E-Book, Deutsch, Band 105, 399 Seiten
Reihe: Julia Best of
Craven Julia Bestseller - Sara Craven
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-001-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die entflohene Braut / Am Tag, als die Liebe kam / Ich will dein Herz erobern
E-Book, Deutsch, Band 105, 399 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-86295-001-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DIE ENTFLOHENE BRAUT von CRAVEN, SARA
Ein Jahr nach ihrer Flucht am Hochzeitstag ist Cally zu ihrem Ehemann Nick zurückgekehrt. Nachts liebt sie ihn voller Leidenschaft, am Tag gibt sie sich kühl. Noch immer glaubt sie, dass Nick eine Geliebte hat - die sie kurz darauf tatsächlich auf Wylston Hall trifft ...
AM TAG, ALS DIE LIEBE KAM von CRAVEN, SARA
Sex ohne Liebe! Nur zum Schein hat Louise den attraktiven Banker Alex geheiratet - und sich dummerweise ganz unvertragsgemäß in ihren Mann verliebt. Tapfer hält sie ihre Gefühle unter Verschluss. Bis sie zufällig sieht, wo Alex offenbar seine vielen 'Überstunden' macht ...
ICH WILL DEIN HERZ EROBERN von CRAVEN, SARA
Wenn Miles auf Reisen ist, schläft Chessie heimlich in seinem Bett. Eingekuschelt in seine Decken fühlt sie sich ihrem Traummann ganz nahe - sein Herz scheint für sie leider unerreichbar zu sein. Daher nimmt sie auch Miles's überraschenden Heiratsantrag gar nicht ernst ...
Sara Craven war bis zu ihrem Tod im November 2017 als Autorin für Harlequin / Mills & Boon tätig. In über 40 Jahren hat sie knapp hundert Romane verfasst. Mit mehr als 30 Millionen verkauften Büchern rund um den Globus hinterlässt sie ein fantastisches Vermächtnis. In ihren Romanen entführt sie ihre Leserinnen in eine sommerliche mediterrane Welt und sorgt für Stunden voller Unterhaltung und Herzklopfen. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin fand sie auch noch die Zeit, sich von 2011 bis 2013 als Vorsitzende der Romance Novelists' Association zu engagieren.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL „Chessie! Chess, rate mal, worüber man im Postamt spricht.“ Francesca Lloyd zuckte kurz zusammen, wandte jedoch ihre Aufmerksamkeit nicht vom Computermonitor ab, als ihre jüngere Schwester ins Zimmer stürmte. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du in diesem Teil des Hauses nichts zu suchen hast, besonders nicht während der Arbeitszeit, Jen?“ „Ach was.“ Jenny setzte sich auf die Schreibtischkante. „Ich musste dich einfach sehen. Außerdem wird es noch Stunden dauern, bis das Ungeheuer aus London zurück ist“, fügte sie munter hinzu. „Ich habe mich vergewissert, dass sein Wagen fort ist, bevor ich vorbeikam.“ Chessie presste die Lippen zusammen. „Nenn ihn bitte nicht so. Es ist weder nett noch fair.“ „Ist er doch auch nicht.“ Jenny verzog das Gesicht. „Vielleicht bist du ja nicht länger auf diesen Job angewiesen.“ Sie atmete tief durch. „Ich habe gehört, wie Mrs. Cummings der Postbotin erzählte, sie hätte die Anweisung, Wenmore Court wieder herzurichten. Das heißt, dass zumindest Alastair zurückkehrt.“ Chessie hielt kurz beim Tippen inne. Einen Moment lang klopfte ihr Herz fast schmerzhaft. Sie zwang sich zur Ruhe. „Das ist eine gute Nachricht für den Ort. Das Anwesen war viel zu lange ungenutzt, aber für uns bedeutet es keinen Unterschied.“ „Sei nicht dumm, Chess.“ Jenny seufzte ungeduldig. „Es bedeutet sogar einen ganz gewaltigen Unterschied. Immerhin wart Alastair und du praktisch verlobt.“ „Nein“, entgegnete Chessie. „Das waren wir nicht. Und du solltest aufhören, so etwas zu behaupten.“ „Ihr wärt verlobt gewesen, wenn sein abscheulicher Vater ihn nicht auf diese Wirtschaftsakademie in Amerika geschickt hätte. Das weiß jeder. Ihr wart verrückt nacheinander.