Cornick | Die süße Rache des Highlanders | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 308, 320 Seiten

Reihe: Historical Gold

Cornick Die süße Rache des Highlanders


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6550-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 308, 320 Seiten

Reihe: Historical Gold

ISBN: 978-3-7337-6550-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Robert, Marquis of Methven, ist außer sich vor Wut! Seine Verlobte hat ihn verlassen - für einen unbekannten Verehrer, der ihr sündige und äußerst explizite Liebesbriefe schrieb! Entschlossen, seine Ehre wiederherzustellen, sucht der Highlander nach dem geheimnisvollen Briefeschreiber - und entdeckt überrascht: Der Verfasser ist eine Frau! Und zwar ausgerechnet Lucy MacMorlan, die ihn bereits einmal abgewiesen hat! Roberts Rache ist süß: Lucy muss ihn heiraten und die Geheimnisse der Leidenschaft allein mit ihm teilen - sonst wird bald jeder zwischen Edinburgh und London wissen, dass sie die skandalösen Briefe verfasst hat ...



Nicola Cornick liebt viele Dinge: Ihr Cottage und ihren Garten, ihre zwei kleinen Katzen, ihren Ehemann und das Schreiben. Schon während ihres Studiums hat Geschichte sie interessiert, weshalb sie sich auch in ihren Romanen historischen Themen widmet. Wenn Nicola gerade nicht an einer neuen Buchidee arbeitet, genießt sie es, durch die englische Landschaft zu spazieren. Sie freut sich über Leserzuschriften auf ihrer Webseite www.nicolacornick.co.uk.

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PROLOG

Forres Castle, Schottland, Juni 1803

Diese Nacht hatte etwas Magisches.

Es war Neumond und das Meer schimmerte silbern wie Seide. Der Wind wisperte in den Pinien und die Luft roch nach Salz.

„Lucy! Komm her und sieh dir das an!“

Lady Lucy MacMorlan drehte sich in ihrem Bett herum und zog ihre Decke bis über beide Ohren. In ihrem Bett war es warm und gemütlich, und sie verspürte nicht den Wunsch, diesen warmen Kokon zu verlassen, um am zugigen Fenster zu frieren. Außerdem wollte sie nicht dabei sein, wenn ihre Schwester Alice einen Zauberspruch probierte. Das war albern, und viel zu gefährlich, und würde ihnen nur jede Menge Ärger bescheren.

„Ich stehe nicht auf“, sagte sie bestimmt und wackelte unter der warmen Decke mit den Zehen. „Ich suche keinen Ehemann.“

„Natürlich willst du einen Mann.“ Alice klang ungeduldig. Mit ihren sechzehn Jahren war Lucys Zwillingsschwester fasziniert von Bällen, schönen Kleidern und Männern. Während Lucy früh am Abend in der Bibliothek saß und eine Ausgabe von Humes „Essays Moral and Political“ las, war Alice dreimal um die antike Sonnenuhr im Schlosshof gelaufen und hatte die Worte eines ebenso antiken Liebeszaubers rezitiert, der ihr während des Neumonds einen Blick auf den Mann ermöglichen sollte, den sie einmal heiraten würde. Nun wartete Alice, dass sich der Zauber erfüllte.

„Natürlich wirst du heiraten“, sagte Alice noch einmal. „Was willst du sonst tun?“

Lesen, dachte Lucy. Lesen, schreiben und studieren. Das machte ihr mehr Spaß.

„Alle heiraten.“ Alice klang jetzt sehr erwachsen und weise. „Wir gehen Verbindungen ein und bekommen Kinder. So etwas machen die Töchter eines Dukes nun einmal. Jeder sagt das.“

Heiraten. Kinder bekommen.

Lucy erwog das Für und Wider dieses Gedankens, so wie sie es mit allen Ideen tat. Es stimmte, dass dies von ihnen erwartet wurde, und zweifellos hätte ihre Mutter es so gewollt. Sie war gestorben, als Lucy und Alice noch ganz klein gewesen waren, aber alle schwärmten von ihr als Juwel einer ganzen Generation. Die elegante Tochter des Earl of Stratharnon war eine ausgezeichnete Verbindung eingegangen und hatte sechs perfekte Kinder geboren. Mairi, Lucys und Alices ältere Schwester, war achtzehn Jahre alt und bereits verheiratet. Lucy hatte nichts gegen die Ehe, aber sie war der Meinung, sie müsste dazu einen Mann treffen, der ihr interessanter erschien als ein Buch, und das erschien ihr nahezu unmöglich.

