Collins | Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 460 Seiten

Reihe: Die Tribute von Panem

Collins Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an

Das 5. Buch der Bestsellerreihe von Suzanne Collins. Platz 1 auf #BookTok und auf der SPIEGEL-Bestsellerliste
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96052-470-0
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Das 5. Buch der Bestsellerreihe von Suzanne Collins. Platz 1 auf #BookTok und auf der SPIEGEL-Bestsellerliste

E-Book, Deutsch, 460 Seiten

Reihe: Die Tribute von Panem

ISBN: 978-3-96052-470-0
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Kampf ums Überleben - und um die Liebe Wenn du dazu bestimmt bist, alles zu verlieren, was du liebst, wofür lohnt es sich dann noch, zu kämpfen? Als der Tag der Ernte anlässlich der Fünfzigsten Hungerspiele anbricht, erfasst Angst die Distrikte von Panem. In diesem Jahr werden zu Ehren des Jubel-Jubiläums doppelt so viele Tribute aus ihrem Zuhause gerissen. In Distrikt 12 versucht Haymitch Abernathy, nicht allzu sehr über seine Chancen nachzudenken. Alles, was ihn interessiert, ist, den Tag zu überstehen und bei dem Mädchen zu sein, das er liebt. Als Haymitchs Name aufgerufen wird, spürt er, wie all seine Träume zerbrechen. Er wird von seiner Familie und seiner großen Liebe getrennt und zusammen mit den drei anderen Tributen aus Distrikt 12 zum Kapitol gebracht: einer Freundin, die fast wie eine Schwester für ihn ist, einem besessenen Quotenmacher und dem arrogantesten Mädchen der Stadt. Als die Spiele beginnen, wird Haymitch klar, dass er nur verlieren kann. Aber etwas in ihm will kämpfen - und diesen Kampf weit über die tödliche Arena hinaus klingen lassen. Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an: Ein MUSS für alle Tribute von Panem-Fans - The Hunger Games: Die fesselnde Vorgeschichte der Bestsellerreihe von Suzanne Collins bringt Fans zurück nach Panem. - Vielschichtige Charaktere: Endlich erfahren die Leser*innen mehr über das Schicksal von Haymitch, den Fans der Original-Trilogie bereits kennen und lieben gelernt haben. - Spannend, klug und hochaktuell: Das Tribute von Panem-Buch behandelt zentrale ethische und moralische Fragen um wichtige gesellschaftliche Themen wie Politik, Machtmissbrauch und Widerstand. - Über 5 Millionen verkaufte Bücher: Bestsellerautorin Suzanne Collins trifft mit ihrer intelligenten Erzählweise den Nerv der Zeit. - Bestseller Platz 1: Die deutsche Ausgabe von Sunrise on the Reaping ist der Top-Titel bei #BookTok und auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. In der internationalen Megaseller-Reihe 'Die Tribute von Panem' (The Hunger Games) schreibt Suzanne Collins über menschliches Verhalten, die dunklen Seiten der Gesellschaft und die Kraft des individuellen Widerstands. Die dystopischen Young Adult Romane spielen in einer postapokalyptischen Welt. Die zentrale Trilogie erzählt die packende Geschichte der jungen Katniss Everdeen, die gegen andere Jugendliche um ihr Überleben kämpfen muss. Alle Bände der spannenden Reihe sind auch als E-Book und Hörbuch und E-Book erhältlich.

Suzanne Collins ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Trilogie Die Tribute von Panem wurde zum Weltbestseller und verfilmt. Ihre Bücher wurden weltweit in 53 Sprachen übersetzt.
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Teil I Der Geburtstag


1


Ein Gutes hat es, am Tag der Ernte Geburtstag zu haben: Man kann ausschlafen. Das war’s aber auch schon an Vorteilen. Ein schulfreier Tag kann die Angst vor der Ziehung der Namen kaum wettmachen. Und spätestens wenn man mitansehen muss, wie zwei Kinder ins Kapitol verschleppt werden, um abgeschlachtet zu werden, vergeht einem der Appetit auf Kuchen, selbst wenn man noch mal davongekommen ist. Ich drehe mich auf die andere Seite und ziehe mir die Bettdecke über den Kopf.

»Herzlichen Glückwunsch!« Mein kleiner Bruder Sid rüttelt mich an der Schulter. »Du hast gesagt, ich soll dich früh wecken. Du willst doch in den Wald, wenn es hell wird, hast du gesagt.«

Stimmt. Ich möchte unbedingt rechtzeitig vor der Zeremonie mit der Arbeit fertig sein, damit ich am Nachmittag Zeit für meine beiden Lieblingsbeschäftigungen habe – Nichtstun und mit meinem Mädchen zusammen sein, Lenore Dove. Leider funkt meine Ma mir bei beidem oft dazwischen, denn sie findet keine Arbeit zu hart, zu schmutzig oder zu schwierig für mich, und selbst die Ärmsten, sagt sie, könnten immer noch ein paar Pennys auftreiben, um ein wenig von ihrem Elend auf jemand anders abzuwälzen. Aber heute gibt es ja zwei besondere Anlässe, und da gönnt sie mir bestimmt ein bisschen Freiheit, solange ich meine Arbeit nicht vernachlässige. Nur die Spielmacher könnten mir einen Strich durch die Rechnung machen.