“ „Und auch noch viel jünger.“ Chessie tippte weiter. „Seither ist viel passiert. Nichts ist mehr so wie früher.“ „Meinst du tatsächlich, Alastair würde sich irgendetwas daraus machen?“, fragte Jenny empört. „Möglicherweise.“ Die Erinnerung, wie aus wöchentlichen Briefen monatliche geworden waren, schmerzte noch immer. Und vor Ablauf des ersten Trennungsjahres waren sie ganz ausgeblieben. Die einzige Nachricht, die sie seither von ihm bekommen hatte, war eine kurze Beileidsbekundung zum Tod ihres Vaters gewesen. Und wenn Alastair erfahren hatte, dass Neville Lloyd gestorben war, kannte er sicher auch die Umstände seines Ablebens. „Manchmal bist du wirklich eine echte Plage“, beschwerte sich Jenny. „Ich dachte, du würdest vor Freude außer dir sein. Ich bin sofort nach Hause gerannt, um dir die Neuigkeit zu erzählen.“ „Wir dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen, Jen.“ Chessie zwang sich zur Ruhe. „Es sind inzwischen drei Jahre vergangen. Alastair und ich sind nicht mehr dieselben Menschen.“ Alastair und ich … Es hatte eine Zeit gegeben, da hatten diese drei Worte sie überglücklich gemacht. Damals hatten sie etwas bedeutet und sogar eine gemeinsame Zukunft verheißen … Sie straffte die Schultern. „Ich muss jetzt weiterarbeiten. Sorg bitte dafür, dass Mr. Hunter dich bei seiner Rückkehr nicht wieder hier unten erwischt.“ „Schon gut.“ Jenny glitt trotzig vom Tisch. „Aber wäre es nicht toll, wenn Alastair dich bitten würde, ihn zu heiraten? Stell dir vor, du könntest dem Ungeheuer sagen, was er mit seinem miesen Job machen kann!“ Chessie seufzte. „Es ist kein mieser Job, sondern eine angenehme und gut bezahlte Tätigkeit. Sie verschafft uns regelmäßige Mahlzeiten und ein Dach über dem Kopf. Und sie erlaubt uns, weiterhin in unserem alten Heim zu wohnen.“ „Als Dienstboten“, murrte Jenny bitter. „Fabelhaft.“ Sie ging hinaus und knallte die Tür hinter sich zu. Chessie saß einen Moment lang mit besorgter Miene da. Es bestürzte sie, dass Jenny selbst nach so langer Zeit nicht fähig war, sich mit der zugegebenermaßen schrecklichen Veränderung ihrer Lebensverhältnisse abzufinden. Sie wurde offenbar nicht mit der Tatsache fertig, dass Silvertrees House nicht länger ihnen gehörte und sie nur Anspruch auf Benutzung der Wohnung der früheren Haushälterin hatten. Warum auch nicht?, fragte sie sich selbstironisch. Schließlich bin ich die Haushälterin. „Ich will und brauche nicht viel Personal“, hatte Miles Hunter beim ersten Bewerbungsgespräch erklärt. „Ich wünsche, dass der Haushalt reibungslos und ohne viele Umstände geführt wird, und benötige darüber hinaus Hilfe beim Schreiben.“ „Wie darf ich das verstehen?“ Chessie versuchte, ihren künftigen Chef einzuschätzen. Die lässige Eleganz seiner Kleidung stand in krassem Gegensatz zu den scharfen Linien seines Gesichts, die von der Narbe auf seiner Wange noch betont wurden. Sie verlief vom Augenwinkel bis zum Mund. Seine ausdruckslose Stimme ließ ebenfalls keine Rückschlüsse zu. „Ich benutze seit jeher eine sehr alte Reiseschreibmaschine, Miss Lloyd, aber nun verlangt mein Verleger die Manuskripte auf Computerdisketten. Ich nehme an, Sie können das erledigen, oder?“ Sie nickte wortlos. „Gut. Im häuslichen Bereich entscheiden Sie selbst, wie viel Unterstützung Sie brauchen. Ich denke, eine tägliche Putzhilfe wäre das Mindeste. Ich verlange allerdings Ruhe und Frieden, während ich schreibe. Und ich schätze meine Privatsphäre.“ Er zögerte. „Mir ist klar, dass dies für Sie eine schwierige Situation ist. Sie haben schließlich ihr ganzes Leben auf Silvertrees verbracht und sind daran gewöhnt, sich überall frei zu bewegen. Das wird nun leider nicht mehr so sein.