Chojnowski | Zur Strategie und Poetik des Übersetzens | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 299 Seiten

Chojnowski Zur Strategie und Poetik des Übersetzens


1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-86596-013-9
Verlag: Frank & Timme
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 299 Seiten

ISBN: 978-3-86596-013-9
Verlag: Frank & Timme
Format: PDF
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Der Autor analysiert Strategien zur Vermittlung polnischer Lyrik sowie die Übersetzungspoetik von Karl Dedecius, der als der beste Übersetzer der polnischen Literatur im deutschsprachigen Raum gilt. Gegenstand der Analyse sind alle deutschsprachigen Lyrikanthologien, die Dedecius in den Jahren 1958 bis 1996 selbst übersetzt und herausgegeben hat. Diese Anthologien bilden den Hauptbestandteil des übersetzerischen Schaffens Dedecius' und sind sein wichtigstes Medium der Vermittlung polnischer Literatur in Deutschland geworden. Der Band gewährt somit einen Überblick über das gesamte Œuvre des Übersetzers. Die Arbeit entstand auf der Grundlage der bisher nicht erforschten Bestände aus dem Karl Dedecius Archiv der Bibliothek der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) am Collegium Polonicum in Slubice. Die vorliegende Publikation ist die erste Dedecius-Monographie in deutscher Sprache.

Zum Autor

Przemyslaw Chojnowski, geboren 1975, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Polnische und Klassische Philologie der Adam Mickiewicz Universität Poznan und am Collegium Polonicum in Slubice. Er studierte Kulturwissenschaften, Translationswissenschaft und Deutsch an der Europa-Universität Viadrina und am Fachbereich für Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Der Autor ist wissenschaftlicher Betreuer des Karl Dedecius Archivs am Collegium Polonicum.

