Cucciari | Lieber ein Mann im Bett als ein Traumprinz auf dem Dach | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Cucciari Lieber ein Mann im Bett als ein Traumprinz auf dem Dach

Roman
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-641-07613-9
Verlag: Goldmann
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Roman

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-641-07613-9
Verlag: Goldmann
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Mit viel Witz und Vino rosso auf der Suche nach dem Richtigen
Für eine Frau ist nur eins schlimmer als die Krise mit 30: die Krise mit 35. Und die ereilt Geppi mit voller Wucht. Denn weder Hochzeit noch Familiengründung liegen auch nur in greifbarer Nähe. Der passende Mann wäre zwar schon gefunden, lebt aber in Las Vegas und plant eine lockere Fernbeziehung. Als dann auch noch Geppis beste Freundin auf einmal neu und unsterblich verliebt die Babywäsche aussucht, kann Geppi das nicht auf sich sitzen lassen. Eine Reise nach Las Vegas soll Abhilfe schaffen. Doch der Märchenprinz spielt nicht mit - und alles kommt anders als geplant ...


Geppi Cucciari wurde 1973 in Cagliari auf Sardinien geboren. Eigentlich ist sie Juristin, erkannte aber schon bald, dass ihr Herz in Wahrheit an der Comedy hing. Heute ist sie eine erfolgreiche Komödiantin und Schauspielerin. Vor einiger Zeit erschien ihr erster Roman, 'Drei Singles und ein Hochzeitsfest', der in Italien zum Bestseller wurde.