“ „Nein“, bestätigte Chessie. „Ich begreife das.“ „Sie haben vermutlich nicht den Wunsch, diese Stellung anzutreten“, fuhr er nach kurzem Schweigen fort, „aber Ihr Anwalt fand, dass sich dadurch für uns beide viele Probleme lösen würden.“ Seine blauen Augen hoben sich strahlend von der dunklen Sonnenbräune seines hageren Gesichts ab. „Also, Miss Lloyd, sind Sie bereit, Ihren Stolz zu opfern und mein Angebot zu akzeptieren?“ Sie ignorierte den spöttischen Unterton in seiner Stimme. „Ich kann mir Stolz nicht mehr leisten, Mr. Hunter. Nicht mit einer jüngeren Schwester, für deren Erziehung und Ausbildung ich sorgen muss. Ich bin Ihnen für den Job und die Unterkunft sehr dankbar. Wir werden versuchen, Sie nicht zu stören.“ Er griff nach dem Ordner, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag, und signalisierte damit, dass das Gespräch beendet war. Als sie sich erhob, fügte er hinzu: „Ich lasse meine Anwälte die erforderlichen Miet- und Arbeitsverträge aufsetzen.“ Das war alles gewesen. Chessie war mit Jenny in die frühere Wohnung der Haushälterin gezogen und musste dafür eine lächerlich geringe Miete zahlen, solange sie für Miles Hunter arbeitete. Damals war sie wie betäubt vor Kummer und Schuldgefühlen über den Tod ihres Vaters gewesen. Die Offerte war ihr wie ein Rettungsring vorgekommen, und sie hatte zugegriffen. Heute, im Nachhinein, fragte sie sich, ob sie es hätte ablehnen und sich mit Jenny fernab aller Erinnerungen und alter Bekannter niederlassen sollen. Doch dann hätte sie kurz vor einem wichtigen Prüfungsjahr eine neue Schule für ihre Schwester suchen müssen, und es hatte ihr ferngelegen, neuen Aufruhr in Jennys Leben zu bringen. Anfangs schien es sich gelohnt zu haben. Jenny hatte sich gefangen und würde bald auf die Universität wechseln. Obwohl sie mit einem Stipendium rechnen durfte, waren damit unzählige Extraausgaben verbunden. Chessie würde also gezwungen sein, in den kommenden Jahren weiterhin Miles Hunters spannende Thriller in den Computer zu übertragen und seinen Haushalt mit der Präzision eines Uhrwerks zu führen, wie er es verlangte. Und das war keine leichte Aufgabe. Wie sie bereits bei der ersten Begegnung vermutet hatte, war er kein besonders umgänglicher Arbeitgeber. Er legte höchste Maßstäbe an und wurde schnell sarkastisch, wenn seine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Ein Heer rasch wechselnder Putzfrauen konnte das bestätigen. Während Chessie sich außerhalb der Arbeitszeit strikt auf ihr eigenes Reich beschränkt hatte, war Jenny nicht immer so vernünftig gewesen. Sie hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Silvertrees’ neuer Besitzer nichts weiter als ein Eindringling in ihrem Heim war, als das sie das Anwesen noch immer betrachtete, was mehr als einmal zu einer Konfrontation geführt hatte. Irgendwann hatte sie den Spitznamen „das Ungeheuer“ für Miles Hunter geprägt. Von plötzlicher Rastlosigkeit getrieben, ging Chessie zum Fenster. Jenny konnte mitunter erschreckend engstirnig sein. Zugegeben, der Ruin ihres Vaters und sein baldiger Tod waren für sie zutiefst traumatisch gewesen, doch dies war keine Entschuldigung mehr. Das Mädchen weigerte sich hartnäckig, den Zusammenbruch seines komfortablen, umhegten Daseins zu akzeptieren. Ich habe mich damit abgefunden, warum kann sie es nicht auch?, dachte Chessie. Und jetzt kehrte Alastair zurück, und Jenny hielt es für ein Omen, dass sich ihre Verhältnisse auf wundersame Weise zum Besseren wenden würden. Chessie seufzte leise. Ach, könnte sie nur einmal wieder so jung und...