Cameron | Die Stimme des Todes | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3

Reihe: Ein Folly-on-Weir-Krimi

Cameron Die Stimme des Todes


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96817-824-0
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3

Reihe: Ein Folly-on-Weir-Krimi

ISBN: 978-3-96817-824-0
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Klang des Todes ist zuckersüß … ein neuer Fall für Alex Duggins
Die spannende Cosy Crime-Reihe der New York Times-Bestsellerautorin Stella Cameron

Als Kneipenbesitzerin Alex Duggins dem schönen Gesang in die Kirche folgt, ahnt sie nicht, was sie dort erwartet. Nachdem sie einen lauten Aufprall vernimmt, findet sie die Sängerin leblos auf dem Boden vor. Für das Mädchen kommt jede Hilfe zu spät. Ihre Familie ist erst vor kurzem in die Gegend gekommen und wird von den Dorfbewohnern mit Skepis betrachtet. Doch wer könnte den Tod der Sängerin wollen? Oder war es gar Selbstmord? Folly on Weir wird erneut von Chaos erschüttert und Alex gerät unter Verdacht, als Dan O’Reilly und Bill Lamb geschickt werden, um den Todesfall zu untersuchen. Kann es Zufall sein, dass Alex wieder einmal als Erste am Tatort war? Kann sie dabei helfen, den wahren Mörder zu finden, bevor es weitere Tote gibt?

Erste Leser:innenstimmen
„Cosy Crime mit viel Charme, sympathischen Charakteren und mörderisch guter Story.“
„Die bisherigen Geschichten um Ermittlerin Alex Duggins und das englische Dorf konnten mich alle überzeugen!“
„Spannender Whodunit-Krimi mit überraschendem Ende.“
„Fesselnd, zum Rätseln einladend und flüssig geschrieben!“



Stella Cameron ist eine New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin mit über vierzehn Millionen verkauften Exemplaren. Ihre von der Kritik hochgelobte Ein Folly-on-Weir-Krimi-Reihe zählt mittlerweile 6 Bände. Durch Stellas englischen Hintergrund werden ihre Geschichten mit überzeugender Atmosphäre und authentischen Charakteren geschmückt. Cameron gewann den Pacific Northwest Achievement Award, der ihr für ihre herausragende berufliche Leistung und die Förderung des Ansehens der Northwest Literary Community verliehen wurde. Sie lebt in Washington mit ihrem Ehemann Jerry und ihrem Hund Millie und den Katzen Tabby, Jack und Georgeous Goerge.
Cameron Die Stimme des Todes jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Prolog


„Seit wann hängst du so sehr an diesem Haus?“ Elyan legte die Finger auf die Klaviertasten und sagte nichts. Er mied den Blick in die blassen, ernsten Augen seines Vaters. „Elyan, dieses Verhalten ist inakzeptabel“, sagte Percy Quillam mit täuschend sanfter Stimme. Unter seinem rechten Auge zuckte ein Muskel; ein Zucken, das Elyan nur zu gut kannte. „Du hast mir viel zu oft gesagt, dass du dieses Haus protzig und furchtbar findest. Ich habe extra für dich das perfekte Haus in den Cotswolds reserviert, für sechs Monate. Du musst dich auf deine Konzerttour vorbereiten und wir müssen dafür sorgen, dass du fern jeder Ablenkung bist. Wir brauchen Ruhe und nichts darf unsere Konzentration stören. Folly-on-Weir ist der perfekte Ort dafür.“

Wut schnürte Elyan die Kehle zu. Wie immer manipulierte sein Vater ihn und trieb den großen Percy-Quillam-Plan für absolute Kontrolle über seinen Sohn voran.

„Ich habe bis heute nie von diesem Ort gehört, Vater. Ich würde lieber hierbleiben. Und falls es dir nicht aufgefallen ist: Ich brauche keine Ermahnung zum Proben. Ich fühle mich wohl in Hampstead. Jetzt meine Routine zu ändern wäre eine schlechte Idee.“

„Ein Rückzieher ist unmöglich. Es wurden Absprachen getroffen und ich habe einen Vertag unterzeichnet. Ich habe das alles mit Sebastian besprochen und er stimmt mir zu. Wells auch. Und deine Mutter. Sie hat das Haus gefunden, in dem wir wohnen werden.“

Sebastian Carstens war Elyans Klavierlehrer gewesen, seit Percy entschieden hatte, der zehnjährige Elyan sei über seinen ersten Lehrer hinausgewachsen. Seit er vier war, befand er sich in musikalischer Ausbildung. Wells Giglio war sein Agent und unterwarf sich ganz den Launen der Quillams, mit denen er unverhältnismäßig viel Zeit verbrachte.

