Caspari / Schefold | Wohin steuert die ökonomische Wissenschaft? | Buch | 978-3-593-39383-4 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 3, 319 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 213 mm, Gewicht: 405 g

Reihe: Normative Orders

Caspari / Schefold

Wohin steuert die ökonomische Wissenschaft?

Ein Methodenstreit in der Volkswirtschaftslehre

Buch, Deutsch, Band 3, 319 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 142 mm x 213 mm, Gewicht: 405 g

Reihe: Normative Orders

ISBN: 978-3-593-39383-4
Verlag: Campus Verlag GmbH


Unter deutschen Ökonomen ist ein neuer Methodenstreit ausgebrochen. Auf dem Prüfstand stehen die methodischen Grundlagen des Fachs, aber auch Fragen der Internationalisierung der deutschen VWL sowie gängige Berufspraxen. Der Band versucht Ordnung in diesen Schlagabtausch um das ökonomische Curriculum zu bringen, indem er die theoriegeschichtlichen und erkenntniskritischen Hintergründe der verschiedenen Positionen beleuchtet. Thematisiert werden außerdem Fragen zur Wissenskultur und -gesellschaft sowie zur Prognosefähigkeit ökonomischer Theorien.
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Weitere Infos & Material


InhaltVorwort: Die normative Ordnung der WirtschaftRainer Forst und Klaus Günther 7I. Einleitung 11II. Wissenskultur und WissensgesellschaftÖkonomisierung der WissensgesellschaftBertram Schefold 21Prekäre Verhältnisse? Wirtschaftssoziologie und Sozialökonomie auf der Suche nach der verlorenen EinheitAndrea Maurer 59III. Ökonomisches CurriculumWirtschaftspolitik im volkswirtschaftlichen Curriculum - Glanzlicht oder Auslaufmodell?Rainer Klump 89Das volkswirtschaftliche Curriculum und das angelsächsische ModellKeith Tribe 109IV. Methodenpluralismus und Exemplarische AnwendungenVom Glück und von Gärten - Moderne Ordnungsökonomik und die normativen Grundlagen der GesellschaftNils Goldschmidt 145Ordnungsökonomik und moderne InstitutionenökonomikManfred E. Streit 167Zur (unberechtigten) Kritik an der ökonomischen PrognostikVolker Caspari 179Zur Bildung von Blasen im Fach und was man dagegen tun kann: Plädoyer für eine solide Ausbildung in Theorie- und WirtschaftsgeschichteHeinz D. Kurz 191Homo Oeconomicus Adaptivus - Die Logik des Handelns bei veränderlichen PräferenzenCarl Christian von Weizsäcker 221V. DiskussionsbeiträgeZum Neueren Methodenstreit - Rückblick und AusblickRüdiger Bachmann 259Rettet die Volkswirtschaftslehre an den Universitäten: Zum Aufruf der 83 VWL-ProfessorenRoland Vaubel 269AnhangAufruf vom 5. Mai 2009 in der FAZ 277Aufruf vom 8. Juni 2009 im Handelsblatt 280Podiumsdiskussion 19. Februar 2010 (Transkription) 284Autorinnen und Autoren 316


