Callahan | Fort Aldamo 57 - Western | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 57, 64 Seiten

Reihe: Fort Aldamo

Callahan Fort Aldamo 57 - Western

Finnewacker schlägt sich durch
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-5877-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Finnewacker schlägt sich durch

E-Book, Deutsch, Band 57, 64 Seiten

Reihe: Fort Aldamo

ISBN: 978-3-7325-5877-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach Finnewackers gescheitertem Fluchtversuch aus der Hölle von Aldamo setzen Captain Warwick und sein Henkersknecht Hammersmith nun erst recht alles daran, den eisenharten Ex-Commander endgültig zu zerbrechen. Und es sieht ganz so aus, als sollte ihre teuflische Rechnung aufgehen. Finnewackers Leben ist keinen Schuss Pulver mehr wert, als er die Herausforderung des bärenstarken Hammersmith annimmt, in der Einsamkeit der Wüste einen Faustkampf auf Leben und Tod auszutragen. Doch der geschwächte Sträfling Finnewacker muss das höllische Risiko wagen - dies ist seine allerletzte, hauchdünne Chance zur Flucht. Denn nur so kann er seine Unschuld beweisen und endlich herausfinden, warum ihn die neuen Bosse von Fort Aldamo mit solch gnadenlosem Hass verfolgen...

Callahan Fort Aldamo 57 - Western jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


»Raus. Ich muss hier raus, sonst schaffen mich diese verdammten Hundesöhne«, murmelte Finnewacker. »Die Kerle hätten wohl am liebsten, dass ich mich umbringe. Aber das gelingt diesen Bastarden nicht!«

Finnewacker saß im »Loch«, einer engen und stockdunklen Zelle in einem uralten Gewölbe unter dem Pferdestall. Handschellen klirrten um seine Gelenke, als der alte Haudegen verzweifelt den Kopf in beide Hände stützte.

Er dachte daran, dass er nun schon mehr als vier endlos lange Wochen wieder in Fort Aldamo war – als Strafsoldat. Infanterist Finnewacker, so lautete sein neuer Dienstgrad, nachdem er vom Militärgericht in Camp Lowell zu fünf Jahren Dienst in der Strafkompanie der US Army verurteilt worden war.

Der frühere kommissarische Commander und Spieß von Fort Aldamo war vor einigen Monaten von Captain Thunder Warwick abgelöst worden. Dem Offizier zur Seite stand Lieutenant Masterson. Die beiden hatten auch drei Sergeanten mit in die uralte Festung gebracht.

Master Sergeant Finnewacker war von einer Stunde zur anderen entmachtet. Besonders mit dem jungen Lieutenant verstand sich Finnewacker nicht. Immer wieder legte der Kerl dem alten Haudegen Steine in den Weg und schikanierte ihn, wo es nur möglich war. Finnewacker reichte ein Versetzungsgesuch ein, um diesen Schikanen zu entfliehen. Die Sergeanten Fitzgerald, Kleiber, Gedder, Wollcram, Gammer, Wallowa und Larsen schlossen sich ihm an.

Captain Warwick sprach von Meuterei und Verschwörung und lehnte die Gesuche ab. Trotzdem bestanden die Soldaten darauf. Das brachte das Fass beinahe zum Überlaufen. Der neue Commander von Fort Aldamo war außer sich.

Und dann war es passiert …

In Nugget Town, der Goldgräbersiedlung, die ungefähr zwanzig Meilen von Fort Aldamo entfernt in der Wüste lag, wurde Lieutenant Masterson brutal zusammengeschlagen und anschließend durch eine Kugel schwer verwundet.

Finnewacker fand Masterson, der später aussagte, dass der Master Sergeant der Täter war. Der Lieutenant blieb auch vor Gericht bei dieser Aussage, die von den drei Sergeanten, Benson, Drake und Hammersmith bestätigt wurde.

Das Gericht hatte keine andere Wahl, als Master Sergeant Finnewacker zu verurteilen, obwohl Colonel Brooke und Major Deshay hinter ihm standen und ihm zu helfen versuchten, wo immer es möglich war.