„Lucy!“ Alice schrie auf. „Sieh doch! Einige Gentlemen treten gerade mit ihrem Brandy auf die Terrasse! Welchen werde ich wohl zuerst ansehen? Wer wird meine große Liebe?“

„Du fantasierst“, sagte Lucy, „wenn du an solchen Unsinn glaubst.“

Alice störte sich nicht an der Bemerkung. Sie hörte niemals zu, sobald sie aufgeregt war. An diesem Abend veranstaltete ihr Vater ein Dinner, zu dem die beiden jüngeren Töchter aufgrund ihres Alters noch nicht eingeladen waren. Die Gentlemen nutzten eine Pause zwischen zwei Gängen, um Luft zu schnappen. Durch das offene Fenster hörte Lucy ihre Stimmen und Gelächter. Zigarrenrauch stieg in das Zimmer hinauf und kitzelte in Lucys Nase. Sie hörte, wie Glas an Stein stieß.

„Oh!“ Alice klang jetzt fasziniert. „Wer ist das? Ich kann sein Gesicht nicht erkennen …“

„Das liegt daran, dass er dir den Rücken zuwendet“, brummte Lucy. Es ärgerte sie, dass sie nicht einschlafen konnte, weil Alice ständig sprach. „Denk an den Zauber. Wenn ein Mann mit dem Rücken zu dir steht, ist es eine falsche Liebe.“

Alice prustete abwertend. „Es ist einer der Söhne von Lord Purnell, nur welcher?“

„Sie sind doch alle zu alt für dich“, sagte Lucy. Sie zog eine Schulter hoch. „Pass auf, dass dich niemand sieht. Vater wird außer sich sein, wenn er erfährt, dass sich eine seiner Töchter im Nachthemd aus dem Fenster lehnt. Damit wärst du schon vor deinem Debüt ruiniert.“

Alice reagierte nicht. Sie hörte grundsätzlich nur das, was sie hören wollte. Sie war wie ein Schmetterling, farbenfroh, leichtsinnig, tändelnd und flatterhaft. „Es ist Hamish Purnell“, sagte sie enttäuscht. „Er ist schon verheiratet.“

„Ich habe dir gleich gesagt, dass der Zauber Unsinn ist.“

„Oh, sie streiten“, rief Alice aufgeregt. Die ganze Enttäuschung war im Nu vergessen. Sie blickte Lucy auffordernd an und schob das Fenster ein wenig höher, bevor sie sich hinauslehnte. „Lucy!“, flüsterte sie. „Komm und schau!“

Lucy hatte bemerkt, wie sich der Klang der Stimmen auf der Terrasse verändert hatte. Eben noch war alles ruhig und zivilisiert gewesen, doch jetzt wurde der Ton schärfer. Es klang nach Streit und nach Gewalt. Lucy bekam eine Gänsehaut. Sie glitt aus dem Bett und lief barfuß zu Alice, die auf der Fensterbank kniete, um die Szene unter ihnen zu beobachten. Jeder Muskel war angespannt.

Zwei Männer standen sich auf der Terrasse direkt unter ihnen gegenüber. Sie standen seitlich zu Lucy, sodass sie nicht in ihre Gesichter sehen konnte, doch sie erkannte die glatte, kultivierte und leicht hochmütige Stimme ihres Cousins Wilfred.

„Warum sind Sie heute Abend hier, Methven? Sie sind ein Niemand, ein jüngerer Sohn. Ich kann nicht fassen, dass mein Onkel Sie eingeladen hat.“

Sein Tonfall strotzte nur so vor Verachtung und klang provozierend. Jemand lachte. Die anderen Männer traten näher und umkreisten die Kontrahenten wie eine Meute Hunde, die ahnte, dass ein Kampf bevorstand.

„Oh!“, seufzte Alice. „Wie grob und schrecklich Wilfred ist. Ich hasse ihn!“

Auch Lucy hasste ihren Cousin Wilfred. Er war der achtzehn Jahre alte Erbe des Earl of Cardross, und er sonnte sich in seinem Status und der Verbindungen seiner Familie zum Duke of Forres. Das vergangene Jahr hatte er in London verbracht, wo er Gerüchten zufolge all sein Geld für Alkohol, Kartenspiele und Frauen verprasste. Wilfred war ein arroganter Snob und Flegel. Hier, umgeben von Angehörigen und Anhängern, hielt er sich für unschlagbar.

