Byron / Ruschkowski / Storch | Engel und Teufel in einer Gestalt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Klassiker der Weltliteratur

Byron / Ruschkowski / Storch Engel und Teufel in einer Gestalt

Heldenhafte Einsamkeiten
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8438-0573-5
Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Heldenhafte Einsamkeiten

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Klassiker der Weltliteratur

ISBN: 978-3-8438-0573-5
Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die besten Gedanken eines lebendigen, skandalbehafteten Gesamtkunstwerks Lord Byron war das damalige Äquivalent eines Rockstars - sein skandalöser Lebenswandel fand einen hyperbolischen Ausdruck in seinem dichterischen Schaffen, das Wenige, was selbst für ihn nicht zu leben war, war jedoch in jeder Hinsicht denkbar und in überbordender Fülle beschreibbar. Seine Werke reichen von erotisch, exotisch bis befremdlich und transportieren den berühmten Byronschen Weltschmerz. Das Selbstkunstwerk Byron reiht sich mit seinem schillernden Leben nahtlos in die Parade seiner geistigen Exzesse ein. Die besten Gedanken, Aussprüche und Texte Byrons sind hier versammelt: ein Panoptikum von Leid und Lust.

George Gordon Noël Lord Byron, Reisender, Kämpfer, Romantiker, wurde am 22. Januar 1788 in London geboren und starb nach einem ereignisreichen Leben am 19. April 1824 im griechischen Missolunghi. Aristokratische Exzesse, Schulden, zahllose Liebesaffären - mit Frauen, Männern sowie seiner Halbschwester -, Exil und ein großes dichterisches Werk kennzeichnen das Leben eines der bekanntesten, berühmtesten und berüchtigtsten Dichter englische