»Haymitch!«, quengelt Sid. »Die Sonne geht auf!«

»Schon gut, schon gut, dann steh ich jetzt auch auf.« Ich rolle mich von der Matratze runter auf den Boden und ziehe die Shorts an, die aus einem Mehlsack der Regierung geschneidert sind. Die Aufschrift MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DES KAPITOLS prangt wie ein Stempel auf meinem Hintern. Meine Ma wirft nichts weg. Sie ist schon früh Witwe geworden. Seit mein Pa bei einem Feuer im Bergwerk gestorben ist, bringt sie Sid und mich durch, indem sie die Wäsche anderer wäscht und noch das letzte Fitzelchen wiederverwertet. Aus der Asche von der Feuerstelle macht sie Seifenlauge. Eierschalen werden zermahlen und zu Gartendünger. Und diese Shorts wird eines Tages in Streifen gerissen und als Teppich enden.

Ich ziehe mich zu Ende an und schubse Sid zurück in sein Bett. Sofort vergräbt er sich in seiner Flickendecke. In der Küche nehme ich mir ein Stück Maisbrot, das es zur Feier meines Geburtstags anstelle des groben, dunklen Zeugs aus Kapitolmehl gibt. Hinter dem Haus rührt Ma schon mit einem Stab in einem dampfenden Kessel voller Bergarbeitermonturen. Als sie einen Overall wendet, sieht man ihre Muskeln. Sie ist erst fünfunddreißig, aber die Alltagssorgen haben ihr bereits Furchen ins Gesicht gegraben.

Sie sieht mich in der Tür stehen und wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Alles Gute zum Sechzehnten. Auf dem Herd steht ein Topf mit Kompott.«

»Danke, Ma.« Ich löffele mir etwas von den eingekochten Pflaumen aufs Brot und gehe wieder nach draußen. Die Pflaumen habe ich neulich im Wald gefunden, aber heiß und gezuckert schmecken sie doppelt gut.

»Du musst heute noch die Zisterne auffüllen«, sagt Ma, als ich an ihr vorbeigehe.

Fließend kaltes Wasser haben wir zwar, aber es läuft so spärlich aus der Leitung, dass man ewig braucht, um einen Eimer zu füllen. Es gibt noch ein Fass mit reinem Regenwasser, das sie extra berechnet, weil die Kleider damit weicher werden, aber für die normale Wäsche nimmt sie unser Brunnenwasser. Zwei Stunden muss man pumpen und schleppen, um die Zisterne vollzukriegen, selbst wenn Sid mithilft.

»Hat das nicht Zeit bis morgen?«, frage ich.

»Sie ist fast leer, und es wartet noch ein ganzer Berg Wäsche«, antwortet sie.

»Dann heute Nachmittag, ja?«, sage ich und versuche, meine Ungeduld zu verbergen. Wenn die Ernte um eins vorbei ist, kann ich um drei mit dem Wasser fertig sein und immer noch Lenore Dove sehen. Vorausgesetzt, wir sind keine von den Opferlämmern.

Eine Nebeldecke legt sich schützend um die verwitterten grauen Häuser im Saum. Es könnte so friedlich sein, wären da nicht die vereinzelten Schreie von Kindern, die von Albträumen gequält werden. Je näher die Fünfzigsten Hungerspiele in den letzten Wochen rückten, desto häufiger wurden diese Schreie, desto häufiger wurden die bangen Gedanken, die ich mit aller Kraft fernzuhalten versuche. Spar dir deine Sorgen, sage ich mir, kannst sowieso nichts dagegen tun. Du hast keinen Einfluss auf den Ausgang der Ernte und was danach kommt. Also gib den Albträumen kein Futter. Verlier nicht die Nerven. Tu dem Kapitol nicht den Gefallen. Sie haben uns schon genug genommen.

Ich folge der verlassenen Straße aus Schlacke zum Friedhofshügel, wo die Bergarbeiter begraben sind. Der Hang ist mit einem Sammelsurium von Grabsteinen gespickt. Einige mit eingravierten Namen und Jahreszahlen, auf anderen Gräbern nur einfache Holzbretter, von denen die Farbe abblättert. Mein Pa liegt in der Familiengrube. Ein Fleckchen für die Abernathys, mit einer Kalksteinplatte für uns alle.

Hier kommt kaum jemand her, schon gar nicht so früh am Morgen. Nachdem ich mich rasch vergewissert habe, dass keiner mich sieht, krieche ich unter dem Zaun durch, der Distrikt 12 umgibt, und mache mich auf den Weg durch den Wald zur Brennerei. Es ist ziemlich riskant, zusammen mit Hattie Meeney klaren Schnaps zu brennen, aber immer noch ein Spaziergang verglichen mit Ratten killen oder Plumpsklos ausschippen. Sie lässt mich ganz schön malochen, aber sie malocht selbst ganz schön, und obwohl sie die sechzig schon hinter sich hat, schafft sie mehr weg als viele, die halb so alt sind. Das meiste ist Routinearbeit. Brennholz holen, Getreide schleppen, die vollen Flaschen ausliefern, die leeren zum Nachfüllen zurückbringen. Und genau hier komme ich ins Spiel. Ich bin Hatties Packesel.

