Cantz | Die Schmetterlingsjägerin | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 496 Seiten

Cantz Die Schmetterlingsjägerin

Roman
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-641-01767-5
Verlag: Diana
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 496 Seiten

ISBN: 978-3-641-01767-5
Verlag: Diana
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Opulent, spannend und voller Magie

Nele, die junge Kaufmannstochter aus Bremen, segelt 1824 mit Mutter und Schwester einem großen Abenteuer entgegen: Brasilien, ein Land voller Zauber, in dem sie ihre Studien über Schmetterlinge fortsetzen kann. Noch ahnt Nele nicht, dass die Reise sie an den brasilianischen Hof führen wird, wo dunkle Machenschaften ihr Schicksal mit dem der unglücklichen Kaiserin verbinden …
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;erstes kapitel nele;8
2;zweites kapitel nele;33
3;drittes kapitel leopoldine;68
4;viertes kapitel leopoldine;95
5;fünftes kapitel nele;117
6;sechstes kapitel leopoldine;147
7;siebtes kapitel pinkus;172
8;achtes kapitel nele;214
9;neuntes kapitel pinkus;258
10;zehntes kapitel nele;296
11;elftes kapitel leopoldine;345
12;zwölftes kapitel emilia;376
13;dreizehntes kapitel philine;401
14;vierzehntes kapitel nele;427
15;fünfzehntes kapitel nele;460
16;Epilog;494


(S. 295-296)

Niele


Das Gefühl der Einsamkeit überging ich, indem ich rastlos war. Tagsüber gab es eine Vielzahl von Beschäftigungen, denen ich mich ganz und gar widmen konnte, so wie ich es vor vielen Jahren gelernt hatte, wenn ich im Kontor meines Vaters war. Nachts wurde es zunehmend schwierig, zumal ich mich nicht wie auf der Fazenda Mariposa mit meinen Schmetterlingen befassen konnte, denn Hans Traub verbot strikt, dass ich auch nur das Geringste aus der Werkstatt entlieh.

Ebenso wie ich kam das herrschaftliche Haus der Dona Filipa sehr spät zur Ruhe. Was mit der Morgendämmerung begann, wenn die Haussklaven ihre Dienste aufnahmen, fand zu keiner Stunde des Tages Unterbrechung und hatte nach Einbruch der Dunkelheit noch lange kein Ende. Die Möbel aus Rosenholz und Mahagoni verlangten nach Politur, Teppiche, Draperien und Sofas mussten gelüftet und geklopft, die Fenster geputzt und die Wände mit Federwischen gereinigt werden – Arbeiten, die Luftfeuchte,Wind und roter Staub täglich nötig machten.

Kleider wurden gebürstet, Leinzeug gewaschen, gebleicht und geplättet, und an späten Abenden unterbrach die Dienerschaft das Kerzenziehen und Put zen der Lampen, wenn Herrschaft und Gäste noch Wünsche hatten. Die Haussklaven waren in dezenter Weise beflissen, und ich fühlte mich bewacht wie auf Boa Vista. Obwohl es vermutlich keinem der schwarzen Bediensteten eingefallen wäre, mich zur Ordnung zu rufen, so wollte ich nicht, dass Dona Filipa zu Ohren käme, man hätte mich in nächtlicher Dunkelheit die Zimmer durchstreifend angetroffen, und sei es nur, um festzustellen, ob das Haus mit seinen Bewohnern, Gästen, Bediensteten und Tieren jemals wirklich schlief.

Jeden Abend stieg der Zigarrenqualm des Majors in nicht enden wollenden Schwaden von der Veranda zu meinem Fenster hinauf. Manchmal sah ich ihn über den festen Rasen gehen, den unter meinen nackten Füßen zu spüren ich liebte, besonders wenn Tau darüberlag. Doch statt meiner stand er da, der Major, stemmte die Hände in die Taschen seiner Zivilistenhosen, und ich konnte nicht erkennen, wohin er blickte, in den Himmel jedenfalls nicht. Einmal hatte er sich plötzlich zum Haus umgewandt und hochgeschaut, sodass ich mich duckte und mir das Herz schlug wie verrückt, obwohl es keinen Grund dazu hatte.

Auch der Gedanke, dass Jorge Duarte mich ein weiteres Mal erwischen und wie ein zappelndes Karnickel über seine ihm eigenen Latifundien schleppen könnte, hielt mich lange davon ab, in der Nacht das Haus zu verlassen. Ich schrieb.Wie ich Leopoldine es zuweilen hatte tun sehen, die ein für diese Zwecke angefertigtes Schreibbrett benutzte, tat ich es mittels eines Tabletts, das ich mir in der Küche erbeten hatte. Im Bett sitzend, leistete es mir auf einem mit Reiskörnern gefüllten Kissen beste Dienste.


Cantz, Kerstin
Kerstin Cantz wurde 1958 in Potsdam geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach dem Publizistik-Studium arbeitete sie als freie Journalistin, war Redakteurin bei einem privaten Fernsehsender und ist heute Drehbuch- und Romanautorin. Ihr erster Roman "Die Hebamme" wurde auf Anhieb ein großer Erfolg und eroberte die Bestsellerlisten. Zuletzt erschien ihr Roman "Die Schmetterlingsjägerin" (Diana, 2008). Kerstin Cantz lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.



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