Carpenter | Ein Trauzeuge zum Verlieben? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0006, 144 Seiten

Reihe: Julia

Carpenter Ein Trauzeuge zum Verlieben?


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0824-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0006, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-0824-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zach Sullivan ist Versuchung pur! Aber Eventplanerin Lindsay ist vollauf damit beschäftigt, die Promihochzeit des Jahres in der Toskana zu planen - da kann sie sich keine Ablenkung durch einen Flirt mit dem sexy Trauzeugen leisten. Und ist der Schmerz über ihre letzte Enttäuschung nicht noch viel zu frisch, um erneut ihr Herz zu riskieren? Doch Zach erweist sich als viel zu charmant und faszinierend, als dass sie ihm auf Dauer widerstehen kann. Ein Fehler? Kaum beginnt sie ihm zu vertrauen, entdeckt sie schockiert: Er hat sie nicht aus Liebe verführt, sondern aus purer Berechnung!



Teresa Carpenters Familie lebt seit fünf Generationen in Kalifornien. Auch sie selbst wohnt dort: in San Diego an der Küste. Teresas große Verwandtschaft unterstützt sie in allem und gibt ihr Kraft. Besonders stolz macht es sie, ihre Nichten und Neffen zu beobachten, die allesamt klug, sportlich und für eine strahlende Zukunft bestens gerüstet sind. Die Zeit, die Teresa Carpenter nicht ihrer Familie widmet, verbringt sie am liebsten damit, zu Hause gemütlich zu lesen oder an ihrem nächsten Roman zu schreiben.

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1. KAPITEL

„Flug 510 nach Florenz. Passagiere der Ersten Klasse werden zum Boarding aufgerufen.“

Lindsay Reeves horchte auf und sah auf ihre Armbanduhr. Sie hatte die Zeit völlig vergessen. Sie verstaute ihr Tablet in dem großen Schulterbeutel und nahm die wertvolle Fracht auf, die sie persönlich über den Ozean eskortieren würde. Der zweite Aufruf durch die Lautsprecher ertönte, als sie sich das in einem sichtdichten Kleidersack geschützte Designer-Brautkleid für die zukünftige Königin von Halencia vorsichtig über den Arm legte.

„Willkommen an Bord.“ Die Flugbegleiterin sah auf die beiden Boardingkarten, die Lindsay ihr reichte. „Und der zweite Passagier …“

„Ist hier.“ Lindsay hielt den Kleidersack hoch. „Ich habe einen Sitz dafür gebucht.“

Die Frau lächelte, doch ihr Blick besagte, dass sie an Lindsays Verstand zweifelte. „Sie haben einen Erste-Klasse-Sitz für Ihr Gepäck gebucht?“

„Richtig.“ Mehr sagte sie nicht, da sie nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen wollte. Die Hochzeit war in vier Wochen, und die ganze Welt schien im Brautkleidfieber zu sein.

„Die Erste Klasse stellt eine Garderobe zur Verfügung. Wenn Sie die Möglichkeit nutzen, können Sie sich das Ticket ersetzen lassen.“

„Nein, danke.“ Lindsay drückte der Stewardess die zweite Boardingkarte in die Hand. „Ich lasse diesen Kleidersack nicht von meiner Seite.“

Sie ging den Gang entlang zu den reservierten Sitzen in der hintersten Reihe, warf ihren Beutel auf den Sitz am Fenster und drapierte den Kleidersack vorsichtig über die Rücklehne des Gangsitzes.

Prompt sackte er zu einem Knäuel auf dem Sitz zusammen. Sie versuchte es ein zweites Mal, und wieder rutschte der vermaledeite Sack an der Lehne herunter. Das Kleid wog gute dreißig Pfund. Viel zu schwer, um liegen zu bleiben.

So ging das nicht! Provisorisch nutzte Lindsay ihre Handtasche als Gegengewicht und ging nach vorn, um mit einem der Flugbegleiter zu sprechen.

„Wir haben einen Garderobenschank. Dort können Sie es aufhängen“, bot der Steward an.

„Ich werde dafür bezahlt, den Kleidersack nicht aus den Augen zu lassen“, erwiderte sie sofort. Ihr Ruf als Hochzeitsplanerin für die Reichen und Schönen hing davon ab, dieses Kleid in unversehrtem Zustand und ohne dass jemand auch nur einen einzigen Blick darauf erhaschte zur Braut und ihrem Staat zu bringen.

