Castle Castle 7: Driving Heat - Treibende Hitze
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-86425-739-1
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 7, 400 Seiten
Reihe: Castle
ISBN: 978-3-86425-739-1
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im siebten Roman seiner beliebten Nikki-Heat-Reihe wurde die beste Mordermittlerin des NYPD zum Captain befördert - gerade noch rechtzeitig, um sich einem spannenden Fall mit einer sehr persönlichen Wendung zu stellen. Captain Heats Verlobter, der Journalist und Pulitzer-Preisträger Jameson Rook, befindet sich mitten in einer Recherche für einen Artikel. Professionell betrachtet gefährdet Rooks Einmischung in den Fall Heats neuen Job. Privat betrachtet wird das Ganze zu einem frühen Test für ihre Verlobung, als Rook bestenfalls zu einer Ablenkung und schlimmstenfalls zu einem Hindernis wird, während sich ihre parallel verlaufenden Leben nicht nur kreuzen, sondern auch miteinander kollidieren.
Ihren anspruchsvollen Job mit einer komplizierten Romanze in Einklang zu bringen, ist die größte Herausforderung gewesen, seit sich Nikki in den berühmten Reporter verliebt hat. Nun verwandelt sich ihre Beziehung im Zuge des riskantesten Falls ihrer Karriere schlagartig von einer komplexen Angelegenheit in einen heftigen Konflikt. Im Angesicht der tobenden Gewalt von Hurrikan Sandy, der in New York wütet, legt sich Heat mit einem ehrgeizigen Strippenzieher an, kämpft gegen eine Truppe städtischer Söldner und gerät in einen Streit mit dem Mann, den sie liebt. Detective Heat weiß, dass ihre Aufgabe darin besteht, Mordfälle auszuklären. Doch sie befürchtet, dass die Aufklärung dieses Mordfalls den Tod ihrer Beziehung bedeuten könnte.
Richard Edgar Castle wurde als Richard Alexander Roger geboren. Den Künstlernamen Edgar legte er sich in Gedenken an sein großes Vorbild Edgar Allen Poe zu. Castle behauptet von sich selbst, von jeder höheren Schule New Yorks mindestens einmal der Schule verwiesen worden zu sein. Schon während seiner Schulzeit unterhielt er seine Klassenkameraden zunächst mit Sachbüchern, später auch mit Romanen, die sich großer Beliebtheit erfreute. Er war zweimal verheiratet und lebt heute mit seiner 15-jährigen Tochter Alexis und seiner Mutter in New York.
Die 26 Romane des Mystery-Autors waren allesamt Bestseller. Sein Debütroman In the Hail of Bullets hat ihm sogar den renommierten Nom DePlume Society's Tom Straw Award for Mystery Literature eingebracht. Sein bekanntestes und beliebtestes Werk ist die inzwischen abgeschlossene, 12-bändige Roman-Reihe um den pensionierten New Yorker Polizisten Derrick Storm. Seine neue Serie um Nikki Heat basiert auf wahren Fällen, die er gemeinsam mit einer Beamtin des New York Police Departments gelöst hat. Bisher sind zwei Bände erschienen.
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EINS
Das Letzte, womit Nikki Heat gerechnet hatte, als sie ihre Beförderung zum Captain des NYPD erhielt, war, wie sehr Rooks stolzer Gesichtsausdruck im Publikum ihr Verlangen nach ihm anfachen würde. Während der gesamten Zeremonie war sie würdevoll, aufmerksam, konzentriert und tief bewegt gewesen. Doch gegen Ende, als die formellen Zwänge und das Benehmen, das von ihr erwartet wurde, allmählich von ihr abfielen, umfasste sie ihre neue goldene Marke, ließ den Blick über die Sitzreihen voller Familienmitglieder und Freunde im Zuschauerraum wandern und entdeckte ihren Verlobten. Im Taxi auf dem Rückweg zu seiner Wohnung erzählte Nikki ihm, dass sie das Helden-Video mit der Erzählerstimme von James Earl Jones zu Tränen gerührt hatte. Dabei fiel ihr auf, wie er sie anstarrte und ihr aufmerksam zuhörte. In diesem Moment kam ihr der Gedanke, sich gleich hier auf ihn zu stürzen. Dann sah er ihr tief in die Augen und sie erkannte, dass er das Gleiche fühlte. Die unausgesprochene Hitze ihres