Cree / Cornick | Historical Lords & Ladies Band 43 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0043, 352 Seiten

Reihe: Historical Lords & Ladies

Cree / Cornick Historical Lords & Ladies Band 43


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-6115-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0043, 352 Seiten

Reihe: Historical Lords & Ladies

ISBN: 978-3-7337-6115-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



GESUCHT: EIN LORD ZUM HEIRATEN von CREE, ANN ELIZABETH
Chloe funkelt Brandt erbost an - auf gar keinen Fall wird sie ihm darlegen, warum sie ihre Gunst einem anderen Mann geschenkt hat. Schließlich ist er nicht ihr Gatte, ja nicht einmal ein Freund. Chloe will sich schon abwenden, da zieht er sie plötzlich stürmisch in seine Arme und raubt ihr einen feurigen Kuss. Sie ist verzückt - und verwirrt. Warum tut er das, obwohl er sie doch eigentlich verachtet?
EINE SKANDALÖSE AFFÄRE von CORNICK, NICOLA
Zum Dessert: Eine Lady! Splitterfasernackt, mit Obst und Puderzucker garniert, lässt sich Juliana auf einem Silbertablett in den Saal tragen. Die feine Londoner Gesellschaft ist in Aufruhr. Nur ein Gentleman ignoriert sie: Martin Davencourt, attraktiver Politiker mit tadellosem Ruf. Aber sie spürt die heiße Sehnsucht, die er hinter seiner kühlen Fassade verbirgt ... und setzt alles daran, ihn zu verführen.



Nicola Cornick liebt viele Dinge: Ihr Cottage und ihren Garten, ihre zwei kleinen Katzen, ihren Ehemann und das Schreiben. Schon während ihres Studiums hat Geschichte sie interessiert, weshalb sie sich auch in ihren Romanen historischen Themen widmet. Wenn Nicola gerade nicht an einer neuen Buchidee arbeitet, genießt sie es, durch die englische Landschaft zu spazieren. Sie freut sich über Leserzuschriften auf ihrer Webseite www.nicolacornick.co.uk.

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2. KAPITEL

Brandt stand am Fenster des Frühstückssalons. Er hatte seinen jüngsten Cousin auf dem Arm und fragte sich, worüber man sich mit einem fünf Monate alten Säugling unterhielt. Der kleine Marquis of Wroth gab einen glucksenden Laut von sich und schaute ihn unverwandt an. Würde er etwa anfangen zu weinen? Brandt räusperte sich. „Ich fürchte, deine Mama hat dich sehr unerfahrenen Händen überlassen. Ich hoffe, sie ist gleich wieder da.“

Plötzlich verzog der Kleine den Mund, und Brandt stellte zu seinem Erstaunen fest, dass sein winziger Cousin ihn anlächelte. Unwillkürlich lächelte er zurück und strich sanft über die weiche Wange des Jungen. Der kleine Julian gluckste erneut, hob seine pummelige Hand und hielt Brandts Finger fest. Unerwartet durchflutete Brandt ein Gefühl der Wärme, und plötzlich war ihm klar, weshalb Justin so völlig im Bann seines Sohnes stand. Natürlich hatte er Julian bei seiner Taufe gesehen, da er der Pate des Kindes war, aber damals hatte ihm das Glück seines Cousins das Gefühl gegeben, nicht dazuzugehören. Nun bedauerte Brandt, dass er so lange nicht mehr da gewesen war.

Er hörte Schritte und hob den Kopf. Da er Belle erwartete, erschrak er, als er stattdessen Chloe erblickte. Sie sah ihn ebenfalls erschrocken an. Dann bemerkte sie Julian auf seinem Arm, und ihre Augen weiteten sich erstaunt.

„Die Duchess bat mich, Kindermädchen zu spielen, solange sie sich mit Mrs Keith bespricht.“

„Ich verstehe.“ Chloes Gesichtsausdruck war beherrscht, wie stets, wenn sie in seiner Nähe war. Sie trug ein cremefarbenes Musselinkleid, und ihr rotbraunes Haar war am Hinterkopf zu einem Knoten gesteckt. Ein paar Löckchen umrahmten ihr Gesicht. Sie sah frisch und hübsch aus. Und vollkommen unberührbar. Er hatte keine Ahnung, wie es einem Mädchen, das so warm lächeln konnte, gelang, sich gleichzeitig jeden möglichen Verehrer vom Leibe zu halten. Er war sich sehr wohl darüber im Klaren, dass sie ihn nicht mochte, und er konnte es ihr bis zu einem gewissen Grad nicht verübeln. Dennoch verwirrte es ihn, dass sie auch die Annäherungsversuche anderer Gentlemen zurückwies.