„Hm …“ Dan – laut Namensschild – tippte sich nachdenklich ans Kinn.

„Willkommen an Bord, Sir.“

Hinter Lindsay begrüßte die blonde Stewardess den nächsten Passagier. Aus dem Augenwinkel erkannte Lindsay einen großen, breitschultrigen, dunkelhaarigen Mann. Sie trat ein Stückchen zur Seite, um ihm mehr Platz zu geben.

„Somit wären jetzt alle in der Ersten Klasse an Bord. Wenn Sie etwas wünschen, Sir, wenden Sie sich bitte jederzeit an mich.“

„Danke“, antwortete der Mann und ging zu seinem Sitz.

Du lieber Himmel. Ein einzelnes Wort jagte ihr doch tatsächlich ein Prickeln über den Rücken! Lindsay hoffte, dass der Mann vorhatte, den endlos langen Flug zu verschlafen. Sie wollte in Ruhe arbeiten. Wenn er sich die ganze Zeit mit anderen Passagieren unterhielt, könnte er allein mit seiner Stimme ihren Plan vereiteln.

„Ich hab’s!“ Dan schnippte triumphierend mit den Fingern. „Wir stellen den Sitz flach und legen den Kleidersack darauf. Beim Start und bei der Landung müssen die Sitze sich allerdings in aufrechter Position befinden. Sobald wir in der Luft sind, komme ich zu Ihnen.“

„Perfekt. Danke für Ihre Hilfe.“

Lindsay ging zurück zu ihrem Sitz. Ihr Blick fiel auf den neuen Passagier, und unwillkürlich stockte ihr der Atem. Der Mann war ausgesprochen schön, ein anderes Wort passte nicht als Beschreibung. Markante Züge, hohe Wangenknochen, dunkle Augenbrauen, lange Wimpern. Und auf dem eckigen Kinn standen dunkle Bartstoppeln …

Plötzlich riss sie die Augen auf und stieß einen Schrei aus. „Stehen Sie sofort auf. Runter von dem Sitz!“

Der Typ saß auf dem Kleid!

Langsam öffnete er funkelnde braune Augen, so faszinierend, dass Lindsay fast den Grund für ihre Panik vergaß. Fast.

„Reden Sie mit mir?“

„Allerdings.“ Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie schäumend vor ihm. „Sie sitzen auf meinem Platz. Auf meinem Kleid!“

„Gibt es ein Problem?“ Die blonde Stewardess eilte herbei.

„Er sitzt auf meinem Platz!“ Lindsay wies anklagend auf den Mann. „Auf dem Kleidersack!“

Hinter ihnen fing ein kleines Kind an zu weinen. Lindsay krümmte sich innerlich, ließ sich aber nichts anmerken.

Das Brautkleid war von Hand mit unzähligen Perlen bestickt. Es würde ein Vermögen kosten, das auszubessern. Sie hatte schon genug ausgelegt, um für die Sicherheit zu sorgen. Wie kann sich jemand auf einen Kleidersack setzen und nichts merken?

„Bewahren wir doch bitte Ruhe.“ Die Stewardess schob sich an Lindsay vorbei. „Sir, würden Sie bitte aufstehen?“

Wie in Zeitlupe richtete der Mann sich auf. Er war mindestens eins neunzig groß und musste den Kopf einziehen, um in dem Flugzeug überhaupt stehen zu können. Es war schwierig, mit nur eins fünfundsechzig einen solchen Turm wütend anzufunkeln. Aber Lindsay schaffte es.

„Ich sitze auf überhaupt nichts.“ Er deutete über den Gang. „Und ich sitze hier, weil das mein Platz ist.“

Lindsay sah in die angedeutete Richtung. Der Kleidersack lag zusammengefaltet auf der anderen Seite, ihr schwerer Beutel achtlos darauf. Das kam aufs Gleiche heraus, ob nun Mann oder Tasche. Hektisch hob sie den Kleidersack auf.

„Dürfte ich kurz Ihr Ticket sehen?“ Dan war ebenfalls dazugekommen.