Verlangens und ihrer begierigen Vorfreude im Fahrstuhl auf dem Weg nach oben in sein Loft in Tribeca war nichts Neues. All das und noch viel mehr knisterte auf der langsamen Fahrt zwischen ihnen, während sie in gegenüberliegenden Ecken an den Wände des ratterten Ungetüms lehnten. Doch dieses Mal veränderten sich die unverhüllten bewundernden Blicke in der sexuell aufgeladenen Atmosphäre des Industriefahrstuhls und ihr offensichtliches Verlangen wurde heftig genug, um Gestalt anzunehmen. Jeder Anstand verschwand und wich animalischem Drang. Als hätten sie beide denselben Gedanken gehabt, stürzten sie sich aufeinander. Nikki hatte einen kleinen Vorsprung und ihre Lust war so groß, dass sie Rook ansprang, bevor er ihr entgegenkommen konnte. Sie drängte ihn rückwärts gegen das stählerne Ziehharmonikagitter der Fahrstuhlkabine. Sein Stöhnen beim Aufprall klang nicht nach Schmerz, sondern sehr nach Verlangen. Er schlang seine lange Arme um sie. Sie drückte sich von unten gegen ihn, erschauderte und nahm sein Ohrläppchen zwischen die Zähne. Eine seiner Hände verließ ihren Hintern und tastete nach dem Kontrollfeld. Die Kabine kam ruckelnd zwischen zwei Stockwerken zum Stehen. Der abrupte Halt schleuderte sie gegeneinander. Ihre Münder fanden sich. Er legte seine Hand wieder auf ihren Hintern und zog sie an sich. Sie wehrte sich, jedoch nur, um genug Platz zu schaffen, damit sie ihre Hände zwischen ihre Körper bringen und seinen Gürtel öffnen konnte. Als es ihr endlich gelang, zogen seine Finger bereits den Reißverschluss ihrer Hose auf. Nach einer kosmischen Vereinigung, die von einer Reihe ungeduldiger Rufe eines Pizzalieferanten in der Lobby übertönt wurde, die durch den Schacht nach oben hallten, schickten sie die Kabine wieder nach unten und schlenderten durch den kurzen Flur zu seinem Loft. Den ganzen Weg über hingen sie aneinander, als wären sie magnetisch. »Ich kann nicht glauben, dass wir das noch nie zuvor gemacht haben«, sagte sie. Rook lächelte. »Der Trick besteht darin, den Fahrstuhl ganz für uns zu haben. Glaub mir, so was wie gerade willst du nicht machen, wenn Mr. Zeiss aus Nummer 302 in der Kabine steht und zuschaut.« Nikki stellte sich den winzigen Nachbarn mit der dicken Brille vor und lachte. Dann kam ihr ein nachträglicher Gedanke und sie warf Rook einen misstrauischen Seitenblick zu. »Du hast es doch noch nie zuvor da drin gemacht, oder?«, fragte sie. »Ich meine, du bist recht geschickt mit diesem Schalter umgegangen.« »Sagen wir einfach, heute war ein Tag der Premieren, und belassen es dabei.« An der Tür drehte er sich um, um sie anzusehen, und berührte die beiden neuen goldenen Rangabzeichen an ihrem weißen Uniformkragen. »Zum Beispiel warst du mein erster Captain, Captain Heat.« Der Klang des Titels erschreckte Heat. So war es ihr auch schon ergangen, als der Commissioner ihn bei ihrer Vereidigung ausgesprochen hatte. Einmal mehr verspürte Heat das seltsame Gefühl, das mit ihrem neuen Rang einherging, und das einschüchternde Gewicht ihrer neuen Verantwortung. Obwohl sie seit Monaten gewusst hatte, dass die Beförderung bevorstand, fühlte sich die gute Neuigkeit nun, da sie den Eid geschworen hatte, die Rangabzeichen am Kragen trug und eine aufgewertete Marke besaß, nicht länger an, als würde man bei einem Picknick am Labor Day über Weihnachten sprechen. Der Tag war gekommen, ihr Rang als Captain war offiziell, und damit kam ein beklemmendes Gefühl, das sie als glücklich-ängstlich beschrieben hätte. Rook öffnete die Tür und ließ sie zuerst eintreten. Von der Schwelle vernahm er ein unterdrücktes Wimmern. Er trat zu Nikki in die Wohnung, als sie sich gerade eine Träne von der Wange wischte. Das gesamte Loft hatte sich in einen Festwagen in den Farben des NYPD verwandelt: Blaue Tischdecken bedeckten die Küchentheke und den Esstisch in dem großen Zimmer dahinter; blaue