Corts | Anatomie für Osteopathen - Kopf | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 312 Seiten

Corts Anatomie für Osteopathen - Kopf

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

ISBN: 978-3-13-243968-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Schädel – vom Überblick bis zum Detail – Zusammenhänge verstehen

Überblicken Sie die Schädelknochen nach osteopathischen Gesichtspunkten. Zahlreiche Prometheus-Abbildungen, kombiniert mit Text und hervorgehobener osteopathischer Bedeutung, lassen Sie bis ins Detail den Aufbau und die Funktionen des Kopfes verstehen.

Lernen Sie das Kranium aus verschiedenen Perspektiven (ventral, lateral, kranial, kaudal) in unterschiedlichen Tiefen (oberflächliche Strukturen, tieferliegende Strukturen) kennen. Auch die embryologischen Entwicklungen werden einbezogen. Sie erkennen, wie Formen und Funktionen zusammenpassen und lernen die funktionell interessanten Strukturen. In osteopathischen Korrespondenzen erfahren Sie mehr über weitere Verbindungen der Strukturen, die Symptome sowie Pathologien aus osteopathischer Sicht erklären.

Ideal zum Nachschlagen und als Ergänzung zum Band „Anatomie für Osteopathen“. Beide Bände sind auch als Set erhältlich – sparen Sie gegenüber dem Einzelkauf!

