E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Celmer Eine Nacht ist nicht genug
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-3828-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-3828-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Fassungslos starrt Katy ihren verwitweten Schwager Adam an. Der Ölmulti will unbedingt einen Erben! Da hat Katy eine Idee: Und wenn sie nun sein Kind austrägt? Was wird der Mann, für den sie schon lange heimlich schwärmt, zu ihrem gewagten Vorschlag sagen?
Michelle Celmer wurde in Metro, Detroit geboren. Schon als junges Mädchen entdeckte sie ihre Liebe zum Lesen und Schreiben. Sie schrieb Gedichte, Geschichten und machte selbst dramatische Musik mit ihren Freunden. In der Junior High veröffentlichten sie eine Daily Soap Opera. Ungeachtet all dessen, war ihr Wunsch immer Kosmetikerin zu werden. Unzählige Barbies und auch Freunde wurden Opfer ihrer Versuche mit Schminke und Farbe. Nach drei Monaten an einer Kosmetikerschule hatte sie diese Illusion vollständig verloren. Sie gab die Ausbildung auf und der nächste Schritt war mit 19 zu heiraten und eine Familie zu gründen. Innerhalb von fünf Jahren wurde sie Mutter von drei Kindern. Während der Zeit als 'stay-at-home-mom' fand sie im Lesen diverser Romane Entspannung und immer wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken 'Wäre es nicht erfüllend, wenn ich das täte, was die Autoren tun?' Aber eine Stimme in ihr versagte ihr diesen Traum und sie wurde Schneiderin. Aber jedes fertig gestellte Produkt ließ sie unzufriedener werden. Mit der Zeit wurden die Kinder größer und sie fühlte sich komplett ausgebrannt. Etwas fehlte ihr. Ihre kreative Ader blieb in ihrem momentanen Leben ungenutzt und sie entschied sich zu schreiben. Über ein Jahr brauchte sie um ihr erstes Manuskript fertig zu stellen. Das zweite folgte und dann gleich zwei weitere. Aber immer noch fühlte sich irgendetwas nicht richtig an. Die Wende kam als ihr eine Wiederveröffentlichung einer bekannten Autorin in die Hände fiel. Ein Liebesroman. Gedanklich fiel es ihr schwer, sich mit diesem Genre anzufreunden. Aber ungeachtet diesen Gefühls, las sie ihn. Und einen weiteren. Und noch einen. Bis ihr klar wurde, dass sie hier das gefunden hatte, was ihr immer gefehlt hatte. Sie wurde Autorin von Liebesromanen und fand dort ihr Bild. Michelle Celmer lebt mit ihrem Ehemann, ihren drei Kindern, zwei Hunden und Katzen im Südosten von Michigan.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL Keine Frage – der Mann war eine Zumutung. Und trotzdem saß sie hier in ihrem Truck auf dem Besucherparkplatz von Western Oil in El Paso, während die gnadenlose texanische Nachmittagssonne auf sie herunterbrannte. Seit der Beerdigung ihrer Schwester vor drei Jahren hatte Katherine Huntly ihren Schwager Adam Blair, Konzernchef von Western Oil, nicht mehr gesehen. Sein Anruf mit der Bitte um ein Treffen hatte sie völlig verblüfft. Dass er den Nerv besaß, ihr die zweistündige Fahrt nach Süden zuzumuten, anstatt zu ihr nach Peckins zu kommen, war allerdings typisch Adam. Schließlich war er der milliardenschwere Öl-Tycoon und sie nur eine kleine Rinderzüchterin. Sie hatte seinem Vorschlag zugestimmt, weil sie ohnehin dringende Einkäufe zu erledigen hatte und schon lange nicht mehr auf dem Friedhof gewesen war. Heute Morgen an Rebeccas Grab war ihr wieder einmal die traurige Tatsache zu Bewusstsein gekommen, dass der Tod ihrer großen Schwester sie zum Einzelkind gemacht hatte. Es war einfach nicht fair, dass Becca schon so früh aus dem Leben gerissen worden war. Katy warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es höchste Zeit war, wenn sie pünktlich sein wollte. Sie öffnete die Fahrertür und stieg aus dem Auto in die glühende Hitze. Es war so heiß, dass die Sohlen ihrer Stiefel fast auf dem Asphalt kleben blieben. Rasch lief sie