und weiße Kreppbänder hingen von der Decke, wo sie sich mit blauen und weißen Schnüren abwechselten, an denen blaue und weiße Luftballons befestigt waren; ein halbes Dutzend Blumenbouquets aus weißen Rosen und blauen Schwertlilien schmückte die Tische und Ablagen; ein weiß überzogener Kuchen mit einer Fotoverzierung einer Captainmarke in Blau und Gold inklusive der Eichenlaub- und Kronenabzeichen stand auf dem Wohnzimmertisch neben einem blauen Eiskübel mit ihrem Lieblingswein, einem Jean-Max Roger Sancerre. »Warte kurz«, sagte Rook und griff nach einer Fernbedienung, um »Blue Champagne« von Glenn Miller über Spotify abzuspielen. Nach ein paar Takten schloss Nikki die Augen und senkte den Kopf, als wollte sie ihr Gesicht verbergen. »Zu kitschig?«, fragte er. Nikki hob den Kopf und drehte sich um, um ihn anzusehen. Sie prägte sich den Anblick ihres Freundes, Liebhabers und Verlobten ein, der den maßgeschneiderten Anzug von Hugo Boss, den er sich extra für ihre Zeremonie gekauft hatte, so perfekt ausfüllte. Sie küssten sich erneut, dieses Mal zärtlich, und sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn zum Wohnzimmertisch. Sie hob den Eiskübel hoch und sagte: »Bring die Weingläser mit.« »Was ist mit dem Kuchen?« »Zuerst der Nachtisch, dann der Kuchen«, erwiderte sie und führte ihn durch den Flur zum Schlafzimmer. Ein einziges Summen ihres neuen vom Dezernat gestellten Blackberrys auf dem Nachttisch weckte Nikki zwei Minuten vor der auf halb sechs gestellten Weckfunktion ihres iPhones. Sie rollte sich auf die Seite, um nachzusehen, und entdeckte eine E-Mail vom Polizeihauptquartier, in der man sie und die sechsundsiebzig anderen Revierleiter auf der Dienstliste von den neuen Protokollen für die Archivierung von Statistikzahlen in der Datenbank in Kenntnis setzte. Während sie durch den scheinbar endlosen Text über Beschwerdekategorien, Haftbeschlüsse und Verhaftungsvorschriften scrollte, regte sich die vertraute Beklemmung in ihrem Bauch und dieses Mal führte ängstlich das Feld an. Dies war Captain Heats erste offizielle E-Mail als neue Leiterin des Zwanzigsten Reviers, nachdem sie über ein halbes Jahr darauf gewartet hatte, die Stelle zu erhalten. Die vergangenen sieben Monate waren für Nikki eine Probe in Geduld und Diplomatie gewesen. Sie hatte hart gekämpft, um ihr Mordermittlungsteam unter der desinteressierten Leitung des vorübergehenden Revierleiters zu führen, der nach Captain Irons’ Tod den Posten übernommen hatte. Und die ganze Zeit über hatten alle, einschließlich des Commissioners, gewusst, dass sie die Leitung übernehmen würde, sobald die Maschinerie der Dezernatspolitik ein Datum ausspucken würde. Am Tag zuvor hatte sie ihre Abzeichen für den Rang des Captains erhalten. Heute wurde ihr die kalte Wahrheit bewusst: Sie musste das Kommando übernehmen. Sie hatte gehört, wie Rook vor einer halben Stunde aufgestanden war. Nun fand sie ihn in einem T-Shirt und Boxershorts am Esstisch vor, wo ihn das mondartige Glühen seines Laptops beleuchtete. Er klappte den Deckel zu und versetzte das Gerät in den Ruhezustand, sobald Nikki in den Raum schlurfte. »Du musst meinetwegen nicht aufhören zu arbeiten.« »Kein Problem.« Er strich die Ecken einiger Notizzettel glatt und schob sie in eine Aktenmappe, die er ebenfalls zuklappte – fast schon verstohlen, fand sie. »Das ist ohnehin ein guter Zeitpunkt für eine Pause.« »Woran arbeitest du?« »Stelle ich dir diese Frage?« Er stand auf, um ihr entgegenzugehen, und schloss sie in eine warme Umarmung, in der sie beide verharrten. »Dauernd«, murmelte sie gegen seine Brust. »Aber wenn du eingeknickt bist und unter deinem Pseudonym schon wieder einen dieser Liebesromane schreibst, obwohl du geschworen hast, dass du das nie wieder tun würdest, kann ich verstehen, warum du nicht gerade scharf darauf bist, es mir zu beichten – Victoria St....