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VORWORT
»Wenn ich nicht schreibe, um meinen Geist zu entleeren, werde ich verrückt.« Aus Byrons poetischem Werk, aus seinen Briefen und Tagebüchern spricht, wie der Schriftsteller Friedrich Burschell, Herausgeber einer Auswahl von Byrons Briefen, schreibt, »der erste große problematische Mensch des neunzehnten Jahrhunderts«: voller Widersprüche, leidenschaftlich, übersensibel, großzügig und liebevoll, jähzornig bis zum Exzess, subjektiv bis zur Schamlosigkeit – ein Dichterleben, das sich beständig ins Licht der Öffentlichkeit katapultierte, ein Mensch, der sich rastlos selbst verzehrte. Byrons Œuvre scheint ein Spiegelbild seines Lebens zu sein, alles scheint offen zu liegen, doch das Rätsel um seine Person, das seine Faszination ausmacht, bleibt bestehen. Mehr als bei allen anderen großen Dichtern der Weltliteratur bilden sein Leben und Werk eine komplexe Einheit: das »Phänomen Byron«. »Er hatte eine Vorliebe für bestimmte orientalische Legenden über die Präexistenz und spielte in seinen Gesprächen und Dichtungen gern die Rolle eines gefallenen oder verbannten Wesens, das der Himmel wegen eines Verbrechens zu einem neuen Erdendasein verdammt hatte«, charakterisierte ihn sein Enkel Ralph Milbanke, Earl of Lovelace. »Dieses Wesen musste unter einem Fluch leben und war für ein Schicksal prädestiniert, das in Wahrheit in seinem eigenen Kopfe fixiert war, welchem er aber mit aller Macht Gestalt verleihen wollte. Zeitweise glich diese dramatische Phantasie einer Wahnvorstellung; er schickte sich an, den Wahnsinnigen zu spielen und geriet dabei allmählich immer mehr in Ernst, wie wenn er glaubte, dafür bestimmt zu sein, sein eigenes Leben und das seiner Nächsten zu zerstören.« George Gordon Byron wurde am 22. Januar 1788 in London geboren. Sein Vater John Byron, der überall nur »Mad Jack« hieß, heiratete kurz nach dem Tod seiner ersten Frau am 12. Mai 1785 die zwanzigjährige Erbin Catherine Gordon of Gight: »Ein ungleicheres Paar lässt sich schwerlich denken als der elegante, gutaussehende, weltmännische John und seine unscheinbare, derbe, ungebildete und unerfahrene zweite Ehefrau, die zum Ausgleich nicht viel mehr zu bieten hatte als ein ansehnliches Vermögen und ihre Abstammung von einem altberühmten schottischen Adelsgeschlecht, das die Byron-Sippe in puncto Gewalttätigkeit und Selbstherrlichkeit womöglich noch übertraf«, schreibt Siegfried Schmitz im Nachwort zu der von ihm herausgegeben deutschen Ausgabe von Byrons Werken. Bereits im Sommer 1786 hatte John das Vermögen seiner Frau durchgebracht. Ständig auf der Flucht vor den Gläubigern, starb er 1791 in Valenciennes, wahrscheinlich durch Selbstmord. Byrons Kindheit stand unter keinem guten Stern. Den Vater hatte er kaum gekannt, seine psychisch labile, früh verbitterte Mutter liebte ihn als ihr Kind und hasste ihn als Sohn seines verantwortungslosen Vaters. Byrons Erziehung war ein Gemisch aus puritanischer Strenge und Zügellosigkeit, aus Züchtigungen und Anfällen liebevollen Überschwangs. Diese seelischen Belastungen wurden durch ein körperliches Gebrechen gesteigert. Byrons rechter Fuß war von Geburt an verkrüppelt, eine Korrektur trotz schmerzhafter Prozeduren, denen er sich als Kind fortgesetzt unterziehen musste, nicht möglich. Byron, der immer den größten Wert auf sein Aussehen legte, litt zeitlebens unter diesem körperlichen Makel: Er betrachtete ihn als Fluch. Bereits im Sommer 1789 hatte Mrs. Byron London verlassen und war mit ihrem Sohn ins schottische Aberdeen gezogen. Für ihn bedeutete das Freiheit. Als Kind durchstreifte Byron das schottische Hochland, nahm Bilder und Eindrücke in sich auf und begann, die grandiose, wilde Natur wahrhaft und mit einer Leidenschaft zu lieben, die sich in vielen seiner schönsten Verse ausdrückt. Schon früh begann er zu lesen – am liebsten die Bibel, Romane, orientalische Reisebeschreibungen und historische Werke – und verfasste erste Reime. Schon lange vor der Pubertät machte er erste erotische Erfahrungen. Als Achtjähriger verliebte er sich heftig in eine entfernte Kusine, Mary Duff. Kaum neun Jahre alt, wurde er auf drastische Weise von seinem Kindermädchen Mary Gay, das ihn mit Bibelsprüchen traktierte, ihn verprügelte und »alle möglichen Genossen von der allerniedrigsten Sorte« ins Haus brachte, in die »Realitäten der Liebe« eingeführt. »Meine Leidenschaften wurden sehr früh geweckt – so früh, dass nur wenige mir glauben würden, wenn ich gezwungen wäre, den Zeitpunkt und die Begleitumstände zu nennen«, schrieb Byron 1821. Im Mai 1798 starb sein Großonkel. Der Zehnjährige trat als sechster Lord Byron die Nachfolge an und übernahm damit auch die Familienresidenz Newstead Abbey, einen herunterge kommenen Herrensitz. Rechtsanwalt John Hanson, der die Familiengeschäfte regelte, sorgte dafür, dass Byron dem chaotischen Einfluss seiner Mutter entzogen wurde und ab 1801 in London die renommierte Harrow School besuchen konnte. Im Sommer 1800 hatte Byron sich zum zweiten Mal hoffnungslos verliebt, konnte weder essen noch schlafen. Das gab ihm den entscheidenden Schub. Von da an dichtete er, weil er nicht mehr anders konnte: »Alle Erschütterungen enden bei mir in Reimen.