Sebastian war einer der wenigen Erwachsenen, denen Elyan vertraute. Zu erfahren, dass er seinen Anteil an dieser plötzlichen, dramatischen Veränderung hatte, erschütterte Elyan.

„Warum höre ich erst jetzt davon?“ Sein Vater wollte ihn aus London rausbringen. Hier war es zu leicht, zu entkommen, und selbst wenige Stunden Freiheit waren mehr, als sein Vater ihm zugestehen konnte. Hatte Percy von den nächtlichen Ausflügen seines Sohns erfahren? Percy Quillam befürchtete, dass sein Sohn, der Fokus seiner Ambitionen, alles für die eigene Freiheit hinwerfen könnte. Elyan wünschte sich, dieser Gedanke würde ihm Befriedigung verschaffen, doch er hatte mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen; besonders mit dem Gedanken daran, was sein Vater tun würde, wenn er das verlöre, worauf sich seine gesamte Existenz fokussierte. „Vater?“, fragte Elyan leise. „Warum diese Heimlichtuerei?“

„Du bist so angespannt, mein Junge. Was nur verständlich ist. Wir hielten es für das Beste, alle Details zu klären, und dir das Ergebnis zu präsentieren, ohne dass du irgendeine Entscheidung treffen musst.“ Der Blick seiner hellblauen Augen zuckte zum Fenster und zurück. „Morgen Abend kommen Annies Eltern zum Essen. Ich habe bereits mit ihrem Vater gesprochen. Das wollte ich ebenfalls erledigen, bevor ich mit dir spreche.“

Sein Herzschlag dröhnte bis in seine Ohren, als Elyan zum Ende der Klavierbank rutschte, und er bemühte sich, die Hände entspannt zwischen seinen Knien hängen zu lassen, als er sich zu seinem Vater umdrehte.

Ein stabiler Mann von durchschnittlicher Größe, der sein dickes, graues Haar im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Percy schien ein unerschütterliches Selbstvertrauen zu besitzen, doch Elyan sah seinen Vater mittlerweile eher als einen gescheiterten Künstler, der sich durch sein Kind zu verwirklichen suchte, denn als den stolzen Vater eines Künstlers, den er so beharrlich darzustellen versuchte.

Percy trug gerne lange Samtjacketts mit altmodischem, gemütlichem Schnitt und Seidenkrawatten, die locker am Rand seines kragenlosen Hemdes hingen. Er stand mit geneigtem Kopf da, während Sonnenstrahlen durch die Jalousien und die weißen Vorhänge, die von der Decke bis zum Boden reichten, auf ihn fielen, und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. In dem elfenbeinfarbenen und weißen Musikzimmer, das karg möbliert war bis auf die gepflegten, goldverzierten Damastsessel und die Couch, die am Kamin um einen leeren Marmortisch gruppiert standen – und Elyans Steinway – wirkte der Mann wie das Motiv für ein Gemälde aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert.

Wie üblich wartete er auf eine Reaktion seines Sohnes, wartete darauf, dass er mit einer falschen Antwort das Schweigen brach oder besser noch, auf stille Akzeptanz. Elyan fiel es immer schwerer, Akzeptanz zum Ausdruck zu bringen, ohne sich schwach oder als Versager zu fühlen.

„Und?“, fragte Elyan, als er glaubte, seinen Drang zum Schreien unter Kontrolle zu haben. „Was wolltest du noch sagen?“

Wieder zuckte der Blick seines Gegenübers. „Ich wünschte, du würdest erkennen, dass ich nur dein Bestes will, mein Sohn. Du bist brillant, eine Seltenheit. Alles was ich tue, tue ich, um dein Talent zu unterstützen. Du bist nicht gewöhnlich. Das wirst du nie sein – aber du brauchst Führung. Du hast ein Publikum. Das sind die Leute, die bei deinen Konzerten noch den letzten Platz besetzen und vor Ehrfurcht in Tränen ausbrechen, wenn sie dir persönlich begegnen. Wir, deine engsten Vertrauten und Unterstützer, Sebastian, Wells und ich, dafür, dir den Weg zu bereiten und dafür zu sorgen, dass du dir um nichts als deine großartige Musik Gedanken machen musst. Alle in diesem Haushalt vergöttern dich. Achtzehn ist ein schwieriges Alter. Wir müssen deinen … Drang zum Weltlichen damit in Einklang bringen, dass die Musik, seriöse Musik, deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist. Wenn du älter bist, wirst du erkennen, dass ich recht hatte.“

