Cousins | Tod.Ernst | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 297 Seiten, GB

Cousins Tod.Ernst


Novität
ISBN: 978-3-7725-4141-4
Verlag: Freies Geistesleben
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 297 Seiten, GB

ISBN: 978-3-7725-4141-4
Verlag: Freies Geistesleben
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unvermittelt findet sich die sechzehnjährige Alex in einer so grotesken Situation wieder, dass sie gezwungen ist, sich mit ihrer Lage auseinanderzusetzen. Sind das Erinnerungen ihrer eigenen Zukunft, die plötzlich vor ihr auftauchen, oder Déjà-Vu-Erlebnisse? Und kann sie die Katastrophe, auf die die Ereignisse unaufhaltsam zusteuern, noch vermeiden? Im entscheidenden Augenblick handelt Alex schließlich
selbstlos – und gibt dem Geschehen eine überraschende Wendung …
Humorvoll und authentisch erzählt – ein Roman, so verrückt wie das Leben selbst.

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Weitere Infos & Material


Eins: Die Leiche Zwei: Einer muss sterben Drei: Das Zeichen 1 Das Alexandra-Syndrom 2 Mein Held 3 Meine Nemesis 4 Bitte bleiben Sie sitzen, bis der Bus vollständig zum Halten gekommen ist 5 Wo bin ich nur mit meinen Gedanken? 6 "Das machst du immer so" 7 Meine neue Lieblingsbewohnerin 8 Doppelter Wortwert 9 Es gibt ein Wort dafür 10 Die Worst-Case-Szenario-Picture-Show 11 Zurzeit gestört 12 "Second Chance" 13 One for Sorrow 14 Knapp entronnen 15 Eine späte Aufholjagd 16 Das Klavier fällt herunter 17 Versprechungen, Versprechungen 18 Dünne Goth-Hexe 19 … und wenn es noch so blöd erscheint 20 Es ist kein Mord, wenn das Opfer sich anbietet 21 Genau das Gleiche wie letztes Mal 22 Noch etwas, das ich nicht kommen sah 23 Restlos erledigt 24 Die Nacht, über die wir nicht reden 25 Zeit totschlagen 26 Limited Edition 27 Mein Dating-Ratgeber 28 Man sollte nie zurückkehren 29 Abstieg in die Hölle 30 Alex Zwei 31 Granny Yoda 32 "Smash Glass in Case of Emergency" 33 Irgendwie unvermeidlich 33 1/3 Richtig gut oder richtig schlecht? 34 Tanz weiter! 35 Toter Punkt 36 Meine Leute 37 Das Ende, mit dem niemand gerechnet hat 38 Ein wunderbares Leben