über den Parkplatz zum Vordereingang und erschauerte, als sie durch die zur Seite gleitenden Glastüren in die klimatisierte Lobby trat. Während sie auf den Metalldetektor zuschritt, machten ihr die misstrauischen Blicke des Wachpersonals deutlich, dass es nicht allzu oft mit Besucherinnen in Jeans und Arbeitskleidung konfrontiert wurde. Und natürlich lösten die Stahlkappen ihrer Sicherheitsstiefel den Alarm aus. „Bitte leeren Sie Ihre Taschen“, befahl einer der Wachleute. Gerade als sie erklären wollte, dass ihre Taschen bereits leer waren, erklang eine sonore Stimme: „Sie kann passieren!“ Sie sah auf und entdeckte direkt hinter der Sicherheitsschleuse ihren Schwager. Ex-Schwager, besser gesagt. Ohne weitere Fragen winkte der Wachmann sie durch, und Adam trat zur Begrüßung zu ihr. „Schön, dich zu sehen, Katy.“ „Hallo.“ Sie überlegte kurz, ob sie ihn umarmen sollte, entschied sich dann aber für einen kurzen Händedruck. Als seine Hand sich um ihre Finger schloss, fragte sie sich, ob er wohl die Schwielen, ihre raue Haut und ihre kurz geschnittenen, unlackierten Fingernägel bemerkte. Schließlich war er den Umgang mit Frauen gewohnt, die – wie Rebecca es getan hatte – Stunden in Kosmetikstudios verbrachten, um Maniküre, Pediküre und alle möglichen anderen Behandlungen zu genießen, für die Katy weder Zeit noch Interesse hatte. Natürlich war es völlig gleichgültig, was er von ihren Nägeln hielt – dennoch verbarg sie nach der Begrüßung ihre Hände in den Taschen ihrer Jeans. Adam dagegen verkörperte in jeder Hinsicht den milliardenschweren Firmenchef. Sie hatte ganz vergessen, wie hochgewachsen und durchtrainiert er war. Nur wenige Männer überragten Katy, die immerhin knapp einen Meter achtzig groß war, doch Adam maß bestimmt mindestens einen Meter neunzig. Er trug sein dunkles Haar noch immer so kurz wie früher, doch inzwischen mischten sich an den Schläfen einige graue Strähnen hinein. Das ließ ihn wie alle Männer seines Schlages noch distinguierter wirken. Außerdem entdeckte Katy feine Fältchen um seine Augen und auf seiner Stirn. Doch für einen Mann von vierzig Jahren war er ungemein attraktiv. Katy war erst siebzehn gewesen, als ihre Schwester Adam vor zehn Jahren heiratete, und obwohl sie es nie einer Menschenseele verraten hatte, hatte sie doch ein wenig für ihren umwerfenden Schwager geschwärmt. „Wie war die Fahrt?“, fragte er. Sie zuckte mit den Schultern. „Wie immer.“ „Darf ich dir eine Tasse Kaffee anbieten?“ Er wies zu dem Coffeeshop am anderen Ende der Lobby. „Gerne. Warum nicht?“ Die Gäste im Café trugen Business-Kleidung, und die meisten von ihnen saßen vor ihrem Laptop oder hatten das Handy am Ohr. Doch als Adam eintrat, hielten sie alle für einen Moment inne, um ihm zuzunicken oder ihn zu grüßen. Lieber Himmel! Welch gebieterisches Auftreten! Aber natürlich war er der Boss, und offensichtlich wurde er respektiert – oder gefürchtet. Sie folgte ihm zur Theke, wo er ein kompliziert klingendes Getränk bestellte, um dann Katy nach ihren Wünschen zu fragen. „Einfach schwarzen Kaffee, bitte“, antwortete sie. Sie hielt nichts von all den neumodischen Mischungen und Geschmacksrichtungen. Mit den Getränken in der Hand dirigierte er sie zu einem Tisch nach ganz hinten. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er sie mit in sein Büro nehmen würde, aber hier war die Atmosphäre zumindest etwas weniger förmlich und einschüchternd. Noch immer wusste sie nicht, was er von ihr wollte. „Wie geht es deinen Eltern?“, fragte Adam, als sie Platz genommen hatten. „Und wie läuft die Ranch? Ich nehme an, das Geschäft floriert?“ „Es geht uns gut. Vielleicht hast du es ja gehört, seit zwei Jahren haben wir komplett auf Bio umgestellt.“ „Großartig. Das ist der Weg der Zukunft.“ Sie nippte an ihrem Kaffee, der genau so war, wie sie ihn mochte – heiß und stark. „Aber du hast mich sicherlich nicht hergebeten, um mit mir über Viehzucht zu reden.