris

Prinzessin Alexandras Flucht aus dem goldenen Käfig

Prinzessin Alexandra macht einen Staatsbesuch in Paris und logiert mit ihrem Gefolge in einem hübschen kleinen Schlösschen vor den Toren der Stadt. Nachdem sie die ersten offiziellen Termine endlich hinter sich gebracht hat, steht sie in ihren Gemächern am offenen Fenster und schaut voller Sehnsucht auf die Dächer von Paris, während die laue Frühlingsluft sie umweht. Einmal nur ausbrechen aus den Zwängen, denen sie als Prinzessin unaufhörlich ausgesetzt ist, dem strengen Protokoll entkommen und unbeschwert die französische Metropole erkunden. Davon träumt Alexandra schon seit Jahren. Und nun zögert sie nicht länger, klettert das Holzspalier neben ihrem Fenster hinunter und durchquert den Park. Dann taucht sie inkognito ein in die Stadt der Liebe und erlebt das Abenteuer ihres Lebens ...

»Durchlaucht, ich muss Sie herzlich bitten stillzustehen«, beschwor Gräfin von Wahlen die schlanke, kapriziöse Prinzessin Alexandra.

Die Prinzessin unterdrückte einen Seufzer und bemühte sich, dem Wunsch der Gräfin zu entsprechen. Aber es fiel ihr sehr schwer. Jetzt probierte sie schon eine Stunde lang Garderobe an, die für die bevorstehende Reise angefertigt wurde.

Zum Kuckuck mit dieser elenden Reise, den damit verbundenen Anstrengungen und Strapazen!, dachte sie.

An ihr fingerten gleich zwei berufene Kräfte herum, steckten hier etwas ab, zogen dort etwas zurecht, rafften Stoffe, drapierten sie. Und sie musste wie eine Statue dastehen und sollte möglichst noch huldvoll lächeln.

»Ich kann nicht mehr«, klagte Alexandra schließlich verzweifelt und gähnte ausgiebig. Die Gräfin bedachte Alexandra mit einem strafenden Blick.

»Dann setzen Sie sich einen Augenblick«, gestattete sie ihr dennoch.

Den Schneiderinnen erlaubte sie gönnerhaft, sich für eine Weile zurückzuziehen.

»Ich muss Sie schon bitten, ein wenig mehr Disziplin zu wahren«, rügte die Gräfin die Prinzessin prompt, als sie mit Alexandra allein war.

So ganz unrecht hatte die gute Gräfin nicht, gab Alexandra im Stillen zu. Ihre jüngere Schwester Sybille hätte bestimmt keinen Mucks von sich gegeben. Ihr jedoch kam die Näherei schrecklich sinnlos vor. Sie besaß Kleiderschränke voller Garderobe. Wozu brauchte sie wieder neue?

Alexandra streckte ihre langen, schön geformten Beine und entspannte sich.

»Mir würde jetzt eine Tasse Kaffee guttun, Gräfin«, sagte sie.

Die alte Hofdame schüttelte unwillig den Kopf.

»Sie trinken zu oft viel zu starken Kaffee.«

»Das ist meine einzige Leidenschaft. Gönnen Sie mir doch dieses kleine Vergnügen«, sagte Alexandra und blinzelte ihr zu.

Gräfin von Wahlen regierte nicht darauf. Sie klingelte und bestellte den Kaffee, dann sah sie auffällig zur Uhr.

»Ja, ich weiß, es kann ja auch gleich weitergehen«, sagte die Prinzessin unwillig. Wenn sie doch einmal nicht nach einem Zeitplan leben müsste! In einer Stunde musste sie als Kronprinzessin dabei sein, wenn ihre Eltern irgendeinen ausländischen Diplomaten empfingen. Er würde die übliche Konversation machen, Fragen stellen, und sie würde höflich antworten. Es war immer das Gleiche.

Alexandra trank mit wahrem Genuss die Tasse Kaffee, die man ihr brachte. Danach fühlte sie sich frischer, und es ging weiter.

Die Prinzessin hätte sich gewünscht, nicht immer von der ältlichen Gräfin wie ein Hund bewacht zu werden. Wenn es doch unternehmungslustige junge Hofdamen gäbe, die als Erzieherinnen fungierten! Aber dieser schöne Traum würde natürlich nie in Erfüllung gehen.

Alexandra musste noch zwanzig Minuten steif dastehen, dann war sie erlöst.

»Bitte, Durchlaucht, die Zeit drängt«, trieb die gute Gräfin sie dann schon wieder zur Eile an.

In ihren Gemächern wurde Alexandra von zwei dienstbaren Geistern umgezogen und frisiert.

Dann wurde es Zeit, zu ihren Eltern zu gehen. Die Gräfin warf vorher noch einen langen, prüfenden Blick auf ihren Schützling. Sie nickte unmerklich und war mit ihrem Werk zufrieden.

Alexandra war eine aparte Schönheit. Um ihren Kopf schmiegte sich üppiges, seidenweiches Blondhaar, das den Hoffriseur immer wieder entzückte. Sie hatte ein schmales, ausdrucksvolles Gesicht, das von großen tiefblauen Augen beherrscht wurde.