Lindsay reichte es ihm und erwartete jetzt still triumphierend, Recht zu erhalten. Doch …

„Sie sitzen beide verkehrt. Ich muss mich entschuldigen, es ist meine Schuld. Ich habe Ihnen die falschen Plätze angewiesen. Ich fliege nämlich sonst in einer anderen Maschine. Miss Reeves, Sie sitzen hier links, und Mr. Sullivan … wenn Sie sich bitte eine Reihe vorsetzen würden.“

Zumindest saß er vor und nicht neben ihr!

Sein Blick ging zu dem weinenden Kleinkind. „Ich bevorzuge die hinteren Sitze.“ Er setzte ein charmantes Lächeln auf. „Ist es eventuell möglich, dass ich woanders sitze?“

Nein!

„Aber natürlich.“ Die Blondine überschlug sich geradezu. „In der Ersten Klasse steigt niemand mehr zu. Kann ich Ihnen noch etwas bringen, bevor wir mit dem Boarding in der Economy Class fortfahren?“

„Ein Kissen wäre nett.“

„Ich bringe Ihnen sofort eines.“ Die Stewardess drehte sich zu Lindsay um. „Kann ich für Sie noch etwas tun, Ma’am?“

Ma’am? Ernsthaft? „Ja, ein Kissen und eine Decke, bitte.“

„Sobald wir gestartet sind, machen wir die volle Servicerunde.“ Sie warf Mr. Sullivan noch ein Lächeln zu und ging wieder nach vorn.

Heißt das nun, ich bekomme Kissen und Decke … oder nicht? Lindsay fing sich wieder. Sie bemühte sich, das Kleid so gerade wie nur möglich über die Lehne des Fenstersitzes zu hängen – bis der Sitz in Liegeposition gebracht werden konnte. Nur bedeutete das auch, dass sie am Gang praktisch neben Mr. Groß und Dunkel … und Rücksichtslos sitzen würde.

Nun, sie würde ihn schlicht ignorieren und sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Es würde ohnehin die gesamte Flugdauer kosten, die Sitzordnung neu zu arrangieren. Was als relativ kleine Hochzeit auf dem Land geplant gewesen war, hatte sich im Lauf der Zeit zu einer politischen Veranstaltung ausgeweitet. Lindsay hatte strikt einzuhaltende Anweisungen vom Palast erhalten, wer neben wem und wo zu sitzen habe. Der Albtraum eines jeden Hochzeitsplaners!

Aber vorerst wurde sie in den Sitz zurückgedrückt, als die Maschine beschleunigte und abhob. Sobald sie an Höhe gewonnen hatten, kam Dan und legte den Sitz für das Kleid zurück. Er brachte sogar Gurte mit, um es festzubinden, damit es im Fall von Turbulenzen nicht verrutschte.

Lindsay setzte sich wieder und machte sich an die Sitzplanung. Sie überprüfte ein letztes Mal die Vorgaben des Palasts … aber es passte nicht. Natürlich nicht. Also wieder ganz von vorn.

„Wünschen Sie vielleicht etwas zu essen, Miss Reeves?“ Dan tauchte an ihrer Seite auf. „Zur Wahl stehen Beef Stroganow und Hähnchen Cordon bleu.“

Überrascht sah sie auf die Uhr. Sie waren tatsächlich schon eine volle Stunde in der Luft. „Ja, gern. Ich nehme das Beef, bitte. Und eine Cola.“

Dan nickte und drehte sich um. Bevor er fragen konnte, bestellte auch Mr. Sullivan das Rindfleischgericht und ein Mineralwasser.

Ihre Blicke trafen sich. Braune Augen mit goldenen Pünktchen unterzogen sie einer interessierten Musterung. Bewunderung flackerte in den whiskybraunen Tiefen auf, und prompt wurde Lindsay glühend heiß.

„Was ist eigentlich in dem Kleidersack?“, fragte er sie lächelnd.

„Geht Sie nichts an.“ Sie richtete den Blick wieder auf ihr Tablet mit der Tischordnung.

„Muss ja ziemlich wichtig sein, wenn Sie einen solchen Aufstand deswegen machen. Lassen Sie mich raten … ein ganz besonderes Kleid für einen ganz besonderen Anlass?“

Der Typ ließ einfach nicht locker! „Richtig. Und ich passe darauf auf.“

„Ah … das heißt also, es ist nicht Ihr Kleid?“

Sie verdrehte entnervt die Augen....



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