„Vielleicht hat der Duke mich ja eingeladen, weil er über weitaus bessere Manieren verfügt als sein Neffe“, erwiderte der andere Mann. Seine Stimme klang ein wenig rauer als Wilfreds, und er sprach mit leichtem schottischen Akzent. Williams Provokationen berührten ihn nicht. Er drehte sich einfach herum, und Lucy sah plötzlich im Licht des Neumonds sein Gesicht. Es war beeindruckend, mit klaren Wangenknochen, einer hohen Stirn und einem energischen Kinn. Der Mann war groß und besaß breite Schultern, doch er war noch jung. Lucy schätzte ihn auf neunzehn oder vielleicht zwanzig Jahre.

Ein Flüstern ging durch die Gruppe unter ihnen. Die Stimmung veränderte sich. Sie war jetzt feindseliger, doch es schwang noch etwas anderes mit. Lucy spürte eine Unsicherheit, ja beinahe Angst.

Alice schien es auch wahrzunehmen, denn sie zog sich blitzschnell hinter die schützenden schweren Samtvorhänge zurück, die das Fenster umrahmten.

„Es ist Robert Methven“, flüsterte sie. „Was macht er denn hier?“

„Vater hat ihn eingeladen“, wisperte Lucy. „Er meinte, er hätte keine Zeit für unzivilisierte Streitigkeiten.“

Die Forres’ und die Methvens waren seit Menschengedenken miteinander verfeindet. Während die Forres’ und ihre Angehörigen, wie die Earl of Cardross, seit jeher auf Seiten der schottischen Krone standen, stammten die Methvens aus dem hohen Norden und folgten als Abkömmlinge des Earl of Orkney, einem Wikinger, ihren eigenen Gesetzen. Lucy wusste nur wenig über die Methvens. Es hieß, sie seien so wild und urwüchsig wie ihre Vorfahren. Sie sah noch einmal in das Gesicht Robert Methvens, das im Mondlicht klar und scharf umrissen schien, und sie spürte, wie sie ein seltsamer Schauer überlief.

Feinde seit Generationen, so lauteten die Geschichten, die sie von Kindesbeinen an wieder und wieder gehört hatte. Clankriege mochten längst Vergangenheit sein, doch diese Fehde war noch vergleichsweise jung, und sie war zählebig.

„Eines Tages“, zischte Wilfred, „werde ich das Land zurückholen, das Ihre Familie unserem Clan gestohlen hat, Methven, und Sie werden ganz persönlich dafür bezahlen. Das schwöre ich.“

„Ich freue mich darauf.“ Robert Methven klang belustigt. „Wollen wir bis dahin noch etwas von dem ausgezeichneten Brandy unseres Gastgebers trinken?“

Das Gespräch schien ihn zu langweilen, denn er ließ Wilfred einfach stehen. Wilfred sah ihm verdutzt nach, doch dann drängelte er sich an Robert Methven vorbei, um sein Vorrecht durchzusetzen und als erster den Salon zu betreten. Robert Methven zuckte darüber nur mit den Schultern.

Alice ließ den Vorhang fallen. „Mir ist kalt“, murmelte sie. „Ich gehe ins Bett.“

Lucy streckte sich, um das obere Fenster zu schließen. Das war typisch Alice, das Aufräumen überließ sie ihr. Gedankenlos, wie Alice war, musste Lucy alles für sie ordnen.

„Hamish Purnell …“, murmelte Alice, als sie unter ihre Bettdecke schlüpfte. „Nun, ich nehme an, er sieht ziemlich gut aus.“

„Er ist verheiratet“, gab Lucy zu Bedenken. „Außerdem hatte er dir den Rücken zugewandt, als du ihn zuerst sahst.“

„Er hat sich herumgedreht“, widersprach Alice. „Mit dem Gesicht zu mir und dem Rücken zum Meer, das bedeutet wahre Liebe. Vielleicht stirbt seine Frau. Pass auf, dass du das Fenster richtig schließt, Lucy“, fügte sie hinzu, „damit niemand merkt, dass wir alles beobachtet haben.“

Lucy seufzte und bemühte sich, das Fenster zu schließen, das...



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