ZWEI: EINER MUSS STERBEN
Okay, nicht ausflippen! Sicherlich gibt es eine logische Erklärung. Bloß weil mir gerade keine einfällt, heißt es nicht, dass es keine gibt. Ich muss nur ruhig bleiben und atmen. (Aber wie soll das gehen, wenn ich tot bin?) «Hier, trink das.» Die Hand, die mir das Wasserglas reicht, ist gebräunt und streckt sich aus einem blut roten Ärmel, der von einem Manschettenknopf in Form zweier gekreuzter Sensen zusammengehalten wird. «Flüssigkeitsmangel kann zum Problem werden, also trink möglichst viel Wasser.» Ich sitze auf einem harten Kunststoffstuhl, wie es sie auch in unserer Schule gibt, und wähne mich kurz im Sanitätsraum. Ich rieche Desinfektionsmittel und andere fremde Gerüche, die nur in Arztpraxen und Kliniken vorkommen, doch in Wahrheit weiß ich, wo ich bin … «Was ist passiert?» «Du bist ohnmächtig geworden, Darling.» Das kommt hin und wieder vor. Außerdem neige ich zu Panikattacken. Und manchmal muss ich mich übergeben. Ehrlich, meine Talente sind unerschöpflich. Nachdem ich noch einen Schluck getrunken habe, sehe ich auf und blicke in ein gebräuntes Gesicht mit strahlend weißen Zähnen. «Einfach nur atmen!», sagen die Zähne, und ich spüre eine beruhigende Hand auf meiner Schulter. «Du wirst dich noch ein Weilchen komisch fühlen. Das bringt das Sterben so mit sich.» Als der Mann glucksend lacht, hört es sich an, als würde etwas Festes, Klebriges durch den Ausguss gespült. Ich nicke. «Geht schon. Ich wache bestimmt gleich auf.» Das wollte ich eigentlich nicht laut sagen. Der Leichenbestatter seufzt. «Dabei lief es doch ganz gut.» Mit zusammengekniffenen Augen schaue ich ihn an. «Leugnung», sagt er. «Das kostet unendlich viel Zeit. Je eher du die Dinge akzeptierst, meine Liebe, umso schneller geht’s weiter.» «Weiter? Sie haben mir gerade mitgeteilt, ich sei tot! Wo soll ich denn bitte hingehen?» «Ich habe gesagt, dass du gestorben bist – von Totsein war keine Rede.» «Da gibt es einen Unterschied?» Der Mann lacht. «Das will ich meinen! Wenn du tot wärst, wäre unsere Unterhaltung recht einseitig, findest du nicht?» «Ich bin also lebendig?» «Und wie.» Ich sehe an mir herunter, um zu prüfen, ob alles dort ist, wo es hingehört, und ich nicht mittlerweile verblasse oder so. Ich spüre, wie der Sitz aus Hartplastik in meine Beine schneidet und wie glatt und kalt das Wasserglas in meiner Hand ist. Ich kann aufstehen – okay, vielleicht doch nicht so eine gute Idee! – und mich wieder hinsetzen. Ich kann sprechen, und soweit ich das beurteilen kann, atme ich noch. Ich halte kurz die Luft an, nur um zu wissen, wie es sich anfühlt, erneut einzuatmen. Mir scheint, ich bin tatsächlich noch hier. Aber sie auch, mein totes Ich. «Und wenn ich lebendig bin, wer oder was ist sie dann?» «Meine Güte, du stellst vielleicht Fragen!» Wieder lässt der sonnengebräunte Mann seine weißen Zähne aufblitzen. «Darling, ich fürchte, das arme Kind auf dem Rolltisch bist du.» «Aber Sie haben gerade gesagt … Also, wie kann das Mädchen ich sein, wenn ich doch hier sitze und mit Ihnen rede?» Das Lächeln schwächelt. «Es tut mir leid, aber ich habe keine Zeit für lange Erklärungen. Belassen wir es dabei, dass es auf der Welt nicht ganz so zugeht, wie man es dir weisgemacht hat.» Witzig! «Das erklärt aber noch lange nicht, warum es mich doppelt geben kann!» Der Leichenbestatter seufzt schwer. «Nichts für ungut, meine Liebe, aber du hast noch nicht ganz verstanden, worum es hier geht. An deiner Stelle würde ich mich darauf konzentrieren, dass es noch eine lebendige Ausgabe von dir gibt, und die Frage, die dir auf der Zunge brennen sollte, wäre: Das ist eine wunderbare Neuigkeit, Gerry. Was soll ich jetzt machen?» «Gerry?» «Sorry, habe ich mich etwa nicht vorgestellt? Wie unhöflich.» «Sie heißen Gerry?» «Eigentlich Gerald, aber das klingt so offiziell, findest du nicht auch? Ich habe mich nie so richtig wie ein Gerald gefühlt … außer einmal …» Für einen kurzen Moment geht sein Blick glasig in die Ferne, doch dann blinzelt er und sieht mich an. «’tschuldigung! Wo war ich doch gleich?» «Das ist eine wunderbare Neuigkeit, Gerry. Was soll ich jetzt machen?» «Fantastisch!» Er klatscht in die Hände. «Du gehörst auf die Bühne! Falls du die nächsten vierundzwanzig Stunden überlebst, heißt das.» «Wie bitte?» «Ich gebe dir mehr oder weniger vierundzwanzig Stunden. So lange brauchst du eigentlich nicht, aber es erleichtert den Neustart, und warum sollte man es den Leuten unnötig schwermachen, nicht wahr? Das ist dir doch sicher auch klar. Hey, das ist ja das reinste Gedicht! Ich bin so was von begabt, stimmt’s?» «Hilfe, jetzt mal langsam! Was heißt das, Sie geben mir vierundzwanzig Stunden? Um was genau zu tun?» Jetzt funkeln seine Augen. «Du darfst die letzten vierundzwanzig Stunden deines Lebens wiederholen, aber diesmal solltest du versuchen, nicht zu sterben.» Ich starre ihn an. «Sie meinen … wie eine Zeitreise?» «Ha! Was für eine Vorstellung!» Gerry schüttelt den Kopf. «Nein – das, was du als Zeit bezeichnest, ist wohl leider nur ein menschliches Gerüst für Ordnung und Begrenzung und außerdem …» Er hält inne, um das passende Wort zu suchen. «Relativ.» Mein Kopf wird ganz heiß, während ich all diese Informationen verarbeite. «Gut, wie spät ist es jetzt?» Gerry zeigt auf eine Wanduhr, die mir bisher nicht aufgefallen ist. Meine Freundin Tash hat genau die gleiche in der Küche. Ihre Mutter hat sie bei Ikea gekauft. «Fünf vor halb zwölf.» «Aber in New York ist es erst fünf vor halb sieben.» Er lächelt. «Wenn wir nach New York fliegen würden, wäre das tatsächlich eine Zeitreise, weil wir eher ankämen, als wir losgeflogen sind.» «Aber das sind nur … Uhren!» Gerry wirkt enttäuscht, doch dann hellt sich seine Miene auf. «Magst du Videospiele?» «Ja, ich spiele manchmal mit meinem Dad.» «Dann stell dir das Ganze als Videospiel vor. Du stirbst und bekommst ein Extraleben, damit du auf das letzte gespeicherte Level zurückgehen und von vorne beginnen kannst.» «Das heißt, ich kehre zum heutigen Morgen zurück und fange noch mal an?» «Hurra! Sie hat’s begriffen!» Gerry klatscht in die Hände. «Aber diesmal musst du versuchen, deinen Tod zu verhindern, Darling.» Ich will ihn schon darauf hinweisen, wie lächerlich, um nicht zu sagen unmöglich das ist, doch dann fällt mein Blick auf meine tote Ausgabe, die reglos auf der Bahre liegt, und die Worte verdorren mir auf der Zunge. «Was ist denn letztes Mal genau passiert? Wie bin ich … nun ja, gestorben?» «Ach nee», sagt Gerry. «Ich soll aus dem Nähkästchen plaudern?» «Ja, los, verraten Sie es mir! Wurde ich ermordet? Überfahren? Oder von einem Stier auf die Hörner genommen?» Ich werfe einen Blick auf die Leiche. Äußerlich sind keine Verletzungen erkennbar, aber was heißt das schon? Gerry schlägt in gespieltem Entsetzen die Hand vor den Mund. «Du meine Güte, was hast du für eine grausige Fantasie!» «Also? Was ist mir zugestoßen?» Gerry schwebt zum Spülbecken und füllt mir Wasser aus dem Hahn nach. «Wieso bist du so vom Tod be sessen, Darling?» Er wirbelt herum und reicht mir das Glas. «Konzentriere dich lieber auf das Leben.» «Sie wissen gar nicht, wie ich gestorben bin, oder?» «Es würde dir sowieso nichts nützen, das zu wissen», antwortet er mit einem Lächeln, das andeutet, dass er sehr wohl Bescheid weiß, es aber für sich behält. «Doch. Wenn ich zum Beispiel wüsste, dass es bei einem Verkehrsunfall passiert ist, würde ich mich nicht ins Auto setzen.» «Ja, aber das würde dich dennoch nicht zwangsläufig retten. Kann sein, dass du beim letzten Mal...