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1 Einstieg in die kraniosakralen Komponenten
1.1 Das kraniale Puzzle: eine Übersicht
Der menschliche Schädel besteht in seiner Gesamtheit aus 22 Knochen ( ? Abb. 1.1), die über Suturen miteinander verbunden sind. Von den 22 Knochen sind 7 Knochen paarig angelegt. Grundsätzlich kann der Schädel unterteilt werden in Neurokranium (Hirnschädel) und Viszerokranium (Gesichtsschädel). Zum Neurokranium gehören: Os frontale (Stirnbein) Os ethmoidale (Siebbein) Os sphenoidale (Keilbein) Os occipitale (Hinterhauptbein) Ossa parietalia (Scheitelbeine) Ossa temporalia (Schläfenbeine) Das Viszerokranium setzt sich zusammen aus: Ossa maxillae (Oberkieferknochen) Ossa nasalia (Nasenbeine) Ossa lacrimalia (Tränenbeine) Ossa zygomatica (Jochbeine) Ossa palatinae (Gaumenbeine) Conchae nasalis inferior (untere Nasenmuscheln) Vomer (Pflugscharbein) Os mandibulare (Unterkieferknochen), Os hyoideum (Zungenbein) und die Gehörknöchelchen (Amboss, Hammer, Steigbügel) werden als extrakranielle Knochen bezeichnet. Die Funktion des knöchernen Schädels ist u. a. der Schutz des zentralen Nervensystems, der Augen, des Hör- und Gleichgewichtsorgans und der Nasen- und Mundhöhlen. Gleichzeitig ermöglicht die Konstruktion von Unterkiefer und Mundhöhle, die Nahrung aufzunehmen und zu zerkleinern. Merke Die Ausprägung des Neurokraniums ist im Wesentlichen durch das Wachstum des Gehirns und den Wachstumszug großer Gefäße bestimmt. Ohne den Gestaltwandel des Gehirns schon während der frühen embryonalen Entwicklung würden sich weder die duralen, noch die bindegewebigen, noch die knöchernen Schädelanteile mit ihren Ossifikationszentren adaptiv gestalten. Das Viszerokranium basiert in seiner Gestalt auf der embryonal angelegten Nasenkapsel. Sie differenziert sich später zum Siebbein. Os maxillare und die kleineren Gesichtsknochen lagern sich auf ihr auf. Morphologische Veränderungen entstehen dann durch das weitere Wachstum der Kopforgane ? [8], ? [9], ? [10]. Die Organe des Kopfes sind von kaudal nach kranial: der Pharynx mit der anschließenden Mundhöhle mit dem Gaumen, die die Zunge beherbergt. Weitere Organe des Kopfes sind die Kopfspeicheldrüsen, der obere Bereich der Atemwege mit den Nasenhöhlen und den Nasennebenhöhlen, das Hör- und Gleichgewichtsorgan im Innenohr , die Augen und das ZNS (zentrales Nervensystem) in Form des Gehirns. Das Gehirn liegt intrakranial, weiter kaudal verläuft es als Rückenmark im Rückenmarkkanal und reicht bis ca. Höhe Lendenwirbelkörper 1/2 (Conus medullaris). Auch hier zeigt sich wie u.a. bei Nerven- und Gefäßsystem die regionübergreifende Organisation: Das Verdauungssystem beginnt topografisch im Kopfbereich und reicht als Kontinuum bis zum Beckenboden. Das arterielle Gefäßsystem des Kraniums speist sich aus der A. carotis communis, die sich dann an der Karotisgabel in die A. carotis interna (größtenteils intrakraniale Versorgung) und A. carotis externa (größtenteils extrakraniale Versorgung) aufteilt. Venös wird das Kranium aus 2 Systemen drainiert, oberflächlich über die V. jugularis externa und die intrakraniale Region über die V. jugularis interna. Ein Zusammenfluss findet im Angulus venosus statt auf Höhe des M. scalenus anterior. Lymphknoten befinden sich zahlreich im Bereich der Atemwege und Regionen des Mundes und in den Gehörgängen. Hier können Krankheitserreger erleichtert eintreten. Die Drainage findet über den Truncus jugularis sinister und Truncus jugularis dexter statt. Der Liquor cerebrospinalis zirkuliert in den Hohlräumen des ZNS (Ventrikel, intra- und extrakraniale Subarachnoidalräume). Er wird vorwiegend in den Seitenventrikeln vom Plexus choroideus gebildet. Die Fluktuation des Liquors ist für Sutherland eine Ursache für den Cranio-Rhythmic-Impulse ? [34]. Im Kopfbereich befinden sich neben den verschiedenen Anteilen des ZNS und den Hirnnerven auch parasympathische Kopfganglien (Ggl. ciliare, Ggl. pterygopalatinum, Ggl. oticum, Ggl. submandibulare). Die sympathischen Ganglien für den Kopfbereich befinden sich im Halsbereich (Truncus sympathicus, Ggl. cervicale superius). Die ventralen Äste des zervikalen Spinalnervs bilden den Plexus cervicalis, der mit seinen sensiblen Ästen die Haut um das Ohr und das seitliche Hinterhaupt versorgt. Die sensible Versorgung des Hinterhaupts erfolgt über die dorsalen Spinalnerven aus C 2 (N. occipitalis major). Abb. 1.1 Schädel von ventral (Norma facialis). Kraniometrische Punkte dienen der Orientierung, z. B. für behandlungstechnische Handhaltungen, gelb unterlegt sind die Knochen des Viszerokraniums. (Quelle: Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 6. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2022) Regionale Faszien des Kopfes umkleiden u. a. Muskeln und Organe des Kopfes, sind aber im Grunde die Fortsetzung des ganzkörperumfassenden Faszienkontinuums. Faszien umschließen auch die bindegewebig gefüllten Räume des Kraniums. Im Bereich des ZNS zeigen sie sich als strukturiertes Bindegewebe (Meningen). Faszien umhüllen und unterteilen den Körper in oberflächliche und tiefere Schichten. Ein Teil setzt an der Schädelbasis an. In ihrer Gesamtheit kann auch von einer Faszie gesprochen werden, deren Funktion nicht nur topografisch ist (umhüllen, unterteilen, verbinden, halten, formen, stabilisieren). Faszien haben nämlich auch mechanische Aspekte, wie Spannung übertragen und Gleitbewegungen ermöglichen. Immunologisch wirken sie durch ihre phagozytierenden Zellen. Neurophysiologisch sind die propriozeptiven Eigenschaften des Fasziennetzes von besonderer Bedeutung ? [101]. Die Diaphragmen als horizontal verlaufende Strukturen wirken im Fasziennetzwerk als Kreuzungspunkt, Stabilisator und Umlenkrolle. Die Diaphragmen sind Pufferzonen im Sinne der Körperstatik, unterstützen die zirkulierenden interstitiellen Flüssigkeiten des Körpers. Als venolymphatische Pumpe beeinflussen sie die Druckverhältnisse im Körper und sind Stütz- und Aufhängevorrichtungen für Organe ? [46], ? [80]. Aus osteopathischer Sicht ist die komplexe Architektur des Kraniums nicht nur aufgrund seiner Verbindung zum Sakrum entscheidend, sondern auch durch die faszialen, ligamentären, membranösen Kontinuitäten zum gesamten Organismus. Die zirkulatorischen Elemente (Blut, Lymphe, Liquor), die mechanische Funktionalität und neuronalen Verknüpfungen sind elementar. Es gilt das Grundprinzip: Funktion und Struktur sind reziprok gekoppelt. Die Funktionalität der Sinnesorgane (Augen, Hörorgan, Gleichgewichtsorgan, Nase, Mund), propriozeptive-neurophysiologische Regelkreise und das emotionale Erleben, das vegetativ wesentlich Veränderungen im Gesamtorganismus beeinflussen kann, sind existenziell für die körpereigene Integration. Daraus ergibt sich eine holistische dynamische architektonische Konstellation, die für das osteopathische Behandeln elementar ist. Die folgende Aufzählung zeigt strukturelle Anteile auf, die im Fokus osteopathischer Behandlungen stehen: Verbindung der einzelnen Schädelknochen über Suturen Hirn- und Rückenmarkshäute mit dem intrakranialen und extrakranialen Membransystem Ventrikelsystem, Liquor cerebrospinalis, rhythmische Zirkulation neuronale Komplexität und Verknüpfungen muskuläres Zusammenspiel und gelenkige Verbindungen Atmung, Atemmechanik, Herztätigkeit und Zirkulation Vaskularisation und Lymphabflüsse Viszera und myofasziale Einbindung Faszienkontinuum und die Bedeutung der Diaphragmen myofasziale Wirkungsketten Kraftlinien posturologische Körperkoordination Es existieren zahlreiche osteopathische Modelle, die das kraniale Puzzle und seine Funktionalität zu erklären versuchen. Sie sind hilfreich für das grundlegende Verständnis des dynamischen Systems. Wie jedes...


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