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Eins Am Abend unserer Essensverabredung war ich fast pünktlich. Trotzdem warteten meine Freundinnen Lucia und Stefania schon auf mich. Sie saßen sich an einem etwas abseits stehenden Tisch gegenüber und schwiegen sich mit verkniffenen Gesichtern an. Wie ich waren sie in Sardinien geboren, und wie ich lebten sie seit Jahren in Mailand. Gerade wirkten sie wie ein zerstrittenes Ehepaar, das den Mund nur öffnet, um sich einen Bissen hineinzuschieben oder beim Kellner eine Bestellung aufzugeben. Obwohl ich die Plastiktüte aus der Apotheke ostentativ auf den Tisch legte, würdigte mich Lucia keines Blickes. Sie starrte weiter ins Nichts. Ihr Blick war ebenso leer wie die beiden Brotkörbe, die vor Stefania standen, stumme Zeugen dafür, dass sich Lucia von nichts und niemandem den Appetit verderben ließ, nicht einmal von Krisen und schwerwiegenden Problemen. Selbst vor den überall auf dem Tisch verteilten Sesamkörnern machte sie nicht Halt. Sie feuchtete einen Finger an und tippte die Körner auf. Mit einer ruckartigen Seitwärtsbewegung meines Kopfes gab ich den beiden unmissverständlich zu verstehen, dass sie mir folgen sollten. Dann schlossen wir uns im Vorraum der Toilette ein. Nichts Ungewöhnliches für drei Frauen mit einem Problem. Einer jungen Frau unmittelbar hinter mir hatte ich die Tür vor der Nase zugeschlagen, und so waren wir jetzt allein. »Entschuldigt mal, aber seid ihr sicher, dass wir das hier klären sollten? Ich meine, in einer Restauranttoilette … ginge das nicht besser zu Hause?«, gab ich vorsichtig zu bedenken. »Hör mal, ich weiß ja nicht, wie es dir damit geht, aber ich halte es einfach nicht mehr aus. Ich habe auf euch gewartet, allein traue ich mich nicht«, antwortete Lucia. »Na gut. Stefi, mach die Schachtel auf …« »Wie ihr wollt.« Stefania griff danach und begann sie aufreizend langsam zu öffnen. Um die melodramatische Situation etwas zu entschärfen, versuchte sie es mit einem Witz: »Gnädigste, im Tausch gegen diese Schachtel biete ich Ihnen eine wunderschöne chinesische Vase …« »Stefi! Halt den Mund! Siehst du nicht, wie aufgeregt sie ist?«, unterbrach ich sie mit vorwurfsvoller Stimme. Ich wollte vermeiden, dass ihr Lucia an die Gurgel ging. »Wenn ich nicht wäre …«, murmelte ich in meinen Bart hinein (natürlich bildlich gesprochen). Stefi bekam sofort ein schlechtes Gewissen: »Du hast ja Recht, entschuldige bitte, Luci.« Die gereizte Lucia riss ihr die Schachtel aus der Hand und reichte sie mir. Ich zauderte nicht, riss sie auf, nahm das Teststäbchen heraus und hielt es Lucia hin. Sie griff danach und verschwand in einer Kabine. Ich versuchte noch, sie zu beruhigen: »Bleib locker, du weißt, wie man es benutzt, oder? Also, du musst …« »Ja, ich weiß, danke«, unterbrach sie mich leicht genervt. »Bin gleich wieder da.« Stefania murmelte kaum hörbar: »Ich würde mich ja so freuen!« Dann faltete sie den Beipackzettel auf und begann laut vorzulesen: »Also, schauen wir mal … Der Test weist ein Hormon im Urin nach, das der Körper während der Schwangerschaft produziert, das … humane Choriongonadotropin, das bereits am ersten Tag nach dem Ausbleiben der Periode gebildet wird, also bereits wenige Tage nach der Befruchtung … Sehr interessant.« Den Blick auf die geschlossene Kabinentür gerichtet, rief sie: »Luciaaa, weißt du, wann ihr es gemacht habt?« »Hörst du auf zu schreien, Stefania?«, brüllte Lucia zurück. Stefania las weiter, nicht mehr ganz so laut, aber immer noch deutlich hörbar: »Also, jetzt mal ganz praktisch … Eine gefärbte senkrechte Linie bedeutet, dass du allein bleibst, zwei, dass wir Tanten werden! Toll! Wie nennen wir ihn? Hannibal? Besser nicht, auch wenn das vielversprechend klingt … Vielleicht lieber was Französisches, wie Jérôme, der schnuckelige Typ aus Erste Küsse … Klingt gut, oder was meint ihr? Ich mag auslä…« Ich hörte ihr gar nicht mehr zu und konzentrierte mich ganz auf Lucia, die endlich aus der Kabine trat, den Teststreifen aufs Waschbecken legte und sich eine Zigarette anzündete. »Na na na, mein Fräulein, mit denen machst du ab jetzt aber Schluss«, tadelte Stefania. »Nikotin schadet Mutter und Kind, her damit! Außerdem wird auf der Toilette nicht geraucht, wir sind doch nicht mehr im Gymnasium.« Sie riss Lucia die Zigarette aus der Hand und hielt sie unter den Wasserhahn. »Mach das noch ein Mal und ich polier dir die Fresse«, drohte Lucia. Stefi ließ sich nicht beirren, und ich sah mich erneut zum Eingreifen gezwungen, damit die Situation nicht doch noch eskalierte. »Ganz ruhig, meine Liebe, hier wird keinem die Fresse poliert. Und außerdem … Stefania hat Recht, in deinem Zustand musst du ein bisschen aufpassen. Keine Zigaretten und Maß halten beim Essen! Sonst geht’s dir wie meiner Mutter. Als sie mit mir schwanger war, hat sie einundzwanzig Kilo zugenommen, nach meiner Geburt hat sie acht davon verloren, und die restlichen dreizehn hat sie mir vererbt.