Wie oft, fragte Elyan sich, würde er sich noch Percys peinliche, extravagante Erklärungen anhören müssen? Manchmal hielt er seinen Vater für verrückt, doch dann sah er wieder, wie er mit denen umging, die nichts mit alldem zu tun hatten, und seine Sorge verblasste wieder, zumindest für eine Weile. „Du sprachst davon, dass die Bells zum Abendessen kommen“, sagte er betont freundlich. Diese Nachricht verhieß nichts Gutes. Es waren die Eltern seiner Freundin, Annie, und Percy wäre es vermutlich lieber, wenn sich die gesamte Familie in Luft auflöste. Eine solche Einladung hatte es zuvor noch nicht gegeben.

Er würde sich heute Abend mit Annie treffen, so wie sie es geplant hatten, und damit würde die Wut und die Angst zumindest zum Teil verfliegen. „Ich dachte, wir geben keine Dinnerpartys. Du magst sie nicht einmal.“ Die Bells waren zu gewöhnlich für die Quillams und sie zu ermutigen versprach keinerlei Gewinn.

„Es wird ganz schlicht“, sagte Percy und zupfte gedankenverloren an der moosgrün und schwarzen Krawatte, für die er sich an diesem Tag entschieden hatte. „Ein einfaches Essen mit Freunden. Weißt du, ich kenne dich besser als du denkst, und ich erinnere mich noch daran, selbst mal ein junger Mann gewesen zu sein. Diese flüchtigen Bekanntschaften scheinen in deinem Alter das Wichtigste im Leben zu sein, doch ich werfe dir das nicht vor. Genieße … was immer das ist. Solange es sich nicht auf deine Musik niederschlägt.“

Der Drang, seinem Vater die Meinung zu sagen und zu verschwinden, wurde immer stärker. „Du hast von den Bells gesprochen, Vater?“ Und es war ja nicht so, als wäre Percy Quillam den Frauen weniger verfallen als früher. Er hatte Elyans Mutter nur wenige Wochen nach dem Tod seiner ersten Frau geheiratet. Kurz nach der Hochzeit hatte er behauptet, den mittlerweile vier Monate alten Elyan nach einer mysteriösen, langwierigen Kinderkrankheit aus dem Krankenhaus geholt und ihn in seinem Haus versteckt zu haben, bis er entschied, dass es sicher sei, seinen Sohn in der Öffentlichkeit zu zeigen. Elyan hatte die Abfolge der Ereignisse problemlos aus dem Todeszeitpunkt und seinem Geburtsdatum abgeleitet. Percy hatte bereits mit Sonia geschlafen, während seine erste Frau noch im Sterben lag.

Percy zupfte erneut an seiner Krawatte. „Die Bells haben meine Einladung angenommen, und, zumindest in der Theorie, auch den Vorschlag, den deine Mutter und ich ihnen unterbreitet haben.“

Hatte es je einen Zeitpunkt gegeben, zu dem das Lächeln seines Vaters Elyan keine Gänsehaut bereitet hatte? Seine Mutter, so unterwürfig sie gegenüber Percy auch war, hielt vor Elyan nichts geheim, was ihn ihrer Meinung nach interessieren könnte. Dass sie so lange Schweigen bewahrt hatte, war ein weiteres Zeichen für bevorstehende Schwierigkeiten. Sonia Quillam war fünfundzwanzig Jahre jünger als ihr Ehemann, und so schwer es Percy auch fiel, sich das einzugestehen, er wusste, dass sie Angst vor ihm hatte. Nicht vor physischer Gewalt, sondern weil er sowohl in ihrem als auch ihm Leben ihres Sohns alles unter seiner Kontrolle hatte. Sonia hatte sich von Percys überwältigendem Werben vereinnahmen lassen und eine vielversprechende Karriere als Konzertgeigerin aufgegeben. Das hatte zumindest ihre langjährige Haushälterin Meeker in einem ihrer „Momente“ preisgegeben. Meekers Momente lösten ihr gelegentlich die Zunge, wenn sie nicht gut auf Percy zu sprechen war.

Was immer Percy wollte, er bekam es.

Wenn Elyan sich aus dieser Situation befreite, würde seine Karriere zwar darunter leiden, doch das hätte er bald überwunden. Seine Mutter würde sehr viel mehr Leid erdulden müssen.

„Deine Mutter und ich hoffen, dass die Bells Annie erlauben...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.