Auch ihr Verhalten am vorherigen Abend am Kartentisch verwirrte ihn. Jeder Narr konnte sehen, dass sie keine Anfängerin war. Weshalb hatte sie dann so getan, als habe Kentworth ihr das Kartenspiel beigebracht?

Julian strampelte und streckte seine Ärmchen nach Chloe aus. „Ich glaube, er möchte zu Ihnen.“ Brandt warf einen zweifelnden Blick auf ihr Kleid. „Falls Sie ihn haben möchten.“

„Natürlich.“ Chloe trat zu ihm und nahm ihm das Kind ab. Der Junge kuschelte sich an sie, drehte das Köpfchen und lächelte Brandt zögernd an. Chloes Gesichtsausdruck wurde weich, als sie den Kleinen betrachtete. Dann blickte sie Brandt an. „Er mag Sie.“

„Das will ich hoffen, schließlich sind wir verwandt.“

„Ich glaube nicht, dass das der einzige Grund ist.“

„Und welchen Grund könnte es sonst dafür geben?“

„Ich …“ Sie wirkte verlegen. „Sie sind nett.“

„Ah. Ein Kompliment aus Ihrem Munde. Ich werde es hüten wie einen Schatz.“

Sie errötete heftig. „Sie brauchen nicht so sarkastisch zu sein.“ Ihr Gesichtsausdruck wurde wieder verschlossen.

Er verkniff sich einen Fluch. Er hatte keine Ahnung, weshalb er in ihrer Gegenwart so unbeholfen war.

Sie setzte sich an den Tisch. Sofort griff Julian nach einem Löffel. Als er ihm aus der Hand fiel, begann er zu weinen.

Brandt starrte den Jungen ratlos an. „Soll ich Belle holen gehen?“

„Nein. Heben Sie den Löffel auf.“ Chloe erhob sich, wiegte den Jungen sanft hin und her und sprach leise auf ihn ein.

Brandt holte den Löffel unter dem Stuhl hervor. Er hielt ihn Julian hin. Der Kleine hörte auf zu weinen, doch statt nach dem Löffel zu greifen, streckte er Brandt seine Ärmchen entgegen.

„Er möchte wieder zu Ihnen“, sagte Chloe. „Hier …“ Sie hielt ihm Julian hin.

Und wieder hielt Brandt das warme Bündel Mensch in den Armen, das ihn mit einem strahlenden Lächeln ansah. Er erwiderte das Lächeln und hatte das höchst seltsame Gefühl, dass er nie mehr derselbe sein würde.

Er warf Chloe einen Blick zu und stellte fest, dass sie ihn beobachtete. Und was noch erstaunlicher war, sie lächelte ihn tatsächlich an. Zum zweiten Mal innerhalb einer Minute wurde ihm beinahe schwindlig. „Er ist entzückend.“ Das schien ihm völlig unzureichend zu sein.

„Das finde ich auch.“ Sie lächelte dieses warme Lächeln, das er erst ein- oder zweimal an ihr gesehen hatte. Es ließ ihr Gesicht aufleuchten, sodass sie unglaublich schön aussah.

Brandt fühlte sich, als habe er einen Schlag in die Magengrube bekommen. Ihr Lächeln schwand, als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte. Julian begann zu strampeln und gab fröhliche, ungeduldige Laute von sich. Als Brandt sich von Chloes Anblick losriss, sah er, weshalb: Justin und Belle waren gerade hereingekommen.

Der Duke of Westmore blieb stehen. „Du scheinst ja erstaunlich gut mit unserem Sohn zurechtzukommen.“

„Glücklicherweise kam Chloe und rettete mich.“

„Er hatte es nicht nötig, gerettet zu werden“, sagte Chloe.

Überrascht, dass sie ihn verteidigte, warf er ihr einen Blick zu, doch ihr Gesicht zeigte wieder den üblichen verschlossenen Ausdruck. Julian kreischte und streckte seine Ärmchen nach seinem Vater aus. Lächelnd nahm Justin seinen Sohn und drückte einen Kuss auf seinen Scheitel. Dann sah er seine Gattin an. Sie lächelte ihm zu, und für einen kurzen Moment schienen die drei auf eine Weise verbunden zu sein, die den Rest der Welt ausschloss.