« Aber Stefania ließ wie immer nicht locker und bohrte weiter. »Lucia, wie gefällt dir Eleonora als Name, zu Ehren unserer verehrten Eleonora di Arborea?«, schlug sie vor und spielte damit auf die legendäre Volksheldin Sardiniens an. »Verschwindet! Ich dachte, ihr seid hier, um mich zu beruhigen! Ich weiß noch nicht einmal, ob ich überhaupt schwanger bin, und ihr macht mich schon völlig wahnsinnig. Und außerdem, wer hat dir eigentlich gesagt, dass es ein Junge wird?« »Stefi, Lucia hat Recht, hör endlich auf damit … Es kann sich nur noch um Sekunden handeln.« Dabei näherte ich mich dem Teststäbchen, mit dem gebührenden Respekt natürlich. »Schluss, kein Wort mehr … Mein Gott! Und wenn der Test positiv ist … Wie soll ich es Tommaso sagen?«, seufzte Lucia und ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Nun, du könntest ihm einen Schnuller schenken«, schlug Stefania vor, die immer besser in Fahrt kam, »oder eine Rassel. Oder, warte, das habe ich mal in einem Film gesehen, das ist genial: Du deckst beim Abendessen seinen Teller mit einer Servierhaube ab und versteckst darunter den positiven Schwangerschaftstest. Ist das nicht unglaublich romantisch?« »Stefi, bitte«, bremste ich ihre Begeisterung, während Lucia sie mit Blicken aufzuspießen schien, »ich glaube nicht, dass es darum geht …« Aber Stefi, besessen von dem verzehrenden Wunsch nach einem Kind (auch wenn es nicht das eigene wäre), schien die Dramatik der Situation nicht zu erfassen. Im Augenblick gab es absolut keinen Grund, voll freudiger Erwartung an eine mögliche Mutterschaft Lucias zu denken. Sie traf sich schließlich erst seit einigen Monaten wieder mit ihrer großen ersten Liebe, einem Schulfreund aus dem Gymnasium. Der ewige Klassiker. Tommaso hatte einen neuen Job in Mailand und Schwierigkeiten, sich in der fremden Stadt einzuleben. Lucia half ihm bei der Wohnungssuche, empfahl den Bäcker ihres Vertrauens und kümmerte sich um ihn. Offensichtlich zu intensiv. Obwohl sie sich seit zwanzig Jahren kannten, stand der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind nicht gerade auf Nummer eins der Prioritätenliste. »Lucia, die drei Minuten sind um, soll ich?«, ich näherte mich dem Plastik-Orakel. »Na gut«, seufzte sie, aber bevor ich meine Hand danach ausstrecken konnte, schrie sie: »Halt! Einen Moment noch! Versprecht ihr mir, dass ihr mir helfen und an meiner Seite sein werdet, wenn er die ganze Nacht schreit?« »Nur wenn du im Gegenzug versprichst, nicht ständig von seinen Blähungen, der Konsistenz seines Stuhlgangs und den Preisen von Fertig-Babynahrung zu reden … Und jetzt beruhig dich doch mal, wir sind hier nicht in der Entbindungsklinik, und du bist nicht hochschwanger. Deine Periode ist seit zwei Wochen ausgeblieben, mehr nicht. Das wird schon. Außerdem gebe ich zu bedenken, dass Frauen während der Schwangerschaft schöner sind als sonst, so sagt man zumindest. Aber du … Na ja, kein Grund zur Panik.« Bevor sie reagieren konnte, hechtete ich nach vorn, griff nach dem Teststäbchen und starrte auf das kleine Ergebnisfenster. Unglaublich, wie ein kleiner bläulicher Strich das Leben einer Frau so radikal verändern konnte … und das eines Mannes, der im Augenblick völlig ahnungslos zu Hause auf dem Sofa vor der Glotze lag. Lucia sah mich flehend an, während Stefania ein entrücktes Lächeln aufsetzte. Ich fackelte nicht lange: »Meine Liebe, du bekommst kein Kind, jedenfalls nicht so bald, und du, Stefi, wirst nicht Tante.« Lucia schien zur Salzsäule erstarrt. »Bist du nicht erleichtert? Ist doch besser so, oder?«, fragte ich verblüfft. Keine Reaktion. »Lucia! Lucia! Bitte, sag doch was!« »Ich hatte sogar schon einen Namen ausgesucht: Eusebio …«, murmelte Stefania im Hintergrund vor sich hin. »Ja, klar, ist besser so … Aber na ja, ein bisschen traurig bin ich schon … im Grunde.« »Traurig? Wieso das denn bitte? Du phantasierst wohl! Das muss der Abfall des Blutzuckerspiegels sein, du musst was essen. Das wird schon wieder … Erinnerst du dich, was wir immer gesagt haben? Erst ein Ehemann, dann ein Kind!« Ich zog sie aus dem Vorraum der Toilette, wir setzten uns wieder an unseren Tisch und versuchten etwas Würde zurückzugewinnen. Der erste Schock war überwunden, der angestaute Stress verwandelte sich in einen gesunden Appetit. Das Thema Schwangerschaft war abgehakt, jetzt gab es andere Dinge zu besprechen. »Also, morgen verlässt uns die Dame schon wieder …«, begann Lucia beiläufig, während sie das hausgemachte Tiramisu genoss. »Genau, ein Tag hier, ein Tag dort, wie eine Vertreterin.« »Bist du nicht froh, Michele endlich wiederzusehen?«, fragte Stefi. »Natürlich,...


Cucciari, Geppi
Geppi Cucciari wurde 1973 in Cagliari auf Sardinien geboren. Eigentlich ist sie Juristin, erkannte aber schon bald, dass ihr Herz in Wahrheit an der Comedy hing. Heute ist sie eine erfolgreiche Komödiantin und Schauspielerin. Vor einiger Zeit erschien ihr erster Roman, „Drei Singles und ein Hochzeitsfest“, der in Italien zum Bestseller wurde.



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