An unserem »Depot«, wo Hattie ihre Vorräte versteckt, bleibe ich stehen. Eigentlich ist es nur ein kahler Fleck Erde, verborgen hinter den herabhängenden Zweigen einer Trauerweide. Zwei Halbzentnersäcke mit Getreideschrot warten auf mich, ich hieve mir einen auf jede Schulter.

Bis zur Brennerei ist es eine halbe Stunde. Als ich ankomme, steht Hattie neben den Resten eines kleinen Feuers und rührt in einem Topf mit Maische.

»Da, mach du mal«, sagt sie und hält mir einen langen Holzlöffel hin.

Ich bringe die Getreidesäcke zu dem Verschlag, wo wir die Vorräte aufbewahren, und recke triumphierend den Löffel in die Höhe. »Wahnsinn, eine Beförderung!«

Dass Hattie mich an die Maische ranlässt, ist neu. Vielleicht will sie mich ausbilden und eines Tages zu ihrem Partner machen. Zu zweit könnten wir die Produktion beträchtlich steigern, die Nachfrage ist immer größer als das Angebot, selbst nach ihrem Fusel aus Kapitolgetreide, der einem das Wasser in die Augen treibt. Nach dem sogar besonders, denn er ist so billig, dass die Bergarbeiter ihn sich leisten können. Die bessere Ware wird von nicht ganz so regeltreuen Friedenswächtern und den wohlhabenderen Bürgern aus der Stadt gekauft. So oder so, Schwarzbrennen ist und bleibt illegal, und es muss nur ein neuer Oberster Friedenswächter kommen – einer, der nicht auch gern mal einen hebt –, und wir landen am Pranger oder Schlimmeres. Kohle hauen ist verdammt harte Arbeit, aber wenigstens wird man dafür nicht gehängt.

Während Hattie Halbliterflaschen Klaren in einen mit Moos ausgepolsterten Korb füllt, hocke ich mich hin und rühre immer mal die Maische. Als sie genug abgekühlt ist, gieße ich sie in einen tiefen Kübel, Hattie gibt die Hefe dazu, und ich trage das Ganze in den Verschlag, zum Gären. Heute wird nicht destilliert, denn falls der Nebel sich auflöst, könnte der Rauch auffallen, und das will Hattie nicht riskieren. Die Friedenswächter bei uns drücken ja vielleicht ein Auge zu, was Hatties Brennerei und ihren Verkaufsstand auf dem Hob angeht, unserem Schwarzmarkt im alten Lagerhaus, aber ihre Kameraden aus dem Kapitol in den tieffliegenden, getarnten Hovercrafts könnten uns aus der Luft entdecken. Flaschenholen ist heute auch nicht, also werde ich beauftragt, Holz für die kommende Woche zu hacken. Als der Stapel aufgefüllt ist, frage ich, was als Nächstes zu tun ist, doch sie schüttelt nur den Kopf.

Hattie hat bei mir einen Stein im Brett, weil sie mir manchmal was extra gibt. Kein Geld, das händigt sie direkt meiner Ma aus, aber manchmal steckt sie mir heimlich was zu. Eine Handvoll Schrot, den ich Lenore Dove für ihre Gänse mitbringen kann, eine Packung Hefe zum Eintauschen auf dem Hob und heute eine Halbliterflasche Klaren für mich selbst. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Haymitch«, sagt sie und grinst mich mit ihren abgebrochenen Zähnen an. »Ich finde, wer alt genug ist fürs Brauen, der ist auch alt genug fürs Trinken.«

Ich stimme ihr zu, und obwohl ich selbst nicht trinke, bin ich froh über die Flasche, weil ich sie mühelos verkaufen oder eintauschen kann, oder ich schenke sie Lenore Doves Onkel Clerk Carmine, vielleicht steige ich dann in seinem Ansehen. Etwas Harmloseres als den Sohn einer Waschfrau kann es eigentlich kaum geben, aber wir Abernathys waren früher Rebellen, und offenbar hängt uns noch immer ein Ruf als Aufwiegler an, was zugleich Angst macht und...


Collins, Suzanne
Suzanne Collins ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Trilogie Die Tribute von Panem wurde zum Weltbestseller und verfilmt. Ihre Bücher wurden weltweit in 53 Sprachen übersetzt.

Hachmeister, Sylke
Sylke Hachmeister, geboren 1966 in Minden, studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Soziologie an der Universität Münster. Die Übersetzerin und Autorin promovierte im Fach Publizistik.

Suzanne Collins ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Trilogie Die Tribute von Panem wurde zum Weltbestseller und verfilmt. Ihre Bücher wurden weltweit in 53 Sprachen übersetzt.



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