Cousins, Dave
Dave Cousins ist in Birmingham in einem Haus voller Bu¨cher und Alben aufgewachsen. Nachdem er sich von seinem Kindheitstraum, Astronaut zu werden, verabschiedet hatte, studierte er Kunst in Bradford und spielte in einer Band. Danach war er auf Tournee, nahm Platten auf und wurde fast beru¨hmt. Seine Schriftstellerkarriere begann mit zehn, als er sich an einem Drehbuch versuchte. Seither schreibt er Songs, Gedichte und Geschichten. Er arbeitet in einer Designagentur, abends oder in den Mittagspausen schreibt er.

Brauner, Anne
Anne Brauner, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte (M.A.) und übersetzt hauptberuflich seit über 25 Jahren v.a. Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen, Französischen und Italienischen.

Dave Cousins ist in Birmingham in einem Haus voller Bücher und Alben aufgewachsen. Nachdem er sich von seinem Kindheitstraum, Astronaut zu werden, verabschiedet hatte, studierte er Kunst in Bradford, spielte in einer Band und zog später nach London. In den zehn darauffolgenden Jahren war er auf Tournee, nahm Platten auf und wurde beinahe berühmt. Seine Schriftstellerkarriere begann, als er sich mit zehn Jahren an einem Drehbuch versuchte. Seither schreibt er Songs, Gedichte und Geschichten. Tagsüber arbeitet er in einer Designagentur, abends oder in den
Mittagspausen schreibt er. Im Verlag Freies Geistesleben erschienen von ihm bereits "15 kopflose Tage" und "Warten auf Gonzo" (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017).



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