Finnewacker kehrte nach Fort Aldamo zurück – als Strafsoldat!

Sergeant Hammersmith wurde inzwischen zum Master Sergeant befördert und war Finnewackers Nachfolger als Spieß der Strafkompanie geworden. Die Versetzungsgesuche der sieben Sergeanten waren inzwischen genehmigt und Finnewackers Kameraden durch andere Chargierte ersetzt worden. Die Gemeinschaft in Fort Aldamo war endgültig zerbrochen.

Für Infanterist Finnewacker begann ein Leidensweg, den er nicht einmal seinem schlimmsten Feind gewünscht hätte. Schikanen über Schikanen! Besonders Master Sergeant Hammersmith suchte immer nach neuen Mitteln und Wegen, um Finnewacker kleinzumachen.

Der ehemalige Commander von Fort Aldamo war »Stammkunde« beim mörderischen Festungserweiterungskommando. Strafexerzieren gehörte fast schon zu seinem Dienstplan. Auch sonst gab es fast nichts, was dem alten Haudegen erspart blieb, obwohl er alles versuchte, seinen Strafdienst so korrekt wie nur möglich auszuführen.

Captain Warwick und Master Sergeant Hammersmith gaben Finnewacker nicht den Hauch einer Chance!

Körperlich wie seelisch machten sie ihn fertig, bis er so verzweifelt war, dass er einen Fluchtversuch riskierte. Er überlistete die Sergeanten Benson und Drake und es gelang ihm, zu entkommen. Doch dann kam die böse Überraschung!

Wie hatte Finnewacker auch ahnen können, dass alles von Captain Warwick und Master Sergeant Hammersmith so arrangiert worden war, dass die große Chance, an die er felsenfest geglaubt hatte, überhaupt keine war?

Einige Meilen von Fort Aldamo entfernt wurde der alte Haudegen vom Captain und dessen Leuten bereits erwartet und gefangen genommen.

Er war desertiert. Dies hatte Captain Warwick bereits nach Camp Lowell ans Regiment per Brieftaube gemeldet.

Der Plan von Warwick und Hammersmith schien darauf abzuziehen, dass Finnewacker doch noch unehrenhaft aus der Army ausgeschlossen wurde. Dann würde Lieutenant Ralph Masterson – der inzwischen aus gesundheitlichen Gründen seinen Dienst quittieren musste – sein Recht vor einem Zivilgericht erhalten. Vorsätzliche Körperverletzung und versuchter Mord lautete die Anklage.

Finnewacker würde garantiert auch von diesem Zivilgericht verurteilt werden und ins Staatsgefängnis von Yuma wandern.

Seit seinem Fluchtversuch waren acht Tage vergangen. Der Captain hatte sich in dieser Zeit nicht mehr um Finnewacker gekümmert. Master Sergeant Hammersmith dafür umso intensiver.

Für Finnewacker war es die Hölle!

Tagsüber schuftete er beim Festungserweiterungskommando oder war üblen »Spezialaufträgen« ausgesetzt; nachts hockte er hier im »Loch«, wo er sich nicht von den ungeheuren Strapazen erholen konnte. Auch die Verpflegung ließ zu wünschen übrig. Der Ex-Commander war in den letzten acht Tagen nicht mehr satt geworden, obwohl sein geschwächter Körper nach Nahrung verlangte.

Vergebens wartete Finnewacker auf Major Deshay. Mit diesem Offizier verstand er sich schon seit längerer Zeit sehr gut. Der Major hatte auch die Verteidigung des Master Sergeant in Camp Lowell übernommen, hatte aber gegen die Aussagen und Eide der Zeugen kapitulieren müssen.

Colonel Brooke hatte versprochen, Major Deshay schon bald nach Fort Aldamo zu schicken, damit er dort nach dem Rechten sah.

Unangemeldet, versteht sich!

Bis jetzt war Deshay aber noch nicht eingetroffen. Das beunruhigte Finnewacker doch sehr, denn sonst gab es in der alten Festung niemanden, der ihm helfen konnte. Die wenigen Chargierten, die aus seiner Dienstzeit als Master Sergeant übrig geblieben waren, hatten von Captain Warwick den strikten Befehl erhalten, sich nicht mit ihm zu befassen. So wurde Finnewacker stets neuen Sergeanten und Corporalen bei einem Kommando zugeteilt.