« Sein dichterisches Schaffen verglich er mit dem Ausbruch eines Vulkans, der Lava ausstößt, um ein Erdbeben zu verhindern. Viele seiner Werke sind wie im Fieber geschrieben, oft mitten in der Nacht, nahezu ohne Korrektur und ausnahmslos in Versen. Sein erotisches Verhältnis zu allem, was ihn umgab und anregte – Natur, Landschaft, Sprache, Kunst und Dichtung –, und zu den vielen Frauen, die er auf seine Weise geliebt hat, war, so beschreibt es Siegfried Schmitz, »weder dionysisch noch selbstvergessen oder heiter, sondern von Anfang an melancholisch gebrochen vom Bewusstsein der Unzulänglichkeit und des Versagens«. Er fühlte sich verurteilt zum Leiden an der Welt. Sein Lebensgefühl war das eines »Zerrissenen«. »Goethes Bild des ›Euphorion‹, des jäh abstürzenden Göttersohnes, trifft die Wahrheit sehr genau«, setzt Schmitz hinzu. Im Oktober 1805 begann Byron sein Studium am Trinity College in Cambridge. Zunächst fühlte er sich »wie ein Wolf, der von seinem Rudel getrennt ist«, doch er war nicht zum Eremiten geschaffen und passte sich dem freizügigen Lebensstil seiner Umgebung an. Er trank, spielte, machte Schulden und lebte sich in jeder Hinsicht aus. Andererseits hatte er gebildete Freunde, las außerordentlich viel, besaß wissenschaftlichen und literarischen Ehrgeiz und politische Ambitionen. Zwischen 1806 und 1808 brachte er seine Jugendgedichte heraus. Im Sommer 1808 bestand er »en passant« sein Magisterexamen. Im Frühjahr 1809 erschien sein erstes größeres Werk, die Literatursatire »Englische Barden und schottische Rezensenten« – vom Literaturhistoriker George Sampson als eine der besten je veröffentlichten Satiren gefeiert. Byron hatte sich dadurch allerdings mit einem Großteil der literarischen Prominenz Englands verfeindet. Im selben Jahr beschloss er, eine ausgedehnte Reise zu unternehmen. »Ich will nie mehr in England leben, wenn ich es vermeiden kann«, erklärte er seinem Anwalt Hanson. »Warum – das muss ein Geheimnis bleiben.« Der Verfasser der maßgebenden Byron-Biografie, Leslie A. Marchand, vermutet in diesem Geheimnis die homoerotischen Beziehungen, vor allem zu dem Chorknaben John Edlestone, die Byron in Cambridge unterhalten hatte. Am 2. Juli 1809 stach Byron in Begleitung seines Studienfreundes John Cam Hobhouse und einiger Bediensteter auf der »Princess Elizabeth« von Falmouth aus in See: Dies war der Beginn einer abenteuerlichen »Pilgerfahrt«, die zwei Jahre dauern sollte. Die Stationen: Lissabon, Sevilla, Cádiz, Gibraltar, Malta, Janina in Albanien, Delphi, Athen, Smyrna und Konstantinopel. Über Athen und Malta ging es schließlich wieder nach England zurück. Im März 1812 erschienen die ersten beiden Gesänge des in gereimten Versen verfassten Reiseberichts Childe Harolds Pilgerfahrt – Eindrücke von Landschaften und Städten, Reflexionen über Kunstwerke und versunkene Kulturen, Erinnerungen an Liebesaffären, ironische Kommentare zu Ereignissen, melancholische Meditationen. Der vierundzwanzigjährige Byron war mit einem Schlag der am meisten gelesene und umworbene Dichter Englands, der, das führt Schmitz aus, »mit seiner exotischen Bilderpracht und seinem funkelnden Stil die etwas eintönige und biedere Literaturszene blitzartig aufgehellt hatte«. Byron befand sich an einer Wende seines Lebens. Doch die ihm eigene Trägheit, verstärkt durch die Einsicht in die Vergeblichkeit menschlichen Strebens, ließ ihn die Krise nicht lösen, sondern »verewigen« – in rastloser Betriebsamkeit. Es entstand eine Vielzahl von Gedichten und zwischen 1813 und 1814 eine Folge von Versdramen, griechisch-orientalische Dichtungen, mit denen Byron an den Erfolg des Childe Harold anknüpfte. Einem seiner besten...


George Gordon Noël Lord Byron, Reisender, Kämpfer, Romantiker, wurde am 22. Januar 1788 in London geboren und starb nach einem ereignisreichen Leben am 19. April 1824 im griechischen Missolunghi. Aristokratische Exzesse, Schulden, zahllose Liebesaffären – mit Frauen, Männern sowie seiner Halbschwester –, Exil und ein großes dichterisches Werk kennzeichnen das Leben eines der bekanntesten, berühmtesten und berüchtigtsten Dichter englische



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