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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;1 Einleitung ;10
2.1;1.1 Aufgabenstellung und Forschungsstand;10
2.2;1.2 Zur Übersetzungsforschung;13
2.3;1.3 Zum Begriff der Übersetzung;17
2.4;1.4 Übersetzungspoetik;21
2.5;1.5 Typologie von Lyrikübersetzungen;25
2.6;1.6 Kulturpolitische Rolle von Übersetzungen der polnischen Literatur;27
2.7;1.7 Zum Begriff der Anthologie;29
2.7.1;1.7.1 Aufbau der Anthologie;34
2.7.2;1.7.2 Zyklische Ordnung;37
2.7.3;1.7.3 Beziehungen zwischen den Gedichten;39
2.8;1.8 Übersetzungsanthologie;40
3;Teil I Anthologien als Überblick über Tendenzen in der polnischen Poesie nach 1945;44
3.1;2 Karl Dedecius’ Weg zur Übersetzung polnischer Literatur;46
3.1.1;2.1 Erste publizierte Übersetzungen (1950-1952);46
3.1.2;2.2 Erste veröffentlichte Übersetzungen polnischer Lyrik;50
3.1.2.1;2.2.1 „Lyrische Blätter“ Nr. 13;52
3.1.2.2;2.2.2 Lyrische Formen, inhaltliche Gesichtspunkte und Übersetzungsaspekte der Sammlung;55
3.1.2.3;2.2 3 Autoren der Sammlung;64
3.1.2.4;2.2.4 Rezeption der Anthologie;65
3.2;3 »Lektion der Stille« (1959) ;70
3.2.1;3.1 Sozioliterarische Aspekte der Entstehung des Bandes;70
3.2.1.1;3.1.1 Von der ersten Anthologiefassung zum endgültigen Manuskript;72
3.2.2;3.2 Rahmenstruktur der Anthologie: Ordnungsprinzip und Aufbau;75
3.2.3;3.3 Kulturpolitischer Schwerpunkt des Auswahlbandes;77
3.2.4;3.4 Stille als zentrales Motiv der Anthologie;81
3.2.4.1;3.4.1 Semantik der Stille;81
3.2.5;3.5 Stimme der Kriegsgeneration;89
3.2.6;3.6 Appellierende Ausdrucksformen der Gedichte;93
3.2.7;3.7 Fazit;99
3.3;4 Weitere Fassungen der »Lektion der Stille« ;102
3.3.1;4.1 »Neue polnische Lyrik« 1965;102
3.3.1.1;4.1.1 Neue Autoren und Texte der Anthologie;103
3.3.1.2;4.1.2 Polenbild;104
3.3.1.3;4.1.3 Deutsche Motive;113
3.3.1.4;4.1.4 Heimweh und Heimat von Emigranten;120
3.3.1.5;4.1.5 Fazit;123
3.3.2;4.2 »Polnische Lyrik der Gegenwart« (1973);124
3.3.2.1;4.2.1 Stille als Rahmen- und Leitmotiv;125
3.3.2.2;4.2.2 Vertreter der Generation 68;128
3.3.2.3;4.2.3 Fazit;134
3.4;5 Lyrik und Zeitgeschichte ;136
3.4.1;5.1 »Nach der Sintflut« (1968);136
3.4.1.1;5.1.1 Zeit nach der Sintflut;137
3.4.1.2;5.1.2 Fazit;147
3.4.2;5.2 »Ein Jahrhundert geht zu Ende« (1984);147
3.4.2.1;5.2.1 Motiv des Todes;148
3.4.2.2;5.2.2 Fazit;154
4;Teil II Thematische Anthologien und Panorama-Anthologien der polnischen Lyrik des 20. Jahrhunderts;156
4.1;6 Thematische Anthologien ;158
4.1.1;6.1 »Leuchtende Gräber. Verse gefallener polnischer Dichter« (1959);158
4.1.2;6.2 »Polonaise erotique« und ihre Komposition (1968);166
4.1.3;6.3 Anthologie religiöser Lyrik »Glaube Hoffnung Liebe« (1981);177
4.1.4;6.4 »Hundert polnische Gedichte« (1982);186
4.1.5;6.5 Vier „Variationen“ im »Frauenquartett« (1987);195
4.1.6;6.6 Fünf Schwerpunkte des »Lyrischen Quintetts« (1992);203
4.2;7 Panoramasammlungen ;214
4.2.1;7.1 Erste Panorama-Anthologie (1964);214
4.2.1.1;7.1.1 Fazit;227
4.2.2;7.2 Zweite Panoramasammlung (1996);229
4.2.2.1;7.2.1 Fazit;243
5;Teil III Übersetzungspoetik;244
5.1;8 Merkmale der Poetik des Übersetzers Karl Dedecius;246
5.1.1;8.1 Rhythmus und Reim als Übersetzungsprioritäten;248
5.1.2;8.2 Poetische Bilder der Übersetzung und des Originals;252
5.1.3;8.3 Überarbeitungen;260
5.1.4;8.4 Titelwiedergabe;266
5.1.5;8.5 Aktualisierung;267
5.1.6;8.6 Umgang mit Realienbezeichnungen;269
5.1.7;8.7 Umgang mit stilistischen Brüchen;272
5.1.8;8.8 Fazit;273
5.2;9 Abschließende Betrachtung;276
6;Literatur- und Quellenverzeichnis;282
7;Sekundärliteratur;283
8;Anhang;296


1 Einleitung (S. 9-10)

1. 1 Aufgabenstellung und Forschungsstand

Karl Dedecius gilt als hervorragendster Übersetzer der polnischen Literatur im deutschsprachigen Raum. In der vorliegenden Arbeit werden seine Strategien zur Vermittlung polnischer Lyrik sowie seine Übersetzungspoetik analysiert. Der Gegenstand der Dissertation sind alle deutschsprachigen Lyrikanthologien, die Dedecius in den Jahren 1958-1996 selbst übersetzt und herausgegeben hat. Sie lassen sich in drei Gruppen gliedern: Anthologien als Überblick über Tendenzen in der polnischen Poesie nach 1945, thematische Anthologien und Anthologien als Überblick über die polnische Lyrik des 20. Jahrhunderts. Die Untersuchung bezieht sich auf die Lyriksammlungen, da diese den Hauptbestandteil des übersetzerischen Schaffens Dedecius’ bilden und zu seinem wichtigsten Medium der Vermittlung polnischer Literatur in Deutschland geworden sind. Damit soll ein Überblick über das Oeuvre des Übersetzers geschaffen werden.