Ein merkwürdiges Gefühl durchzuckte Brandt wie ein kurzer, heftiger Blitz. Er begegnete Chloes Blick. Sie starrten einander an, und er meinte das gleiche Sehnen in ihren Augen wahrzunehmen, das er selber empfand. Dann sah sie weg.

Irgendetwas an dieser Verbindung zwischen ihnen beunruhigte ihn, und er wollte flüchten. „Da ihr meine Dienste als Kindermädchen nicht mehr benötigt, werde ich mich verabschieden und meinen Anwalt aufsuchen.“ Er lächelte Belle an. „Ich fürchte, du wirst hier öfter über mich stolpern, als dir lieb sein könnte.“

Sie erwiderte sein Lächeln. „Das bezweifle ich. Ich bin froh, dass du uns endlich besuchst. Ich hatte schon Angst, dass du für Julian ein Fremder bleibst.“

Brandt sah das Kind an, das ihm so plötzlich ans Herz gewachsen war. „Das brauchst du nicht mehr zu befürchten“, sagte er weich.

Als Chloe sich wieder an den Frühstückstisch setzte, überschlugen sich ihre Gedanken. Was war da gerade geschehen? Für einen kurzen Moment, als ihre Blicke sich trafen, hatte sie ganz genau gewusst, was Brandt dachte und was er fühlte. Sie hatte eine verletzliche Seite an ihm gesehen, die ihn rührend menschlich machte. Allerdings war sie bereits völlig aus dem Gleichgewicht geraten, als er Julian das zweite Mal auf den Arm genommen hatte. Der arrogante Viscount war plötzlich wie ausgewechselt gewesen.

„Chloe?“

Ihr wurde bewusst, dass sie den Toast auf ihrem Teller angestarrt hatte. „Ich … ich fürchte, ich war in Gedanken versunken, Belle.“

„Das sehe ich. Hat Brandt etwas gesagt, das dich beschäftigt?“

„Ausnahmsweise nicht. Er war nur besorgt, weil er Julian auf dem Arm hatte.“

Belle lachte. Sie goss sich Kaffee nach und warf Chloe einen Blick zu. „Das klingt, als hättet ihr euch endlich vertragen.“

„Niemals. Er ist mir zu arrogant.“ Chloe senkte den Blick.

„Das ist schade, denn ich glaube, er mag dich“, sagte Belle sanft.

Chloe lachte bitter. „Das bezweifle ich. Er neckt mich pausenlos, und es scheint ihn zu freuen, dass ich mich darüber ärgere.“

„Ich denke eher, er tut das, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Sonst neigst du nämlich dazu, ihn zu schneiden.“

Chloes Wangen röteten sich. Es lag nicht in ihrer Natur, jemanden zu kränken, und sie hatte ihre Unhöflichkeit Brandt gegenüber damit entschuldigt, dass er wahrscheinlich ohnehin keine Gefühle habe, die sie verletzen könnte. „Ich nehme an, ich kann ihm einfach nicht verzeihen, wie er dich zu Anfang behandelt hat. Wie konnte er glauben, dass du irgendetwas mit Luciens Plan zu tun hattest, Justin zu vernichten.“

„Das ist Vergangenheit. Und du mochtest Justin zunächst auch nicht, doch jetzt scheinst du nichts mehr gegen ihn zu haben. Wenn überhaupt, dann war er derjenige, der die Absicht hatte, mich zu verletzen, während Brandt einzig seinen Cousin beschützen wollte. Genau wie du versucht hast, mich zu beschützen.“

„Ich weiß.“ Ihre Gefühle waren sicherlich unvernünftig. Als Justin nach England zurückgekehrt war, hatte er allen Grund gehabt, zu glauben, dass Belle Luciens Komplizin war. Lucien hatte geplant, Justins Vater zu zerstören, indem er Justin in einem Duell tötete. Stattdessen war Lucien verwundet und Justin auf den Kontinent verbannt worden. Justin war darauf versessen gewesen, sich zu rächen, und hatte sich zum Ziel gesetzt, Belle zu seiner Mätresse zu machen. Wenn überhaupt, hätte sie, Chloe, Justin verabscheuen müssen, doch wie konnte sie das, wenn er Belle und nun Julian so offensichtlich liebte? Außerdem hatte er sie so freundlich bei sich aufgenommen, obwohl er sie ebenso gut hätte hassen können, weil sie Luciens Halbschwester war.

„Es gibt einen weiteren Grund, weshalb ich hoffe, dass du Brandt mit der Zeit besser leiden kannst“, fuhr Belle fort. „Er wird unser...



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