In der deutschen akademischen Volkswirtschaftlehre war im Jahr 2009 eine Debatte über die Ausrichtung und die Methoden des Faches entstanden. Seit einigen Jahren gärte es bereits. Die Abstimmung der Studierenden mit den Füßen, d.h. die Entscheidung, lieber Betriebs- als Volkswirtschaftslehre zu studieren, hatte zu einem Rückbau volkswirtschaftlicher zu Gunsten betriebswirtschaftlicher Lehrstühle geführt. Die Kritiker einer analytisch-mathematischen Ausbildung in der Volkswirtschaftslehre sahen ihre Überzeugung, die Volkswirtschaftslehre verliere ihre wirtschaftspolitische Relevanz, durch das Abstimmungsverhalten der Studienanfänger bestätigt. Mit dem Generationenwechsel in der Professorenschaft nahm der Einfluss der sich am amerikanischen Mainstream orientierenden deutschen Ökonomen jedoch schrittweise zu, und so fühlten sich die Vertreter der deutschen Ordnungsökonomik zunehmend an den Rand gedrängt. Ein scheinbar äußerlicher Auslöser dieses "Neuen Methodenstreits" war der Plan der Kölner Universität - einer der Bastionen der Ordnungsökonomik - ihre Lehrstühle für Wirtschaftspolitik umzuwidmen, um einen "international wettbewerbsfähigen" Forschungsschwerpunkt für Makroökonomik zu schaffen. Der Plan geriet schnell in die Öffentlichkeit und kulminierte in einem von 83 Professoren unterzeichneten Aufruf in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (05.05.2009) zur Rettung der Wirtschaftspolitik an den deutschen Universitäten. Beantwortet wurde dieser durch einen von 188 Ökonomen unterzeichneten und im Handelsblatt veröffentlichten Gegenaufruf "Baut die deutsche VWL nach internationalen Standards um!" (08.06.09), in dem für einen am amerikanischen Modell ausgerichteten "Dreiklang" der Ausbildung - Mikroökonomik, Makroökonomik und Ökonometrie - plädiert wurde. In dieser vorwiegend im Handelsblatt und in der FAZ ausgetragenen Auseinandersetzung ging es nicht um konkrete Problemstellungen, wie z.B. die Bekämpfung der seinerzeit gerade ausgebrochenen Finanzmarktkrise, sondern um die Frage, ob und wie das Fach Wirtschaftspolitik in volkswirtschaftlichen Curricula noch einen Platz finden sollte. Damit wurden die Ausrichtung und Normung der volkswirtschaftlichen Forschung und Lehre an deutschen Universitäten selbst zum Gegenstand.Die in der öffentlichen Debatte aufgeworfenen Fragen der inhaltlichen und methodischen Ausrichtung des Fachs "Volkswirtschaftslehre" führte im Kreis der Forschungsgruppe "Genese von Normen in der ökonomischen Wissenschaft: Robinsonaden, Werturteilsstreit und Ordoliberalismus" zu einer intensiveren Erörterung der erkenntnistheoretischen Hintergründe der aktuellen Diskussionen. Ist die deutsche Volkswirtschaftslehre tatsächlich dem durch von Mises und von Hayek begründeten Apriorismus gefolgt und hat sich im Sinne von Kempskis zu einer normativ-analytischen Gesetzeswissenschaft entwickelt, gegen die man noch immer den Vorwurf des Modellplatonismus erheben darf? Oder hat sich in den deutschen volkswirtschaftlichen Fakultäten und Instituten nicht viel eher in der Verbindung von ökonomischer Theorie und Ökonometrie eine empirisch-analytische Tradition herausgebildet, die sich weit mehr dem Popperschen kritischen Rationalismus als dem Hayekschen Apriorismus verpflichtet fühlt? Ist dabei die Wirtschaftspolitik sozusagen "auf der Strecke geblieben"? Dies kann eigentlich so nicht vorbehaltlos bejaht werden, denn die empirischen Analysen, die sich ökonometrischer Methoden bedienen, gehen in der Regel von wirtschaftspolitisch relevanten Fragestellung aus und behandeln höchst selten Probleme aus Wolkenkuckucksheim. Wo aber werden die Fragen nach der Wirtschaftsordnung bzw. nach dem Wirtschaftssystem behandelt? Wie greifen Werteordnungen (Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit), Gesellschaftsordnung und Wirtschaftsordnungen ineinander? Wie begründet man Eigentumsrechte? Diese Fragen sind nicht mit Hilfe der empirisch-quantativen Methoden zu beantworten. Soll sich die Volkswirtschaftslehre deshalb bei der Behandlung dieser Fragen f


Volker Caspari ist Professor für Wirtschaftstheorie an der TU Darmstadt. Bertram Schefold ist Professor für Wirtschaftswissenschaftenan der Universität Frankfurt am Main. 2010 wurde er an der Ben Gurion Universität in Beer Sheva/Israel für sein Lebenswerk mit dem Guggenheim-Preis ausgezeichnet.


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