Die Auseinandersetzung mit den Sammelbänden wirft die Frage auf, nach welchen Prinzipien Autoren und Texte ausgewählt sowie übersetzt wurden. Die Abhandlung versucht exemplarisch, das „Was" und das „Wie" des Übersetzers darzustellen und die Frage zu beantworten, welche Inhalte mittels welcher Strategien in den Anthologien vermittelt werden. Gefragt wird dabei nicht nur nach den Motiven, die in der deutschen Übersetzung hervorgehoben werden, sondern auch nach der Übersetzungspoetik von Karl Dedecius. Schließlich soll seine Übersetzungsleistung klassifiziert werden, wozu die von Andreas Wittbrodt entwickelte Typologie herangezogen wird. Mittels dieser Klassifikation wird gezeigt, dass Dedecius eine wirkungstreue Übersetzung anstrebt. Die vorliegende Untersuchung stützt sich auf die These, dass Karl Dedecius einen „privaten Kanon" der polnischen Lyrik im Deutschen schafft, sich einer eigenen translatorischen Konzeption bedient und mit seinen Übersetzungen Brücken der Verständigung zwischen Deutschen und Polen schlagen will. Beim Kreieren des Bildes polnischer Literatur charakterisiert ihn als Anthologisten auch ein spezifisches „Sendungsbewusstsein".

Dieses tritt dadurch in Erscheinung, dass Dedecius eine bestimmte Vorstellung von polnischer Kultur hat und sich von seiner Wahrnehmung des deutschen Lesers leiten lässt.

Díe Arbeit setzt sich als Ziel, das sich durch die Auswahl der Gedichte und durch das Verfahren des Übersetzers abzeichnende Bild der polnischen Lyrik in jedem einzelnen Band zu behandeln. In den Kapiteln dieser Analyse werden chronologisch geordnet jeweils die Anthologien eines Typus behandelt. Dem vorangestellten theoretischen Abschnitt folgt das erste Kapitel, in dem der Weg des Übersetzers zur polnischen Literatur rekonstruiert wird. Es beinhaltet auch die Analyse der Lyrischen Blätter Nr. 13, die zum ersten Mal Gedichte junger polnischen Autoren in der Übersetzung von Dedecius präsentieren. Im zweiten Abschnitt der Arbeit wird die Anthologie Lektion der Stille behandelt, die für spätere Sammlungen von Dedecius zur Grundlage wurde.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf den sozioliterarischen Aspekten, die zur Entstehung des Bandes beigetragen haben. Kapitel 3 behandelt Sammlungen, die erweiterte und aktualisierte Fassungen der Lektion der Stille sind. Das vierte Kapitel ist den Bänden Nach der Sintflut und Ein Jahrhundert geht zu Ende gewidmet, die eine ähnliche Struktur haben und in einem zeitlich komplementären Verhältnis zueinander stehen. Das umfangreiche fünfte Kapitel behandelt alle thematischen Sammlungen von Dedecius. In dem darauf folgenden Abschnitt werden beide Panorama-Anthologien und anschließend Merkmale der Poetik des Übersetzers untersucht. In einem Anhang zu dieser Arbeit werden sämtliche Autoren und Texte der chronologisch ersten zwei, schwer zugänglichen Anthologien aufgeführt.1 Hervorzuheben ist, dass die zentralen Fragestellungen der Analyse historischdeskriptiv angelegt sind.

Die Übersetzungen von Karl Dedecius wurden in zahlreichen Aufsätzen und Rezensionen seiner Bücher besprochen, jedoch meist in weitgehender Übereinstimmung mit der von ihm selbst formulierten Übersetzungspoetik, welche die kommunikative und ästhetische Praxis hervorhebt.



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