Beim Lachen zeigten sich Grübchen in ihren Wangen. Ihre Lippen waren voll und teilten sich oft und gern zu einem Lachen. Auffallend waren die langen dunklen Wimpern und die schön geschwungenen, ebenfalls dunklen Brauen.

Auch ihre jüngere Schwester Sybille war sehr hübsch, von einer dunklen, etwas schwermütigen, ernsten Schönheit. Bei Alexandra war man jeden Moment darauf gefasst, dass sie zu lachen begann. Sybille dagegen verzog nur die Lippen zu einem Lächeln.

Auf dem Weg zu den Eltern begegnete Alexandra ihrer Schwester.

»Sybille«, sagte die Kronprinzessin erfreut. Die Schwestern waren sich in inniger Liebe zugetan, obwohl sie beide in Temperament und Charakter so verschieden waren.

»Lexi«, gab die Jüngere zärtlich zurück.

Alexandra war als Kronprinzessin wesentlich mehr in die Repräsentationspflichten eingespannt als Sybille. Es kam zuweilen vor, dass sich die Schwestern nur bei den Mahlzeiten sahen. Heute war wieder einmal solch ein Tag.

»Wir sehen uns später noch, ich muss mich beeilen«, sagte Alexandra fröhlich. Dann eilte sie weiter.

???

Das Abendessen nahm die fürstliche Familie stets allein ein, ohne Gefolge. So war es auch heute.

Fürst Georg und Fürstin Dorothea waren ein gut aussehendes Herrscherpaar um die fünfzig herum. Die Fürstin kleidete sich stets mit erlesener Eleganz und hatte einen ausgezeichneten Geschmack.

Man sah, dass Fürst Georg seine Gattin trotz der langen Ehejahre noch immer liebte. Ein rascher, zärtlicher Blick, eine liebevolle Geste verrieten es.

Fürst Georg war ein schlanker, großer Mann mit dunklem Haar, der gern lachte. Das heitere Naturell hatte Alexandra von ihm geerbt, das Aussehen von ihrer Mutter. Bei Sybille war es umgekehrt.

»Na, Sybillchen, was hast du den ganzen Tag gemacht?«, fragte der Fürst seine jüngste Tochter.

»Ich bin geritten, habe Tennis und Klavier gespielt und einen Kindergarten eingeweiht.« Zuletzt leuchteten Prinzessin Sybilles dunkle Augen auf.

»Waren die Kinder artig?«, erkundigte die Mutter sich.

»Wenn Mitglieder des fürstlichen Hauses in Sicht sind, werden sie so gedrillt, dass sie Musterpuppen sind«, warf Alexandra spöttisch ein.

Drei Augenpaare sahen sie groß und erschrocken an.

»Zuweilen verstehe ich dich nicht, Lexi«, rügte die Fürstin sie. »Ich habe den Eindruck, als beklagtest du dich, du selbst zu sein, und siehst nicht die große Auszeichnung, die dir zuteilwurde.«

Um den Unmut der Fürstin nicht zu schüren, enthielt Alexandra sich einer Erwiderung.

Wenn ihre Familie wüsste, wovon sie so oft träumte! Ein einziges Mal wollte sie nicht Prinzessin Alexandra sein, sondern sich wie eine normale Sterbliche bewegen können und tun und lassen dürfen, was ihr gefiel! Solche Gedanken waren ihren Eltern und ihrer Schwester fremd. Sie empfanden Repräsentationspflichten und die Zwänge nicht als Bürde.

»Werden deine Kleider schick, Lexi?«, wechselte Sybille das Thema und bekam vor Eifer rote Wangen.

»Das werden sie wohl«, erwiderte ihre Schwester gleichgültig.

»Wann fährt Lexi?«, wollte Sybille dann wissen.

»Wir erwarten den Bescheid aus Paris.«

»Es wird gewiss himmlisch werden.« Sybille sah träumend vor sich hin.

Alexandra verzog den Mund ein wenig bitter. Sie wusste genau, was sie erwartete: ein langweiliger offizieller Besuch, bei dem jeder ihrer Schritte vorgezeichnet war. Sie würde stets von ernsten, würdigen älteren Herrschaften umgeben sein und musste sich genau wie sie benehmen.

Alles, was sie sich in Paris zu gern ansehen würde und nur von Bildern her kannte, würde ihr bestimmt vorenthalten werden. Von dem eigentlichen Leben in Paris würde sie auch nichts zu sehen bekommen.

»Fahr du für mich«, sagte Alexandra leichthin.

»Kind, auf welche Gedanken kommst du nur!« Die Fürstin war sichtlich erschrocken. »Du weißt genau, dass man die Kronprinzessin erwartet. Ganz abgesehen davon, sind auf dich alle Reisevorbereitungen zugeschnitten worden.«

»Natürlich, verzeih, ich will ja auch fahren«, lenkte Alexandra ein.

»Ich war auch als Kronprinz einmal in Paris«, sagte der Fürst lächelnd.

»Und?«, fragte Sybille interessiert.

Die Gatten blickten sich an. Die Fürstin errötete leicht, was sie um Jahre zu verjüngen schien.

»Damals begegnete ich eurer Mutter zum ersten Male.«

»Erzähle«, bat Alexandra eifrig. Sie hatte eine Vorliebe für romantische Liebesgeschichten.

»Nichts – wir wurden einander vorgestellt, das war...



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