“ „Nein“, gab er zu. „Ich möchte etwas mit dir besprechen. Etwas … Persönliches.“ Sie konnte sich nicht vorstellen, was das wohl sein mochte, daher zuckte sie nur mit den Schultern. „Okay.“ „Ich weiß nicht, ob Becca es dir erzählt hat, aber ehe ihre Krankheit diagnostiziert wurde, waren wir wegen unseres Kinderwunsches in Behandlung. Der Arzt schlug damals eine In-vitro-Befruchtung vor, und Becca unterzog sich gerade einer Hormontherapie, als der Krebs entdeckt wurde.“ „Das hat sie mir gesagt.“ Katy wusste, wie sehr ihre Schwester darunter gelitten hatte, nicht auf normalem Weg schwanger zu werden. Es hatte sie geradezu in Panik versetzt, Adam zu enttäuschen, denn ihr ganzes Leben schien sich nur darum zu drehen, ihm alles recht zu machen. Becca verbrachte so viel Zeit und Energie damit, die perfekte High-Society-Gattin zu sein, dass sie kaum noch Zeit für ihre Familie hatte. Adams Terminkalender war so voll gewesen, dass sie es im Jahr, bevor sie krank wurde, nicht einmal zu einem Weihnachtsbesuch geschafft hatten. Katy hätte an ihrer Stelle vehement darauf bestanden, ihre Familie zu sehen. Auch wenn sie Weihnachten dann ohne ihren Ehemann verbringen müsste. Aber natürlich hätte sie auch nie einen Mann wie Adam geheiratet, der so fordernd und egoistisch war. Und schon gar nicht jemanden, der ihre Liebe zur Ranch nicht teilte. Becca dagegen hatte sich schon von klein auf ein kultiviertes Leben in der Stadt gewünscht. „Sie war sich so sicher, dass sie die Krankheit besiegen würde“, fuhr Adam fort. „Wir dachten, wir könnten dann eine Leihmutter für das Baby finden. Doch leider durchkreuzte das Schicksal unsere Pläne.“ „Auch das hat sie mir erzählt.“ Katy versuchte, die Bitterkeit zu verdrängen, die in ihr aufstieg. Während die Eizellen heranreiften, hatte Becca die Chemotherapie aussetzen müssen, und das hatte sie vielleicht das Leben gekostet. Katy hatte sie damals angefleht, die Chemo fortzusetzen. Adam und Becca hätten doch später auch ein Kind adoptieren können, doch Becca wusste, wie sehr sich Adam ein eigenes Kind wünschte. Und wie immer hatte sie alles getan, um ihn glücklich zu machen. Es wäre so einfach gewesen, Adam die Schuld an ihrem Tod zu geben, doch letztlich war es Beccas Entscheidung gewesen. Eine Entscheidung, die ihre Schwester teuer bezahlt hatte. „Und was hat das mit mir zu tun?“, fragte Katy. „Ich finde, du solltest wissen, dass ich beschlossen habe, die eingefrorenen Embryos von einer Leihmutter austragen zu lassen.“ Er sagte dies, als sei es die natürlichste Sache der Welt. Katy brauchte ein paar Sekunden, bis sie den Sinn seiner Worte begriff. Wollte er tatsächlich eine Fremde anheuern, die das Kind ihrer Schwester austragen sollte? Sie war so geschockt, dass es ihr die Sprache verschlug. Wie konnte er nur? Sie bemerkte, dass ihr Mund vor Überraschung offen stand, und schloss ihn so energisch, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Adam sah sie erwartungsvoll an. „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll“, stammelte sie schließlich. „Nur zu deiner Information: Ich bitte dich nicht um Erlaubnis oder um deine Zustimmung. Aber anstandshalber, weil es ja auch um Rebeccas Kind geht, dachte ich, ich sollte dich informieren.“ Er war nicht der Typ Mann, der Dinge „anstandshalber“ tat. Er tat nichts, was nicht von Vorteil für ihn war. Vermutlich hatte er vorher einen Anwalt konsultiert, der ihm den Rat gegeben hatte, Beccas Familie zu kontaktieren. „Ich dachte auch, du könntest mir vielleicht ein paar Tipps geben, wie ich es am besten deinen Eltern beibringe“, fügte Adam hinzu. Katy war zu perplex, um zu antworten. Als wäre es nicht schwer genug für ihre Eltern gewesen, die Tochter zu verlieren. Jetzt sollten sie auch noch mit dem Wissen leben, dass es da ein Enkelkind gab, dessen Vater schon für einen kurzen...