Obwohl der alte Haudegen einen eisernen Willen besaß und auch körperlich bärenstark war, merkte er immer deutlicher, dass seine Kräfte schwanden. Er musste von hier fort, wollte er nicht elend vor die Hunde gehen!

Sein Leben war in Gefahr …

Es sah so aus, als wollten ihn Captain Warwick und Master Sergeant Hammersmith zu einer Unüberlegtheit verleiten.

»Auf der Flucht erschossen. Hört sich nicht schlecht an – nicht wahr?« Diese Worte stammten von Captain Warwick. Und sie mahnten den alten Kämpen zur Vorsicht.

Finnewacker wurde aus seinen Gedanken gerissen. Schritte dröhnten außerhalb der Zelle. Kurz darauf knarrte der Riegel. Die Tür wich zurück. Lichtschein blendete den Gefangenen.

»Rauskommen, Finnewacker! Aber ein bisschen dalli, sonst mache ich dir ganz gewaltig Beine! Glaub nur nicht, dass ich mir noch länger von dir auf der Nase herumtanzen lasse!«

Das war noch Master Sergeant Hammersmith’ freundschaftlicher Ton …

Finnewacker verließ die Arrestzelle. Ein neuer harter Tag wartete auf ihn, den es zu überleben galt …

***

»Pass auf, Finnewacker«, sagte Hammersmith und grinste dabei hämisch. »Ich habe einen neuen Auftrag für dich.«

Der Ex-Commander ahnte Schlimmes, als er es um die Mundwinkel des Master Sergeant spöttisch zucken sah.

»Aye, Master Sergeant!«, antwortete Finnewacker, der stramm vor seinem Peiniger stand.

»Auf dem Weg zum Buschgürtel kennst du ja inzwischen jeden Stein, denke ich. Immerhin hast du das Kaktuszählkommando mit Bravour hinter dich gebracht«, spottete Hammersmith.

Finnewacker dachte mit Schaudern daran, dass ihn sein Nachfolger mehr als zehnmal zum ungefähr zwei Meilen vom Fort entfernten Buschgürtel geschickt hatte, um ihn dort die Saquaro-Kakteen zählen zu lassen. Und das fast immer bei glühender Hitze und ohne einen Tropfen Wasser. Das war eine von Hammersmith’ besonderen Schikanen gewesen, die so sehr an der Substanz des alten Haudegens gezehrt hatten.

»Und jetzt schickt dich unser Captain auf Klapperschlangenzählkommando. Der Commander will unbedingt wissen, wie viele von den geschuppten Viechern es zwischen dem Fort und dem Buschgürtel gibt. Tanz mir aber nur nicht wieder mit einer Falschmeldung an, Finnewacker, sonst glaube ich wirklich, dass du mich verscheißern willst. Du kannst dir Zeit lassen, aber du bist spätestens bei Sonnenuntergang wieder zurück! Muss ich dir erklären, dass du vom steinernen Turm aus nicht aus den Augen gelassen wirst?«

»Nein, Master Sergeant«, quetschte Finnewacker mühsam hervor.

»Versuch nur nicht, abzuhauen! Du weißt, dass du dort draußen in der Wüste ohne Pferd und Wasser nicht weit kommen würdest.«

»Zu Befehl, Master Sergeant«, würgte der alte Haudegen hervor. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

»Aber nicht doch, Finnewacker! Wenn du dich wirklich einmal mit mir schlagen willst, dann lass es mich wissen. Ich stehe dir dort draußen in der Wüste zur Verfügung – so ganz privat, von Mann zu Mann. Ich würde dich aber zu Brei schlagen, verlass dich darauf!«

Nun lächelte der ehemalige Commander von Fort Aldamo bissig.

»Ich warte dort draußen auf Sie, Master Sergeant«, antwortete er. »Und wer wen zu Brei schlagen wird, werden wir dann schnell wissen!«

...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.